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Die Hölle danach - wann endet sie?

Ayaka
herzlich willkommen hier im Forum @Felsenbirne

ich finde deinen Nick sehr schön - toller, wunderschöner Baum

lass dir Zeit und wie du siehst, viele meinen es hier gut. Nimm dir alle Zeit die du brauchst.

23.02.2024 13:29 • x 3 #16


M
Zitat von Felsenbirne:
Hallo Zusammen, okay, ich versuche es und schütze mich so gut es geht. Also jedenfalls war es dann so, dass wir uns immer an den Wochenenden trafen. Er sagte mir irgendwann, er sei Mediziner, was mich etwas misstrauisch machte, da ich kein Versuchsobjekt sein wollte. Aber er versprach mir, dass er alles nur ...

Au weia!
Mediziner sind übrigens nicht automatisch vom Fach was Psychatrie/Psychologie
angeht..das ist dort nur ne Nische. Aber das nur nebenbei.

Die von Dir beschriebene Geschichte beschreibt ziemlich genau, was ich
meinte: Du bist noch im Schockzustand. Du TRAUST DEINEN EIGENEN
GEFÜHLEN UND INSTINKTEN NICHT MEHR:
Die mehrfach bei dem Herrn angeschlagen haben.

Und aufgrund Deines Traumas fühlst Du eine diffuse Schuld
(was stimmt mit mir nicht? Warum habe ich es nicht verhindert?)
die Tür und Tor öffnet für geschickte Manipulationen und Übergriffe.
Das ist nicht ungewöhnlich, mit dem Thema habe ich auch
jahrzehnte gekämpft.

Ich denke, das wird ein langer Weg. Dein Vorteil ist, dass Du ja ein
(Beziehungs/Partnerschafts)leben VOR dem Ereignis hattest.
Eine Ahnung davon, wie es sich anfühlt, wenn ein Kontakt stimmig,
gesund, einvernehmlich ist? Versuche das zum Maßstab zu machen.

Und wenn das nicht gelingt, hole Dir immer wieder Feedback von aussen.
Erzähle Deiner Therapeutin oder Freundin, wie sich ein date verhält.
Das schützt Dich, denn sie sind objektiver und an Deinem
Wohlergehen interessiert.
Notfalls lasse die Finger von solchen (Männer)Bekanntschaften.
Es gibt Phasen nach einem Trauma, da braucht es einfach Ruhe
und Sicherheit. Und Stabilisierung.
(Ich schäme mich für meinen Kollegen, aber glaub mir, gerade
unter Ärzten sind einige solche unterwegs. Ich hatte sogar einen
Kommilitonen, vom dem ich später aus der Presse erfuhr, dass er
jahrelang! in der Kinderpsychiatrie Kinder missbraucht hatte.
Uniklinik! hat keiner gemerkt. Bitte lass Dich nicht beeindrucken
oder manipulieren von vermeintlichem Status.! höre auf Dein
Gefühl. Es hat sich gemeldet! DAS ist der Maßstab. Immer)

Mein Feedback zu dem Kollegen: er missbraucht auf schamlose Weise sein
Amt und Status. Deine Verunsicherung und Schutzlosigkeit.
Das ist umso übler, als er genau weiss, was er tut!
Er kennt Deine Biographie und weiss, dass Dir Abgrenzung,
Selbstbewusstsein und ein klares NEIN schwer fallen könnte.
Übel, richtig übel. Dann redet er Dir noch ein, sein Übergriff
sei Dir therapeutisch nützlich?
Man müsste ihn fast bei der Ärztekammer melden.
Oder seinem Vorgesetzten. Oder der Polizei.
Ist meine Meinung. Er hat S. Handlungen/Körperkontakt
gehabt, obwohl Du es nicht wolltest. Das ist strafbar!

23.02.2024 13:43 • x 5 #17


A


Die Hölle danach - wann endet sie?

