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Die Liebe deines Lebens - ich gebe dich frei

S
Liebe Muzel,

Es hätte sich nichts geändert!
Die Tatsache, dass er mich nicht geliebt hat, sitzt immer noch sehr tief in mir. Es zeigt mir, dass ich, egal was ich gemacht habe/hätte, nichts daran geändert hat.
Wenn er dann wirklich ehrliche Gefühle für mich empfand, wie es in den letzten Jahren so schien, habe ich ihm kein Glauben geschenkt.
Stell dir vor, da ist ein Mann, der was erzählt und danach das Gesagte revidiert. Auf einmal passiert es, dass er liebt oder sich verliebt, dann äußert er dieses seinem Gegenüber. Ihm jedoch wird nicht mehr geglaubt, da gedacht wird, wie so oft ist das ein Spielchen.

Ich habe vieles ausprobiert, mal habe ich zeitweise anders reagiert und geguckt, ob das was bringt. Es war immer von kurzer Dauer.
Ich habe mir echt Mühe gegeben, bis hin zur Aufopferung meiner eigenen Persönlichkeit. Ich war sogar an dem Punkt angelangt, dass ich meine Gefühle und Meinungen als falsch sah. Was mir nicht in diesen Momenten bewusst war, dass ich mich selbst verlor. Ich ignorierte meine innere Stimme.

Das ist doch ein schöner Traum!
Ich schließe mich dir an. Ich wollte auch eine glückliche kleine Familie. Und ja, Traum und Wirklichkeit sind zwei völlig verschiedene Dinge.
Ich hatte auch ne schwierige Kindheit. Der Höhepunkt war der, dass mein Vater im Alter von 42 Jahren plötzlich verstarb, da war ich 15.

Liebe Muzel,

die innere Stimme, die so wichtig ist. Und trotzdem haben wir sie ignoriert. Mit den Konsequenzen müssen/mussten wir leben.
Diese Warnsignale, die man dann übersehen will, weil man liebt. Ich habe es auch getan.

Danke, diese Kraft brauche ich in nächster Zeit sehr sogar! Es wird von Tag zu Tag besser. Ich weine nicht mehr um ihn, um uns.
Ich entwickle mich schneller als gedacht. Wie ich das schaffe? Mit Ruhe und Überlegung. Ich lege mich hin, schließe die Augen und höre nur die Stille. Dabei durchgehe ich meine Gedanken. Alles was negativ ist, wird abgeworfen. Ich konzentriere mich auf das hier und jetzt, das positive. Ich gehe die alten Erlebnisse nicht mehr durch. Denn ich weiß, dass ich in diesen Momenten richtig gehandelt habe. Ich hinterfrage nicht mehr und beschuldige mich nicht, ich schließe ab, nach und nach und dann alles. Ich habe richtig gehandelt. Sonst wäre ich nicht ich gewesen.
Gestern hat mich eine sehr gute Freundin gelobt. Sie meinte, ich würde so eine Ruhe ausstrahlen, obwohl ich so viel durchmache. Ich würde ihr sogar positive Energie geben. Es gelingt mir mehr und mehr zuzuhören und dabei zu verstehen.
Außerdem versuche ich vor Menschen, die mir nicht gut tun, Abstand zu halten.

Es gibt leider wirklich solche Menschen, die mit Gefühlen spielen, rumtrampeln und rücksichtslos sind.
Ich bin noch nicht so weit, um erkennen zu können, wer mein wahrer Freund ist und wer nicht. Ich beobachte noch und halte mich zurück.
Ich habe auch zwei tolle Kinder! Ich liebe sie, auch wenn sie mir manchmal das Leben schwer machen.

Ich entwickle mich und bin auf der Suche nach mir selbst oder besser formuliert, ich entdecke und lerne mich selbst neu kennen.
Wenn ich so nachdenke, ich kenne mich und ich liebe mich. Es ist immer da gewesen, aber verstaubt und unbeachtet, vernachlässigt.

Kennst du die Geschichte von Harry Potter? Ich habe vor ein paar Tagen den letzten Teil mit meinen Kindern geguckt. Da ist mir was aufgefallen, was auch zu mir gepasst hat.
Im letzten Teil Heiligtümer des Todes stellt Harry fest, dass er eine Verbindung zu Voldemort hat, das ein Teil der Seele Voldemorts in Harry existiert. Harry weiß nun, dass er sich Voldemort stellen muss, damit dieser vernichtet werden kann. Er stellt sich ihm ohne sich zu wehren. Voldemort tötet Harry auf der Stelle. Dabei fällt er selber zu Boden, verliert einen weiteren Teil seiner Seele. Harry jedoch überlebt, da Voldemort nicht Harrys Seele zerstört.
Ich sehe das bei mir und meinem Mann so, dass meine Liebe zu meinem Mann, Stück für Stück zerstört wurde. Und dann davon nichts mehr in mir übrig blieb. Ich war/bin sozusagen befreit.

Liebe Muzel,

es hat doch etwas gedauert, bis ich wieder schreiben konnte.
Alles regeln und Vorarbeit leisten, wenn dann nächste Woche operiert wird. Ich darf nach der OP die rechte Hand etwas länger nicht belasten. Ich hoffe, dass ich wenigstens ein paar Zeilen mit links schaffe.

Du gibst mir so viel positive Energie. Du motivierst mich. Du lobst mich, du glaubst an mich!
Dafür danke ich dir sehr!
Ich würde dir gerne all dies zurückgeben! Ich würde dich gerne aufbauen!
Ich danke dir vom ganzen Herzen, für deine liebevollen Worte!

Wir halten zusammen und schaffen das gemeinsam!
Dir auch ganz viel Kraft!

LG soulmate

24.11.2013 11:50 • x 1 #16


S
Ein Video zum Aufmuntern:

24.11.2013 15:36 • #17


A


Die Liebe deines Lebens - ich gebe dich frei

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M
Liebe Soulmate,

ich schreibe jetzt einfach mal was mir bei Deinen Zeilen durch den Kopf geschossen ist, vielleicht erkennst Du ja das eine oder andere Verhaltensmuster an Dir auch wieder und kannst dann damit besser umgehen!

Vor reichlich 3,5 Jahren landete ich knallhart am Boden der Tatsachen.

