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Die Schatten einer Patchwork-Ehe - ein Tagebuch

Nathan-2
Andererseits ist es doch so, wenn der Test Negativ und du nicht der Erzeuger bist dann hast du die Gewissheit dass deine NF dich betrogen hat und du keine Unterhaltszahlungen mehr leisten musst. Der Nebeneffekt, dass du dann ganz frei bist und du keinerlei Verbindungen zu ihr mehr aufrecht erhalten musst.

30.04.2018 13:50 • #271


N
Nun ja, aber die Gefühle für den Kleinen streift man ja nicht ab. Er wäre der wirkliche Leidtragende... daneben mein Sohn aus erster Ehe, der ja sein Bruder ist, aber auch der Große ein stückweit. Erst dann käme ich mit meinen Sorgen.

Dennoch ist mir klar, dass ich dann den nächsten Schritt gehen müsste, denn das Verhältnis zu meiner Nochfrau würde natürlich gar nicht mehr funktionieren und die Gleichberechtigung auf Elternebene auch nicht... wie schnell wird der Satz kommen, du bist ja gar nicht der richtige Vater... alles im entfernten Bekanntenkreis erlebt. Dort war es dann die ertappten Frau, die alles abgebrochen hat und der rechtliche Vater war der A.

Aber wie gesagt kann ich nur das beim besten Willen nicht vorstellen... ich habe mir, als das in den Raum gestellt wurde Gedanken gemacht, aber ich bin mittlerweile so sicher, dass ich nicht mal wüsste ob ich heute einen test bestellt hätte... nun war er bezahlt und da und ich werde Gewissheit haben.

30.04.2018 14:08 • x 1 #272


A


Die Schatten einer Patchwork-Ehe - ein Tagebuch

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N
Eine Woche ist schon wieder um. Ich hatte ein tolles Wochenende bis Sonntag - ab da traf es mich wie einen Hammer.

Mein Jüngster war die Woche über nicht da, er war in einer Art Freizeit ohne Eltern. Freitag musste ich leider lange arbeiten, habe sie aber gebeten, dass er mich anruft, wenn sie ihn abholt, was er auch tat. Dann war sie natürlich das WE über mit den Kindern beim Neuen und ich konnte ihn somit nicht sehen.

Als ich Sonntag gegen Mittag nach Hause kam, hoffte ich insgeheim, dass mein Sohn schon da sei. Natürlich war es nicht. Er kam erst Abend kurz vor seiner Schlafenzeit. Ich hatte gehofft ihn noch ein paar Stunden zu sehen aber die Zeit mit ihr und dem neuen Partner war wichtiger.

Das war der berühmte Tropfen.

Ab da brach dann das hervor, was wohl die ganze Zeit im Unterbewusstsein schlummerte: Mir wurde klar, dass ich in kürzester Zeit ein Stück weit meinen Sohn verloren habe. Meinen Stiefsohn ebenfalls, genau wie er seinen Stiefvater. Mein ältester Sohn hat seine Stiefmutter verloren. Die Kinder verlieren ihr zu Hause, die Hunde sind weg. Und natürlich habe ich meine Frau verloren. Der materielle Schaden kommt nur noch oben drauf und ist am Leichtesten zu verschmerzen - aber zugleich auch am Leichtesten zu organisieren.

Ich wurde ausgetauscht. Das Gefühl nicht mehr gebraucht zu werden machte sich breit und ließ sich durch den Verstand nicht abschalten.

Es war ein Prozess der letzten Wochen und mir war schon lange klar, dass es so kommen musste: Erst die Trennung und ihre Art den Neuen nach zwei Wochen schon mit in das Ehehaus zu nehmen und die Kinder zu involvieren. Ihre Art auf einmal die Couch verlassen zu können und den Kindern vorzuleben, dass diese Trennung einfach nur positiv für alle ist - dabei habe ich mir nichts wirklich zu Schulden kommen lassen. Wenn sie zu Hause war wurde auf einmal laut Musik gehört - fast schon Party gemacht.

Dabei sagte Sie selber früher häufig, ich sei ein wesentlich besserer Vater für die Kids, als sie als Mutter weil sie die Nerven nicht hätte. Ich weiß bis heute nicht, warum es letztlich zu Trennung kam... und dann wird dieses Ende so gefeiert?!

