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Die große Einsamkeit nach der Trennung

K
Hallo Kiki..

schwierige Frage.. wahrscheinlich sind das viele Aspekte.. kann dich gut verstehn.. 15 Jahre bei mir waren's 14 und dann alles weg..
das ist erstmal ne harte Nuss.. für jeden schwer..

aber man kann das in den Griff bekommen..
hab's erst auch nicht geglaubt..
und ehrlich die erste Zeit ist hart und daran kommt man wohl nicht vorbei..

im Krisenmodus bin ich immer für Stabilisierung..
erstmal alles was gut tut.. gut für sich sorgen.. eine Art Selbstfürsorge entwickeln..

wie das geht wär etwas umfangreicher.. wenn du willst schreib ich dir das mal genauer..

Sich Vorwürfe machen.. an sich selbst zweifeln.. ist im Moment kontraproduktiv.. bau ein Stoppschild ein immer wenn Gedanken kommen in diese Richtung..

am Selbstwert arbeiten ist immer gut.. manchmal schwierig ohne Unterstützung/Beratung/Therapie von Außen..
Zentral ist sich selbst einen Wert beizumessen.. egal was.. ob Kleinigkeiten die der Seele Auftrieb geben..
oder eben sich wert zu sein Hilfe von Außen in Anspruch zu nehmen wenn's gar zu sehr drückt.

wünsch dir und natürlich allen anderen hier das es besser wird und die Einsamkeit nachlässt.

11.10.2016 15:08 • x 1 #241


Sven-Mörser
Ich möchte Euch mal die App bzw. Internetseite meetup empfehlen. Dort gibt es nach Interessen geordnete Gruppen in deiner Nähe, die sich treffen um zu reden, was zu unternehmen, Sport zu treiben, neue Leute kennen zu lernen oder was auch immer. Was genau, hängt von deinen Interessen ab. Völlig zwanglos und ohne Hintergedanken. Ich habe es bisher einmal ausprobiert und fand es genial. Es war ein schöner Abend und ich werde das wiederholen.

Für Leute in unserer Situation halte ich das für genau das Richtige. Es bringt Ablenkung, Du musst nicht umständlich nach einer Aktivität mit Leuten suchen, alle die dort sind interessieren sich für das Thema und wenn Du nicht magst, musst Du die Menschen nicht wieder sehen.

Schaut es Euch an, es lohnt sich!

Viele Grüße!

11.10.2016 15:14 • x 3 #242


A


Die große Einsamkeit nach der Trennung

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lalelu26
@luchadora
Ich mach jetzt auch mal ne Liste. Und zwar eine mit Sachen, die ich jetzt für mich machen werde. Die arbeite ich dann nach und nach ab.

1. Zur Massa. gehen
2. Vor dem Arbeiten in einer Espressobar einen Cappucchino trinken wie im Urlaub
3. Öfter mal Leute zum essen einladen
4. Wochenendtrip in eine andere Stadt
5. Einmal in der Woche was Leckeres backen
6. Mich mehr bewegen.
7. Einmal in der Woche in die Sauna gehen
8. Zum Abendessen den Tisch schön decken mit Kerzen und Servietten
9. Meine Mutter öfter im Pflegeheim besuchen
10. Ein Riesenbild malen, dass ich mir dann übers Bett hänge

Das sollte mal fürs Erste reichen.
Jetzt muss ich nur noch den Hintern hochkriegen und mich aus meinem Selbstmitleid rauswühlen....