Aufgrund meiner vollkommen zerfahrenen Lebenssituation machte ich eine Therapie, die wollte ich anfangs überhaupt nicht, mein bester Kumpel hat mich regelrecht dazu hingeschleift! Ich hatte eine sehr erfahrene Therapeutin- eine die mich von Beginn an durchschaute! Sie konnte ich nicht mit meinen Worten täuschen, auch nicht mit meinem aufgesetzten Lachen- sie erkannte genau wie schlecht es mir ging- ein Blick in meine traurigen Augen reichte! Und sie arbeitete mit mir! Ich empfand es Anfangs als Quälerei, wollte oft aufgeben, weil.........

.......sie gnadenlos in meiner Kindheit rumstocherte, sie wusste innerhalb von Wochen alles von mir! Sie ergriff die einzigste Methode die es gab um mich aufzubauen: Sie brach mich völlig indem sie in offenen Wunden rumwühlte und noch Salz einstreute- und dann baute sie mich auf! Sie lies mich erkennen und begreifen warum ich mich in meiner Ehe verloren hatte. Warum mein Exmann mit mir machen konnte was er wollte. Auch warum ich die Augen vor Dingen verschloss die so eindeutig auf der Hand lagen- ich sie aber nicht sehen wollte! Sie glaubte an mich und meine Stärken- bis ich selbst an mich glaubte, sie motivierte mich und gab mir auch mal den obligatorischen Tritt wenn ich wieder in meine alten Verhaltensmuster verfiel!

Mein Exmann war selbst geprägt von seiner lieblosen Kindheit- im Gegensatz zu mir suchte er aber nicht nach Zuneigung sondern er erkämpfte sich seine vermeintlichen Rechte auf seine Art. Er lernte es perfekt seinen Eltern ein schlechtes Gewissen einzureden, mit gezielten Worten seine Forderungen durchzusetzen! Und genau dasselbe machte er mit mir! Zettelte er wieder mal einen Streit vom Zaun schaffte er es binnen kürzester Zeit bei mir, dass ich mich entschuldigte. Weigerte ich mich nur 1x seinen Vorschlägen zu widersprechen- setzte er sich ins Auto und fuhr fort! Er wusste genau wie harmoniesüchtig ich war, dass ich Streit nicht abkonnte! Auch ich habe während meiner Ehe immer mal wieder meine Taktik geändert- immer dann wenn ich meinte ich kann nicht mehr- geholfen hat es mir nichts. Genau wie Du verlor ich mich dabei immer noch mehr und blieb letzt Endes immer bei meinem damaligen Ich!

Ich habe erst den Absprung von ihm geschafft als er (mehrfach) fremdging und das für sich als völlig normal ansah, klar, er bekam doch immer was er wollte! Er argumentierte auf seine Art und natürlich war ich wieder die Schuldige- aber irgendwann reicht es eben! Fast bin ich ihm dankbar dafür, dass er mir die Möglichkeit zur Trennung eröffnet hat- wie gesagt- ich wäre nie ohne Grund gegangen denn ich wollte meine heile Welt nicht zerstören!

Ich habe in meiner Therapiezeit so unglaublich viel gelernt und ich bin dankbar dass ich diese Erfahrung machen durfte. Natürlich sind auch hier Theorie und Praxis 2 völlig verschiedene Dinge! Einiges was in der Theorie so simpel klingt konnte ich bis heut noch nicht für mich komplett umsetzen! Ich habe zwar gelernt für mich Grenzen zu ziehen aber dabei bin ich nicht immer so konsequent wie es sein muss. Ich öffne mich leichter- um dann wenn es ernst wird- wieder in meine Deckung zu gehen. Ich brauche ganz viel stille Momente für mich um abzuschalten, durchzuatmen, mich zu sortieren! Und auch wenn das jetzt schlimmer klingt als es ist- ich bin heute glücklich wie noch nie, ich seh mich im Spiegel an und nicke mir zu, ich lebe bewusster- auch wenn das bedeutet egoistisch für mich zu sein.

Liebe Soulmate, weißte was ich so riesig bei Dir finde? Du musstest viele Jahre mit Lug und Trug leben und doch schaffst Du es Dich zu motivieren und selbst auch aufzubauen! Du suchst Deinen Weg- Du bleibst dabei bei Dir, realistisch und ganz wichtig: DU bist nicht verbittert, Du haderst kaum mit Dir und wenn sind es völlig normale Fragen die Du an Dich selber stellst! Du machst das super gut, weiter so und nimm Dir alle Zeit der Welt damit!

Ich wünsche Dir eine gelungene OP, alles wird gut - ich bin mir sicher dass Eure Pechsträhne aufhört und Ihr wieder zusammen lachen lernt und könnt! Wir haben es auch wieder gelernt und es klingt so doll und befreit ungemein!

Ich drück Dich gaaaaanz doll !

LG

24.11.2013 16:41 • #18


M
Liebe Soulmate,

wie geht es Dir?

Wenn Du Deine OP schon hattest wünsch ich Dir von Herzen gute Besserung! Schon Dich und versuch Dir trotz allem Gutes zu tun!

Ich drück Dich!

LG

26.11.2013 17:41 • #19


S
Liebe Muzel,

da bin ich wieder.
Ich drücke dich auch!
Operiert worden bin ich noch nicht. Morgen habe ich ein weiteres Gespräch beim Arzt. Ich denke, dann sagt er mir, wann operiert wird oder ob vorab noch ne Zusatzuntersuchung gemacht werden soll.
Mir geht es nicht so gut, meine Hand macht Probleme. Ich habe starke Schmerzen.
Gestern konnte ich meinen Arm garnicht bewegen.
Dazu kommt noch die Trennung. Ich weiß nicht, auf was ich mich konzentrieren soll.
Ich fühle mich ausgepowert und leer. Alles kotzt mich an.

Du hast einen sehr guten, liebevollen und vernünftigen Menschen (dein bester Kumpel) gehabt, der erkannt hat, dass du nicht mehr du selbst warst und dir geholfen, die Therapie zu machen, Dich wiederzufinden. Und die Therapeutin war sehr kompetent und hat die Problematik durchschaut und konnte dir somit wirklich helfen.

