Die Schuldfrage Monster oder Memme?

Hi Leute,

mich würde interessieren, wenn ihr auf das Ende einer traum-atischen Beendigung einer Beziehung schaut, vielleicht auch schon länger her (länger ist relativ) inwieweit euer Blick sich ändert hin zur Verklärung oder Verbitterung und ob es in der Mitte eine Wahrheit für euch gibt. Changiert sie noch, ab wann ist sie feststehend?

Wie kann man feststellen, ob jemand ein Monster ist (Betrüger, Verbrecher, seelischer VergewaltigerIN, emotionaler Missbrauch) oder ob jemand einfach nur emotional gestört ist und gar nicht anders kann?

Natürlich könnte man jetzt sagen, ein Betrüger im emotionalen Bereich ist immer auch emotional gestört, aber der Gestörte hat eben einen krassen Knacks, während der Betrüger berechnend und gewinnerzielend agiert.

Wenn offenbare Gewinnerzielung dabei ist, schließt das dann auch einen krassen emotionalen Knacks aus?

Ich verstehe die Fragestellung nicht. Was verstehst du unter traumatischer Beziehungsbeendigung? Und ist der, der geht, für dich automatisch ein Monster und gestört oder hat einen Knacks? Oder meinst du ein Ende durch Betrug und Warmwechsel?

Beziehungen enden manchmal und wie das der Verlassene und der Verlassende empfinden ist ja höchst subjektiv. Deswegen ist der Verlasser ja nicht unbedingt ein gestörtes Monster und hat für sich einen Vorteil vom Beziehungsende einkalkuliert.

Vielleicht könntest du mal bisschen näher drauf eingehen, welche Situation du genau beleuchten möchtest.

Zitat:

Als mein Ex dann mit Selbstmord gedroht hat, hab ich drauf geschissen, sein Leben war mir wichtiger und ihm geholfen, dass er wieder auf die Beine kommt.

Helfergen?

Zitat von Heffalump:

Helfergen?

Wo haste denn das Zitat entführt? Hab ich da drübergelesen?

Was ich mich gerade frage: Wenn etwas endet und ich wieder auf die Beine kommen muss, ist es für meine Heilung dann so wichtig, ob mich ein Monster oder ne Memme verletzt hat?

Zitat von AnnaLüse:

Wo haste denn das Zitat entführt?

Schau dir doch ihre Beiträge an, viele sinds ja nicht

Ich gestehe einem Erwachsenen ehrlich gesagt ein Du konntest ja nicht anders, weil... schlicht nicht zu!
Sonst wäre ich bei meinem Ex-Partner bei:
Du konntest ja nicht anders, als ohne zu übertreiben wirklich jeden über dich und deine Motive zu belügen.
Du konntest ja nicht anders, als bei vertraglichen Sachen zu betrügen.
Du konntest ja nicht anders, als bei Freunden und mir unter Vorspielung falscher Tatsachen Geld zu erschleichen.
Du konntest ja nicht anders, als andere zu erpressen.
Du konntest ja nicht anders, als für deine Ziele treffsicher zu manipulieren.
Du konntest ja nicht anders, als andere zu nötigen.
Du konntest ja nicht anders, weil du prinzipiell Opfer deiner Umstände bist. *beep*, reingefallen, Letzteres gehört ja zum Punkt Manipulieren.

@kati777
Um deine Frage zu beantworten: Einzig, dass sich mir derartige Charakterzüge meiner bisherigen Phantasie und meinen bisherigen Erfahrungen entzogen und ich mir das tatsächlich nicht vorstellen konnte, dass Menschen in ihrem direkten und persönlichsten Umfeld, sogar dem eigenen Kind gegenüber, so agieren, hat mich da tief reinfallen lassen. Ich weiß aber, dass das bewusst und gezielt passiert. Comment seinerseits, nachdem die Maskerade fiel: Kannsté mal sehen, wie naiv und dumm Menschen sind, die vertrauen mir sogar nach kurzer Zeit ihre Geldkarte und sogar ihre Kinder an.
In so´ne Hölle will ich nie wieder reinschauen müssen.
Übrigens, er ist ganz ruhig, immer freundlich, zuvorkommend, zurückhaltend, geduldig, lustig, charmant, klug, gutaussehend, wirkt gereift in seiner Haltung, liebevoll und besonnen im Umgang mit anderen - allerdings einzig, um seine Ziele zu erreichen. Man könnte euphemistisch, denn das klingt immernoch zu niedlich, ihn auch Wolf im Schafspelz nennen.