Diese ständigen Vergleiche der Kinder des Neuen mit mir. Alles ist so toll. Sie können nichts dafür - sie übernehmen ihre Euphorie. Was es wirklich bedeutet werden sie erst merken, wenn sie auszieht, weil ich das Spiel ja mitmache. Das erste was ich dann gestern vom Kleinen hörte war etwas über den Neuen. Ich kenne ja leider ihre Art, einen neuen Partner den Kindern regelrecht zu verkaufen - das hat sie damals mit mir auch gemacht. Hat sich gefreut, wenn ihr Sohn Papa zu mir sagte, wollte das er meinen Namen trägt und hat auch über Adoption gesprochen. Und das alles obwohl sich der leibliche Vater normal gekümmert hat... Daher habe ich das damals unterbunden. Aber diese Bilder lassen sich jetzt natürlich nicht abschütteln.

Im April waren die Kinderabende und WE genau 50:50 geteilt - dennoch wird mir vorgeworfen, ich will keine Zeit mit meinem Sohn, weil ich einen Feiertag etwas vor hatte und sie diesen aber schon für sich verplant hatte.

Lange Rede kurzer Sinn - ich hatte wohl so etwas wie einen Nervenzusammenbruch - habe das erste mal in der Trennung über eine Stunde geheult wie ein Kind, wollte keinen sehen. Sowas hatte ich noch nie. Ich war hilflos.Ich wollte auch nicht, dass mein Sohn mich so sieht... erst als ich mich wieder hatte, konnte ich ihm wenigstens noch Gutenacht sagen.

Ich weiß, dass dieses Feuer in ihr irgendwann erlöschen wird. Ich weiß, dass mit dem Umzug die Kinder die wahre Natur einer Trennung kennenlernen werden. Das macht mir Angst und ich bin gelähmt.

Jetzt geht es besser, aber ich kann diese Fassade nicht mehr aufrecht erhalten. Ich muss sehen was ich tue - aber so geht es nicht...

Ich werde ihr vorschlagen gemeinsam zu einer Familienberatung zu gehen um eine objektive Meinung in dieses Chaos zu bekommen. Ich hoffe sie willigt ein.

07.05.2018 10:12 • x 7 #273


L
Hallo Neubeginn,......dass dieser Zusammenbruch mal kommt, war voraus zu sehen.
Du hast die erste Zeit nur geackert und geplant und gemacht.....jetzt ist alles erledigt und die Gefühle kommen durch.
Den tatsächlichen Verlust spürst du jetzt erst, im Alltag.

Auch wenn du ihre Muster erkannt hast......die Frage nach dem warum quält dich. Und Antworten wird es keine geben.

Ich habe keine Ahnung, ob deine Ex es für notwendig hält, zu einer Familienberatung zu gehen. Die Idee ist aber gut.

07.05.2018 10:23 • x 2 #274


N
Vermutlich wird sie das nicht einsehen. Sie findet ihr gesamtes Verhalten ja völlig normal.

Gründe für eine Trennung gibt es immer genug - aber Gründe warum eine neuer sofort so involviert werden muss wird es wohl tatsächlich nie geben.

Nur kann man von mir verlangen, dass alles so tatenlos auszuhalten?

Ich habe ja nun schon eine Trennung mir Kind hinter mir. Ok, da ging es von mir aus -aber es war eine insgesamt saubere Sache und das Verhältnis auf elternebene war absolut tadellos!

07.05.2018 11:43 • #275


L
Halte an deiner klaren Vorgehensweise fest.

Die Ehe ist vorbei, nicht aber euer gemeinsames Sorgen um die Kinder, bzw des Kindes.

Du hast das bisher sehr gut gemeistert, lass dich von deinem Tief nicht verunsichern.
Es wird sich einspielen und du wirst nicht mit allen 100% einverstanden sein. Trotzdem hast du Rechte.

Und lass dich nicht weiter ausnutzen was die Kinderbetreuung ihres großen Sohnes betrifft.

Plane vielleicht für den Sommer eine Reise mit deinen Söhnen.....oder so was.

Was macht der Vaterschaftstest? Zieht du das durch oder lässt du das erst mal?

07.05.2018 11:59 • #276


BerndOtto
Hallo, Neubeginn! Ich war lange nicht mehr hier. Es ist auch nicht immer gut zu lesen, dass Andere ähnliche Probleme haben wie man selbst.

Unsere Welten sind ziemlich parallel... Auch meine Ex hat ja den Neuen viel zu früh den Kindern, nur wenige Tage nach der Trennung, präsentiert.

