Die Hilflosigkeit gehört sicherlich mit zum Verheerendsten an einer solchen Situation.
Da ich auch quasi von heute auf morgen und ohne Vorankündigung verlassen worden bin, weiß ich, wie man sich fühlt.
Geh mal ruhig davon aus, dass seine Gefühle nicht urplötzlich verschwunden sind, sowas wäre absurd.
Allerdings bedeutet das nicht, dass nach einer kleinen Wartezeit plötzlich wieder alles beim Alten sein wird. Eher nicht.
Was auch immer in ihm gärte, von jetzt auf gleich entliebt man sich nicht.
All diese Gedanken habe ich hoch und runter gewälzt und die damit verbundene Einsam- und Hilflosigkeit zutiefst gehasst. Du wirst davon einiges in 'meiner Geschichte' hier nachlesen können bei Bedarf.
Dort findest Du aber auch meinen Weg, der das Loslassen als zentrales Thema führt.
Ihn sein Dinge machen zu lassen, ihn nicht mehr zu bedrängen (hast Du ja bereits erkannt -- Volltreffer!), ist der richtige Weg für Dich.
Bitter, weiß ich. Bin ich aber auch durch, und oft noch mittendrin.
Aber ich kann Dir versichern, dass der Weg nicht gleichbleibend dornig bleibt, wenn Du anfängst zu verinnerlichen, dass das Leben nicht zuende ist. Je intensiver Du Dich damit auseinandersetzt, dass Du nur Deinen Weg, nicht aber seinen [im Moment] beeinflussen kannst, desto eher wirst Du loslassen können.
Wie meine Vorredner schon schrieben, wird jede Kontaktaufnahme deinerseits, Dir neue Schmerzen bereiten, denn offensichtlich hat er sich für einen anderen Weg entschieden.
Auch ich habe mir gewünscht, sie umzustimmen, oder zumindest zu verstehen, was ihre Beweggründe waren und sind.
Aber mittlerweile bin ich längst an dem Punkt, an dem ich akzeptiert habem, was ich nicht ändern kann (- entscheidende Erkenntnis!).
Du gehst jetzt seit 3 Wochen am Stock, ja, das kenne ich gut. Kopfkino, Verzweiflung, Unglaube, Wut und Enttäuschung geben sich den Staffelstab in die Hand und durchwühlen permanent dein Innerstes.
Lass es zu! Durchlebe all diese Gefühle! Sie sind notwendig, aber lass Dich nicht von Ihnen überrennen!
Je strikter Du Dich an die Kontaktsperre hältst, desto schneller kommen Momente, in denen Du Licht am Ende des Tunnels siehst.
Hoffnung ist toll, aber auch furchtbar trügerisch. Das, was Du durchmachst, kennen viele hier. Es geht vorbei...
Was kannst Du tun?
Du kannst erkennen, dass all Deine Gefühle ihre Basis in Deinem Kopf haben. Du kannst lernen, den Schmerz punktuell zuzulassen, ihm zu anderen Zeiten zu verbieten, Dich zu besuchen. Vergiss nicht, dass der Schmerz nicht(!) alles von Dir ist, sondern nur Gast zu Besuch kommt.
Ich habe gelernt, ihm zuzuhören, aber auch ihn wegzuschicken.
Gewöhne Dir z.B. an, laut und deutlich (draussen dann eher leise ) vor Dich hinzusprechen, dass Du die Trennung akzeptierst und loslässt. Baue Dir eine Formel, einen eingängigen Satz, der als Mantra fungiert.
Ich verspreche Dir, dass nach und nach Dein Kopf und dann Dein [Unter]bewusstsein die Botschaft auf- und übernehmen werden.
Und langsam, Schritt für Schritt lüftet sich dann der Schleier über Deiner Seele.
schei., ich weiß. Aber so, wie es sich bei Dir liest, fährst Du besser, wenn Du Dich abwendest.
Sollte er irgendwann zurückwollen, wird er sich melden. Ob Du ihn dann noch willst, hängt davon ab, inwieweit Du dann Deine Schiene gefunden hast.
Ich z.B. will sie nicht mehr. Ein Mensch, der mich so abstreift, wie ein lästiges Insekt, mich dann ohne Erklärungen, ohne Kampf um 8 gemeinsmae Jahre in meinem Elend verrecken lässt, hat in meinem Leben keinen Platz mehr.
BTW:
Nach 8 Wochen geht es mir mittlerweile gut. Die Sonne scheint, ich habe viele Altlasten über Bord geworfen und ein eigenes Leben.
Schaffst Du auch!
12.05.2011 14:12 •
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