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Die Schatten einer Patchwork-Ehe - ein Tagebuch

BerndOtto
Ach Mann, Neubeginn. Das tut mir so leid für Dich und für Deine Kids, gerade den Kleinen. Bei mir sind sie 4 und 8. Und sie sind seit der Trennung nicht gut drauf, aber bei mir geht es besser als bei ihrer Mutter, die sich nur suboptimal (um nett zu sein) um die Kinder kümmert und dazu noch sie durchaus tendenziell vernachlässigt, nicht nur emotional...

Auch ich versuche mir eine Strategie bereitzulegen, wie ich mehrheitlich oder gar ganz die Kerle bekommen kann. Auch wenn ich nicht denke, dass sie sie mir ganz überlassen wird; ich denke sie will nicht im ganzen Familien- und Bekanntenkreis das Gesicht verlieren...

Ich halte Dir alle Daumen! Kopf hoch!

02.04.2018 18:53 • #106


BerndOtto
Also Neubeginn, Vieles von dem, was Du schreibst ist total parallel - auch wie der Neue plötzlich neben den Kindern da ist und auch wie Deine Dame sich dahinterklemmt - zweite Pubertät. Das trifft es glaube ich ganz gut und sagte meine Frau sogar einmal selbst.

Auch was Du als Skodafahrer schreibst kenne ich. Könnte mir auch mehr leisten, bin damit aber sehr zufrieden; gelte auch als Verdiener in der Oberklasse, bin immer bescheiden gewesen, habe mich selbst im Studium finanziert etcpp. Und habe immer mir und der Frau und der Familie alles bieten können.

Eine Sache, die ich mir durchaus überlege ist: Sind wir zu brav, zu lieb. Fehlt uns das A-Loch-Gen?

Und: auch ich versuche mich von der ganzen Sache nicht kaputt machen zu lassen und meine Empfänglichkeit für eine neue Frau irgendwann mal zu bewahren. Und ich versuche um das Wohlergehen meiner kleinen Kerle zu kämpfen.

02.04.2018 19:06 • #107


A


Die Schatten einer Patchwork-Ehe - ein Tagebuch

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N
BerndOtto: wir sind sind nicht zu gut und ich habe ja auch Fehler gemacht. Das ist keine Frage. Vielleicht die Prioritäten hier und da falsch gesetzt, vielleicht einige Situationen falsch eingeschätzt...

Aber das ist nicht das Problem. Das Problem liegt meiner Meinung in beuteschema. In unserer Art bestimmte Frauen anzuziehen. Diese Art von Frauen sind aber eben nicht beständig.

Ich werde nie wieder eine Beziehung aufbauen, wenn ich der neuen Partnerin erstmal ins Leben helfen muss. Bei dieser Frau wäre ich fast gegangen, das nächste mal gehe ich und da bin ich sicher.

Ich werde ne Weile brauchen mich zu finden. Und dann werde ich etwas ganz Neues probieren. Was das genau ist weiß ich noch nicht. Aber alle guten Dinge sind drei - und dabei soll es bleiben.

Ich glaube, das sehr viele mit meiner Art zu leben überglücklich gewesen wären. Und das gilt auch für dich.

Aber Partner sind nicht dafür da, den anderen grundsätzlich zufrieden zu machen... höchstens glücklicher. Und ein Mensch, der mit sich nicht zufrieden ist, versucht vielleicht durch Euphorie und glücksgefühle dieses auszugleichen. Aber wenn die Schmetterlinge weg sind, ist das Spiel zu Ende. Denn dann müsste man von seiner eigenen Zufriedenheit zehren und das Glück selbst in die Hand nehmen... und das können diese Menschen nicht.

