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Die grosse Liebe wegen Schicksal aufgeben

I
Zitat von VerloreneWelt:
Hallo Karenberg,

vielleicht bin ich in der Tat Betriebsblind und seit 5 Jahren darin gefangen. So wie ich sie aber kennengelernt habe und auch aus den Gesprächen heraus schien mir jedoch auch für sie weitaus mehr daran zu hängen als nur Spass oder Abwechslung. Ihre Handlungen waren halt sehr überzeugend.
Aber wie bereits alle anderen schreiben, werde ich den Kontakt abbrechen.
Danke.


Und dann 5 Jahre keine Anstalten gemacht die Ehe zu beenden ?
Hör auf zu träumen.

04.01.2021 21:40 • x 1 #16


I
Zitat von VerloreneWelt:
Hallo Isely,

Danke für deine Antwort. Ob sie ihren Mann noch liebt kann ich nicht sagen, aber die Aussage mit der Bequemlichkeit habe ich mir jetzt auch schon öfters selbst gestellt, resp. sie weiss was sie hat und ist sich nicht sicher ob es wert ist das aufzugeben. Aber warum sass sie zuvor auf gepackten Koffer, wenn sie das Risiko nie eingehen wollte. Rosa Rote Brille?


Momentwahrheiten , sagt dir das was ?

Immer in dem Moment wo sie dich sieht, mit dir spricht, und es zeitgleich zuhause stressig ist, oder Fade, sieht sie da etwas blaues am Himmel, und den beschreibt sie dir dann ja auch.
Hält nur nicht an...
Weil sie das nicht will, eine Trennung kommt für sie unter gar keinen Umständen in Frage.

Du bist ihre kleine Alltagsflucht... nur das... !

Reicht dir das ?

04.01.2021 21:44 • x 1 #17


A


Die grosse Liebe wegen Schicksal aufgeben

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B
Finde ich ja spannend,wie sie mit ich gebe dich frei..blablubb sämtliche Verantwortung auf dich abwälzt und dich dann ganz perfide immer schön im Hamsterrad lässt, damit du dich nicht löst.Wenn du dich da nicht rausziehst, wird es ewig so weiterlaufen .Die wird sich nicht trennen.Liebe sieht anders aus.Die liebt weder ihren Mann noch dich .

04.01.2021 21:48 • x 6 #18


K
Diese Frau erinnert mich an eine höchst unreife Version von mir selbst. Das Gegenüber wurde immer schön auf Armlänge gehalten. Ich gab genauso viel, wie es bedurfte, damit er Interesse hatte. Aber er verstand es recht schnell und bezeichnete mich als eine, die ihn als interaktives Tagebuch benutzt. Als jemanden, der Interesse an meinem Leben hat, der teilnimmt, ohne Teil sein zu dürfen usw.

Zwar war bei uns alles viel flacher und es standen keine Krankheiten im Raum und wir haben auch nie etwas miteinander gehabt, weil ich nicht wollte, aber das Prinzip ist das Gleiche.

Sie genießt Deine Aufmerksamkeit, Dein Mitgefühl, Deine Sorge, Deine Gefühle, Deine Liebe. Aber Du wirst nie exklusiver Teil ihres Lebens werden. Denn vermutlich hat die Krisensituation um ihre Krankheit dazu geführt, dass sie erkennen konnte, was sie an ihrer Ehe hat. Und mal ehrlich: Wozu ist eine Ehe da, wenn nicht dazu, in schweren Zeiten zusammen zu stehen?

Alles andere, was sie als (Verzeihung) schwachsinnige Gründe dafür anführt, warum sie angeblich nicht mit Dir zusammen sein kann, ist objektiv Blödsinn.

04.01.2021 21:59 • x 8 #19


S
Zitat von VerloreneWelt:
Hallo ihr Lieben, ich habe mich stundenlang durch das Forum gelesen und bin erschreckt wie viele dann doch genauso leiden. Die Geschichten sind verschieden und doch gibt es Parallelen. Ich wusste nicht so richtig, wo ich es Posten sollte, aber der Trennungsschmerz ist aktuell am grössten. Gepasste hätten jedoch auch Affär und Ex zurückgewinnen. Ich werde versuchen meine Geschichte kurz zu halten. Ich, männlich, heute 46, geschieden und 2 liebe Kinder, komme nicht mehr auf die Beine. So heftig ist mir das noch nie passiert. Vor fast 6 Jahren war ich in der Scheidung. Ich war in ...