Was du erzählst, passt auch auf mich und meinen Mann zu. Ich war auch immer diejenige, die harmoniebedürftig war. Bloß kein Streit, bloß nichts falsches sagen, immer den Mund halten. Oftmals habe ich nachts heulend im Bett gelegen, das Kopfkissen mit Tränen durchnässt und vom Weinen erschöpft, eingeschlafen. Wie oft, wie oft das war.
Ich habe mich wie ein kleines bestraftes Kind gefühlt, das nicht fähig ist, ihren Mann an sich zu binden. Verbittert bis zum Ende!
Wozu habe ich das mit mir machen lassen? Der Mann war es nicht wert!
Vor allem, er hat mich nicht verdient! Er hat weder mich, noch meine Liebe verdient!
Er hat mir so oft wehgetan!
Und tut es immer noch! Ich darf das nicht zulassen.

Mein Mann hat eine gefühlskalte und lieblose Familie. Als mein Mann noch klein war, ist sein Vater 8 Jahre im Ausland arbeiten gewesen. Sie haben sich einmal im Jahr gesehen.
Er hat dadurch keine Beziehung zu seinem Vater aufgebaut, die sind distanziert zueinander.
Genau wie bei dir, sagt mein Mann bei seinen Eltern den Ton an.
Dein Mann und mein Mann sind sich so ähnlich!
Schlechtes Gewissen und gezielt Forderungen durchsetzen...
Streit anzetteln, dadurch resultierend meine Entschuldigungen.
Genauso wie bei dir, liebe Muzel!
Ging es nicht nach seinem Willen, gab es Bestrafungen!

Jetzt hat er seine Eltern wieder soweit im Griff und so eingeschüchtert, dass sie sich nicht einmal bei uns melden. Wieso es zur Trennung gekommen ist? Oder wie es mir oder den Kindern geht?
Nichts! Aber auch wirklich nichts hört man von ihnen!
Er erzählt ihnen (aus seiner Sicht) und befiehlt ihnen was und sie müssen ihm gehorchen.
Sie haben Angst vor ihm!

Die veränderte Taktik hat mir auch nichts gebracht. In einem schönen Moment, wo ich dachte, der ist so ein lieber Mensch, ich liebe ihn und werde bei ihm bleiben, hat er mich in kürzester Zeit wieder so fertig gemacht und somit auch die Hoffnungen. Ich habe mir nur gedacht: Soulmate, stell dir vor, du bist irgendwann 60 und du denkst, ist doch alles gut. Und da kommt er mit seiner psychischen Zerstörungsstrategie und macht die gemeinsame Zeit mit einem Mal kaputt, als hätte es diese Zeit nicht gegeben. Oder er sagt, ich habe dich nie geliebt! Was machst du dann? Hast du dein Leben für diesen Blender geopfert? Denkst du nie an dich? Musst du warten, bis du ihn mit der Liebe seines Lebens Hand in Hand siehst? Oder ihn mit ner anderen im Bett erwischst? Auf was wartest du? Auf was? Glaubst du, dieser Mann liebt dich? Wenn er dich lieben würde, dann würde er dich nicht so behandeln. Wieso willst du das nicht begreifen? Wieso schließt du deine Augen? Tue was! Sonst wird sich in deiner Situation nichts ändern. Wenn er sich nicht ändert, dann musst du das tun!
Solche Zwiegespräche führte ich oftmals.

Auch ich war immer die Schuldige, liebe Muzel!
Sie versuchen uns als Sündenbock darzustellen. Wegen dir habe ich das getan! Du bist schuld! Usw.

Meine Familie verschloss die Augen. Sie sagten mir immer wieder, dass ich durchhalten soll, dass er sich ändern wird. Zum Schluss haben sie auch gesehen, dass es nicht mehr ging.
Sie hielten und halten zu mir. Nur kriege ich unnötig auch Ballast von ihnen. Anstatt mich zu unterstützen, ziehen sie sich zurück. Meine Geschwister fragen nach und helfen mir.
Ich bin derzeit sehr belastet.

Heute zB ruft eine Freundin an und erzählt mir 30 Minuten lang über belanglose Dinge, die nächsten 10 Minuten hat sie dann wichtigere Themen angesprochen. Und diese 40 Minuten haben nicht gereicht. Sie ist dann noch vorbeigekommen und hat weitererzählt. Und erzählt und erzählt, es hatte kein Ende. Zum Schluss sagte sie, sie wolle mit mir was unternehmen, in der Woche und am Wochenende.
Ich habe ihr gesagt, dass ich nichts machen will, da ich wegen der OP warten muss.
Ich will mit ihr zur Zeit nichts unternehmen, habe dann Angst, dass sie das missversteht. Ich sage ihr dann auch, dass ich meine Sorgen habe und es mir nicht gut geht.

Ich bin auf der Suche nach mir selbst, aber ich finde mich nicht.
Ich fühle mich immer noch in einem Käfig. Ich komme da nicht raus! Ich fühle mich schlecht! Ist das normal? Ändert sich das irgendwann oder kann es sich überhaupt ändern?

Ich sehe, dass wir sehr ähnliches gefühlstechnisch erlebt haben, liebe Muzel.
Ich empfinde genauso wie du. Manchmal kann ich auch keine Grenzen zeigen.
Auch das Zurückziehen habe ich, ein Schutzmechanismus.
Alles, was du geschrieben hast, habe ich durchgemacht.

Diese blöde innere Blockade in mir! Ich hoffe, ich werde sie bald los. Manches kommt bei mir nicht so wirkliche an. Es ist erschreckend, wie ein Mensch einen anderen Menschen kaputt machen kann.

Wir halten zusammen!
Danke, liebe Muzel!

ich drücke dich noch gaaaaaaanz doller!

LG Soulmate

26.11.2013 22:03 • #20


H
Liebe Soulmate,

um dir halbwegs hilfreich zu antworten, muss ich in deinem Thread nochmal alles etwas gründlicher lesen bzw. überdenken.

Also Frau Muzel hat schon viele Dinge klar auf den Punkt gebracht und ich bin überzeugt, dass du irgendwann einmal, deinen Weg gehen wirst.

Aber du solltest dich glaube von einem Gedanken trennen, dass er dich überhaupt nicht geliebt hat. Ich kann mich irren, aber ich sehe es wirklich so.