x 3


Felsenbirne
Jedenfalls war es dann so, dass er sich dann total in meine Sache hineinstürzte. Er organisierte mir Termine bei Frauenberatungsstellen, klapperte etliche Anwältinnen ab, machte Termine dort für mich aus. Versteht mich nicht falsch, ich war ihm dankbar, dass er mich da unterstützt. Jedoch geschah vieles über meinen Kopf hinweg. Zu jedem Termin begleitete er mich und zumeist übernahm er das Sprechen für mich. Die Anwältin realisiert levdas schnell und warf ihn raus, was er mir später zum Vorwurf machte. Ich fühlte mich schlecht, hatte ein schlechtes Gewissen dadurch...schliesslich meinte er es ja nur gut. Natürlich fiel es mir nicht leicht, da überall über offen zu sprechen, was passierte, aber er überschritt damit oft meine (Scham-) Grenzen. Ich versuchte ihm das zu sagen und formulierte sehr zaghaft, dass ich das schon alleine hinbekomme. Da wurde er dann auch wieder etwas Schnippisch, also ließ ich ihn gewähren. Ich kann es nicht so Recht erklären, aber in mir drin begann ein innerer Konflikt zu wüten. Ich möchte ihn sehr, war ihm überaus dankbar und hatte ihn wirklich gern an meiner Seite. Und zugleich hatte ich immer ein komisches Bauchgefühl. Ich ignorierte dies aber, weil ich glaubte, dass ich mir selbst eh nicht mehr vertrauen könne, ich halt durcheinander bin und er, der sich doch in der Regel immer sehr höflich und charmant zeigt, doch sicher, so wie er es mir auch immer sagte, gut mit mir meint und mich nur unterstützen möchte.
Es kam dann die Zeit in der ich kurz vor der Entlassung stand. Ich hatte mir selbst noch kaum Gedanken gemacht, wie es weiter geht und da offenbarte er mir, dass er mir ein Zimmer in seiner Stadt besorgt hatte, es sei günstig und ich könne so den Übergang zwischen den stationären Intervallen überbrücken. Nennt mich dumm, aber ich war beeindruckt wie viel er für mich tat und glaubte ihm jedes seiner Worte, dass es besser für mich sei, nicht zurück in meine Heimatstadt zu gehen. Er sagte mir immer, ich würde damit meinen Therapieerfolg gefährden und sei ja nicht sicher dort... Das stimmte irgendwie auch. Ich habe damals mit der Organisation Pro Beweis zusammen gearbeitet, wodurch es mir möglich war, nicht sofort Anzeige gegen den Täter zu erstatten sondern dort erstmal alle Beweise sichern zu lassen. Und so bestand natürlich immer auch die Gefahr, dass ich dem Täter erneut in die Hände laufe, wenn ich zurück gehe...

Ich zog dann nach meiner ersten Entlassung also erstmal dort ein und ich verbrachte mit ihm tatsächlich einen wunderschönen Sommer, ohne zu realisieren, in was für ungute Verhältnisse ich dort gerutscht bin...

(Jetzt wird es für mich etwas schwieriger, daher nehme ich mir hier erstmal noch eine Pause, bevor ich davon schreibe. Bitte urteilt nicht vorschnell über diesen Mann, bevor ihr nicht die ganze Geschichte kennt).

23.02.2024 16:54 • x 2 #18


Felsenbirne
Hm, irgendwie kann ich meinen Beitrag nicht mehr Editieren, um die Fehler zu korrigieren.

23.02.2024 17:07 • #19


Ayaka
ab einer gewissen Zeit geht das leider nicht mehr.

23.02.2024 17:09 • x 1 #20


A
Oje. Klingt für mich bis jetzt nach einem Kontrollfreak, ev Narzissten, ev Psychopath, der gezielt deine geschwächte Situation ausgenutzt hat, um dich kontrollieren und manipulieren zu können. Passiert leider recht häufig. Die spüren das. Wie Raubtiere. Und da hat man dann kaum eine Chance.

Aber das nur mal als erste Einschätzung bis hierhin. Kann mich natürlich auch täuschen.

Tut mir aber sehr leid für dich!

23.02.2024 17:09 • x 2 #21


Felsenbirne
Ergänzung: während des ersten Intervalls war es so, dass er mir zunächst hier und da ein paar Dinge mitbrachte, da wir das Gelände ja nicht mehr verlassen durften. Das empfand ich als sehr, sehr nett und ich habe das auch nie ausgenützt. Im Gegenteil, ich habe ihm oft gesagt, dass er das nicht tun muss. Relativ schnell wurde dann aus kleinen Mitbringseln Tüten über Tüten an Dingen, die ich gar nicht verbrauchen konnte. Ich habe immer alles natürlich bezahlt, auch wenn ich es gar nicht bräuchte. Ich wollte nicht undankbar sein oder ihm das Gefühl geben, dass ich ihn ausnutze. Schon gar nicht wollte ich in seiner Schuld stehen. Doch es wurde immer mehr und irgendwann erledigte er sogar Besorgungen für meine Mitpatienten. Ich hatte das Gefühl, er suchte darin Anerkennung, weshalb ich das irgendwann unterbunden habe, da meine Mitpatienten ihn zuweilen mit sehr spezifischen Einkaufslisten losschickten. Ich wollte nicht, dass er ausgenutzt wird und stoppte das alles. Auch fasste ich mir ein Herz und sagte ihm sehr höflich, dass ich so vieles nicht brauche und ich doch hier gut versorgt bin. Das nahm er mir krumm und er ließ mich wieder spüren, dass ich undankbar sei....

