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Die Schatten einer Patchwork-Ehe - ein Tagebuch

N
Ich habe da gerne noch ein anderes Problem

Ihr Sohn aus vorheriger Beziehung ist unrein (13 Jahre alt). Ist jetzt ein wenig ekelig: Er reinigt sich nicht anständig nach dem großen Geschäft und es bleiben teilweise wirklich Klumpen in der Unterhose. Irgendwann juckt das natürlich und er kratzt sich da. Die Hand ist dann natürlich voller Exkremente. Anstatt sich dann zu waschen schmiert er diese hinters Bett oder so.

Das ist erstmals aufgefallen, als wir sein Zimmer im Zuge der Trennung abgebaut haben. Wir wunderten uns immer, warum es bei ihm teilweise so riecht, dachten aber immer irgendwo würde noch eine Unterhose schlummern.

Nunja, jetzt hatte er ja bei mir oben geschlafen. Jetzt am WE war mein großer da und fand in der Ecke hinterm Bett eine voll gemachte Unterhose. Dazu war natürlich auch die Wand verschmiert. lecker - habe dann abends alles sauber gemacht und desinfiziert.

Ich habe ihr ein Foto geschickt und ihr gesagt, dass er ab jetzt gerne zu Besuch hochkommen kann, aber er nicht mehr bei mir schläft.

Jetzt ist es ja so, dass wir die Kinderwochenenden wo beide großen da sind eigentlich aufgeteilt hatten. Das hieße einen Tag des WE sind alle Kids, auch der große von ihr, bei mir - den anderen Tag bei ihr.

Nur ist vielleicht verständlich, dass ich ein Problem damit habe, wenn sch* an die Wände geschmiert wird.

Das würde aber bedeuten, dass meine beiden oben schlafen und er in seinem Bett unten. Das ist für ihn natürlich schlimm, zumal er nachts nicht alleine bleiben kann. Auf der anderen Seite ist es eigentlich nicht mein Problem und ich werde ihm auch ganz klar sagen, warum ich nicht möchte, dass er bei mir schläft.

Ich überlege jetzt, ob ich das noch mitmache, bis die Trennung abgeschlossen ist und ihn nach jedem Toilettengang kontrolliere oder jetzt mit ihr spreche, dass ich das nicht mehr will und damit riskiere, dass es zu einer schlammschlacht kommt.

Denn, würde er das nicht mitmachen unten alleine zu schlafen, wovon ich ausgehe, hätte sie eigentlich kein einziges freies WE mehr. oder die beiden großen würden sich kaum mehr sehen, da dann der große bei seinem Vater wäre, wenn mein großer kommt und der kleine dann eben auch bei mir ist.

Ergänzung:

Klar ist natürlich, dass ich den schwarzen Peter bekomme. Es wird mit Sicherheit außen so dargestellt, dass ich ihren Sohn einfach so ablehne. Ich glaube bekäme ihr neuer das mit, würden die ersten Zweifel entstehen

09.04.2018 08:45 • #181


N
Ich komme aus dem Staunen nicht mehr raus.

Ich habe sie angeschrieben und gefragt ob wir uns wegen des Großen mal zusammen setzen können um zu besprechen, wie es jetzt weiter geht. Sch* an Wände und in der Unterhose ist ja jetzt ein Problem - er ist halt 13 - und es ist ja ihr Sohn. Wir sollten das gemeinsam mit ihm und zwischen uns bereden...

Antwort: sie sei nicht da, hat es aber mit ihm geklärt, wenn ich ihm nur um 22 Uhr sagen könnte, er solle das Licht ausmachen. Sie würde auch nicht über Nacht wegbleiben...

Was soll ich sagen - scheinbar sehe ich Probleme wo gar keine sind...

09.04.2018 10:04 • #182


A


Die Schatten einer Patchwork-Ehe - ein Tagebuch

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L
Da staune ich direkt mit dir. Unglaublich.

09.04.2018 10:28 • x 1 #183


fe16
@NeuBeginn18

warum sagt mir meine Erfahrung das du aus dem Stauen nicht mehr raus kommen wirst ?

mich versetzt ins Stauen das Mütter durch eine neue Liebe , alles aber auch alles um sich vergessen können
Schade

09.04.2018 10:35 • x 3 #184


N
@fe16

Auf diese Erfahrung hätte ich gerne verzichtet und frage mich, wie lange das noch so gehen wird. Das hat ja mit einer Trennung alles gar nichts mehr zu tun. Das ist ja schon pathologisch.