Zitat von Kali777:

Wie kann man feststellen, ob jemand ein Monster ist (Betrüger, Verbrecher, seelischer VergewaltigerIN, emotionaler Missbrauch) oder ob jemand einfach nur emotional gestört ist und gar nicht anders kann?

Natürlich könnte man jetzt sagen, ein Betrüger im emotionalen Bereich ist immer auch emotional gestört, aber der Gestörte hat eben einen krassen Knacks, während der Betrüger berechnend und gewinnerzielend agiert.

Wenn offenbare Gewinnerzielung dabei ist, schließt das dann auch einen krassen emotionalen Knacks aus?

Ich denke diese Fragen lassen sich garnicht richtig beantworten. Vor allem, weil das Verhalten eines einzelnen innerhalb einer Beziehung ja immer das Resonanz Produkt ist. D.h. in einer anderen Beziehung würde es ein anderes Verhalten geben. Aber ich denke, dir geht es um wiederkehrende Muster, die der jenige in allen Beziehungen mehr oder weniger ausgeprägt zeigen würde.

Wenn du eine, für dich toxische Beziehung traumatisch verarbeitest, prallt seine Art auf deine Wiederstandsfähigkeit. Das bedeutet nicht automatisch, dass bei deinem Partner eine Störung vorliegt. Er tut dir nur nicht gut.

Daher ist es vielleicht nicht so wichtig aus welchem inneren Anlass er dir Verletzungen zufügt, sondern dass er es überhaupt tut.

Selbst wenn er ein Soziopath, oder ein Psychopath, oder einfach nur ein krasser Narzisst wäre, oder irgendeine andere antisoziale Störung hätte, würde er dir wahrscheinlich sagen, dass er keine krassen Verletzungspläne schmiedet, sondern einfach so handelt.

Ich habe meine toxische Beziehung und das daraus resultierende Trauma erst verarbeiten können, als ich aufgehört habe meine Aufmerksamkeit auf meine Ex zu richten. Wie konntest du mir das antun? Was denkst du dir dabei? Macht es dir Spaß Menschen so zu quälen? Dafür kommst du in die Hölle!

Zufrieden wurde ich erst, als ich den Blick auf mich gerichtet habe. Ein anderer hätte sich dieser Situation viel besser gestellt. Ich hatte da eine Sollbruchstelle und die ist hart gebrochen. Inzwischen meide ich solche Menschen, weil sie für mich toxisch sind. Für andere sind sie aber trotzdem Herzens Menschen (naja ). ich werde meiner Ex niemals verzeihen, aber ich habe eine lebenslange Lektion gelernt und achte auf mich und passe auf mich auf und das macht mich glücklicher. Ich kann es eh nicht ändern, sie ist halt so und ich bin halt so. Aber ich kann wachsen, wenn ich mich auf mich konzentriere. Sie zieht ihren gesamten Selbstwert einzig aus der Reaktion anderer.

Ich denke auch hier geht’s, wie so oft, eigentlich ums loslassen.

Zitat von Kali777:

mich würde interessieren, wenn ihr auf das Ende einer traum-atischen Beendigung einer Beziehung schaut, vielleicht auch schon länger her (länger ist relativ) inwieweit euer Blick sich ändert hin zur Verklärung oder Verbitterung und ob es in der Mitte eine Wahrheit für euch gibt. Changiert sie noch, ab wann ist sie feststehend?

Meine Feststellung zum Schluss: Es spielt keine Rolle!
Egal ob Krank oder nicht, solche Menschen braucht man in seinem Leben nicht.

Ich gehe sogar noch weiter und würde sagen, dass der gedankliche Weg Krankheit gefährlich für das Opfer ist, weil man das Verhalten verharmlost bzw. relativiert.
Dieses Er/Sie ist krank oder Er/Sie kann da nichts für. ist ein gefährlicher Weg. Weil man dadurch die Schuld nicht der Person gibt, sondern der Krankheit und den/die Täter/in quasi zum Opfer macht.

Eine Beziehung ist immer eine Suppe, die von mindestens 2 Personen gekocht wird.
Mit der Zeit, nach den Trennungen, habe ich bisher immer auch eigene "Fehler" gemerkt, konnte loslassen, es ist irgendwann Ruhe und Gleichgültigkeit eingetreten. Dann gibt es keinen Monster, keinen Opfer und keinen Schuldigen bei den Trennungen.

Zitat von Lalunia:

Eine Beziehung ist immer eine Suppe, die von mindestens 2 Personen gekocht wird.

Tut mir leid, aber dieses Am Scheitern einer Beziehung sind immer beide schuld, ist eine ziemlich pauschale Aussage und stimmt eben auch öfters nicht.
Insbesondere, wenn man über sehr toxische Beziehungen redet.