VG Holzer

26.11.2013 22:23 • #21


M
Liebe Soulmate,

als Erstes wünsche ich Dir, dass Du Deine OP bald haben wirst, diese erfolgreich ist und Du von Deinen Schmerzen erlöst wirst!

Schon Dein erster Post hat mich ergriffen, so vieles kam mir bekannt vor, wenn Du es auch nicht ausgeschrieben hast- aber die Enttäuschung, die Sehnsucht, die zig Fragen- alles wie bei mir! Und ich sehe so unglaublich viele Parallelen zwischen Deiner Lebensgeschichte und meiner!

Beides hatten wir Männer die im Vollegotrip nur auf ihre Vorteile bedacht waren, meist gefühlskalt waren und ihr Nichtleben können an uns ausgelassen haben! Ich kann mich so unglaublich gut in Dich hinein versetzen, Deine Ängste bzgl der Zukunft, dieses zeitweise Vakuumleben- all das habe ich durch und weiß, dass das ein Leben wie im Irrgarten ist! Man versucht mit Kraft den Ausgang zu finden und findet sich in der nächsten Sackgasse wieder! Ich kenne wie Du die durchweinten Nächte, habe immer darauf gewartet dass mein Mann mal fragt was mit mir los ist. Vergebens, habe ich ihm gesagt dass es mir schlecht geht an seiner Seite, was kam waren nur zynische Bemerkungen die meist zudem noch unter der Gürtellinie landeten- also habe ich mich irgendwann nicht mehr beklagt
!

Liebe Soulmate, es wird besser werden, viel lebenswerter wie Du es bis jetzt erfahren hast und auch das Lachen kommt zurück. Was bleibt sind tiefe Narben, die manchmal noch schmerzen und mich dann auch nicht zur Ruhe kommen lassen! Ich lebe wieder gern und fühl mich wohl- weiß aber mittlerweile, dass ich noch weit entfernt bin mich fallen lassen zu können, nicht in jedem Mann einen zu sehen der nur seine Vorteile ausschöpft! Liebe zulassen und zurück geben funktioniert ganz gut- aber mit angezogener Handbremse! Es ist wie eine Blockade, die Angst vor neuen Enttäuschungen..... ich fühl mich damit nicht wohl und hoffe immer, dass mein neuer Partner noch die Geduld haben wird. Ich wünsch mir einfach dass es klick macht im Gehirn und nicht ständig die Warnsignale aufheulen- immer dann wenn es mir grad gut geht!

Warum haben wir das zugelassen? Weil wir aufrichtig für unsere Familie gekämpft haben, wir haben gelitten und wollten unseren Kindern eine bessere Kindheit bescheren, wie die die wir hatten! Eben das perfekte Familienglück! Wir haben uns dabei verloren- ich weil ich es so gelernt hatte, ich musste immer die Starke sein die bei Schmerzen nicht weint und Glück als Zufall eingetrichtert bekommen hat- weil ja nicht verdient! Und die Jahre fliegen dahin, immer darauf hoffend dass es besser wird! Augen zu und durch- Hauptsache anderen geht es gut, uns selber haben wir dabei verloren!

Liebe Soulmate, Deine Gedanken werden sich ordnen, Du wirst Deine Wege finden und die falschen nicht mehr gehen! Ich hoffe von Herzen, dass es Dir eher gelingt wie mir! Ich denk an Dich und drück Dich von Herzen !

LG

27.11.2013 19:05 • #22


S
Lieber Holzer,

danke für deine Antwort!
Denkst du, dass er dir 16 Jahre nicht mir verbracht hätte, wenn er mich nicht geliebt hätte?
Wie erkennt man, sieht man oder fühlt man, dass man weiß, dieser Mensch liebt mich?
Was würde ein Mensch machen, wenn er aufrichtig liebt?

Meine ersten Ehejahre waren kein Zuckerschlecken. Eine andere Frau hätte ihn schon längst vor die Tür gesetzt. Ich habe es nicht getan. Weil ich die Hoffnung hatte, es bessert sich, er bessert sich. Schließlich hat er es dann, die letzten ein paar Jahre auf die Reihe bekommen. Was ich nicht bedacht habe, war meine psychische und körperliche Gesundheit. Ich konnte ihm nicht mehr ins Gesicht schauen. Er war mir gleichgültig. Ein Teil von mir hat sich einfach nur gewehrt. Als wäre alles, was ich für ihn empfunden habe, auf einmal abgestorben.

Bei seinem letzten Besuch im Januar saßen wir eines Morgens gemeinsam am Frühstückstisch, er und ich.
Er erzählte über seinen anstehenden Flug. Dann sagte er, dass er mich vermissen würde. Er zog mich an sich, umarmte mich sehr fest, er sitzend, ich stehend. Ich werde diesen Moment nie vergessen. Da hat er mir tief in die Augen geschaut und gesagt, dass er mich liebt und mich vermissen wird. Ich konnte ihn aber nicht umarmen. Es ging nicht. Ich konnte ihm nicht dasselbe sagen. Er blickte mir in die Augen, so liebevoll und so schmerzend. Sogar Tränen liefen ihm an. Er ließ mich nicht los, drückte mich fester und lange, bis ich mich von ihm löste. Ich konnte es nicht erwidern. Es ging nicht. Ich war so distanziert, als müsste ich mich schützen. Ich habe sogar Angst vor mir selbst gehabt, dass ich so abgebrüht wirkte, so kalt reagiert habe. Was war aus meiner Verbundenheit zu ihm, meine Liebe zu ihm geworden?

Und trotzdem, lieber Holzer tut es weh! Und wenn ich an diesen Moment denke, muss ich weinen. Egal wann, allein schon seine Augen, die mich flehend anguckten.
Er tat mir leid. Es war nicht fair von mir.

Oh, ich muss wieder weinen

LG soulmate

28.11.2013 13:31 • #23


S
Liebe Muzel,

ich habe mich wieder etwas beruhigen können. Mein Gott, diese Gefühle! Kann man die nicht irgendwie abschalten?
Eins wird besser, diese Tiefpunkte werden kürzer und sind nicht mehr so schmerzhaft.

Der OP-Termin steht für nächste Woche Donnerstag, 05.12.
Ich habe mich für ne ambulante OP entschieden. So kann ich mich Zuhause ausruhen. Die Schmerzen sind nicht mehr so stark.