11.10.2016 15:50 • x 3 #243


NeuStarten
Ich wohne seit kurzem ca. 400km von meiner Ex weg. Ich habe es genossen wenn ich da war, aber auch, wenn ich daheim war mit al dem Trubel. Nur gingen da dann einige Interessen auseinander. ich wollte was mit meiner Partnerin unternehmen. Sie hatte aber noch immer, obwohl ich nur alle 3Wochen gefahren bin, anderes zu tun. Wir hatten vorher aber schon in gewissen dingen Meinungsverschiedenheiten.
Nach langen telefonischen Gesprächen dann die Ernüchterung. Lass uns getrennte Wege gehen, ich hab dich wohl noch lieb, aber es geht nicht.
Unsere Vorstellung von Beziehung geht zu weit auseinander. Da konnte die Sehnsucht nicht so schlimm gewesen sein.
Aber dieses morgens und Abends, guten Morgen oder schlaf gut, das fehlt mir nun wahnsinnig. Auch das telefonieren zwischendurch. Das macht mich wahnsinnig, dieses nichts hören von Ihr. ich halte mich an einer Regel hier, der Kontaktsperre, aber ob die Sinnvoll ist. keine Ahnung
Hab nun auch nicht die freunde hier die mir helfen könnten, das ist ganz schön doof.

11.10.2016 16:15 • #244


K
Zitat von SonnenStern85:
Hallo Kiki!
Ich kenne das, soviel vorab und ein Rezept hab ich auch nicht.
Ich weiß aber, dass ich so hart zu mir bin, weil ich im Leben oft allein war und hart sein musste. Ich konnte mir gefühlt keine Unpässlichkeiten erlauben, musste perfekt sein. Dabei vergisst man aber die eigenen Bedürfnisse. Ich bin gerade dabei das zu ändern. Fällt mir sehr schwer und gelingt mir nur mäßig.
Aber wenigstens die Ursache kenne ich.

Kannst du sagen, ob das bei dir ähnlich ist?


Hallo @SonnenStern85

Danke für Deine Worte. Ich musste da wirklich jetzt wirklich mal nachdenken ob es bei mir ähnlich ist... Ohje, ich habe keine Ahnung. Durch meine lange Beziehung, auf die ich völlig fixiert war, habe ich mich nie einsam gefühlt. Er war immer und ausnahmslos für mich da.
Ich habe sehr früh meine Mutter durch Krankheit verloren. Vielleicht ist das etwas was unterbewusst irgendwann irgendwas in mir beeinflußt hat. Ansonsten war in meinem Leben alles i. O..
Dieses hart zu mir selbst sein habe ich mir irgendwann angeeignet und ich weiß nicht wann es passiert ist. Ich bin eigentlich schon immer sehr straight mit mir. Wenn der Wecker klingelt steh ich auf... Nochmal umdrehen ist undenkbar. Ich mache auch nicht krank bei einer Erkältung und wenn ich mir vorgenommen habe Staub zu saugen mache ich das. Auch abends halb elf nach einem 12h Arbeitstag. Ich bin unglaublich verlässlich und mag keine Schwäche. Bei andern nicht und bei mir erst recht nicht. Klingt alles sehr banal aber ich kann es anders nicht verdeutlichen.
Ich gebe mir viel Schuld am Scheitern der Beziehung. Obwohl ich mich selbst nicht betrogen habe... Und wirklich keiner in meinem Umfeld darauf käme bei mir die Schuld zu suchen.
Ich kann es mir wirklich nicht erklären. Ich bin einfach hart zu mir. Sagt man. Ich empfinde es aber eigentlich als normal.

Nicht sehr erhellend, oder?

11.10.2016 17:41 • #245


K
Zitat von Katalina:
Hallo Kiki..

schwierige Frage.. wahrscheinlich sind das viele Aspekte.. kann dich gut verstehn.. 15 Jahre bei mir waren's 14 und dann alles weg..
das ist erstmal ne harte Nuss.. für jeden schwer..

aber man kann das in den Griff bekommen..
hab's erst auch nicht geglaubt..
und ehrlich die erste Zeit ist hart und daran kommt man wohl nicht vorbei..

im Krisenmodus bin ich immer für Stabilisierung..
erstmal alles was gut tut.. gut für sich sorgen.. eine Art Selbstfürsorge entwickeln..

wie das geht wär etwas umfangreicher.. wenn du willst schreib ich dir das mal genauer..

