Die Macht der Kränkung- was ist von mir übrig?

Jetzt ist es fast genau ein Jahr her. Ich arbeite seit April wieder. Hatte wieder ne Bekanntschaft. Fange mich irgendwie. Aber es ist nie weg. Vor kurzem habe ich mal wieder den Fehler gemacht, eine impulsive Nachricht zu schreiben. Nach langem ignoriert werden kam etwas zurück. Selbstgerecht und dreist. Auf freundlich gemacht. Ich weiß, dass ich selbst schuld bin. Was schreibe ich ihm auch. Die Neue ist schließlich nicht mehr neu. Ist bereits länger da, als ich es war... keine Spur von seinem alten Muster auf das ich wenigstens aus Genugtuung gehofft hatte. Damit ich nicht die letzte war vor IHR, die es jetzt offenbar ist. Ich denke oft, dass es mich mein ganzes Leben lang begleiten wird. Schmetterlinge wird es nicht mehr geben nach ihm. Das Gefühl wird es nicht mehr geben. Ab jetzt alles lauwarm. Das ist der Preis sich nicht mehr zu verbrennen. Und das ist nicht schön. Es ist lau. Seine Antworten geistern mir im Kopf rum. Machen mich wütend. Wecken den Wunsch ihm alles um die Ohren zu haun. Aber das interessiert ihn sowieso nicht. Nur wieder ein Grund mich als die Psycho Ex hinzustellen. So viele gebrochene Herzen liegen an seinem Wegesrand. Und er geht fröhlich durchs Leben. Als träfe ihn nicht die geringste Schuld. Es macht mich so wütend. Und traurig. Traurig werd ich wohl ewig bleiben.

Zitat von Hopeinside:

Ich bin halt jemand, der an die eine große Liebe glaubt. Ja bestimmt bescheuert. Aber so ist es. Ich glaube es wird Jahre dauern bis er nicht mehr diese tiefe Traurigkeit auslöst bei jedem auch noch so kleinen Gedanken.

Es gibt die große Liebe in Deinem Leben, ja, die Du noch nicht wirklich gefunden hast.
Du selber.

@Hanne123 danke für deine lieben Worte. Aber das wird so nicht sein. Möglicherweise komme ich irgendwann besser mit mir klar. Aber ich bin gebrochen. Zum Glück darf ich viel Liebe von Außen erfahren. Aber diese romantische oder sagen wir partnerschaftliche Liebe wird es nicht mehr geben. Nicht mehr in der Intensität. Das macht mich traurig und resignativ. Aber so ist es nun mal. Keine Kinder. Keine eigene Familie... so ist es.

@Hanne123 habe gerade deinen Erstpost in deinem Thema gelesen... wie geht es dir denn mittlerweile?

Zitat von Hopeinside:

@Hanne123 danke für deine lieben Worte. Aber das wird so nicht sein. Möglicherweise komme ich irgendwann besser mit mir klar. Aber ich bin gebrochen. Zum Glück darf ich viel Liebe von Außen erfahren. Aber diese romantische oder sagen wir partnerschaftliche Liebe wird es nicht mehr geben. Nicht mehr in der Intensität. Das macht mich traurig und resignativ. Aber so ist es nun mal. Keine Kinder. Keine eigene Familie... so ist es.

Doch. Das wird so sein.

Du bist vorübergehend gebrochen.
Du richtest Dich wieder auf. Wie ein Blume, die platt gelatscht wurde. Sie kommt wieder.

Diese Intensität, die nicht noch mal stattfinden wird: sei froh. Die ist NICHT GUT.

Wieso meinst Du keine Familie/keine Kinder mehr?

Er war der einzige Mann mit dem ich mir Kinder vorstellen wollte. Weil ich sonst noch niemanden traf, bei dem ich dachte, den lieb ich für immer. Er hat mein Urvertrauen zerstört. Mein Herz sitzt jetzt im Rollstuhl- da gibt's kein I would walk 500 miles für niemanden mehr... Ja, so intensiv ist nicht gut, aber wer einmal so geliebt hat ist nicht abwärtskompatibel. Alles bleibt lau und fahl... Mit Mitte 30 und einer langen Zeit bis man wieder vertrauen kann, schminke ich mir jedweden Kinderwunsch ab. Andere mögen das anders handhaben- da urteile ich nicht. Aber für mich hat es sich eben erledigt.

Zitat von Hopeinside:

@Hanne123 danke für deine lieben Worte. Aber das wird so nicht sein. Möglicherweise komme ich irgendwann besser mit mir klar. Aber ich bin gebrochen. Zum Glück darf ich viel Liebe von Außen erfahren. Aber diese romantische oder sagen wir partnerschaftliche Liebe wird es nicht mehr geben. Nicht mehr in der Intensität. Das macht mich traurig und resignativ. Aber so ist es nun mal. Keine Kinder. Keine eigene Familie... so ist es.

Dann bist du eine bessere Hellseherin als ich.
Denk dran, es gibt auch ne sich selbsterfüllende Prophezeiung.