Als ich deinen Text gelesen habe, dachte ich: genauso würde ich meine Beziehung auch beschreiben!.
Kann es wirklich so viele Ähnlichkeiten und Gemeinsamkeiten geben? Unglaublich! Als wären die beiden geklonte Männer im Vollegotrip! Das gibt es nicht!

Liebe Muzel,
Du kannst wie immer die Dinge und Wahrnehmungen so gut darstellen!
Genauso habe ich mich auch gefühlt, wie im Irrgarten auf der Suche nach dem richtigen Weg, die durchweinten Nächte, die kränkende Gleichgültigkeit des Partners.
In einem Moment der liebevolle Traumpartner sein und im nächsten Moment einen Dolch ins Herz bekommen.

Stell dir eine Blume vor. Diese Blume heißt Liebe. Man gibt sie dem besonderen Menschen im Leben. Dieser Mensch nimmt es an, als wäre es selbstverständlich. Er rupft die Blätter ab. Dann mischt er in das Gießwasser etwas Gift und das immer wieder. Die Blume oder Blüte wächst nicht mehr, sie kriegt keine Blätter, sie vertrocknet und schließlich stirbt sie ab. Auch die Wurzeln sind nicht mehr zu retten.

Liebe Muzel,
ich werde noch etwas schreiben, melde mich später nochmal!

LG soulmate

28.11.2013 16:55 • #24


M
Liebe Soulmate ,

Gefühle abstellen geht nicht und ich würde es auch nicht richtig finden. Stell Dir vor wir würden nicht lachen, nicht weinen können- gut in Deiner Situation wäre es manchmal erträglicher- aber ich habe gelernt, dass jede Träne die ich geweint habe, und manchmal immer noch weine, einen Sinn hat(te)!

Ich habe mir Deine Antwort an Holzer durchgelesen und möchte Dir sagen, dass Dir NICHTS leid tun muss! Du hast Dich mit Deiner Ablehnung Deinem Mann gegenüber geschützt! Ich kann das so was von verstehen! Immer nur diese Kälte wegstecken geht nicht, diese kränkenden Worte an Dich ran lassen- irgendwann geht es eben nicht mehr ohne das Du vielleicht selbst seelische und körperliche Schäden davon trägst! Du hast Dich auf Deine Art geschützt und glaub mir bitte- es hat Dich sicher vor vielem bewahrt! Dein Mann hatte seine Chance und hat sie nicht genutzt- als es zu spät war und er begriffen hat was er tatsächlich mit DIR verliert- ist er munter geworden!

Ich glaube aber nicht dass er sich dauerhaft hätte ändern können! Dafür hätte er einen sehr langen Selbstfindungs- und Lernprozess durchlaufen müssen- hat er das wirklich gewollt? Er hat bei diesem Abschied gemerkt, dass es kein WIR mehr geben kann!

Liebe Soulmate, Du musstest so unglaublich viel verkraften und einstecken- jede Zeile die Du hier schreibst wird Dich ein Stück weiter nach vorne bringen, Dir werden noch ganz viele Einzelheiten einfallen- schreib sie auf, werd sie los- wie unnötigen Ballast, weg damit! Wir sind nicht auf dieser Welt um uns treten und verletzen zu lassen, wir sind Menschen mit einem Herzen- kein anderer Mensch der Welt hat ein Recht darauf ständig darauf rum zu trampeln! Du hast jetzt die Chance Dich neu zu finden und Dein Leben so zu gestalten und zu leben wie DU es immer gewollt hast! Pack es an, wenn TRänen und Verzweiflung dazu gehören ist das so! Verzweifel nicht mit Dir, gibt Dir Zeit, es wird bald besser werden!

Ich drück Dich von Herzen

28.11.2013 18:31 • #25


S
Liebe Muzel,

auch ich habe schon in früher Kindheit gelernt, stark zu sein, mental und körperlich.
Heute ist es mittlerweile so, dass ich einen Schutzpanzer aufsetze und nichts zulasse, was mich kränkt oder mich fertig macht.

Wenn ich an körperlichen Schmerzen denke, fällt mir zB ein, dass ich bei Zahnfüllungen nie Betäubungsspritzen wollte. Bei den Entbindungen habe ich keinen Mucks von mir gegeben. Ich hatte vor zwei Jahren beim Volleyballspielen meinen kleinen Finger gebrochen, auch da nicht.

Da ich das Glück hatte, in einer psychiatrischen Einrichtung zu arbeiten, habe ich immer wieder Gespräche mit den Therapeuten, Psychiatern und Psychologen geführt.
Ich weiß heute, dass man diese psychisch starke Belastungen aushaltende Form als Resilienz sieht.
Starke Menschen, die so vieles wegstecken, weiter ihr Leben leben können und positiv nach vorne schauen haben diese Eigenschaft.

Es war jahrelang bei mir dasselbe. Hauptsache allen anderen geht es gut. Ich war egal.
Bis der Tag kam, an dem es nicht mehr ging.
Jetzt achte ich mehr auf mich. Wenn ich müde bin, lege ich mich hin. Ich ziehe mich zurück.

Gefühle abstellen kann man nicht sofort. Es wird noch Zeit in Anspruch nehmen, bis ich wieder zu mir komme und realisiere, dass ich aus dem schlechten Traum aufgewacht bin.
Manchmal hat das Weinen eine heilende Wirkung. Es beruhigt und entlastet einen, es löst etwas im Inneren mehr und mehr.
Ich werde wahrscheinlich sogar das Geschriebene hier erst in ein paar Wochen so richtig realisieren, wahrnehmen und auch annehmen bzw. verstehen können.
Außerdem habe ich phasenweise Besserung. Es gibt zB einen Abend, an dem es mir schlecht geht, dann bin ich betrübt, gekränkt, weine wenig (vorher war das mehr), schlafe so auch ein. Am nächsten Morgen wache ich auf und fühle mich besser. Als hätte ich eine weitere Hürde geschafft. Ich bin ein Stück weiter. Weiter mit der Verarbeitung und näher zu mir selbst.