Ich werde, sobald die finanzielle Trennung durch ist, einen anderen Weg einschlagen müssen. Der Große tut mir leid und er kann jederzeit zu mir kommen um zu spielen oder ähnliches.

Aber ich kann das im Alltag nicht leisten und werde mich hier soweit möglich abgrenzen müssen. Ich kann nicht ausbaden, was sie an ihm unterlässt.

Ja, er kann nichts dafür. Aber ich kann auch nichts dafür, dass ich mich ekel. Ich habe alle Lebensmittel entsorgt, die er verwendet hat, weil ich mir vorstellen muss, das überall fäkalien haften.

Mir graust es vor den nächsten 2,5 Monaten...

09.04.2018 10:51 • #185


S
Wie sieht es aus mit Dokumentation und Gespräch beim JA. Durch die Heirat bist Du Stiefvater und hast mE sowas wie die kleine elterliche Fürsorgeberechtigung oder so. Ohne der EXE damit zu schaden. Aber nach dem Sohn muss irgendjemand engmaschig schauen. Geht er auf die Regelschule oder wird er anders beschult?

09.04.2018 10:55 • x 2 #186


fe16
Zitat von NeuBeginn18:
@fe16

Auf diese Erfahrung hätte ich gerne verzichtet und frage mich, wie lange das noch so gehen wird. Das hat ja mit einer Trennung alles gar nichts mehr zu tun. Das ist ja schon pathologisch.

Ich werde, sobald die finanzielle Trennung durch ist, einen anderen Weg einschlagen müssen. Der Große tut mir leid und er kann jederzeit zu mir kommen um zu spielen oder ähnliches.

Aber ich kann das im Alltag nicht leisten und werde mich hier soweit möglich abgrenzen müssen. Ich kann nicht ausbaden, was sie an ihm unterlässt.

Ja, er kann nichts dafür. Aber ich kann auch nichts dafür, dass ich mich ekel. Ich habe alle Lebensmittel entsorgt, die er verwendet hat, weil ich mir vorstellen muss, das überall fäkalien haften.

Mir graust es vor den nächsten 2,5 Monaten...


Klar auf manche Erfahrungen würde man gerne verzichten , da bist du nicht mit alleine

Nach dem lesen deiner Zeilen frage ich mich nun aber
war er in der Beziehung sauber?

bitte versteh mich nicht falsch , danke

09.04.2018 10:56 • x 1 #187


N
Nein, er war auch in der Beziehung nicht sauber. Aber das Ausmaß war nicht bekannt. Und natürlich wurde in der funktionierenden Beziehung sehr darauf geachtet.

So schlimm wie am WE habe ich es aber schon Jahre nicht mehr gesehen.

Er geht auf eine Regelschule mit integrationshelfer und macht eine Therapie.

Ergänzung: aus meiner Erfahrung mit dem JA glaube ich nicht, dass das für irgendwas ausreicht.

09.04.2018 11:21 • #188


fe16
Meine Erfahrung mit dem Jugendamt

Wenn sich Kleinigkeiten summieren , reagiert auch irgendwann das Jugendamt

09.04.2018 12:16 • x 1 #189


N
Ich führe Tagebuch, von Anfang an.

Wenn ich daran denke, diesen Weg auch noch gehen zu müssen wird mir ganz anders...

09.04.2018 13:29 • #190


Porcelina1801
Zitat von NeuBeginn18:
Nein, er war auch in der Beziehung nicht sauber. Aber das Ausmaß war nicht bekannt. Und natürlich wurde in der funktionierenden Beziehung sehr darauf geachtet.

So schlimm wie am WE habe ich es aber schon Jahre nicht mehr gesehen.
.


Oftmals nehmen solche Auffälligkeiten zu, wenn sich das Kind in einer emotional belastenden Situation befindet.

Ich würde da auch hellhörig werden. Auf der einen Seite sehe ich das Wohl des Kindes im Vordergrund, der in dir offensichtlich eine vertraute Bezugsperson gefunden hat und ja nun echt nichts dafür kann, dass er nicht dein leibliches Kind ist.