Ich verstehe Dein Gefühl sehr gut, denn auch ich merkte einige Wochen nach der Trennung ganz deutlich, dass mir meine Jungs eben durch die Trennung teilweise weggenommen worden sind. Auch für mich war das viel schmerzlicher als alles Andere. Und in den vergangenen Wochen merke ich ganz deutlich, wie der Neue durch Qualitätszeit, Aktivitäten, Hobbys etc. von meiner Ex in das Leben der Kinder eingeführt wird. Dinge, die uns gemeinsam wichtig waren mit den Kindern, werden entsprechend abgerüstet, völlig Neues gestartet, damit die Schnittstellen zu dem Neuen etabliert werden. Sie hat nicht nur mit ihrer eigenen Vergangenheit (auch der vor mir) ziemlich radikal gebrochen, sondern weitet den Bruch jetzt auch auf die Kinder aus; ziemlich weitgehend.

Allerdings beruhigt mich eine Sache: Bisher und wahrscheinlich für die Zukunft arbeitet der Neue in einer anderen Stadt und ist nur etwa 50% in unserer Heimatstadt. Etwa immer wochenweise weg. Und er hat selbst drei Kinder zu 50%. Es kommen bisher maximal 20% seiner Zeit mit meinen Jungs raus; so lange das so ist, wird er es nie schaffen, eine richtig starke Stellung bei meinen Jungs zu bekommen; die hatten mich vier bzw. acht Jahre als Papa bevor der Mann in Erscheinung trat, jetzt haben sie ihn zu vielleicht 20%, mich zu 50%. Ich arbeite zudem sehr selbstbestimmt und kann viel Freizeit mit meinen Jungs verbringen, arbeite in den Wochen, in denen ich sie nicht habe viel ein. Vielleicht kannst Du es ähnlich halten. Wenn ich meine Kerle habe, dann sind wir eine Männer-WG, die viel miteinander machen kann.

Zudem: bei meiner Ex und ihrem Neuen, sind es im Zweifelsfall dann 2 Erwachsene und 5 Kinder. Familienurlaub, auch nur Kurztrips sind da bisher nicht angesagt (da zu stressig... - auch teuer, sie bräuchten dann mindestens 2-3 Hotelzimmer) - aber das ist das, was ich mit meinen Jungs mache(n kann) und mir auch leisten kann. Die rein wirtschaftliche Realität sieht so aus, dass ich meinen Jungen alles bieten kann (aber ich tue es nicht: es hat auch keinen Sinn, sie jetzt mit weltlichen Dingen zuzuschütten - sie brauchen vor allem Zeit und Aufwendung), aber ich kann eben auch Dinge weiter finanzieren, die wir bisher als Familie machten und sei es unser Sommerurlaub in Deutschland. Das fällt bisher und vermutlich für längere Zeit bei meiner Ex und dem Neuen flach (auch wenn er gut verdient...).

Du und ich, wir werden sicher auch irgendwann eine neue Partnerin haben. Aber jetzt sind uns unsere Frauen voraus. Und es ist wahrscheinlich sogar ein Vorteil für uns: ihre Gedanken sind sehr mit dem Neuen beschäftigt - das werden die Kinder auch merken. Du und ich, wir können uns auf die Kinder konzentrieren, zumindest, weil wir gerade nicht in der Neubindungsphase mit gleichzeitigem Crash einer Beziehung sind. Ich denke, daran solltest Du denken. Das gibt Dir Kraft und die Möglichkiet, Dich den Jungs zu widmen.

Mein wichtigster Rat momentan: Hast Du die Möglichkeit, Deine Zeit freier und kreativer einzuteilen, dann schaufle Dir Zeit frei, die Du mit Deinem Sohn verbringen kannst, wenn er bei Dir ist. Er wird es Dir danken. Vielleicht kannst Du ja auch mit unbezahltem Urlaub o.ä. Deinen Sommerurlaub verlängern?

Herzliche Grüsse aus dem Norden!

16.05.2018 07:53 • x 4 #277


N
Ich war nun länger nicht hier, denn das Leben plätscherte so vor sich hin. Auf und Ab, was erst mit dem Auszug enden wird. Der Kleine ist mein Sohn, aber daran hatte ich auch vor dem Ergebnis eigentlich keinen Zweifel. Schlimm, was manche Menschen anrichten können, indem sie Behauptungen in die Welt setzen.