Hallo du bist unglücklich verliebt in diese Frau das Frist dich auf innerlich.Diese Frau wird sich nicht trennen und du weisst auch nicht ob sie wirklich krank ist.Und das stimmt Liebe sieht anders aus.
Und wenn du den Kontakt auf recht erhältst bekommst du psychische Probleme wie Schlafstörungen
Depressionen,Panikattken ich kenne das.Sie kann mit der Situation umgehen weil sie nicht so liebt wie du ..und ihr Mann scheint auch wichtig für sie zu sein.Sie spielt mit dir und deine Gefühle.

04.01.2021 22:04 • x 2 #20


B
Denk mal anders rum und stell Dir vor, was geschehen könnte, wenn sie tatsächlich ihr Köfferchen packt, ihren Mann verlässt und vor Freude strahlend vor Deiner Haustür steht.

Bei Dir: Hormonrausch pur, Glücksgefühle ohne Ende, denn Dein sehnlichster Wunsch hat sich endlich erfüllt. Ein warmes Gefühl im Bauch macht sich breit, denn Dein Warten, Deine Geduld, Deine unendliche Langmütigkeit haben sich ausgezahlt. All das, was Du gehofft hattest, ist nun Realität geworden. Die Traumfee wird Bestandteil Deines Lebens.

Bei ihr: Auch Glück, denn sie hat sich nun endlich entschieden, für Dich. Wie schön! Auch sie ist glücklich, denn die Bürde, die die Affäre neben der Ehe für sie bedeutete, der ganze Gefühlsstress sind endlich Schnee von gestern. Die Heimlichkeiten, das Verbergen haben endlich ein Ende und sie sinkt in Deine Arme. Geborgen, geschützt vom Rest der bösen Welt.

Einige Monate später: Das Zusammenleben spielt sich so allmählich ein, aber so ganz einfach wie gedacht ist es ja doch nicht. Das Bild von der Traumfee bekommt erste Risse, denn sie kann schon auch sehr anstrengend sein und die Phasen ihrer Niedergeschlagenheit, die sie manchmal überfallen, sind für Dich beeinträchtigend und beängstigend. Wer weiß, was sie da wieder quält und beschäftigt? So ganz in sie dringen kannst Du nicht, denn sie bleibt irgendwie doch bei sich und das erhoffte Wir fühlt sich noch nicht so richtig als ein Wir an, sondern aus ein Konglomerat von zwei Menschen, von denen jeder die ersten Fehler und Angewohnheiten zeigt.Sie stört, dass Du immer wieder Deine getragenen Socken rumliegen lässt und Dich stört, dass sie jedes Krümelchen auf dem Tisch umgehend wegwischt. Mit dem Ordnungswahn und der Sauberkeit kann man es auch übertreiben.

Ja, und dann sind da eben noch die Altasten einer langen Ehe, die sie mit sich rumschleppt. Sie hat sich zwar getrennt, aber manchmal scheint sie zurück zu denken, denn eine langjährige Ehe bedeutet viel gemeinsam verbrachte Zeit. Es ist ein rechtes Kreuz mit den rechtlichen Dingen, mit Zugewinn, Versorgungsausgleich usw. Diese allzu lästigen Angelegenheiten kriegst Du nun hautnah mit. Ihre Stimmungen wechseln zwischen Glück und Freue über den Schritt, für den sie nun den Mut hatte und Nachdenklichkeit .... Der Ex. spukt wohl doch noch in ihrem Kopf rum ... dabei hatte sie es sich doch wirklich lange überlegt. Womöglich hat sie ab und an ein schlechtes Gewissen, weil sie ihn nun sitzen lassen hat, einen einsamen Mann mittleren Alters, der nun alleine vor dem Fernseher sitzt, ein B. trinkt, um sich zu entspannen und allzu lange vor sich hin stiert, ins Leere.
Du hast sie zwar gewonnen, aber doch noch nicht so wie Du es Dir erträumt hattest. Blöde Welt, dass die Träume immer schöner sind als die Realität!
An seiner Misere hast Du Deinen Anteil, denn Du bist die Ursache für seine Einsamkeit und Hoffnungslosigkeit. Manchmal denkst Du an ihren Ex. und Du fühlst ein kleines Quentchen Schuld. Dabei hast Du diesen Menschen doch all die Jähre tapfer ausgeblendet, aber manchmal denkst Du doch an ihn und er erinnert Dich an Dich selbst, als Du so lange allein warst. Immerhin bist Du der Auslöser für das Ende einer langen Ehe, das bedeutet auch Verantwortung.