Mach dich nicht verrückt! Das wird

02.04.2018 19:24 • x 5 #108


BerndOtto
Danke, das ist ein sehr schöner Text von Dir! Ja, unser Beuteschema ist das Problem. Und sicher. Wir haben ja auch Fehler gemacht; habe ich mehrmals hier im Forum geschrieben: ich bin nicht fehlerfrei und habe sicher nicht immer angemessen und optimal in meinen beiden Ehen funktioniert. Aber mit der Zufriedenheit triffst Du denke ich genau den richtigen Punkt. Ich bin eigentlich immer ziemlich zufrieden mit dem was ich habe und mache eben das Beste draus. Auch jetzt mit den beiden Kerlen auf Halbzeit. Meine Verflossene war eben nicht zufrieden, irgendwann nicht mehr. Und ja, ich habe beiden meinen Ehefrauen ins Leben, nicht zuletzt in den Beruf geholfen. Das werde ich definitiv nie wieder tun; eine Frau die nochmal kommen will und wird muss das dann alles schon selbst durchgemacht haben und sich auch besser gefunden haben. Und ja, eine entfernte (sowohl räumlich als auch professionell) entfernte Kollegin sagte mir vor einigen Monaten: Viele Frauen wären glücklich, einen solchen Mann wie Dich zu haben. Tja, schade, dass wir eben diese bisher aus welchen Gründen auch immer, nicht an uns rangelassen haben...

Heute musste ich die Jungs wieder übergeben, der Grosse hat bitterlich geweint und ist mir nochmal nachgelaufen. Das ist Mist. Aber auch das wird irgendwann, irgendwie...

Gute Nacht, muss morgen früh raus!

02.04.2018 20:04 • x 1 #109


S
BerndOtto du bist auch schon das zweite mal dabei?

02.04.2018 20:31 • #110


BerndOtto
Ja, ich warte aktuell auf Nummer drei

02.04.2018 20:43 • #111


S
Ihr habt Nerven

02.04.2018 20:48 • #112


U
Auf was springt ihr Beide denn an, wenn ich von Beuteschema sprecht. Beschützerinstinkt? Das White-Knight Syndrome, der weiße Ritter, der die Damsel in Distress erretten muss?

Und sobald sich die Damen dann wieder aufgebaut fühlen und die Kids in einem alter sind, wo sie zumindest halbtags aufgeräumt sind, wird es ihnen dann leider langweilig und sie stürzen sich in aufregende Abenteuer - jetzt sind sie ja wieder aufgerichtet und versorgt so weit.

Nur für mein Verständnis, damit ich das einschätzen kann.

02.04.2018 22:43 • x 2 #113


S
Bietest du Dich dann als Hascherl an?

02.04.2018 22:50 • #114


U
Zitat von Solskinn2015:
Bietest du Dich dann als Hascherl an?


Hmmm. 1,85m 90kg Hascherl mit grauem Bart, wo hab ich denn sonst noch Chancen als hier im Trennungsforum? Die Frauen sind ja immer so oberflächlich! Schick mir mal Deine Nummer, ich werde Dich nicht enttäuschen!

Nein es interessiert mich ernsthaft, welches Beuteschema die zwei haben. Ich wüsste nicht mal welches ich habe. Aber es geht schon auch so in die Richtung.

02.04.2018 23:01 • x 1 #115


N
@unregistriert: ich kann nur für mich sprechen und ich weiß es nicht genau. Aber ich habe eine Vermutung:

Ich glaube nicht, dass es mir darum geht den Partner aufzubauen, es kommt ja doch immer erst später so wirklich ans Licht. Es scheint vielmehr so zu sein, dass ich eine große Anziehungskraft auf solche Frauen habe.

Ich wurde dann sehr umgarnt, regelrecht idealisiert und das gefällt natürlich fast jedem Mann. Dazu eine Portion Naivität und tatsächlich Unerfahrenheit auf meiner Seite. Und schon steckt man drin, also sowohl als auch

Da ich dann eben bin wie ich bin geht alles seinen Weg. Ich habe das wie gesagt eigentlich vor 10 Jahren kommen sehen. Bevor ich mit ihr zusammen gezogen bin habe ich ihre beste Freundin gefragt: wird sie mich nicht eines Tages fallenlassen wie eine heiße Kartoffel?