Aber ich möchte hier etwas über das Karma berichten.

Fast drei Monate sind nun seit der Trennung vergangen. Drei Monate in denen ich hin und her gerissen wurde, ob ich meinen Gefühlen und Instinkten noch trauen kann. So unterschiedlich war das, was ich gefühlt habe zu dem, was sie mir über die Trennung und ihre neue Beziehung gesagt hat. Sollte es doch einfach Zufall sein, dass ein neuer Partner kurz nach der Trennung in Ihr Leben tritt? Allen Freunden und Verwandten hat sie dies so gesagt, jedem ihre Geschichte erzählt in der ich zunehmend schlechter weg kam.

Aber das Karma sagt nein! Und ich beweise es Dir, wenn Du soweit bist. Und dieser Tag kam.

Ein Buch Golden und voller Liebe, lag in goldener Schachtel in einer Schublade. Dieses Buch war für ihn bestimmt, als Geschenk und Beweis ihrer großen Liebe. Ich weiß nicht, warum ich diese Schublade öffnete, ich habe noch nie geschnüffelt und eigentlich wollte ich nur einige Unterlagen suchen. Ich öffnete und las:

Ein neuer Anfang mit Datum eine Woche vor der Trennung. Ich las als seien die letzten 20 Jahre nicht existent stand dort, ich sah Fotos von dem Wochenende mit ihm im Arm, Kussfotos vom Tag der Trennung, Screenshots von Whatsapp und fand alle Antworten auf meine Fragen. Sehr viel Mühe hat sie sich gemacht ich erinnere mich an unsere Verliebtheit vor fast 10 Jahren - sie war auch damals bedingungslos und echt. Aber ich weiß auch mittlerweile, dass dies alles ist was sie geben kann: Verliebtheit. Denn Liebe kann sie nicht. Liebe braucht innere Zufriedenheit und keine Hormone.

Und das Karma sagt, siehst Du ein Neuanfang für sie und einer für dich. Traue Dir und deinen Gefühlen, deinen Instinkten und lies was dort steht: Nichts! Nur Liebesbeteuerungen aber keine gemeinsamen Werte. Die Kinder sind in diesem Neuanfang nicht enthalten, ebenso wie Pläne. Nur gegenseitige Aufmerksamkeit.

Einen neuen Anfang, während die Kinder noch friedlich schliefen, der Mann etwas fühlte aber keine Ahnung hatte wie fern sie sich schon waren, die Hunde im Korb lagen und auf ihr Frauchen warteten. All das hatte war für sie nicht mehr existent. Sie hat gewartet bis sie sich sicher genug war, dass er sie auffangen würde, wenn sie flieht. Nur wovor sie flieht weiß sie vermutlich nicht.

Führe ich mir nochmal vor Augen, dass sie mich mit drei Kindern und Hunden als ich eine Magen-Darm-Grippe hatte eine Woche nach ihrem Neuanfang verlassen hat, offenbart das ihren Charakter. Dieser Mensch kennt nur eine Liebe: Die zu sich selbst.

Geschrieben hatte ich ihr 10 Tage nach der Trennungen einen Brief, indem ich den Ablauf aus meiner Sicht so geschildert habe, wie er nun tatsächlich war. Ich habe ihr gesagt, dass es keine Schande ist, wenn man sich verliebt und geht, es aber fair wäre, mir das zu sagen oder die wahren Gründe, weil es für mich dann leichter ist. Beleidigt und fast schon angeschrien hat sie mich, wie krank ich wäre.

Ich bin nicht sauer und habe auch keine Wut. Echtes Mitleid habe ich mit ihr, denn es wird nicht das letzte Buch sein. Ich habe Angst, was in den nächsten Jahren mit den Kindern sein wird.

Aber ich fühle mich nun endlich frei. Und das Karma hat mir geholfen, auch in einer neuen Beziehung irgendwann einmal meinen Instinkten zu trauen und nicht hinter jedem Baum einen Indianer zu sehen.

Ich weiß, würde ich so ein Buch erstellen, es wäre voll mit Plänen. Die Kinder hätten einen Platz und gemeinsame Werte wären der rote Faden.Das was ich las war mit hormonroter Tinte geschrieben. Aber das Leben wird sie einholen - denn Kinder werden krank, der Sommer vergeht und der Alltag kehrt auch dort irgendwann ein.

