Ihr Lieben,
seit Mitte Mai bin ich getrennt. Meine Ex-Freundin hat unsere zweijährige Beziehung (davon ein halbes Jahr Fernbeziehung) von heute auf morgen über Skype beendet. Es folgt ein Monat, in dem ich Antworten von ihr eingefordert habe, zu dem warum und wieso der Trennung. Sie ignorierte mich diesen ganzen Monat lang vollkommen. Ich fand in dieser Zeit heraus, dass sie schon fremdgeflirtet hatte. Letztlich sagte sie mir, dass sich ihre Gefühle verändert hätten. Dies war natürlich ein direkter Schlag ins Gesicht. Da ich aber keinen persönlichen Abschied von ihr bekommen hatte, forderte ich diesen ein, sie wollte mir diesen aber partout nicht geben. Durch ein Uni-Projekt habe ich aber ziemlich viel Kontakt mit einem Freund von ihr gehabt, der irgendwann anfing mich anzubaggern (zur Aufklärung: Wir sind beide Frauen, es war also eine gleichgeschlechtlich Beziehung). Ich erzählte ihr davon und von einem Tag auf den anderen änderte sich die Situation. Sie rief weinend an, idealisierte mich, sagte mir ich sei eigentlich die Frau fürs Leben, aber sie sei zu jung (ich bin 25, sie ist 22 Jahre alt). Ich wollte mir immer etwas mit ihr aufbauen, erdrückte sie mit meinen Erwartungshaltungen. Das Beziehungsende war wohl ihre Reaktion darauf. Auch darauf, dass wir beide mit der Fernbeziehung (Köln/München) nicht zurecht kamen. Außerdem war ich ihre erste Freundin, die erste Frau mit der sie geschlafen hat, und sie hat Angst, etwas zu verpassen, wenn sie sich auf ein richtiges Commitment mit mir einlässt..
Schließlich kam sie doch für einen persönlichen Abschluss zu mir. Ich reagierte kalt und abweisend, sie biederte sich jedoch extrem an. Irgendwann hatte sie meine Mauern durch körperliche Annhäherungsversuche durchbrochen. Wir schliefen miteinander, kuschelten, küssten uns. Es war wie früher. Weinend und verzweifelt verabschiedeten wir uns.
Einen Tag darauf gestand sie mir, dass sie mich doch noch lieben würde und dies durch unser Treffen realisiert habe. Sie reagierte unheimlich verletzt darauf, dass ich schon eine Affäre mit jemand anderem hatte. Ich fiel aus allen Wolken, hatte mich vor dem persönlichen Abschluss mit der Situation arrangiert - litt zwar wie ein Hund, aber hatte schon jemanden kennengelernt, den ich sehr mochte. Das war aber alles durch ihr Zugeständnis zerstört. Ich forderte ein, dass wir den Kontakt abbrechen. Den gesamten August über. Sie bot mir jedoch an, mich jederzeit melden zu dürfen.
Ich zog in eine andere Stadt für ein Praktikum und merkte in der Einsamkeit, dass mich ihr Liebesgeständnis zurückgeworfen hatte. Ich suchte den Kontakt das erste Mal wieder vor zwei Wochen. Da sagte sie mir, dass sie mir nicht sagen könne, dass sie nicht zurückwolle. Wir vereinbarten, uns bald zu sehen, den Dingen ihren Lauf zu lassen, aber keinesfalls zurück in eine Beziehung zu gehen, da dies aufgrund der Entfernung unmöglich ist. Nachdem ich einen Tag später ein Treffen vereinbaren wollte, mache sie einen Rückzieher - sagte, sie wolle nicht aufs Spiel setzen, wieder zurückzufallen emotional. Ich reagierte verletzt und gekränkt, wollte den Kontakt abbrechen, sagte ihr, dass ich so eine Sehnsucht zu ihr habe.
Jetzt habe ich den Karren aber wohl endgültig gegen die Wand gefahren. In meiner Verzweiflung bat ich sie erneut um ein Telefonat, in dem ich ihr sagte, ich wolle sie zurück, eine offene Beziehung, wenn sie sich ausleben möchte. Sie meinte, das würde nicht funktionieren (was mein Verstand auch weiß, mein Herz will sie aber sehen). Sie sagte, sie würde mittlerweile zurecht kommen und wolle nicht zurück (zwei Wochen nachdem sie mir sagte, sie wünsche sich die Beziehung zurück, aber es gehe aufgrund der Entfernung nicht). Am Telefon wirkte sie das erste Mal richtig kalt, überfordert, wollte so schnell es geht auflegen. Fragte mich, was ich mit dem Telefonat bezwecken möchte. Dass ich sie auf kalte Fuße erwischt habe und sie überfordere.
Ich meinte zu ihr, dass ich von ihr hören muss, dass ich meine Hoffnung begraben soll. Sie meinte dann - überfordert und kalt - dass sie mir dies nun auch einfach sagen müsse. Ich solle meine Hoffnung begraben. Auf meine Frage, ob sie mich noch lieben würde, reagierte sie gereizt und wütend. Wollte mir darauf keine Antwort geben.
Nun scheint es endgültig aus zu sein. Die Fernbeziehung alleine, sowie ihr Alter, reichen als Begründungen aus, warum sie den Weg nicht zurück zu mir finden wird. Selbst wenn sie mich liebt. Ich bin nun eine Woche in meiner Heimatstadt, in der sie gerade auch ist, und kann sie nicht sehen, obwohl sie wenige Kilometer von mir entfernt ist.
Ich sterbe vor Sehnsucht... bin depressiv, erledige meine Arbeit nicht mehr. Die Aufforderung, meine Hoffnung zu begraben, tut so weh - dabei habe ich es ja hören wollen. Trotzdem bekomme ich meine Hoffnung nicht tot, weil ich weiß, dass sie mich noch liebt und so gelitten hat.
Habt ihr Tipps, wie ich mit dieser Situation umgehe? Meint ihr, dass es schlichtweg dumm ist, dieses bisschen an Hoffnung am Leben zu erhalten. Mir geht nicht aus dem Kopf, dass sie mir sagte, ich sei die Frau fürs Leben und dass sie sich wünscht, mir mir zusammen zu kommen, wenn keine Entfernung zwischen uns steht. Sie bereit ist, für eine feste Bindung...Ich bin seit Tagen depressiv, könnte nur heulen, bin sehnsuchtsvoll...
27.08.2016 14:36 •
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