Und das Beiteschema ist dann eigentlich der leichte weg. Diese Art Frau ist für mich leicht zu haben. Für andere müsste ich mich vermutlich mehr ins Zeug legen


Nun ja, nachher ist man immer schlauer.

03.04.2018 04:59 • x 1 #116


N
Ich habe eine Entscheidung getroffen. Ich habe es mir nicht leicht gemacht und die letzten Tage damit verbracht zu rechnen, zu telefonieren und zu überlegen. Zwischendurch habe ich abeschaltet, bin zum Sport, mit den Jungs raus oder habe im Garten gearbeitet.

Es ist die einzige Lösung.

Gestern Abend habe ich ihr gesagt, sie könne zum 01.05. raus, ich bekomme das hin. Wenn es schlecht läuft muss ich eben ein Jahr ziemlich knausern. Aber mit 600-700 eur für Lebensmittel und Taschengeld kann man alleine auskommen.

Würde sie bis Ende des Jahres hier sein, hätte ich weniger um möglichst viel zu sparen - das Gefühl wäre nur ein anderes, weil man dann eben ein stets gut gefülltes Konto im Rücken hätte.

Ich mag halt Sicherheit.

Sie war nicht erfreut über diese Nachricht und natürlich war die Wohnung dann auch schon weg. Morgens noch nachgefragt und die Antwort erhalten über Ostern würde die wohl nicht antworten und nach meiner Ansage war die Wohnung plötzlich weg, da die Anzeige verschwunden ist.

Mag sein, dass es so ist. Dürfte auch nicht leicht werden für sie etwas zu finden. Alleinerziehend mit zwei Kindern so gelegen, dass sowohl der große zur Schule kann und der kleine hier in der Kita... drei Schlafzimmer... da gibt es nicht viel.

Sie fragte warum es nun so schnell gehen müsse und ich habe es doch getan. Ihr gesagt, dass sie den Bezug zur Realität völlig verloren hat. Sie sah das nicht so - welch Überraschung.

Ich sagte dann nochmal, keine vier Wochen und du willst deinen neuen ins Haus holen?! Das hätte ich falsch verstanden... ja, mein verstöndnis wird in der Tat auf die Probe gestellt.

Nun werde ich diesen Weg gehen. Und ich weiß das es richtig ist. Ansonsten werde ich wohl irgendwann die Macht, die ich eigentlich über sie habe ausnutzen um sie zu zerstören. Und das ginge auf die Kids... und die sind mir heilig... das ist ihr Glück.

03.04.2018 05:30 • x 1 #117


S
Ich bewundere deine Rangehensweise,lese immer wieder still mit.Allerdings bin ich mittlerweile besorgt,dass du irgendwann ausgebrannt in der Ecke liegst.Bitte sei gut zu dir.

03.04.2018 06:15 • x 3 #118


N
Liegt man nach dem Schock nicht sowieso erstmal ausgebrannt in der Ecke? Ich muss ehrlich sagen, dass es mir trotz allem wesentlich (!) besser geht als noch vor 4 Wochen. Ich schlafe, ich esse ich lache. Es liegt in der Natur dieses Forums, dass nur eine Seite, nämlich die traurige nach Lösungen suchende, hier wirklich ausgeprägt dargestellt wird. Heute Abend bin ich wieder bei Freunden zum zocken (Gitarre)

Ich glaube der Plan des langen hinauszögerns des Auszug war nicht nur der finanziellen Situation geschuldet. Wir haben außer dem Haus keine Schulden und ein wenig Rücklagen. Es wird eine Umstellung und etwas enger, aber es wird gehen.