Sich Vorwürfe machen.. an sich selbst zweifeln.. ist im Moment kontraproduktiv.. bau ein Stoppschild ein immer wenn Gedanken kommen in diese Richtung..

am Selbstwert arbeiten ist immer gut.. manchmal schwierig ohne Unterstützung/Beratung/Therapie von Außen..
Zentral ist sich selbst einen Wert beizumessen.. egal was.. ob Kleinigkeiten die der Seele Auftrieb geben..
oder eben sich wert zu sein Hilfe von Außen in Anspruch zu nehmen wenn's gar zu sehr drückt.

wünsch dir und natürlich allen anderen hier das es besser wird und die Einsamkeit nachlässt.


Hallo @katalina,

wenn Du mir gerne mehr dazu schreiben magst zum Thema Selbstfürsorge... Sehr sehr gern. Ich bin für jeden Input zu haben und dankbar. Ich nehme gerne Hilfe in Anspruch. Ich rede, höre zu. Ich bin unglaublich selbstreflektiert, höre ich immer wieder. Und obwohl dieses 'da musst du alleine durch' sehr in mir verankert ist, habe ich mir Hilfe gesucht.
Im realen Leben und natürlich hier.

Ich gönne mir für ordentlich Geld einen ausgebildeten Coach der eine bekannte Liebeskummer-Praxis betreibt. Habs mit reden, lesen und bunten Pillen versucht... Ich habe das Gefühl nur er kann mich 'retten'. Mal mehr mal weniger.

Es ist alles zutiefst unbefriedigend für mich.

11.10.2016 18:02 • x 1 #246


K
Zitat von luchadora:
Zitat von KikiHerbst:
Wie ist man gut zu sich?


fuer mich ist gut zu mir sein:
gut zu essen
zeit zum lesen zu haben
eine heisse dusche nach einem bloeden tag
mit meiner huendin zu kuscheln
mir blumen auf den tisch zu stellen
weinen, wenn mir danach ist
manche tage einfach zu verfluchen, weil alles, aber auch wirklich alles schief laeuft
jeden abend aufzuschreiben, was gut war an dem tag
tanzen
liebesschnulzen lesen, wenn ich mal so richtig herzergreifend schluchzen und leiden moechte
leberwurstbroetchen essen, wenn ich einsam bin
usw.

und jetzt mal deine liste @KikiHerbst



Ich mag Deine Liste. Alles Dinge die ich auch machen würde, aber die ich nie mit dem Stempel 'gut für mich' kennzeichnen würde. Warum eigentlich nicht?

Ich bin völlig gefangen darin alles anders zu machen als 'früher'... FRÜHER und JETZT. Das sind meine beiden Kategorien. Meine beiden Leben. Und für das JETZT fällt mir einfach nichts ein. Es erscheint mir alles völlig banal. Das ist so traurig.

Aber ich geh jetzt ein Leberwurstbrötchen essen.

11.10.2016 19:04 • x 2 #247


L
Zitat von KikiHerbst:
Aber ich geh jetzt ein Leberwurstbrötchen essen.


geniesse es

Zitat von KikiHerbst:
Es erscheint mir alles völlig banal.


manche dinge, die mir gut tun, sind einfach ganz banal...

ich habe seit einer woche den wasserkocher aus der kueche in mein zimmer gebracht und wenn ich abends hoch gehe, koche ich mit einen becher pfefferminztee, mach honig rein und schlage mein buch auf...ich geniesse es sooooo...

es sind die kleinigkeiten, die uns die gluecksmomente bereiten und die muessen wir wieder entdecken...

11.10.2016 19:20 • x 2 #248


K
Zitat von luchadora:
Zitat von KikiHerbst:
Aber ich geh jetzt ein Leberwurstbrötchen essen.


geniesse es

Zitat von KikiHerbst:
Es erscheint mir alles völlig banal.


manche dinge, die mir gut tun, sind einfach ganz banal...

ich habe seit einer woche den wasserkocher aus der kueche in mein zimmer gebracht und wenn ich abends hoch gehe, koche ich mit einen becher pfefferminztee, mach honig rein und schlage mein buch auf...ich geniesse es sooooo...

es sind die kleinigkeiten, die uns die gluecksmomente bereiten und die muessen wir wieder entdecken...


seh's genauso.. die erste Zeit nie ohne Wärmflasche.. kam mir schon zu den Ohren raus.. sooft hab ich Wasser gekocht und eingefüllt..
oft abends einen Schokopudding.. warm ist das ein Segen für alles..

nachts wenn ich nicht schlafen konnte Kakao oder Tee gekocht.. mit Filmen abgelenkt bis ich wieder schlafen konnte..

tagsüber hatte ich die ersten Monate einen relativ strikten Tagesablauf.. immer wenn's ging in den Wald.. marschiert bis die Gedanken zur Ruhe kamen.. meditiert auf ner Bank..

immer und immer wieder bis mein Ich die Vormacht wieder gewann..

