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Die schlechte Kindheit ruhen lassen und weiter Leben

Gwenwhyfar
Das war schon klar eingetrichtert.

Und welche Bestätigung übrigens? Falls Du Muster meinst, hat es gepasst.

Ich beschäftige mich schon seeehr lange mit diesen Themen.

05.03.2019 19:55 • #16


Kummerkasten007
Ja, das meinte ich.

Den eigenen Wert über andere definieren.

05.03.2019 20:03 • #17


A


Die schlechte Kindheit ruhen lassen und weiter Leben

x 3


Gwenwhyfar
Zitat von Kummerkasten007:
Den eigenen Wert über andere definieren.


Und darum geht es gar nicht. Mir geht es um die von den Eltern übertragenen Muster.

05.03.2019 20:04 • #18


Kummerkasten007
Gut, dazu kann ich nicht viel beitragen, da ich rigoros den Kontakt zu meiner Ursprungsfamilie abgebrochen habe vor vielen Jahren.

05.03.2019 20:09 • #19


Gwenwhyfar
Das habe ich auch gemacht, lange zu meinem Vater und nun auch zu meiner Mutter.

Kontaktabbruch hindert ja aber nicht daran, die Muster weiter zu leben.

@victim_reloaded
Mit der Bitte um weitere Infos, falls Deine Zeit und Lust es zulässt. Danke schön

05.03.2019 20:18 • #20


Y
Zitat von Kummerkasten007:
Wenn ich zulasse, dass die Vergangenheit meine Gegenwart beeinflusse, dann habe ich keine Zukunft.

Anders gesagt: ich lasse die Dämonen der Vergangenheit nicht mehr über mein Leben bestimmen.


Mit gefällt das irgendwie, es setzt viel Auseinendersetzung und Reflektion mit Erfahrungen voraus, um dann schlussfolgern zu können: XYZ will ich nicht- mehr- zulassen. So zerbrechen mitunter auch Freundschaften oder Familien.
Wenn immer alles identisch wiederholt wird , lernt man ja quasi nichts dazu. Das kommt vor bei Leuten, sie verbrennen sich mit nahezu gleichen Situationen immer wieder die Finger. Bei anderen reicht 1 schlechte Erfahrung um es beim zweiten mal anders zu machen.

05.03.2019 20:29 • x 1 #21


N
@Selbstliebe

Das unterschreibe ich genau so.

Was ich auch immer wieder erlebe sind Menschen, deren Thema sich verselbstständigt hat und zum einzigen oder vorherrschenden Gesprächsthema geworden ist. Dann kommt jedes Gespräch mit ihnen irgendwann auf das Problem, egal, was am Anfang besprochen wurde.

Besonders, wenn diese Menschen neue Personen kennenlernen, geben sie ihnen oft das Gefühl, dass das Problem ganz neu ist und sie kurz vor der Lösung stehen. Tatsächlich ist das Thema mittlerweile fast das einzige, dass sie noch haben. Die neuen Personen versuchen dann zu helfen. Das klingt erst einmal natürlich, aber in Wirklichkeit verstärkt es das Problem noch, denn es hat jetzt etwas Positives:. durch das Problem schaffen sie neue soziale Bindungen und Freundschaften. Geben die neuen Freunde irgendwann entnervt auf, weil sie merken, dass sich nichts tut, wenden sich die mit dem Problem einfach neuen Leuten zu und erzählen denen ihr Problem.

Deshalb ist Loslassen so wichtig. Das Problem entweder professionell bearbeiten und beginnen, das Problem hinter sich zu lassen. nicht grübeln und immer wieder Hilfe bei anderen suchen. Denn dann besteht die Gefahr, dass man in seinem Problem verschwindet. Loslassen heißt auch, ein neues Lebenskapitel zu beginnen.

05.03.2019 20:46 • #22


K
Zitat von Kummerkasten007:
Wenn ich zulasse, dass die Vergangenheit meine Gegenwart beeinflusse, dann habe ich keine Zukunft.

Anders gesagt: ich lasse die Dämonen der Vergangenheit nicht mehr über mein Leben bestimmen.


@Kummerkasten007

das ist im Einzelfall richtig....aber niemals zu generalisieren. Wer mit etwas abschließt, auch
ohne Aufarbeitung von noch so großen Problemstellungen, und damit klar kommt, muss das für Außenstehende okay sein. Denn eine Aufarbeitung führt NICHT zwangsläufig zu dem gewünschten
Erfolg. Eben las ich, dass durch eine Aufarbeitung, ob professionell oder nicht, noch weitaus
mehr hervorbringen kann, was noch mehr Probleme mit sich bringen kann.

Ich war in einer Reha - Patienten mit unterschiedlichsten Indikationen wurden dort betreut. Eine
Frau mit einer Krebserkrankung wollte partout nicht auf diese Erkrankung angesprochen und erst recht nicht daraufhin therapiert werden. Für eine weitere Indikation war sie in der Klinik - und für diese Indikation tat sie ALLES.