Und der stellst Du Dich auch. Du wirst ihr beweisen, dass sie das Richtige getan hat. Du holst ihr die Sterne vom Himmel, Du flüsterst ihr süße Worte ins Ohr, Du sagst ihr immer wieder, wie prächtig es Dir geht, seit sie bei Dir ist.
Dann lächelt sie - scheinbar glücklich, aber schwingt da nicht doch eine kleine Traurigkeit in ihren Augen mit?
So ganz sicher bist Du Dir ihrer nicht, aber das wird, ganz sicher. Denn wer so lange wartet, der hat ein Happy-End verdient. Du und sie genauso.

Manchmal kommen so komische Gedanken bei Dir. Dass sie noch nicht so richtig bei Dir angekommen ist, ist das eine. Aber auch Dein Leben ist nun doch sehr anstrengend geworden, denn Du bist ständig im Zugzwang. Musst der Mann sein, für den sich ihre Entscheidung gelohnt hat. Du willst ihre Ansprüche und Wünsche erfüllen, der Bessere sein als der Ex, der immer noch präsent ist. Das Leben als Heilsbringer ist anstrengend und belastender, als Du es Dir vorgestellt hast. Hoffentlich bist Du gut genug für sie! Hoffentlich empfindet sie die Trennung als die einzig richtige Entscheidung! Hoffentlich vergisst sie den Ex. baldmöglichst!
Das Bild von der Traumfee bröckelt, denn sie hängt noch mit einem Bein in ihrem alten Leben. Herz und Kopf sind bei Dir, aber trotzdem, so ganz fertig ist sie mit der Vergangenheit noch nicht. Noch lange nicht.

Wieder ein paar Monate später. Du hast es nicht gebracht, sie packte wieder ihr Köfferchen und ging zurück zu ihm, dem Bewährten, dem Altbekannten, zur Sicherheit, zu dem, was sie gewohnt ist. Du bist am Ende! Deine ganze Mühe war umsonst, dabei hast Du Dich doch so angestrengt, ihr alles recht zu machen. Aber sie hat es nicht honoriert. Sie schafft es nicht, ihren Mann nach all den Jahren allein zu lassen, sagt sie. Sie konnte bei Dir nicht so sein, wie sie war, denn sie wollte Dir ja auch versichern, dass sie unumstößlich zu Dir steht. Aber das, was Du in ihr siehst, das schafft sie nicht. Sie wird dem Bild, das Du Dir von ihr gemalt hast, nicht gerecht, sagt sie. Deine Erwartungen sind so hoch, sie kann sie nicht erfüllen. Sie fühlt sich belastet und überfrachtet anstatt frei und lebendig so wie am Anfang.
Und Dü fühlst Bitterkeit in Dir und fühlst Dich missbraucht. Missbraucht als Test für ein anderes Leben, für das sie sich doch nie ganz entscheiden konnte.

Jahre gingen ins Land, während derer die Affäre bestand. Als Du noch der Träumer warst, der sie beglückte und ihr Urlaub von ihrem Ehealltag bescherte. Die neue Beziehung hielt nicht, was sie versprach. Die gegenseitigen Erwartungen waren zu hoch, die Ansprüche an das Glück, das nun einziehen würde, hoffnungslos überzogen. Glück für den Ex,, Pech für Dich! Diese gemeine Ratte, die sich Realität nennt, hat alles zunichte gemacht.