Ich glaube es war auch der unterbewusste Wunsch, dass es nach dieser ihrer Phase doch noch was wird. Hier kämpfen Herz, Bauch und Verstand mit unterschiedlichsten Mitteln über die Vorherschaft. Und so langsam habe die drei einen Kompromiss gefunden.

Jetzt, wo absolut klar ist, dass es keinen Weg mehr zurück gibt, wurde ich auch offen für andere Lösungen.

Ihr Verhalten hat natürlich maßgeblich dazu beigetragen und eigentlich müsste ich ihr dafür danken.

Ich habe keine Angst zusammen zu brechen - jetzt eigentlich nicht mehr!

03.04.2018 06:26 • x 3 #119


BerndOtto
Zitat von NeuBeginn18:
@unregistriert: ich kann nur für mich sprechen und ich weiß es nicht genau. Aber ich habe eine Vermutung:

Ich glaube nicht, dass es mir darum geht den Partner aufzubauen, es kommt ja doch immer erst später so wirklich ans Licht. Es scheint vielmehr so zu sein, dass ich eine große Anziehungskraft auf solche Frauen habe.

Ich wurde dann sehr umgarnt, regelrecht idealisiert und das gefällt natürlich fast jedem Mann. Dazu eine Portion Naivität und tatsächlich Unerfahrenheit auf meiner Seite. Und schon steckt man drin, also sowohl als auch

Da ich dann eben bin wie ich bin geht alles seinen Weg. Ich habe das wie gesagt eigentlich vor 10 Jahren kommen sehen. Bevor ich mit ihr zusammen gezogen bin habe ich ihre beste Freundin gefragt: wird sie mich nicht eines Tages fallenlassen wie eine heiße Kartoffel?

Und das Beiteschema ist dann eigentlich der leichte weg. Diese Art Frau ist für mich leicht zu haben. Für andere müsste ich mich vermutlich mehr ins Zeug legen


Nun ja, nachher ist man immer schlauer.


Ja, ich kann das unterschreiben, weitestgehend. Von den Defiziten der Damen wusste ich anfangs nichts, jetzt bei meiner zweiten Frau kamen die heftigeren Dinge wirklich erst nach etwa sechs bis zehn Jahren heraus und diese sind es denn wohl auch, die sie zum Abflug bewegten. Ich denke die Frauen suchen unterbewusst einen ordentlichen, sicheren Partner und legen sich dann mächtig ins Zeug uns zu bekommen, denn wir bedienen mit unserem ganzen Dasein eben die eine Seite, die sie so gerne wollen; dann, wenn aber die Gespenster der Vergangenheit kommen, beginnt eine zerstörerische Dynamik.

Ob Naivität das richtige Wort ist, weiss ich nicht - im gewissen Sinne vielleicht. Vielleicht auch einfach eine gewisse Ehrlichkeit und Zuverlässigkeit in den Partner und eine Ehe investieren zu wollen. Und ich denke das Problem bei den Damen ist, dass sie ein aufgesplittertes Ich haben. Eigentlich wollen sie ja die Verlässlichkeit, die wir bieten, aber sie haben sehr früh erfahren, dass es in ihrer Kindheit, in ihrem Leben so nicht war und wenn dann die Verlässlichkeit in ihrer eigenen Beziehung sich zum Alltag entwickelt hat, vertrauen sie dem nicht und laufen in der Beziehung Amok.

Gerade bei Nummer zwei dachte ich, ich sei als gebranntes Kind vorsichtig; wir liessen es langsam angehen, zogen erst nach etwa einem Jahr zusammen, heirateten nach vier Jahren, bekamen unseren ersten Sohn nach sechs Jahren Beziehung; aber die Kinder triggerten ihre unguten Erfahrungen aus einer unsicheren Kindheit. Insofern: Sicher habe ich ein Beuteschema, oder ich bediene ein Beuteschema bei einigen Damen. Wie ich es verhindern kann, dass sowas nochmal passiert - ich versuche daran zu arbeiten...

03.04.2018 07:51 • x 1 #120


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