Auf der anderen Seite, sehe ich dennoch ihre Verantwortung als Mutter über deiner und denke auch du solltest dich da deutlich abgrenzen. Vielleicht wäre ja auch der Besuch einer Erziehungsberatungsstelle hilfreich, bevor du dich ans Jugendamt wendest?

09.04.2018 13:38 • x 3 #191


L
Was ist eigentlich mit dem biologischen Vater?

Wenn ich das hier so lese wird mir auch ganz anders. Unglaublich.

Du bist wirklich sehr großzügig ihr gegenüber und ich finde es auch gut, dass du dich um die Kinder kümmerst.
Aber für den großen bist du nicht an erster Stelle verantwortlich.

Du solltest wirklich mal Kontakt zum JA aufnehmen. Aber erst noch mal Tacheles mit der KM.

09.04.2018 13:38 • x 2 #192


fe16
@Löwenherz4
ich nehm dich in den Arm und dir

du wärst auch nicht anders

und ja ich finde das was Neubeginn leistet genial
und das mit dem Tagebuch auch sehr gut
und wenn der weg über das JA geht , dann gehst du ihn weil du das möchtest
weil du gut bist
was es dir bringt wirst du sehen
aber schaffen wirst du es

09.04.2018 13:48 • x 1 #193


N
Der Vater nimmt ihn alle zwei Wochen, ist in einer neuen Beziehung aus der auch zwei noch kleine Kinder hervorgegangen sind. Eigentlich ganz normal und ich komme auch gut mit ihm aus.

Wirklichen Bezug kann man zu dem Großen kaum aufbauen und es ist schon sehr anstrengend. Es würde hier den Rahmen sprengen, das zu beschreiben.

Keine Begeisterungsfähigkeit, viele Ängste, stark unterentwickeltes Sozialverhalten, teilweise aggressiv, etc. Wer sich das vorstellen möchte, googelt mal nach FAS-Kindern, das trifft aus meiner Sicht besser als asperger.

Es ist schwierig zu beschreiben. Ich habe Verantwortung übernommen, aber eine tiefe Bindung nicht - wechselseitig. Dazu fehlt es an gemeinsamen schönen Erlebnissen. Ich habe mit dem Vater mal darüber gesprochen und es geht ihm genauso. Auch seine neue Frau kommt nicht an ihn ran. Er lebt in seiner Welt.

Das erste mal in dieser Trennung befinde ich mich gefühlt in einer Sackgasse. Die Schritte, die ich unternehmen müsste, würden die rosa rote Blase in der meine Frau schwebt platzen lassen. Ich kann mit dem Vater sprechen, mit dem JA, mit dem Therapeuten, mit dem Integrationshelfer... alles Stellen, die ihr sehr unangenehm werden können. Ein wirklich gemeiner Schritt wäre übrigens den Neuen mal möglichst objektiv, aber mit Bildern belegt, zu unterrichten, was denn zu Hause bei ihr so los ist, während sie ihm die heile Welt vorspielt. Denn davon bin ich überzeugt - der weiß von nix und glaubt ist ne super Trennung, bei der ich mich fair verhalte.

Das alles würde aber eine Lawine lostreten, die nicht berechenbar ist. Wahrscheinlich verlieren dadurch alle alles. Denn sie wird nicht einsehen, dass es ihr Verhalten war, sondern meines und das des Jungen, die ihre große Liebe zerstört haben.

Ich neige dazu, hier zumindest so lange die Füße still zu halten, bis das materielle geregelt ist. Das sollte in den nächsten 3-4 Wochen sein. Denn dann kann ich wenigstens den anderen beiden ein stabiles Umfeld bieten und der große kann notfalls zum Vater.

Im Moment ist alles auf Sand gebaut.

Ich weiß nicht ob das richtig ist.

09.04.2018 14:15 • #194


L
Gut, dann mach das so. Diese relativ kurze Zeit geht auch noch vorbei.
Und das du dich grade erschöpft fühlst, dürfte auch normal sein.

Mal was anderes.......wenn der Bub so auffällig ist......(FAS bedeutet allerdings, dass die Mutter Alk. ist/war)
und auch schon diagnostiziert und in Therapie, gab oder gibt es die Überlegung, ihn in eine Wohngruppe zu integrieren.

Das meine ich jetzt nicht um ihn los zu werden. Nicht falsch verstehen.

Ich meine das, zum Wohle des Kindes.

09.04.2018 14:25 • x 2 #195


A


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