Bei mir gibt es nur die absolute Wahrheit, ansonsten ist die Dame raus.

Es ist mir dabei egal ob die krank ist oder nicht. Ich kann mit solchen Menschen nicht leben. Ich will wissen wo ich stehe, was los ist und worüber sich meine Frau den Kopf zerbricht.

Das man mal kleine Geheimnisse hat, ist vollkommen klar, aber ansonsten gibt es bei mir nur absolute Ehrlichkeit.

Es gibt jedoch auch Ausnahmen wie traumatische Erfahrungen etc... Die muss jeder für sich selbst entscheiden wie man damit umgeht. Wenn meine Frau sie mir mitteilen will, stehe ich bereit, wenn nicht dann muss man das akzeptieren.

Wichtig ist nur das sie sich nicht verschließt und dadurch unsere Beziehung nicht mehr tragbar ist.

Alles andere sind billige Ausreden und darauf kann ich verzichten. Es ist mir egal ob sie spielsüchtig war, wenn sie mir das verheimlicht dann vertraut sie mir nicht und nein das fällt nicht unter traumatisch etc...

Ein traumatisches Erlebnis ist eine Vergewaltigung, missbrauch von Eltern usw.

Alles andere muss die Frau mit mir teilen und ich bin kein Mensch der sofort weg ist nur weil man Ballast hat.

Ab einem gewissen Alter haben wir alle Ballast angesammelt und das gilt es gemeinsam zu meistern. Wer mich absichtlich belügt und betrügt, braucht nicht mehr auf mich zählen.

Daher nein, da verstehe ich wenig Spaß und ziehe meine Lehren aus dem ganzen.

Zitat von NurBen:

Tut mir leid, aber dieses Am Scheitern einer Beziehung sind immer beide schuld, ist eine ziemlich pauschale Aussage und stimmt eben auch ...

Wenn das deine Meinung ist ok, aber ich sehe das anders. Es gehören immer 2 dazu und wer sich nicht selbst reflektieren kann, wird die selben Fehler wieder machen oder zumindest wieder so agieren.

Toxisch wird meistens erst etwas wenn beide aufgehört haben an der Beziehung zu kochen um mal bei dem Beispiel zu bleiben.

Jedoch steht es dir natürlich frei das anders zu sehen. Ich hab immer in jeder Beziehung oder auch beim Kennenlernen etwas gefunden was ich besser machen hätte können.

So sind meine Erfahrungen zu diesem Thema

Zitat von NurBen:

Tut mir leid, aber dieses Am Scheitern einer Beziehung sind immer beide schuld, ist eine ziemlich pauschale Aussage und stimmt eben auch ...

Ich habe dazu andere Einstellung.
«Toxizität” entsteht meiner Meinung nach zwischen zwei Menschen, wegen ihrem verhalten, Interaktionen, Reaktionen auf einander. Wenn eine Person sehr toxisch ist und die andere das mitmacht und in der Beziehung verweilt, hat die andere Person auch Schuldanteil und sollte sogar unbedingt auf sich schauen. Ich lehne Begriff toxisch in Bezug auf Menschen ab. Ich wende es nur in Bezug auf zwischenmenschliche Beziehungskinstellationen

Zitat von Blake88:

Es gehören immer 2 dazu und wer sich nicht selbst reflektieren kann, wird die selben Fehler wieder machen oder zumindest wieder so agieren.

Einfaches Beispiel:
Bin verheiratet, treffe eine Frau auf einer Feier und Betrüge meine Frau.
In wie fern liegt die Schuld bei meiner Frau?
Natürlich könnte man da mit dem Todschlagargument Meine Frau hat mich vernachlässigt kommen.

Zitat von Lalunia:

Toxizität entsteht meiner Meinung nach zwischen zwei Menschen, wegen ihrem verhalten, Interaktionen, Reaktionen auf einander. Wenn eine Person sehr toxisch ist und die andere das mitmacht und in der Beziehung verweilt, hat die andere Person auch Schuldanteil und sollte sogar unbedingt auf sich schauen.

Ich stimme dir in soweit zu, dass es die Konstellation betrifft: Einer der es macht und einer der es mit sich machen lässt.
Aber es gibt nun mal Lügner und Betrüger. Und die zeigen eben nicht von Anfang an ihr wahres Gesicht. Das wäre ja auch zu einfach.

Wenn jemand betrogen hat, heißt es nicht dass er/sie gleich toxisch ist. Seine/ihre weitere Handlungen nach dem Betrug spielen Rolle. Und die Handlungen von dem Partner natürlich auch.