23.02.2024 17:18 • x 1 #22


A
@Felsenbirne Klingt, als wäre das der Punkt, als wäre das schön langsam gekippt. Er wollte dich immer mehr in Abhängigkeit und Schuld bringen.

23.02.2024 17:27 • x 2 #23


C
@Felsenbirne Du bist sehr mutig

23.02.2024 17:34 • x 2 #24


Felsenbirne
Zitat von cheese:
@Felsenbirne Du bist sehr mutig

Wie meinst du das?

23.02.2024 17:46 • #25


C
@Felsenbirne das alles rauszulassen. Mit uns zu teilen. Das finde ich sehr mutig. In Form von Nachahmungwert! Durch deine Offenheit, bringst du vielleicht andere auch dazu sich so zu öffnen.

23.02.2024 17:56 • x 1 #26


A
@Felsenbirne Auf mich wirkst du eher total verschreckt und verunsichert. Aber erzähl mal weiter. Ist ja sowieso alles anonym hier. Und da dich das Verhalten des Typens offensichtlich immer noch sehr runterzieht und vielleicht sogar zu Gedankenkreisel führt, kann so ein Forum schon sehr dienlich sein.
Wenn man selber grad drinsteckt sieht man manchmal den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr.

23.02.2024 17:57 • #27


Scheol
Zitat von cheese:
Durch deine Offenheit, bringst du vielleicht andere auch dazu sich so zu öffnen.

trauma-traumauebertragung-und-traumafolgestoerung-t65798.html

23.02.2024 18:14 • x 2 #28


C
@Scheol ich fühle mich gut. Zumindest derzeit.
Das versuche ein wenig weiterzugeben. Aber die ein oder andere Nachricht hier hat mir in der Vergangenheit gut getan

23.02.2024 18:20 • x 1 #29


Scheol
Zitat von Felsenbirne:
Jedenfalls war es dann so, dass er sich dann total in meine Sache hineinstürzte. Er organisierte mir Termine bei Frauenberatungsstellen, klapperte etliche Anwältinnen ab, machte Termine dort für mich aus. Versteht mich nicht falsch, ich war ihm dankbar, dass er mich da unterstützt. Jedoch geschah vieles über ...

Jedenfalls war es dann so, dass er sich dann total in meine Sache hineinstürzte. Er organisierte mir Termine bei Frauenberatungsstellen, klapperte etliche Anwältinnen ab, machte Termine dort für mich aus.
es gibt ein Buch die hilflosen Helfer. Sie helfen nicht um zu helfen sondern helfen damit sie sich gut fühlen.
Und so klingt dieser Mensch.
von Trauma hat dieser Menschen keine Ahnung und er agiert nicht Traumasensibel.



Versteht mich nicht falsch, ich war ihm dankbar, dass er mich da unterstützt. Jedoch geschah vieles über meinen Kopf hinweg.
in dem Tempo des traumatisierten, so schnell und soviel wie dieser möchte.

Zu jedem Termin begleitete er mich und zumeist übernahm er das Sprechen für mich. Die Anwältin realisiert levdas schnell und warf ihn raus,
die Anwältin hat das richtig gemacht.


was er mir später zum Vorwurf machte.
sein Problem.

Ich fühlte mich schlecht, hatte ein schlechtes Gewissen dadurch...
musst du nicht haben.
du bist offen mit der Sache umgegangen bei ihm.
er sagte er ist Mediziner man kann davon ausgehen das er dann Bescheid weiß.



schliesslich meinte er es ja nur gut. Natürlich fiel es mir nicht leicht, da überall über offen zu sprechen, was passierte, aber er überschritt damit oft meine (Scham-) Grenzen.
Na auch die Grenze deines Tagesform.


Ich versuchte ihm das zu sagen und formulierte sehr zaghaft, dass ich das schon alleine hinbekomme.
das ist völlig richtig.

23.02.2024 18:28 • x 1 #30


A


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