Hallo ihr Lieben,
habe ein interessanten Artikel über Thema Liebe (was denn sonst ) im Geo Magazin 12/02 (die Logik der Liebe) gelesen.
Hier ein kleiner Inhalt davon und worüber auch oft hier im Forum disskutiert wird:
-KOMMUNIKATION-
Können wir uns nicht verstehen?
Männer und Frauen reden völlig unterschiedlich-und also aneinander vorbei, behaupten etliche Bestseller-Autoren. Nur:
das stimmt so nicht!!!
Nichts ist in Partnerschaften konflktreicher als das Gespräch zwischen Frau und Mann. Kein Wunder, dass Bücher mit Titeln wie Du verstehst mich nicht!, Andere Worte, andere Welten oder Männer sind vom Mars, Frauen von der Venus reißenden Absatz finden.
Die Autoren stützen sich entweder auf die Psychologie der Kindesentwicklung oder auf die Thesen der so genannten Evulutionspsychologie, die untersucht, wie in urgeschichtlichen Zeit die psychische Grundausstattung des Menschen entsatanden ist. In beiden Disziplinen finden sie Nachweise dafür, dass sich Frauen und Männer aus naturgegebenen Gründen in unterschiedlichen Sprachwelten entwickeln. Das weibliche Geschlecht sei auf eine Beziehungssprache spezialisiert, um Intimität und Nähe herzustellen, das männliche nutze dagegen Sprache, um Informationen auszutauschen und Hierarchien zu bestimmen. Treffen beide aufeinander, komme es unweigerlich zu Missverständnissen.
Das Bild getrennter Sprachwelten lässt sich jedoch besser verkaufen als wissenschaftlich belegen. Zahlreiche Studien widersprechen gängigen Stereotypen, wonach Männer häufiger das Wort haben, andere unterbrechen und Themen bestimmen, Frauen dagegen besser zuhören, wenige Ratschläge geben und einfühlsamer sind. Die empirische Forschung zeigt, dass man keinen pauschalen geschlechtsspezifischen Aussagen machen kann, so die Hamburger Linguistin Karsta Frank. Wie jemand spricht, ist sehr stark abhängig von der jeweiligen Situation, ausserdem von Bildung, Beruf, Macht und individuellen Erfahrungen.
Das zeigt etwa das so genannte Forderungs-Rückzugmuster: Dabei nörgelt und kritisiert der eine Partner: Es stört mich, wenn Du... oder ich bin noch nicht fertig. Der andere findet Ausreden, schweigt oder verlässt den Raum.
In 60% solcher Situationen ist es die Frau, die drängelt, und der Mann, der sich zurückzieht. Liegt das in der natur der Geschlechter? Keineswegs. Denn bringt der Mann eines seiner Anliegen zur Sprache, wechseln die Rollen: Jetzt wird es fordernd- und sie kneift.
Entscheiden für das Verhalten ist nicht das geschlecht, sondern wer von beiden eine Änderung wünscht und wessen Privilegien angegriffen werden. Da Frauen nach wie vor die Hauptlast in Beziehungen tragen, so die wissenschaftliche Deutung, ist es nicht verwunderlich, das sie häufiger Forderungen stellen.
Bei solchen Konfliktgesprächen verhalten sich beide Partner undiplomatisch und verhindern damit eine Lösung, wie der US-Psychologe John Gottman immer wieder behauptet: Wenn Frauen ein Problem ansprechen, dann beginnen sie die Unterhaltung häufig negativ (Nie machst du...), woraufhin das weitere Gespräch mit hoher Wahrscheinlichkeit feindselig verläuft. Männer wiederum eskalieren den negativen Anfang oft mehr als nötig. Ausserdem, so Gottmann, berücksichtigen sie die Wünsche ihrer Partnerinnen zu selten.
Der Rat lautet daher: Frauen sollen Problemthemen möglichst sanft anscheneiden- und Männer sich von ihren Frauen beeinflussen lassen. Eine Langzeitbeobachtung von frisch Vermählten ergab: Schon in den ersten Ehemonaten sind die Männer, die auf ihre Frauen hören, deutlich glücklicher als jene, die auf stur schalten.
Mehr zum Thema Liebe und auch einige Inhalte aus dem Geoheft 12/02 unter:
geo.de/liebe
Liebe Grüsse
Mirja
27.12.2002 19:47 •
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