Meine Reaktion am Frühstückstisch war einfach zu meinem eigenen Schutz.
Denn es hätte seinerseits kein Ende gegeben. Er hätte immer weitergemacht. Er wusste, wie er mich rumkriegen konnte. Er hat versucht, mit meiner Art der Zuneigung, mich an wiederzubekommen. Diesmal war ich die Starke, die sich hat nichts gefallen lassen.
Er hat die Chancen nicht genutzt!
Er war sich in allem so sicher. Er dachte, er wäre der perfekte Mann, also ade Selbstfindungsprozess! Ob ich das dann noch im Falle des Falles gemacht hätte, das glaube ich weniger. Ich war völlig fix und fertig. Ich war unzufrieden. Ich war unglücklich.
Und ja, er hat gespürt, dass es kein WIR geben würde.

Es wird bald besser werden! Der Weg wird nicht einfach sein, aber ich werde es schaffen!
Wir werden das schaffen! Auch Du liebe Muzel!

Danke, für Deine lieben Worte!
Du verstehst mich sehr gut!

Ich drück Dich von Herzen zurück

LG soulmate

28.11.2013 21:39 • #26


M
Liebe Soulmate ,

ich hoffe Du bist einigermaßen schmerzfrei! Halte bitte durch, Deine OP steht kurz bevor und dann wirst Du auch diese Schmerzen los sein!

Klar schaffen wir das! Wir dürfen nur nicht aufgeben! Und Du bist so ein gutes Beispiel dafür! Oh man- tiefsten Respekt dafür!

Dann war also Deine Kindheit auch sehr negativ geprägt? DAS tut mir genauso weh zu lesen! Und bei Dir war es im Endeffekt genauso eine Spirale wie bei mir!

Instinktiv haben wir das Gelernte aus der Kindheit mit in unsere Ehen übernommen. DAS konnte nicht gut gehen denn das Ungleichgewicht ist einfach Gift für jede Beziehung. Und wenn dann noch- wie bei uns- die Männer voll auf Ego sind, saugen sie uns aus- und wir lassen es geschehen weil wir es nicht anders kennen. Wir haben ja gelernt uns unterzuordnen und den Mund zu halten! Wir diskutieren nicht, wir nehmen hin und sind mit Kleinigkeiten von Zuneigung zufrieden. So war es bisher- aber wir haben daraus gelernt!

Wir ziehen uns zurück wenn uns danach ist, nehmen uns bewußt eine Auszeit, sind nicht mehr präsent für Alle und Jeden. Und je mehr wir das leben, desto besser fühlen wir uns- auch wenn es heißt Menschen die uns lieb sind mal zu versetzen. Aber ganz ehrlich liebe Soulmate- wer uns liebt und schätzt- als Mensch nicht missen möchte- wird dies verstehen und respektieren!

Ich drück Dich von Herzen ! Gönn Dir DEINE Zeit- sie steht DIR zu!

LG und

30.11.2013 20:39 • #27


S
Liebe Muzel,

die Schmerzen im Arm und am Handgelenk sind nicht mehr so stark, obwohl ich das Wochenende mit den Kindern eine Aufräumaktion veranstaltet habe. Ich halte mich momentan gut ohne Schmerztabletten.

Am Freitagabend habe ich nach über 9-monatiger Kontaktsperre das erste Mal mit meinem Mann telefoniert. Ich bin froh darüber, dass ich das noch ein letztes Mal gemacht habe, denn somit habe ich einen weiteren Schritt der Trennung für mich abgeschlossen. Es ist sogar der größte Ballast von mir abgefallen. Ich hatte mir ja Vorwürfe gemacht, aber meine Entscheidung für die Trennung war richtig. Ich fühle mich viel viel besser, freier und sicher.

Sein Cousin hatte am Freitagabend noch spät angerufen und mich gebeten, dass ich noch einmal mit meinem Mann reden soll. Mein Mann sei gekränkt, ich solle einen Schritt auf ihn zugehen.
Da dachte ich mir, eher zu stolz.
Ich wollte nicht, habe mich aber dann doch von ihm vollquatschen lassen, sodass er uns per Telefonkonferenz verbunden hat.
Das Gespräch mit meinem Mann lief so, dass er fast ausschließlich sprach und ich ihm zugehört habe. Wenn ich was einbringen wollte, hat er mich nicht dazu kommen lassen. Er hat mich direkt abgewürgt. Er wollte sein Kummer loswerden, war ja klar. Ich hätte Schluss gemacht, ich würde ihn nicht lieben, ich hätte seinen Lebenstraum zerstört, ich hätte gesagt, der Zug sei abgefahren, ich hätte..., Ich hätte...ich hätte...
Über 1 1/2 Stunden habe ich ihm zugehört, dann habe ich ihm gesagt, dass er mal überlegen solle, was er gesagt und gemacht hat.
Es gab von ihm aus kein, ich vermisse meine Kinder oder ich vermisse dich oder meine Familie. Kein, lass uns doch zusammen hinsetzen und darüber reden. Kein, ich würde dich gerne sehen wollen oder euch. Nichts dergleichen!
Immer nur, du hast, du hast, du hast.
Der Knaller war, als er sagte, wenn wir doch noch zusammen kämen, es nicht mehr so werde, wie früher.

Während des Telefonates hat er geraucht (das höre ich, ich kenne ihn schließlich), dann hat er zwischendurch zu jemand anderem gesprochen, hat sich während des Telefonats weder zurückgezogen noch sich groß Mühe gegeben. Bei wichtigen Leuten hat er nie geraucht und auch nicht nebenbei gequatscht. Da telefoniert er mit seiner Frau nach 9 Monaten das erste Mal wieder und
Es war schon spät, da meinte er noch, er könne nicht mit mir so reden, er wolle nach Hause fahren und sich von dort melden. Er meinte, er melde sich in einer halben Stunde.
(Kurze Anmerkung: die Fahrt nach Hause dauert von seinem Unternehmen 5 Minuten! Also keine halbe Stunde)
Ich dachte mir, naja vllt. will er mit mir noch Wichtiges besprechen wegen der Kinder.
Ich also warte auf seinen Anruf, liege auf der Couch und schlafe ein.
Nach 40 Minuten ruft er an, ich nehme verschlafen ab. Das hat er dann auch gemerkt. Er meinte, er hätte mich nicht wecken wollen. Obwohl er ganz genau weiß, dass ich am Morgen früh los muss.