Danke Karma! Immer wenn sie dieses Buch sieht, wird sie nun daran erinnert, dass es das Buch ist, was die Wahrheit ans Licht gebracht hat, denn ich habe es ihr gesagt. Ich habe ihr gesagt, dass ich es gelesen habe und erleichtert bin. Ich habe keine Rache Gedanken - denn ich bin sicher auch das wird das Karma richten.

28.05.2018 07:52 • x 7 #278


S
Ich hatte in der von ihr inszenierten Krise, dann plötzlich eine Photokopie eines Trennungsbriefs in Versicherungsakten gefunden.

Keine Ahnung wann sie mir gedachte den zu geben. Als ich sie damit konfrontierte hieß es ich würde schnüffeln. Das seien nur Gedankengänge gewesen. Ihr Tagebuch so zu sagen. Etc. Und das sei jetzt halt Karma, dass ich den gefunden hätte. Dann wäre das ja geklärt . Also das Schicksal wollte es dann wohl so. Blah Blah Blah.

Sie schrieb ihm in der Zeit immer kräftig schon über WA und war mit ihm auch schon mal gesehen worden.
Aber was noch für ne Show gespielt wurde. Wahnsinn. Doof wenn das Drehbuch dann gefunden wird.

28.05.2018 09:08 • x 4 #279


N
Das ist ja die Standardantwort: Schnüffeln - wie kann man nur?!? Das es so viele Zufälle nicht geben kann und man Antworten auf Fragen haben möchte wird dann schnell übersehen.

In dem Fall schenkt sie ihm ja das Buch und kann sich nicht rauswinden. Es geht in ihrem Leben nur um sie - und das schon lange. Selbst in der Trennung will sie das Maximum an Gesicht wahren. Den Urlaub für sich und den Neuen hat sich schon geplant und gebucht. Meine Frage nach einem Urlaub mit den Kindern wurde mit wenn ich noch was günstiges finde fahre ich drei bis vier Tage nach Holland beantwortet.

Aber es ist auch alles nicht mehr mein B.. Dieses Buch ist ein Zeuge der Geschehnisse und ihres Charakters. Ich sage nur, die Mutter ist zum 7. (!) Mal verheiratet und hatte zwischendurch noch einige Beziehungen ohne Trauschein. Das hinterlässt Spuren bei den Kindern - leider wohl auch bei meinen. Ich muss dringend mein Beuteschema verändern!

Für mich ist nur wichtig, dass ich nun Gewissheit habe. Zu einer Trennung gehören immer zwei, aber kein Partner wird auf Dauer den anderen unterhalten (im Sinne von bespaßen) können. Ich habe schon vor bestimmt zwei Jahren zu ihr gesagt: Ich kann dir vieles bieten nur Schmetterlinge im Bauch und innere Zufriedenheit kann ich nicht herbeizaubern - dazu müsstest Du erstmal wissen was du wirklich willst und es mir sagen.

Ich glaube sogar, dass ein Grund warum die Ehe solange gehalten hat darin liegt, dass ich erstens keinen objektiven Grund zu Trennung gegeben habe und zweitens sie auf keinen Fall wie ihre Mutter sein wollte. Aber auf Dauer kann man sich seinem Trieb nicht verschließen - zumindest nicht ohne Hilfe und offene Kommunikation. Sie braucht diese Art der Verliebtheit und Anerkennung um sich gut zu fühlen. Echte Liebe und Vertrautheit sind tiefer, aber sanfter - nicht so intensiv.

Ich habe es damals schon recht richtig eingeschätzt und bin nun letztendlich froh, dass es so gekommen ist. Denn ich kann ihren Charakter nicht ändern und sie sieht es nicht.

Mit dem Auszug in vier Wochen beginnt dann wirklich ein neuer Lebensabschnitt.

28.05.2018 09:34 • x 3 #280


BerndOtto
Tja, Neubeginn - zufällig bin ich mal wieder hier. Und lese Deinen Zustandsbericht. Das ist alles ganz erschreckend wie bei meiner Ex (seit fünf Tagen sind wir nun rechtskräftig geschieden. ).

