Hallo ihr Lieben. ich habe lange nicht geschrieben. Bis auf dass ich wieder arbeite und versuche, mehr nach draußen zu gehen, was mir sehr schwer fällt, geht es mir nicht wirklich besser. Die Kränkung, die Sehnsucht, die Angst, den beiden zusammen zu begegnen- das alles ist allgegenwärtig.Er wohnt ja nur eine Straße weiter. wo wir zusammen wohnten. Ich denke immer, wenn ich nur wenigstens Antworten auf all meine Fragen hätte, dann könnte ich endlich abschließen.
Vor genau einem Monat habe ich ihm deshalb eine lange Mail geschrieben. Mit vielen Fragen und Traurigkeit. Ohne Vorwürfe aber doch mit dem Schildern der Dinge, die mich nach wie vor furchtbar belasten. Auch stand darin, dass ich immer auf ein Gespräch nach einem halben Jahr gehofft hatte. Als auch Wochen später nichts kam, schrieb ich auf Whatsapp, dass die Mail ein Fehler war, und dass wohl naiv war zu glauben, dass wir in schweren Situationen so wie vorher gesagt, noch füreinander da seien. Darauf antwortete er, dass er sich Zeit lassen wollte für eine ausführliche Antwort, aber jetzt auch denkt, dass ein Treffen wohl besser und total wichtig wäre. Mittlerweile halte ich das aber für einen großen Fehler- ich weiß, dass er sich einfach nur seine Absolution abholen will, seinen Frieden machen will- damit er mit seiner Neuen weiter uneingeschränkt glücklich sein kann. Ich will und kann ihm diesen Frieden nicht geben- nicht nach all dem, was er mir angetan hat. Nicht nachdem er gefühlte 5 Minuten nach unserer Trennung mit einer anderen Frau zusammen war (und jeder weiß, dass das sicher schon vorher so war. ). Ich gönne ihm diesen Frieden nicht.
Auf der anderen Seite kann ich einfach nicht abschließen. Ich weiß nicht, was mir dabei helfen könnte. Ist es nur Zeit? Denn es sind schon 7 Monate vergangen und es ist fast jeden Tag wie frisch verlassen worden zu sein. Vielleicht würde ich zumindest aufhören, zu denken, es hätte alles so toll werden können, wenn sich meine Annahmen, über den Betrug schon innerhalb der Beziehung, bestätigen. Denn ich gebe immer noch primär mir die Schuld an allem, obwohl ich alles für diesen Mann getan habe. Er ist leider meine große Liebe und gleichzeitig die allergrößte Enttäuschung in meinem Leben. Damals bei der Trennung sagte er, ich müsse erst mal alleine leben und nach einem halben Jahr oder Jahr könne man ja mal sehen wegen Kontakt- aber damals wusste ich ja nicht, dass schon die nächste da war (außerdem sagte er später mal in einem Telefonat, ich solle nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen). Nun, dann war das wohl nur, was man eben so sagt bei einer Trennung.
Was meint ihr. Soll ich auf das Treffen eingehen? Auch wenn die Wahrheit mir nur weh tun wird oder ich überhaupt keine Wahrheit bekomme? Hat irgendwem ein vermeintlich klärendes Gespräch schon mal geholfen? Ich sagte ihm, ich melde mich dann Mitte der Woche. Aber ich denke, das werde ich nicht tun. Wenn dann von ihm noch einmal irgendwas kommt, gehe ich vielleicht darauf ein, aber davon gehe ich nicht aus. Ich dachte immer, wir hätten mal etwas ganz besonderes gehabt. Und sind dann einfach an Ängsten gescheitert. Aber er hat mich wohl nie genug geliebt, obwohl er das immer vorgab. Ich weiß einfach nicht, was gut und was schlecht für mich ist. Aber so, wie es im Moment ist, ist einfach furchtbar.
15.05.2018 23:14 •
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