Das ist natürlich nur ein fakultatives Gedankenspiel von mir. Aber ich stelle es mir vor, wie es kommen könnte und vlt. gar nicht so selten kommt. Der eine Partner wechselt warm, wie man so sagt, fällt von einem Nest ins nächste, in dem er sich erst Mal einleben muss. Diese Umstellung ist nicht einfach und auch die Ablösung vom Expartner ist noch lange nicht geschafft, egal was er oder sie auch sagt. Und der Partner, der so lange gewartet hat, der ist nun auch in einer Bringschuld, denn er muss nun der ideale Mann für sie sein, damit es sich für sie geloht hat.
Aus Affären werden selten Alltagsbeziehungen und wenn dann scheitern sie oft an überzogenen Glückserwartungen bei beiden. Es gibt auch Gegenbeispiele, natürlich, denn es gibt alles. Aber es gibt auch die Statistik, die besagt, dass sich über 90 Prozent der verheirateten Affärenpartner nicht aus der Ehe lösen.

Ich wünsche Dir alles Gute und hoffe, dass Deine Träume einer gesunden Einstellung zur Realität Platz machen.Sie ist nicht das, was Du in ihr gesehen hast. Sie hat Dich all die Jahre bei der Stange gehalten, teilte Dir so viel an Nähe zu, dass Du ihr bliebst. als ein Platzhalter für ein schöneres Leben, von dem sie immer wusste, dass es nicht wahr werden konnte. Du warst ihre Anlaufstation, der Mann, der ihr eine Auszeit beschert hat vom Ehealltag und dem Alltag überhaupt. Sie hat Dich damit auch benützt und Dich hingehalten. Und Du warst zu vernebelt das zu erkennen.
Nun ja, es ist nicht zu ändern. Es geschah, was meist geschieht. Die Affäre zerplatzte und Du gehst als Verlierer hervor. Sie bliebt im gewohnten Leben, im sicheren Umfeld, das ihr mehr bedeutet als ein Experiment mit einem Mann, der sich ein Idealbild von ihr gemalt hat und kosmische Kräfte am Werk sah. Das war ihr dann doch zu viel.

Lasse Dich nie mehr mit einer verheirateten Frau ein, das lohnt sich nicht. Wer sich nicht innerhalb der ersten sechs Monate trennt, der tut es meist nicht. Ich hatte auch mal eine Affäre, ein gutes Jahr dauerte sie an, aber vom Rausch der ersten Monate blieb nicht mehr viel übrig. Er, der neue, war nicht als Glücksbringer für mich geeignet, dabei hatte ich ihn doch als meinen Traummann gesehen. Und eigentlich wollte er sich die Last auch nicht aufbürden, dass ich mich ihm zuliebe getrennt hätte. Diese Verantwortung, diese Bringschuld wollte er sich nie aufladen und damit hatte er auch recht. Heute, Jahre später wurde mir klar, dass ich den Absprung aus meiner Ehe nicht geschafft hätte, wenn der Affärenmann Druck gemacht hätte und eine Entscheidung gewollt hätte. Ich hätte auf Zeit gespielt, mir Geduld erbeten, um mir für eine Zeitlang beides zu sichern. Den Ehemann und den Affärenmann. Und wäre damit einer Entscheidung für einige Zeit wieder aus dem Weg gegangen.
Es kam anders. Irgendwie wollte er nur der Affärenmann sein, aber auf Dauer war er nicht mal mehr das. Er lebte sein Leben weiter und ich lief ihm hinterher. Das konnte ich bequem tun, denn mein Unterbewusstsein wusste schon immer, dass es umsonst sein würde. Er würde sich nicht als Glücksbringer verheizen lassen von mir.