Auch sie wollte die Schmetterlige im Bauch, schon seit mindestens zwei, vielleicht auch vier Jahren. Aber die kann man nicht mehr herbeizaubern. Ich wollte die Liebe mit den alltäglichen Plänen für eine Zukunft. Sie wollte das Gefühl der Verliebtheit, dass sie sich dann endlich aus der Komfortzone mit Lover xy (endlich einer der etwas festes will - beide haben ihre eigene Wohnung und das wird wohl auch so bleiben). Ihm schreibt sie auf FB und anderswo nun all das, was ich auch in den ersten Jahren von ihr bekommen habe - und lange danach noch. Aber auch sie wollte es nicht eingestehen, dass sie diese Beziehung schon im letzten halben Krisenjahr unseres Zusammenseins angebahnt hat. Aber die Beweise, Zufallsfunde oder das, was mir die Nachbarn berichteten, ist erdrückend. Letztendlich ist das alles für mich nur furchtbar abgeschmackt.

Auch ich bin mir sicher, dass ihre jetzige Beziehung nicht ewig halten wird, denn wenn die Schmetterlinge dort auch weg sind, wird sie weiterziehen. Und vermutlich kommt die Ernüchterung nicht erst nach zehn oder zwölf Jahren wie bei uns. Jetzt spielt sie verliebt, reist jedes zweite Wochenende (wenn die Jungs bei mir sind) mit ihrem Lover auf einen Wochenendtrip (kostet natürlich Geld) - und schon im Januar sagte sie, das sie kein Geld für einen Sommerurlaub mit den Jungs haben wird. Den mache dann natürlich ich. Auch dies total paralell. Und auch ich habe in den vergangenen Monaten Kurztrips am Wochenende gemacht - mit meinen Kerlen natürlich.

Was ich am traurigsten finde: Die Jungs leiden am meisten darunter, sie wollen natürlich Mama hier in der Familie wiederhaben. (ich nicht mehr).

Auch ich muss wohl mein Beuteschema verändern. Hoffe es klappt. Im Nachhinein habe ich verstanden, dass meine Ex schon ihre erste langjährige Beziehung ganz ähnlich an die Wand gefahren hatte. Da wo mich Verliebtheit in Liebe übergeht, in die sichere Normalität des sich einander Haltens und Helfens, beginnt für sie offensichtlich das Drohszenario.

Ja, auch das Gesicht-bewahren. Auch das kenne ich so. Sie hätte es sehr gerne gewollt, wenn ich es gewesen wäre, der die Beziehung an die Wand gefahren hätte, sie hatte ja auch versucht, mir andere Frauen zuzuführen. Easy exit nannte es eine Bekannte, die Psychologin ist. Hat halt nicht geklappt. Sie musste dann mit allen Konsequenzen gehen und der Welt beweisen, dass sie es ist, die geht, Affären hat etc. Das nimmt sie mir sicherlich übel. Denn es ging eben auch ihr nur um ihr Ego: Da hatte ein Familienleben keinen Platz mehr. Jetzt wird das Ego eben von dem neuen Lover gefüttert.

Halt die Ohren steif!

Bernd

28.05.2018 11:59 • x 3 #281


N
@berndotto: Hört sich wirklich alles sehr gleich an. Aber es ist vermutlich eine Sache, dass alles so klein klein zu erfahren oder, wie ich, quasi unverblümt direkt von mir, auch wenn ich nicht der Adressat war. Ich lebte in dem Moment regelrecht auf - ich wusste gar nicht, wie gut sich eine Wahrheit anfühlen kann.

Aber ich habe mir eines fest vorgenommen und damit auch bereits begonnen: Ich werde MEIN Leben leben!

Nachdem sie ja den neuen Partner in die Familie eingeführt hat und auch noch einige andere Dinge vorgefallen sind, habe ich die nächtliche Betreuung runter gefahren. Natürlich habe ich mir anhören müssen, dass ich das Kind abschiebe oder den Streit eben über diese austrage. Aber solange wir noch in einem Haus wohnen kann der Kleine jederzeit zu mir kommen - Abendessen, etwas spielen. Aber ins Bett geht es unten - eigentlich ist er es ja genauso gewohnt. Früher hat er auch nicht ab und an im Elternbett geschlafen und dann wieder in seinem. Es ist eine Trennung - und die ist mit Veränderungen verbunden - für alle.

Sie wird immer versuchen, mir ein schlechtes Gewissen über die Kinder zu machen, aber das lasse ich nicht zu. Auf Grundlage der gesetzlichen Regelung, erweitert um fast alle Feiertage, Brückentage und Urlaube, habe ich einen Betreuungsplan gemacht und der ist jetzt fakt. Und bis sich das eingespielt hat, weiche ich keinen mm davon ab (Ausnahmen sind Job oder Krankheit). Es ist und bleibt eine Trennung und es ist eine Illusion zu glauben, dass diese keine Einschränkungen für die Kinder hat.