Es ist auch jetzt noch so. 2021. 2019 gab es zwar die ein oder andere Bekanntschaft. Dann tat und tut Corona das Übrige. Verliebt hab ich mich nie mehr.

Zitat von Hopeinside:

Es ist auch jetzt noch so. 2021. 2019 gab es zwar die ein oder andere Bekanntschaft. Dann tat und tut Corona das Übrige. Verliebt hab ich mich nie mehr.

um deinen Glaubenssatz zu ändern wäre es besser, wenn du schreibst:
verliebt habe ich mich noch nicht!

Nicht vergessen: Unterbewußtsein und Seele hören immer mit, wenn wir uns negative Geschichten über uns selbst erzählen.

Ja. Das ist wohl wahr. Ich habe viel über Affirmationen, selbsterfüllende Prophezeiungen, innere Kritiker und der gleichen gelesen. Schematherapie ist mir nicht fremd. Aber alles ist ins Leere gelaufen. Bei manchen ist es einfach ein bisschen zu spät. So auch bei mir. Ich muss einfach lernen, zu akzeptieren.

ich denke, es ist nie zu spät, seine Glaubenssätze zu ändern

Hey @Hopeinside
Ich war kurz ganz gespannt, was du neues in deinen alten Strang geschrieben hast. Der Inhalt war dann doch irgendwie ernüchternd
Nach dieser Zeit noch immer keine Hoffnung zu haben, grenzt schon ein Wenig an sich selbst erfüllende Prophezeiung.

Nach meiner ersten richtig harten Trennung dachte ich auch so. Alles was danach kommen kann, wäre nur eine weichgespülte Variante dessen, was ich mal hatte. Dem war nicht so.

Um genau zu sein hab ich mich seitdem sogar öfter verknallt, und ein Mal, das letzte, sogar wirklich intensive Gefühle gehabt. Die Nummer ging gewaltig nach hinten los, weshalb ich mich wieder vermehrt hier herumtreibe.
Aber was ich sagen will ist: Das geht. Und zwar unerwarteter und schneller als einem lieb sein kann.

Wichtig ist, dass du für dich akzeptierst, dass nicht jede Bekanntschaft da ran kommt. Man wird nunmal nicht oft im Leben so umgehauen, ob unter gesunden Bedingungen oder begleitet von toxischen Mustern.

Bei mir fiel der Groschen damals erst nach einer ganzen Zeit; Jemand, der einen mit einem Tritt aus seinem Leben wirft, und imstande ist einen SO zu kränken, kann trotz aller Schmetterlinge und Gefühle einfach nicht der Unantastbare sein.
Ich hab damals irgendwann gedacht Hey Moment mal, wirklich ALLES ist besser als das. Die Frau von der Party neulich die ganz nett war, die motzige Dame von gegenüber, die immer lächelnde Kioskfrau, einfach alle

Ich denke, man muss sich erst komplett vom Ex lösen, damit man wieder mit offenen Augen durchs Leben gehen kann. Als ich das erste Mal danach wieder so richtig verknallt war, habe ich völlig unbewusst überhaupt nicht mehr verglichen. Es war exakt so, wie es eben war, einfach schön.

Und ganz nebenbei, ich bin mir der Ironie durchaus bewusst, dass ich gerade unter den selben Gedanken und Gefühlen leide, und nicht von einer eiskalten, kränkenden Frau loskomme. Aber ich bin mir sicher, dass es irgendwann wieder bergauf gehen wird.

@Phillow Weißt du- mir ist völlig klar, dass er der Oberspacken ist. Er ist der Inbegriff eines Alochs. Aber darum geht's mir gar nicht. Ich leugne nicht, dass es auch nach mehr als 3 Jahren noch weh tut. Aber am schlimmsten ist, sich nicht mehr verlieben zu können. Ich geh auf die 40 zu. Keine Kinder. Keine wirkliche Karriere. Ich glaub halt echt an nix mehr. Ohne Mist.

Tut mir leid, dass es dir gerade auch suboptimal geht... Aber du scheinst eine weitaus optimistischere Einstellung zu haben und bist jung. Dir steht als Kerl die Welt offen. Ich wünsch dir alles Gute!

Zitat von Hopeinside:

Weil es leider so oft vorkommt: wie seid ihr damit umgegangen? Mit dem Kopfkino, mit dem Angriff an euren Stolz und Selbstwert?

Manche Leute kommen mit Ablehnung einfach nicht klar. Selbstwert und Stolz. Wenn ich deine Beiträge so lese, ist von beidem bei dir anscheinend nicht viel vorhanden. Warum sabotierst du dich die ganze Zeit selbst? Was gibt dir die Opferrolle?

Was genau hat das mit Stolz zu tun? Was ist überhaupt Stolz? Artifiziell in meinen Augen. Ich bin eben eine von jenen, die keine Beziehung haben sollte. Ich versuche damit klar zu kommen. Aber ich darf ja wohl traurig darüber sein, dass sich alles so bitter anfühlt. Therapien haben nun mal nicht geholfen. Ich hab sehr viele Menschen in meinem Leben, die mich lieb haben- dafür bin ich sehr dankbar. Aber romantische Liebe ist halt vorbei.