Wer etwas partout nicht will - hier...professionelle Aufarbeitung, bzw. eine eigen initiierte Aufarbeitung
- wird bei seiner Entscheidung belassen werden müssen. Mehr als 21 Jahre bin ich mit dieser Thematik betraut.....und ich habe anfangs selbst alles geblockt. Irgendwann habe ich mich anders entschieden und erfahren, dass es für MICH die beste Entscheidung war. Andere Menschen wollen einfach nichts mehr davon wissen....und kommen mit der Zeit AUCH klar - auch wenn JEDE gravierende Veränderung im Leben persönliche Veränderungen mit sich bringt. NICHTS ist/wird (wieder) mehr so, wie es vorher war. Nur....den meisten ist das gar nicht bewusst und machen einfach weiter wie vorher - auch wenn die Gegenwart durch die Vergangenheit beeinflusst wird.

Dass mit persönlichen Veränderungen auch etwas wegbrechen kann, weil ich etwas nicht mehr haben will, nicht mehr erleben will (was auch nie ausgeschlossen werden kann, es doch noch mal durchzumachen), liegt auf der Hand. Viel wichtig ist, einen persönlichen Nutzen/Gewinn aus Veränderungen zu ziehen, ohne dass das zu Lasten Dritter geht.

Immer wieder lese ich hier im Forum, dass Kontakte zur eigenen Familie - egal ob Eltern/Geschwistern, gar zu eigenen Kindern - abgebrochen wurden. Schreibt sich das irgendwie fort, dass gerade in einem Trennungsforum davon geschrieben wird?

Kontaktabbruch zur eigenen Familie, zum Elternhaus, zu Geschwistern ....und dann Trennungen?

Ein brisantes Thema? Weil sich etwas fortzuschreiben scheint?

05.03.2019 23:55 • x 1 #23


Y
Zitat von Kummerkasten007:
Den eigenen Wert über andere definieren



Zitat von Gwenwhyfar:

Und darum geht es gar nicht. Mir geht es um die von den Eltern übertragenen Muster.


Dabei könnte es sich allerdings um genau so ein übertragenes Muster handeln....

06.03.2019 07:07 • x 2 #24


B
Zitat von Shufa:
Aber dann habe ich viel gelesen über den Gegenteil was ich erlebt habe und so kamm ich zum Schluss, niemand ist Schuld. Ich gebe auch keinem auf dem Welt Schuld, dass ich nie ein schönes Kindheit hatte und das aus mir ist nicht anders geworden als Schuhfachverkäuferin.

Ich habe meine Kindheit , meine Eltern ruhen lassen, hab damit abgeschlossen und denke nicht mehr darüber.
Das war alles Vergangenheit, ich lebe jetzt, heute und anders.

Du warst das Kind und deshalb haben deine Eltern eine Verantwortung für dich und zwar die für dich zu sorgen und dich zu schützen, beides ist ihnen nicht gelungen, als Eltern haben sie versagt, warum auch immer.
Kinder nehmen viel auf sich um ihre Eltern zu schützen, um überleben zu können müssen sie sich oft selbst verleugnen und anpassen, tun was von ihnen erwartet wird und dennoch lieben sie ihre Eltern, das ist der Konflikt, den viele nicht bewältigen können und der sich oft erst zeigt wenn sie später selbst in Beziehungen und Partnerschaften sind.

Es ist gut wenn du akzeptiert und integriert hast, daß es in deiner Kindheit kein schützendes und liebevolles Elternhaus gab in dem du dich sicher und geborgen fühlen konntest.
Was zählt ist was du trotz allem daraus machst, wie du schon schreibst, leben können wir nur im Jetzt.

06.03.2019 07:29 • #25


K
Guten Morgen,

Interessantes Thema inkl. der Entwicklung.

Ich lese einmal mit

06.03.2019 07:47 • #26


F
Vielleicht hat der Gedanke des ruhen Lassens auch den Grund, dass man nicht immer in der Lage ist, sich Dingen z stellen. Wenn einem der gesamte Alltag um die Ohren fliegen kann, weil man in die Tiefe seiner Seele hinabsteigt, sollte man sich überlegen, ob der Zeitpunkt für eine Therapie der richtige ist.

Tatsache ist ja auch, dass das Erleben schöner Dinge die schlimmen Dinge in den Hintergrund schieben können. Ich habe mal gelesen, 5 schöne Erlebnisse, überschreiben im Gehirn ein schlimmes. Wahrscheinlich kein traumatisches Erlebnis, aber durch schöne Erlebnisse stellt sich irgendwann das Gefühl ein, dass nicht nur Schlechtes passiert und dass man es wert ist, dass das Leben schön ist. Deswegen kann das ruhen lassen auch dazu führen, dass man sich fröhlicheren Dingen zuwendet und so den Schmerz bearbeitet. Wenn man z.B. nach einer schrecklichen Trennung wieder tolle Dinge erlebt, dann verblassen die Erinnerungen an die schlechte Zeit bis man nur Bruchstücke erinnert.

06.03.2019 09:44 • #27


Kummerkasten007
Zitat von kuddel7591:
das ist im Einzelfall richtig....aber niemals zu generalisieren


Ich habe nur von mir gesprochen, denn wie andere mit ihren Dämonen umgehen, ist nicht meine Sache.


