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Die schlechte Kindheit ruhen lassen und weiter Leben

K
Zitat von Selbstliebe:

Eben, man muss gar nichts... es unterliegt der freien Entscheidung , wem man was weshalb erzählt oder auch nicht.


So ähnlich war das vor gar nicht allzu langer Zeit mit Schweige Retreats in Klostern.. .. wenn man gefragt wurde ...und was macht man da so....? ja, schweigen halt... wurde man mit vielen Fragezeichen angeschaut. Bis dann mal irgendwelche Promis es für sich entdeckten, ihre Erfahrungen publizierten und mittlerweile ist es vollkommen gesellschaftstauglich. Leider irgendwie, sind mittlerweile total überteuert und so derart hip, als sei es eine angesagte Mode....


@Selbstliebe

die kleinen, meist unscheinbaren, heute Workshops genannten Seminare sind es oftmals, die den Steigbügel reichen können. Diese kleinen Seminar-Reihen haben viel weniger Publikum....und wer wirklich für sich etwas tun möchte, braucht nicht zwangsläufig Publikum oder Prominenz. Es gibt viele Institutionen, die das im kleinen Rahmen anbieten. Wochenendseminare, Wochenseminare, Frauen-/Männer-Seminare....mit unterschiedlichsten Themen.
...und ich wohne 800 Meter Luftlinie von einem solchen Institution entfernt, habe dort schon mehrfach an Seminaren teilgenommen. Und.... WO und bei WAS letztlich der Knopf aufgeht, ist
letztlich egal. Am besten ist es, ohne jede Erwartungshaltung loszulegen - das weiß ich inzwischen aus eigener Erfahrung. Unbekümmertheit und unvoreingenommen....und offener und ehrlicher Umgang mit sich selbst, sind aus meiner Sicht wichtige Parameter.
Ich war bei Massenveranstaltungen - Dauer etwa 3 bis 4 Std. - wo 150, 300, 500, oder bald 1.000 Menschen die Hallen füllten. Je mehr Menschen, je mehr stellten sich die Referenten als Einpeitscher dar. Für mich ist das nix mehr.
Wen ich LIVE erlebt habe - Pater Anselm Grün. Mit seinen Programmen ist der alles andere als ein
Kirchenmann, der zwar auch durchkommt - der ist allerdings eher ein Berater, der an die Wurzeln geht.

Und ja... um nicht mehr unbedingt Antworten zu geben, braucht es eine gewisse Reife, was diese Dinge angeht. Ich gebe zwar ehrliche Antworten - aber nur so viel, wie ich für nötig halte! Lernprozess! Ja...ab und an lernen auch Männer (noch) was hinzu!

07.03.2019 00:12 • #46


BrokenHeart
Als das Kind, Kind war, wusste es nicht, dass es Kind war ....
(Zitat: ich weiß leider nicht mehr woher)

Aber so ist es ......
vermutlich hatten nur wenige von uns eine wohlbehütete und geschützte Kindheit ....
weil auch die Eltern, das erste Mal Eltern waren und es nicht besser wussten ....

Verzeihen ist der Punkt und nicht das Schieben auf andere Lebenslagen

Es ist immerhin noch jeder, ab einem gewissen Punkt, für sich selbst verantwortlich

07.03.2019 00:38 • #47


A


Die schlechte Kindheit ruhen lassen und weiter Leben

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F
@ BrokenHeart

Ich glaube du erwähnst da einen wichtigen Punkt. Was genau ist wohlbehütet? Werken sagen, dass immer alles reibungslos verlaufen ist? Auch Kinder, die in einer Bullerbü Welt aufwachsen werden Momente der Verletzung erleben oder ihr Behütetsein später als Erwachsene weniger positiv sehen, weil sie sich plötzlich in einer anderen Realität wiederfinden.

Loslassen bedeutet tatsächlich, dass man das wie es war akzeptiert und nicht in gedanklichen Loops bedauert, dass es besser zu sein hätte. Dass die Eltern anders hätten agieren müssen. Die Gefahr, dabei an den Punkt zu kommen, an dem man sich sagt:Warum ich? Warum ist mir das passiert? und im nächsten Schritt zu analysieren, warum man selbst zum Opfer wurde ist sehr groß. Dann dreht sich die Situation möglicherweise auch dahin, dass eine allgemeine Bitterkeit entsteht, weil es einen ungerechterweise getroffen hat, andere aber verschont geblieben sind. Dieser Gedanke, des ungerecht behandelt Werdens und im Nachteil zu sein, zieht sich dann oft durch das ganze Leben und sucht sich Nahrung in zukünftigen Situationen und Erlebnissen. Auf diese Weise bleibt man in der Postion des schwachen Kindes.