Wir Männer haben zwar auf der einen Seite schlechtere Karten beim Aufenthaltsbestimmungsrecht und müssen zahlen. Auch im Alltag spielen wir keine große Rolle mehr. Auf der anderen Seite aber ein Privileg: Wir bekommen Qualitätszeit und dazwischen genug Zeit um das eigene Leben zu leben. Lange WE, Feiertage, Urlaub - hier kann ich mir Zeit für die Kids nehmen und diese auch genießen. Alles was dazwischen ist kann ich nicht beeinflussen. Sind die Kinder bei ihr muss sie gucken, sind sie bei mir, werde ich gucken. Die Kinder werden ihre Entscheidung irgendwann selber treffen.

Und was man nicht weiß - vielleicht ist es ja doch alles ganz anders. Denn bei allem gekränkten Stolz darf man nicht vergessen, dass es vielleicht auch halten kann und wir einfach nicht zusammen passten. Ich glaube es zwar nicht, aber es kann sein. Daher ist es für mich wichtig mich auf mich zu konzentrieren - denn hier kann ich gestalten und die Weichen stellen. Nicht in ihrem Leben oder der Vergangenheit...

Dir auch alles Gute!

28.05.2018 12:36 • x 3 #282


kaaaaa72
Anfangs habe ich auch noch jeden Mist mitgemacht, immer in der Hoffnung das es schon wieder wird wenn ich zeige was ich für ein toller Mann und Vater bin.

Pustekuchen, letztendlich war ich nur der Pausenclown der immer auf Abruf bereit stand.
Wir waren selbst gemeinsam im Sommerurlaub und je näher das Ende kam desto mehr war mir klar das es das nie wieder geben wird.
Dadurch hatte ich natürlich mehr Zeit mit meinem Kinde aber es auch schwer gehabt mich zu lösen.
Erst als ich es eingesehen hatte das es nichts mehr wird konnte ich mich langsam lösen.
Ich hatte sämtliche Kontakte auf ein Mindestmaß reduziert und nur noch den Umgang mit meiner Tochter alleine durchgeführt.
Dann ging es langsam bergauf und irgendwann war ich auch wieder frei für ein neues Leben.

28.05.2018 13:32 • x 1 #283


N
Zitat von kaaaaa72:
Anfangs habe ich auch noch jeden Mist mitgemacht, immer in der Hoffnung das es schon wieder wird wenn ich zeige was ich für ein toller Mann und Vater bin.

Pustekuchen, letztendlich war ich nur der Pausenclown der immer auf Abruf bereit stand.
Wir waren selbst gemeinsam im Sommerurlaub und je näher das Ende kam desto mehr war mir klar das es das nie wieder geben wird.
Dadurch hatte ich natürlich mehr Zeit mit meinem Kinde aber es auch schwer gehabt mich zu lösen.
Erst als ich es eingesehen hatte das es nichts mehr wird konnte ich mich langsam lösen.
Ich hatte sämtliche Kontakte auf ein Mindestmaß reduziert und nur noch den Umgang mit meiner Tochter alleine durchgeführt.
Dann ging es langsam bergauf und irgendwann war ich auch wieder frei für ein neues Leben.


Schön, das zu lesen. Ich habe es intuitiv gemacht, aber genau dieses Gefühl hatte ich. Im Prinzip versinkt durch den Versuch die beste Trennung für die Kinder hinzubekommen alles im Chaos. Es geht hier nicht um die Kinder. Die Kinder freuen sich einfach über die Zeit die man mit ihnen verbringt und wenn man ehrlich ist, hatte man vor der Trennung auch nicht mehr Qualitätszeit mit ihnen - eher sogar weniger.

Was bleibt ist die starke Veränderung und die Umstellung des Alltags. Und die lässt sich nicht wirklich auffangen - damit müssen alle klar kommen.

28.05.2018 14:00 • #284


S
Jungs am Freitag einfach Lotto spielen. Wer die EUR 90 Mio knackt, gibt ne Runde Pizza bei sich aus und bezahlt die An- und Abfahrt.

Gilt auch für BerndOtto. Da wird es dann halt teurer .-)

28.05.2018 14:05 • x 4 #285


A


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