Später, nach der Trennung, die er ausgesprochen hatte, hat er mir mal vorgeworfen, ich hätte ihn ausgenutzt. Ich wurde traurig und war betroffen. Ich ihn ausgenützt? Ich, die ich immer zu ihm gefahren war, die den Zeit- und Geldaufwand damit schulterte, nur um bei ihm sein zu können! Ich ,die ihm alles nachsah und trotz all seiner Eskapaden und seiner Lieblosigkeiten nicht von ihm ging! Ich habe es nicht begreifen können, damals. Heute schon. Er spürte, dass ich völlig überzogene Erwartungen an seine Person hatte, denen er nie gerecht geworden wäre. Und er spürte auch seine Rolle als Ersatzmann, als eine Art Urlaubsflirt aus meiner freudlosen Ehe.
Jahre später erkannte ich, was er gemeint hatte. Auch ich hatte ihn missbraucht und benützt und dafür schäme ich mich noch heute, auch wenn es unbewusst geschah.

Affären sind meist banal, aber doch sehr komplizierte Verflechtungen, die man nicht auf einen Blick entwirren kann.Es sind viele Kräfte am Werk, bewusste und auch viel ungewusste, die man zunächst nicht wahrnimmt, aber niemals kosmische.
Du hast jetzt jede Menge Zeit, dieses Knäuel für Dich zu entwirren und als Lehrstück des Lebens in Dein Leben zu integrieren. Es wird nicht einfach werden, denn so was wirkt lange nach. Aber Du bist um eine Erfahrung reicher geworden und davon kannst Du auch profitieren, Denn der Mensch profitiert nur von selbst gemachten und oft durchlittenen Erfahrungen.

Begonie

05.01.2021 12:30 • x 9 #21


V
Hallo Hana-Ogi55,

Wie sah denn bei Euch das gemeinsame Leben bzw. Erleben aus? Woraus hast Du die Kraft oder den Glauben oder die Hoffnung genommen, diese Beziehung 5 Jahre zu führen?

Wir sind uns morgens vor der Arbeit begegnet, haben ein Schwätzchen gehalten zumeist gut gelacht oder den anderen aufgemuntert, und hin- und wieder hat die Zeit für einen Kaffee gereicht. Nach Feierabend haben wir uns dann versucht fast täglich zu sehen. Wir sind entweder spazieren gegangen, oder haben uns irgendwo eine Sitzgelegenheit gesucht und haben über unsere Leben, Ängste, Freude, den Tag, Träume und Pläne geredet, philosphiert und immer gut gelacht. Wir waren ins Kino. Und rumgeknutscht wie Teenager.
Wir haben uns dann auch versucht einmal im Monat in einem Hotel zu treffen, haben ein romantisches Abendessen organisiert, den Rest möchte ich nicht weiter ausführen.
Ja, wir wussten beide, dass es nicht richtig war und gerade nach solchen Abenden war der Abschied fast unmöglich. Ich bin nicht stolz darauf wie und was wir hinter dem Rücken anderen Menschen getan haben. Ihr Gewissen hat sie mehr geplagt als mich meins. Und doch war es meist sie, die sich kurz danach nach dem nächsten Treffen sehnte. Wir haben mehrmals darüber nachgedacht Hals über Kopf zu verschwinden.
Die Hoffnung habe ich daraus genommen, dass sie auch während ihrer Krebsbehandlung nicht losgelassen hatte, obwohl sie das immer wieder beteuert. Sie hat mir Liebesbriefe und Nachrichten geschrieben und bis Anfang letzten Jahres immer wieder gesagt, dass sie mich braucht, sie sich ein Leben ohne mich nicht mehr vorstellen kann, und ich ihre Liebe sei. Sie möchte mehr Zeit mit mir verbringen, wisse aber nicht wie. Ich sagte ihr sie solle jetzt mal gesund werden, das hat Vorrang, dann sehen wir weiter. Wir sahen uns in der Zeit wenig, aber wenn, war es unverändert zu früher. Sie hat über das ganze Gesicht gestrahlt und noch Tage danach davon erzählt.
Meine Energie und die Lust auf eine gemeinsame Zukunft habe hauptsächlich aus ihren Reaktionen, wenn wir uns sehen, den Gesprächen die wir führten und den Nachrichten die sie schreibt. Es gab keine Geheimnisse, wir haben über alles frei sprechen können, teilweise intime Details über welche ich mit meiner damaligen Frau bis heute nicht sprechen konnte. Obwohl die Art und Weise wie wir zusammenwaren alles andere als eine gute Vertrauensbasis war, vertrauen wir uns. Ich kann es leider nicht besser erklären.