Er sagte, dass er sich erstmal umziehen müsste bzw. ausziehen müsste.
Ich dachte, oh was kommt jetzt? Will der jetzt irgendwelche S...spielchen durchziehen. Da habe ich abgeblockt! Ich habe gemerkt, dass er es langsam in die Richtung zog.
Er hat keine Reue, hat sich nicht entschuldigt, hat mich nicht ausreden lassen. Dann denkt er, dass das Telefongespräch eine Art Versöhnung war und wir wieder da weitermachen, wo wir aufgehört haben.
Wir haben nicht miteinander gesprochen. Er hat erzählt ich habe zugehört. Da hat es mich wieder wie ein Schlag getroffen. Wie immer. Es wird sich nie was ändern. Er wird sich nie ändern. Kein, ich habe dich vermisst, dein Geruch, deinen Körper, deine Wärme usw. Vllt. wäre das auch gekommen, wenn ich lang genug gewartet hätte.
Ich dann ja,: du hast mich warten lassen, ich bin müde, bin sogar eingeschlafen, während ich gewartet habe. Ich würde gerne weiterschlafen. Sonst bin ich gleich hellwach und werde kein Auge mehr zudrücken können.
Er daraufhin: Wenn ich so etwas sagen würde, wäre das ein Problem!
Dann hat er gemerkt, dass er mich damit angefahren hat und fing an ruhiger zu reden.
Ja, dann schlaf mal. Ich will nicht, dass du wegen mir nicht schläfst.
Ich: Gute Nacht!
Er: Dir auch eine gute Nacht!
Beide aufgelegt.

Seitdem Funkstille!
Ich werde Kontaktsperre halten.

Liebe Muzel,

Meine Kindheit war nicht leicht. Ich hatte einen schlimmen Großvater. Er war ein regelrechtes A... Er hat mir viel Schlimmes angetan. Aber darüber möchte ich nicht erzählen.

Meine Mutter war und ist heute noch eine dominante Frau. Was sie sagte, wurde gemacht.
Sie wollte nicht, dass ich einen Freund hatte. Dementsprechend musste ich mich so ankleiden, dass weibliche Merkmale kaschiert wurden. Manchmal trug ich nur Oberteile, die so breit waren, dass sie wie übergezogene Säcke aussahen. Die Hosen mussten breit sein. Obwohl ich ein hübsches Mädchen war, sah man es eben nicht.
Ich verstand mich mit Jungs ganz gut, war aber immer nur ne gute Freundin.
Mehr entwickelte sich nicht. Es konnte sich auch nichts entwickeln, da ich immer unter Druck stand. Ich durfte keinen Freund haben. Und wehe es wäre dazu gekommen, dann hätte ich massivste Probleme gehabt.

Dadurch hatte ich keinerlei Erfahrungen, was Beziehungen betraf.
Natürlich bin ich in einer Familie aufgewachsen. Es war nicht dasselbe, einen Freund zu haben, somit Erfahrungen zu sammeln und mich selbst in einer Beziehung zu finden. Wie reagiere ich auf den Partner? Worauf achte ich, dass ich nicht zu kurz komme.

Als ich dann meinen Mann kennengelernt habe, war ich von ihm total beeindruckt. Ich verliebte mich Hals über Kopf in ihn.
Er war aber nicht anders als meine Mutter. Sie ähnelten sich in gewisser Weise.
Ich hatte wieder nichts zu sagen, musste wegstecken und still sein. Ich durfte nichts äußern.
Ich wurde von meiner Mutter bevormundet und nun von ihm.
Obwohl ich eine starke Persönlichkeit hatte, gab ich mich auf.
Dabei hatte ich so viel geschafft. Ich brauchte niemanden, der mir sagen würde, was ich zu tun und zu lassen hatte. Meine Mutter und auch mein Mann gaben mir das Gefühl, alleine nichts zu schaffen und nicht fähig zu sein, selbst Entscheidungen zu treffen. Als sei ich ein kleines Baby. Immer diese Bevormundungen, diese Entscheidungen über einen hinweg treffen, da ich ja nichts zu sagen hatte.

Aus diesem Muster bin ich raus. Ich will das nicht mehr! Es reicht einfach.

Durch meine Naivität, mein Verhaltensmuster und meine Vorgeschichte hatte er leichtes Spiel. Mit seinen narzisstischen Zügen hat er mich vollständig in seinen Händen gehabt. Er konnte machen, was er wollte. Und ich habe es mit mir Magen lassen.

Ich fühle mich selbst wieder. Ich höre mich. Und meine Gedanken und Gefühle.

Ich bin wirklich froh, dass ich diesen Schritt gegangen bin.
Ich sehe die positiven Dinge eines Singlelebens. Ich habe das ganze Bett für mich, kann mich ausbreiten, kann es mir passend schön machen. Ich habe keinen schnarchenden Mann neben mir, der mich am Wochenende weckt und Frühstück einfordert oder meckert, weil ich am Wochenende ausschlafe.
Außerdem gibt es keine Ehe-Streitereien mehr.
Ich habe ein rauchfreies Auto, der Sitz muss nicht verstellt werden. Es ist mein Auto!
Ich kann mal lange wegbleiben, ohne schlechtes Gewissen.

Weißt du, liebe Muzel!

Ich kann auch glücklichen Paaren, die Hand in Hand rumschlendern, mittlerweile hinterherschauen, ohne traurig zu werden. Ich freue mich für sie. Sollen sie glücklich sein. Ich bin es leider nicht gewesen.

Am Freitag hatte ich noch ein junges Paar gesehen, die sich an der Bushaltestelle geküsst haben. Da habe ich einen kleinen Stich in meinem Herzen gespürt.
Aber nach 5 Minuten war es dann auch ok und vergessen.

So ist das Leben!

Liebe Muzel, ich drücke Dich ganz fest!
Dir auch ganz viel Kraft!
Uns wird es von Tag zu Tag besser gehen.