Professionelle Aufarbeitung kann die Muster aufzeigen. Am Ende muss jedoch die Erkenntnis stehen: Ich bin frei, es ist an mir loszulassen oder das Problem zu behalten und es sogar zu kultivieren. Die Kontrolle über den weiteren Lebensweg erlangen, ist das Ziel. Das bedeutet aber, dass man bereit zu einer Veränderung ist. Therapieannahme alleine bringt einen nicht weiter.

07.03.2019 07:11 • #48


V
Zitat:
Die Gefahr, dabei an den Punkt zu kommen, an dem man sich sagt:Warum ich? Warum ist mir das passiert? und im nächsten Schritt zu analysieren, warum man selbst zum Opfer wurde ist sehr groß. Dann dreht sich die Situation möglicherweise auch dahin, dass eine allgemeine Bitterkeit entsteht, weil es einen ungerechterweise getroffen hat, andere aber verschont geblieben sind. Dieser Gedanke, des ungerecht behandelt Werdens und im Nachteil zu sein, zieht sich dann oft durch das ganze Leben und sucht sich Nahrung in zukünftigen Situationen und Erlebnissen. Auf diese Weise bleibt man in der Postion des schwachen Kindes.


Hätte man kaum besser ausdrücken können!

Man nennt den Mechanismus Reviktimisierung - sich immer wieder als Opfer fühlen und leitet daraus ggf. auch Wiedergutmachungsansprüche an die Gesellschaft ab oder zumindest das Recht auf eine gerechtere Behandlung.

Aus diesem Grund ziehe ich als ebenfalls Betroffener den Begriff Überlebender statt Opfer vor.
Als Kind war ich tatsächlich Opfer aufgrund der bestehenden Abhängigkeitsverhältnisse. Das hat sich jedoch geändert und ich habe mir die Autonomie und Kontrolle über mein Leben erobert. Dazu gehört auch, nicht weiterhin Skla. der Vergangenheit zu sein, sondern sich mit professioneller Hilfe davon frei zu machen sowie selbstbestimmt in die Zukunft zu schauen und das Beste daraus zu machen.

07.03.2019 07:28 • #49


S
Wenn ich jetzt so Nachdenke , dann so was wie Lieblingskind gibt's nur bei Einzälnkinder. Sie haben kein andere Wahl, weil es die einzige ist.
Trotzdem meine schlechte Kindheit haben mir meine Eltern keine Gefühle mir gegenüber gegeben, dass sie mich nicht lieben oder wenniger lieben als meine Geschwister.
Weil ich war sehr schwer zu erziehbar, haben sie mir auch viel verzahnen oder ein Auge zu gedrückt.
Die meisten Eltern automatisch denken, dass sie jemanden mehr lieben, weil es schwächste oder beste ist.
Ich war nicht die Beste oder die Schwächste in die Familie, aber wo ich ihre Hilfe bräuchte haben sie mir auch geholfen.
Meine Mutter hat ein mal mein Vater gefragt, welches Kind er am meisten liebt?
Daswegen haben sie oft auch gestritten.
Mein Vater sagte, ich habe fünf Finger auf meine Hand und fünf Kinder, zu jedem Finger hat er unseren Namen gegeben.
Und dann fragte er meine Mutter, schneide mir die Finger ab und dann frag mich, welches hat mehr weh getan?

07.03.2019 12:34 • #50


F
@victim_reloaded

Zitat:Aus diesem Grund ziehe ich als ebenfalls Betroffener den Begriff Überlebender statt Opfer vor.

Ich habe mich immer gewundert, warum gerade in der englischen Presse regelmäßig von rape-survivor oder abouse-survivor gesprochen wurde. Ich fand das immer sehr überzogen. Nachdem du es hier erklärt hast, ergibt es für mich total Sinn. Vielen Dank!

08.03.2019 05:58 • #51


S
Wir versuchen unsere Kinder zu dem Vater oder Mutter einordnen, was ein Charakter oder die Begabung angeht, aber stimmt alles nicht.
Zum Beispiel eines von meinem Kinder sieht nicht mir oder meinem Mann ähnlich aus, obwohl er ist 100 Prozent unser Kind. lach
Es muss bestimmt von dritten Generation oder weiter ausgehen, aber weil ich kannte sie nie, bleibt für mich immer das ein Rätsel.
Wem sieht er ähnlich aus? So geht es genauso mit dem Charakter oder Begabung.

08.03.2019 09:19 • #52




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