LG,

06.01.2021 19:09 • x 1 #22


V
Zitat von Hola15:
Warum sie sich dann umentschieden hat?

Hallo Hola15,

genau das ist ja die Ursache meiner Qual. Das Schicksal. Sie möchte mehr Zeit mit mir verbringen können, aber das wird nicht passieren (ihr Wortlaut). Auf das Warum habe ich bis heute keine klare Antwort. Sie habe ihre Arbeit verloren und sei nun auch noch an Krebs erkrankt, das sei keine Grippe. Das Schicksal wolle nicht, dass wir zusammenkommen. Das ist quasi ihr Zitat.
Das Thema des Schicksals hatte ich vor Jahren mal salopp in einem Gespräch fallen gelassen, ich glaube es war als sie mir sagte dass sie ihre Arbeit verlieren wird und ihre finanzielle Situation damit nicht mehr die gleiche wäre. Eine gemeinsame Zukunft wäre somit nicht mehr möglich. In einem Anflug von Frust und Unverständnis habe ich dann diesen idiotischen Kommentar abgegeben, vielleicht ist es ein Zeichen des Schicksals.
Sie ist ein Mensch welcher gerne von Tag zu Tag lebt, sich nicht viele Gedanken macht über was in 20 Jahren sein soll. Ich war damals erschreckt wie sehr sie dann darauf aufgesprungen war. Es passt nicht zu ihrer Lebenseinstellung an Schicksal oder andere Mächte zu glauben.

LG

06.01.2021 19:23 • #23


V
Zitat von Isely:

Und dann 5 Jahre keine Anstalten gemacht die Ehe zu beenden ?
Hör auf zu träumen.


Hallo Isely,

doch, sie war ja bereit die Ehe zu beenden, jedoch hat noch während des Entschlusses die Arbeit verloren und kurze Zeit später Krebs.

LG

06.01.2021 19:27 • #24


K
Sei mir nicht böse, aber der Verlust der Arbeit ist m.E. keine Begründung dafür, sich nicht zu trennen. Denn 1. lebt sie sowieso vom ALG und einem Partner. Da wäre es ja wohl egal, ob von ihrem Mann oder von Dir, wenn sie denn wirklich mit Dir hätte zusammen sein wollen.

Eine schlimme Krebserkrankung hingegen ist für manche sicher ein Grund, sich jetzt nicht auch noch mit einer Trennung zu belasten. Andere tun das erst recht. Und falls die Erkrankung glücklicherweise überwunden wird, trennen sich manche eben danach oder aus Dankbarkeit nicht.

Wie Du es aber drehst und wendest, wenn sie es WIRKLICH gewollt hätte, hätte sie sich getrennt. Sie wollte es nicht (genug).

06.01.2021 19:33 • x 1 #25


V
Zitat von Isely:
Du bist ihre kleine Alltagsflucht... nur das... !

Reicht dir das ?

Hallo Isely,

Ja Anfangs habe ich das auch gedacht. Bis sie dann Druck machte ich solle endlich meine Scheidung beschleunigen damit wir gemeinsam neu anfangen können. Aber gut, hilft jetzt auch nichts mehr. Erzwingen kann man nichts.

LG

06.01.2021 19:33 • #26


V
Zitat von Bones:
Die wird sich nicht trennen

Hallo Bones,

ja, nach den letzten Aussagen ihrerseits sehe ich das auch so.