LG und zurück

02.12.2013 11:37 • #28


M
Liebe Soulmate ,

ich glaube dass Gespräch mit Deinem Mann zeigt doch deutlich, dass er nicht mal ansatzweise seine Aktien am Zerbrechen Eurer Ehe sieht. Im Gegenteil- immer nur auf Dich einprügeln, Du bist schuldig, Du warst nicht willig........da wird mir echt Und liebe Soulmate- was zeigt Dir das? ER hätte sich NIE im Leben geändert- weil er gar nicht lernwillig ist, weil er denkt er ist der Knaller vorm Herren, ja ich glaube wirklich er ist sehr gestört! Und am Ende bleibt Dir doch die richtige Erkenntnis: SEI FROH ÜBER DIESE TRENNUNG!

Du gehst einen Selbstfindungs- und auch Lernprozess denn DU willst etwas ändern! Er wird Dir nicht mehr direkt schaden können, denn Du weißt was Du willst- bzw. was Du nicht mehr willst. Und ich sage dies jetzt mit voller Überzeugung: Mit der Trennung hast DU DIR selbst neue Wege aufgezeigt! Du wirst immer mehr erkennen, dass SO niemals ein liebender und respektvoller Mensch mit Dir umgeht!

Ja liebe Soulmate- es ist leider so, wir hängten uns an Menschen die wir vom Charakter her scheinbar kennen und wir ordnen uns - ohne es bewusst zu machen- direkt unter! Genau so wie wir es gelernt haben! Wir kannten es nicht anders! Wir mussten doch immer so stark und willig sein, so wie es unser Elternhaus von uns verlangt hat! Wir haben erkannt, dass das absolut schädlich für uns ist, auch wenn wir dafür bittere Erfahrungen machen mussten! Aber mit unseren jetzigen Erkenntnissen können wir ganz viel für uns tun- haben es schon, wir können damit arbeiten und werden so immer weiter nach vorn kommen!

Komm Soulmate- die Zeit der Resignation, Unterordnung und auch der tiefen, hoffnungslosen Traurigkeit ist nun vorbei!

Ich drück Dich von Herzen und ich finde es riesig stark wie Du Dich zurück ins Leben kämpfst! RESPEKT!

GLG

02.12.2013 19:55 • #29


S
Liebe Muzel,

Nach dem Gespräch habe ich mich so gut gefühlt, wie nie zuvor! Du glaubst es nicht!
Ich habe dabei festgestellt, dass ich ihn nicht vermisse. Seine Stimme war mir schon fremd. Er, der wieder mal den Macker spielen musste, konnte mir nicht mehr imponieren. Vllt hat er gedacht, dass ich angekrochen komme, aber da hat er sich getäuscht.
Er habe seinen Freunden erzählt, ich würde ihn nicht mehr lieben und hätte Schluss gemacht. Wie feige und stolz kann man(n) nur sein?

Ich habe nochmal mit den Kindern gesprochen. Ich habe ihnen gesagt, dass ich keinen Kontakt mehr zu ihm haben werde. Wenn die beiden mit ihrem Vater telefonieren möchten, können sie das gerne tun. Mich sollen sie daraus halten. Sie sollen mir nichts über ihn berichten und über mich sollen sie nichts erzählen.
Die Kinder wollen keinen Kontakt, beide nicht.
Das er im Ausland ist, vereinfacht manches.

Er sieht natürlich nicht ansatzweise seine Fehler. Er sieht nur seine letzten Rettungsaktionen. Was bis dahin war, ist nicht mehr wichtig. Er war ja im Recht, ich habe ihn immer provoziert.
Er kommt sich wirklich wie der King vor! Ich habe immer recht und bin unschuldig, alle anderen sind böse. So war das immer! Er hat die Menschen nur ausgenutzt.

ICH BIN FROH, dass es so gelaufen ist. Keiner wurde außerdem aus der Familie mit reingezogen. Es gab eine recht ruhige und glatte Trennung. Kein Gebrüll, kein Geschrei, Geschimpfe oder etwas ähnliches.
Er bleibt dort, wo er ist und wir bleiben hier. Jeder lebt sein Leben.
Wir sind jetzt die kleine Familie mit 3 Personen.

Ja, die Erkenntnisse, die wir jetzt haben, werden uns weiterbringen. Es wird uns helfen, diese Fehler nicht mehr zu machen und uns vor solchen Menschen schützen werden. Ich merke, dass ich da schon feinfühliger geworden bin.
Ich lasse mich nicht mehr kleinkriegen. Auch zu meiner Mutter sage ich jetzt meine Meinung.

Liebe Muzel,

ja, die Zeit der Resignation, Unterordnung und der tiefen, hoffnungslosen Traurigkeit sind vorbei!

Meine kleine Tochter meinte noch heute, als ich mich mit ihr über ihren Vater unterhielt, dass wenn er eine neue Familie gründen würde, er, wenn er die gleichen Fehler auch in der neuen Familie machen sollte, auch diese Scheitern würde. Wenn er dann seine Kinder vernachlässige, würde seine neue Familie auch traurig sein und die Kinder würden auch nicht glücklich werden.
Sie sagte außerdem, dass sie ohne ihren Papa gut zurecht komme. Sie brauche ihn nicht, da er sowieso für sie nicht da gewesen ist.

Ich habe noch Fotos von ihm heute aus dem Schrank genommen. Ich kann mir die Fotos anschauen, ohne zu heulen. So langsam wird es besser. Es gibt 2 - 3 Fotos, bei denen ich etwas schwach werde. Ich gucke sie mir immer wieder an, um mich abzuhärten. Ich hoffe, es gelingt mir.



Ich war vorgestern mit ner Freundin noch unterwegs. Ich musste raus und abschalten, klaren Kopf bekommen. Weißt du was mir da passiert ist? Ich bin von zwei Jungs (Anfang 20) angemacht worden. Das war ne interessante Erfahrung.
Die haben mich gedutzt und gedacht, ich sei so alt wie sie.
Ich dachte nur: Jungs, ich könnte eure Mutter sein.
War ne lustige Erfahrung! Meine Freundin machte noch Scherzchen, wie: Sollen wir dir einen anlachen?
Ich dann: Bist du verrückt! Der könnte mein Sohn sein. Was soll ich mit einem so jungen Mann! Außerdem habe ich vorerst von Männern die Schnauze voll!

Liebe Muzel,

ich drück Dich auch und bussi !

Einen großen RESPEKT auch an Dich!

Ganz liebe Grüße zurück

02.12.2013 21:13 • #30


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