Zitat von Gwenwhyfar:
Mir geht es um die von den Eltern übertragenen Muster


Wenn die Eltern ständig ein Geschwister bevorzugen oder das Kind darauf trainieren, dass nur Erfolg belohnenswert ist, dann kann es schon sein, dass ein frühkindliches Muster der Bestätigungsfindung entwickelt wird.



Zitat von Freddie:
Wenn einem der gesamte Alltag um die Ohren fliegen kann, weil man in die Tiefe seiner Seele hinabsteigt, sollte man sich überlegen, ob der Zeitpunkt für eine Therapie der richtige ist.


Meist sorgen doch die Erfahrungen/Muster dafür, dass man im Alltag nicht oder extrem funktioniert. Viele denken doch, gerade weil Familie und Kinder da sind, dass sie kein Recht darauf haben, sich Zeit für sich selbst zu nehmen. Dadurch kann natürlich passieren, dass die erlernten Muster unbewusst auf die nächste Generation übertragen wird, obwohl man sich ja gesagt hat ich mache das alles ganz anders als Mutter/Vater/wer immer auch.

06.03.2019 10:28 • #28


K
@freddie

interessante Gedanken bringst du ein - ob wirklich immer gegeben ist, persönlichen Problemen auf den Grund zu gehen, versehe ich auch mit Fragezeichen. Ab und an MUSS der Deckel drauf, ohne
sich der Problematik gestellt zu haben. Ob der Deckel für immer drauf bleibt - diese Option bleibt
stets gegeben.

Dass Positives im Leben Negatives überdecken kann - ja. Dass Negatives im Leben Positives überdecken kann - auch ja. Wenn sich Menschen nur der negativen Dinge besinnen, kann bei ihnen Positives kaum angebracht werden.
Ich war mit einer Bekannten im Urlaub....für mich waren das wirklich tolle Tage. Es geschah ein Malheur im Apartment, was nun mal passieren kann. Die Vermieter haben alles getan, dass Malheur unverzüglich zu beheben. Die Bekannte zog sich immer wieder an diesem Malheur hoch...und für sie war der Urlaub Grotte. Was wir gemeinsam als Positives erlebt hatten, wie wir darüber geredet haben, trat vollkommen in den Hintergrund, wenn SIE nach dem gemeinsamen Urlaub gefragt wurde. Bis heute ist das ein Thema.

Wenn Negatives ALLES überlagert, obwohl es wirklich sehr viel Positives gab, findet in meinen Augen keine Wertschätzung statt. Es ist niemals ALLES im Leben schlecht, wie nicht alles GUT
sein kann.

@Kummerkasten007

und da sind tatsächlich Muster zu sehen, wenn Negatives immer wieder ein gesamtes Geschehen dominiert.
Und sich Zeit für sich selbst zu nehmen - eine gute Idee! Aber.... wer kann sich denn heute noch mit sich selbst beschäftigen - egal wie die Lebensumstände gelagert sind? Zieht sich jemand tatsächlich in seine persönliche Oase zurück? Abschalten - persönlich abzuschalten, um tatsächlich zur Ruhe zu kommen, zu entschleunigen - fern ab allen Brassels des Alltags? Es wird sich doch viel zu viel mit Anderen und Anderem beschäftigt, als mit sich selbst! Viele Menschen wissen gar nicht (mehr), mit sich selbst etwas anzufangen....

...ja, da war viel Verallgemeinerung dabei - ganz bewusst. Und was ich beschrieben habe, ist sicher kein vereinzeltes Phänomen (mehr). Abschalten - abends den Fernseher. Handy abschalten? Es KÖNNTE ja noch jemand anrufen, der etwas Wichtiges mitzuteilen hat...was durchaus auch noch Zeit hätte, am nächsten Tag mitgeteilt zu werden.

Muster.... Rituale! Beißt sich das?

06.03.2019 10:54 • #29


Y
Zitat von Kummerkasten007:
Dadurch kann natürlich passieren, dass die erlernten Muster unbewusst auf die nächste Generation übertragen wird, obwohl man sich ja gesagt hat ich mache das alles ganz


Was ich in dem Zusammenhang interessant finde sind Trends bei den Erziehungsstilen. Wie z.B. die Antiautoritäre Erziehung ab den 1970 Jahren, bei der Eltern es ja genau und bewusst anders machen wollten, als ihre vielleicht/ vermutlich strengen und alles reglementierende/ kontrollierende eigenen Eltern mit zum Teil körperlicher Züchtigung .... Ob sich dann jetzt daraus die Helicopter Eltern speisen, die ihren Kindern fast schon übertrieben viel Aufmerksamkeit schenken und sie überfürsorglich kontrollieren (?) wäre aus meiner Sicht fast schon naheliegend. Jede Menge Extreme, um es ja nur anders zu machen ?
Fraglich ist, ob dann noch Authenzität bleibt, wodurch Eltern glaubwürdig werden....oder sie ihre Antihaltung nur spielen und sie dies als Muster an ihre Kinder weitergeben....

06.03.2019 11:21 • #30


A


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