LG

06.01.2021 19:36 • #27


V
Zitat von Sabine355:
eisst auch nicht ob sie wirklich krank ist

Hallo Sabine355,

krank ist sie schon. Ich habe sie während der Krebstherapie ein paar Mal gesehen, ohne Haare, grau und aufgedunsen im Gesicht. Es macht mich wahnsinnig, dass sie nicht einfach mit der Sprache rausrückt wo die Schwierigkeiten liegen. Auch wenn unsere Grundlage an der Ehrlichkeit zweifeln lässt, wir haben uns vorher nie irgend etwas verheimlicht und konnten offen über alles sprechen. Und jetzt? Sie hat während der Krebsbehandlung öfters gesagt, dass sie sich mehr Zeit mit mir wünscht, das aber nicht passieren wird. Ich habe den Verdacht, dass sie sich in einem Käfig befindet und keinen Ausweg weis (wegen der Gesundheit, Finanzielle Schwierigkeiten, Angst vor dem Terror einer Scheidung, Angst vor den Reaktionen der Familie). Die Gedanken dass da jemand ist mit dem sie glücklich sein kann aber nicht dahinkommt zerfrisst sie. Und nun hat sie sich eine Mauer gebaut um nicht immer wieder von den Gefühlen überrumpelt zu werden.
Ich habe sie vor Weihnachten kurz gesehen, sie ist fast auf mich gesprungen. Und dann kommt wieder das Schicksal. Es macht mich fertig, ihr Worte passen nicht zum Verhalten.
LG

06.01.2021 19:48 • x 1 #28


tlell
Fällt mir das sprichwort ein
Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe.

Ich will deiner Liebe nicht mal absprechen, das sie dich liebt. Aber ihre Liebe reicht offenbar nicht aus um dann auch Taten folgen zulassen. Dir muss das warum egal sein so schwer das auch ist. Es geht um dich und wenn sie unereichbar ist, wird es Zeit zu gehen.

Du liest dich sehr sehr nett. Ich wünsch dir viel Kraft und bitte denk an dich selber.

06.01.2021 19:52 • x 2 #29


V
Zitat von Begonie:
Ja, und dann sind da eben noch die Altasten einer langen Ehe, die sie mit sich rumschleppt. Sie hat sich zwar getrennt, aber manchmal scheint sie zurück zu denken, denn eine langjährige Ehe bedeutet viel gemeinsam verbrachte Zeit. Es ist ein rechtes Kreuz mit den rechtlichen Dingen, mit Zugewinn, Versorgungsausgleich usw. Diese allzu lästigen Angelegenheiten kriegst Du nun hautnah mit. Ihre Stimmungen wechseln zwischen Glück und Freue über den Schritt, für den sie nun den Mut hatte und Nachdenklichkeit ..

Hallo Begonie,

vielen Dank Begonie für den tollen Text, das Gedankenspiel und deine Geschichte.
Ich muss zugestehen dass mir all diese Gedanken und noch weitere bereits öfters durch den Kopf gehen. Nicht nur den Mann, den ich sicher nicht zerstören möchte, aber indirekt damit tue, sondern was ist mit ihren Kindern, meinen? Was ist wenn die oder einer mich nicht akzeptieren, oder meine Kinder sie nicht akzeptieren?
Meine Socken liegen nicht rum, ich bin leider die Reinigungskraft zu Hause , aber sie ist auch so (war nur ein Bsp.).
Nach der Erfahrung aus meiner letzten Ehe kann ich nur sagen, dass selbst allen Unkenrufen zum trotz ich hier das Risiko bereit gewesen wäre einzugehen. Und muss zugestehen, beim Gedanken sich wieder auf etwas Neues einzulassen mir schlecht wird. Nicht wegen der Erfahrung aus der Affärenfrau, sondern meiner Ex. Die hat mir die ersten 6 Monate auch schöne Augen gemacht, kaum im Sack, war es zu spät. Nun bin auf Gedeih und Verderb mit der weiterhin verbunden.
Das Schlimmste jedoch ist, dass ich zuvor immer meinen Freunden und Bekannten in solche Situationen Oberlehrerhaft erklärt habe, dass man eine Ehe nicht wegen einer Affäre beendet, schon gar nicht wenn Kinder im Spiel sind. Ausserdem soll man keine Affäre haben, wenn es denn dann doch passt, soll man es richtig machen und niemanden hintergehen. Nun habe ich es selbst getan. Ich bin nicht stolz darauf und schäme mich dafür.

LG.

06.01.2021 20:15 • x 1 #30


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