Liebe Leser,
in all den Texten, die sich hier befinden, wird einem versichert, dass es vielen so geht mir. Der Hauptgrund für die meistens gescheiterten Beziehung hier sind, dass einer keine oder nicht mehr genug Gefühle für den Anderen hat.
Aber bei mir ist es so, dass Sie ZU starke Gefühle für mich hat!
Bitte lest hier meine Geschichte und ich hoffe ihr könnt das irgendwie einordnen und mir helfen.
Die kurze Vorgeschichte:
Wir sind beide 21. Wir kennen uns schon seid 13 Jahren und hatten in den letzten drei Jahren keinen Tag ohne Kontakt. Seid einem Monat studiere ich in Hamburg und Sie in Berlin. Wir wollten auf jeden Fall eine Fernbeziehung versuchen, doch wir hatten auch vor uns ein wenig von einander zu entwöhnen, um mehr den Kopf für das Studium zu haben. Das hat nicht funktioniert. Wir haben trotzdem jeden Tag telefoniert oder geskyped und meine Gefühle wurden wieder so stark, dass ich Sie sehr vermisst habe. Ich hatte war nur schelcht gelaunt, konnte an nichts anderes denken oder an etwas Freude haben, obwohl Hamburg eine so tolle Stadt ist. Endlich kam der Tag des Wiedersehens.
Mir war klar, dass ich aus diesem Vermissungstief herauskommen musste, um für mein Studium und die neue Situation in Hamburg einen klaren Kopf zu haben. Durch die schöne, intensive Zeit bei Ihr und einige befreiende Gespräche, war bei mir eine Blockade gelöst und ich war sehr zuversichtlich, dass ich nicht mehr denn Drang habe ständig anrufen zu müssen und wieder langsam ich selbst werde. Denn durch meine Klammerung hatte ich ihr wiederum viel Freiraum genommen, den Sie braucht in Ihrer neuen Situation, was für Ihre Gefühle für mich nicht gerade förderlich war.
Also verabredeten wir uns, vier Tage nach meiner Abreise wieder zu telefonieren, was für uns schon ein extrem großer Schritt war. Nach nur drei Tagen rief Sie mich weinend an und sagte wie sehr sie mich vermisse und an nichts mehr anderes Denke könne. Sie befand sich nun in dem Tief, welches ich gerade überwunden hatte.
Da in dieser Beziehung schon immer meine oberste Priorität war, dass es Ihr gut geht, haben wir dann ein nächstes treffen in vier Tagen verabredet. Obwohl wir am nächsten Tag nur kurz telefonisch absprechen wollten, welche Verbindungen ich nach Berlin nehme und kurz alles wietere organisatorische zu klären, haben wir trotzdem 2 Stunden telefoniert. Der nächste Abend viel mir dadurch wieder sehr schwer, Sie nicht anzurufen, doch ich habe durchgehalten.
Einen Tag später, sitze ich um 12:00 in der Uni und Sie ruft an. Ich drücke Sie weg und schreibe, dass es gerade nicht geht. Sie schreibt: Bitte ruf mich an. Also verlasse ich die Vorlesung und rufe sie an.
Sie erzählt mir, dass Sie gestern umgekippt und ohnmächtig geworden sei, weil Sie mich so sehr vermisst. Ihre Dozentin glaubte, dass Sie schwanger Sei und Ihr erster Gedanke war: Falls das stimmt, ziehe ich nach Hamburg zu dir und wir gründen eine Familie und ich lasse alles andere hinter mir. Sie befand sich an diesem Zeitpunkt zuhause im Bett, obwohl Sie nur sehr wenige Fehlstunden haben darf. Ihr ging es also sehr schlecht.
Ich schlug ihr vor noch am gleichen Tag nach Berlin zu fahren und verprach ihr Sie nach der Vorlesung nochmals anzurufen. Ich ging verstört in den Hörsaal zurück.
10 Minuten später, eine SMS mit der Aussage, dass Sie den Kontakt nun KOMPLETT abbrechen möchte.
Ich verliess wieder die Vorlesung und versuchte Sie zu erreichen, doch Sie drückte mich mehrmals weg. Ich schrieb Ihr dass es sehr unfair ist das einfach per SMS lösen zu wollen und daraufhin nahm Sie ab.
Sie erklärte mir, dass es ein zu großes Zeichen für Sie war, dass Sie umgekippt sei. Sie wolle nicht so früh in ihrem Leben abhängig von mir sein und erst einmal ihr eigenes Leben in den Griff bekommen. Sie liebe mich sehr und sei sich sicher, dass wir wieder zusammen finden werden.
Obwohl es nur noch etwas mehr als 24 Stunden waren bis wir uns sahen und ich bereits alles gebucht hatte, gab es keine Möglichkeit Sie von Ihrer Entscheidung abzubringen. Seitdem habe ich nichts mehr von Ihr gehört.
Ich bin auch zu dem Schluss gekommen das ich es versuchen muss mich von ihr zu lösen. Ich kann diesen Trennungsschmerz nur ein Mal durchmachen und wenn es jetzt sein muss, dann muss es halt sein. Ich kann nicht wieder zurück. Ich muss Ihre Entscheidung akzeptieren, aber mit der Konsequenz, Sie für immer zu verlieren.
Aber wie kann ich diese Trennung akzeptieren und verarbeiten, wenn es nicht daran lag, dass einer keine Gefühle für den Anderen hat? (Zitat: Er/Sie ist gegangen, weil seine Gefühle nicht mehr ausgereicht haben. Dies ist eigentlich immer der Hauptgrund.)
Wie soll ich Sie verstehen, wenn es in meinen Augen der total falsche Weg ist?
Und die folgende Aussage lässt mich wirklich zweifeln, ob ich diese Trennung jemals verarbeiten kann:
Sie müssen das Gefühl haben, wirklich alles getan zu haben.
Ich weiss, dass ich durch Anrufe oder einen Brief es wieder in Ordnung bringen könnte, aber ich spüre, dass es an der Zeit ist loszulassen. Ich will Sie vergessen um wieder fröhlich sein.
Das wars! Eigentlich ist die ganze Sache noch viel komplizierter, facettenreicher und tiefschürrfender, doch ich will euch nicht mit einem ewig langen Text langweilen.
Dies ist meine Geschichte, vlt. wird Sie ja gehört. Die Geschichte von zwei Menschen, die an Ihrer Liebe scheiterten, weil die Liebe, die Kontrolle über Ihr Leben übernahm.
30.04.2014 16:03 •
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