Morgens ein Ritual.. mit Tee.. warmen Haferbrei.. mach ich auch jetzt.. rüstet für den Tag..

Vitamine.. immer etwas im Kühlschrank.. selbstgemachte Smoothies..

Blumen auf dem Tisch.. die ersten Monate richtige Sträuße.. damit ich bildlich meinen Wert vor Augen hatte der sowas
von im Keller war..

mit all den Maßnahmen.. Dinge die mir guttun.. auch wenn anfangs die Motivation mau war.. danach ging's mir immer besser.. hab ich mich dann doch über die Krise gerettet.. war ein Herkulesakt.. nach 14 Jahren alles was ich bis dato hatte.. was mir Sinn und Halt zu geben schien.. von einem Tag auf den anderen verschwunden.. wie mit einem Federstreich und zum Schluss noch ein Donnerschlag..

bis heute fällt es mir in manchen Momenten noch schwer das alles zu begreifen..
dennoch weiß ich.. es war das beste was mir passieren konnte..
aus einer verfahrenen Situation raus.. rein in ein neues.. in Teilen noch unbekanntes Leben..
spüre wieder Hoffnung.. schöpfe langsam wieder Vertrauen.. aber diesmal in mich und nicht einen anderen dem ich
fälschlicherweise mein Vertrauen geschenkt hab..

das wünsche ich ebenso allen hier die noch an einem Punkt sind wo's schwer ist und die Hoffnung fehlt..
einfach.. leicht.. ist es nicht immer.. aber möglich und auch immer mal spannend..

13.10.2016 16:57 • x 6 #249


K
Ich bin wirklich beeindruckt von soviel Selbstverständnis und Hingabe für sich selbst.

Ich bin dazu meist nicht in der Lage.

'wie mit einem Federstreich'...
Es tut so weh.

13.10.2016 21:11 • x 1 #250


lalelu26
Mich beeindruckt das auch, Katalina!
Und es motiviert mich.

Die Phase mit warmem süßen Pudding, Grießbrei oder Milchreis hab ich auch gerade. Das ist ein bisschen wie geknuddelt werden....

Samstag hab ich einen Termin zur Massa.. Zahl ich halt jetzt für Berührungen, was soll's.

13.10.2016 21:25 • x 1 #251


K
vielen Dank für's Kompliment liebe Kiki.. liebe Lalelu..

Zitat von KikiHerbst:
Selbstverständnis und Hingabe für sich selbst.


für mich war's der Schlüssel.. Hingabe.. die war ja da.. und als derjenige den ich damit beschenkte verschwunden war hab
ich fast tranceartig diesen Aspekt auf mich selbst übertragen..

keine Ahnung wie das passiert ist.. kam aus meinem Innersten.. ein Anklang.. eine Spur..
der bin ich gefolgt..

denn ich wusste.. trotz Schaden.. trotz Niedertracht.. das hab ich nicht verdient.. !

also hab ich Schadensbegrenzung gemacht so gut wie möglich.. und im Verlauf entstand immer
mehr Verve.. diesmal für mich...

die Voraussetzungen sind gegeben.. wir dürfen.. sollen und können es für uns einsetzten

jeder hier hat den Beweis erbracht lieben zu können.. auch wenn's der/die falsche war..
und diese Fähigkeit ist unsere Stärke..

14.10.2016 07:07 • x 5 #252


L
Oh Katalina, wünschte ich wäre auch schon so weit. Ich versuche auch, mir gutes zu tun. Hab heute schon Sport gemacht, war gerade baden, mach mir die Fingernägel und dann zum Friseur. Aber ich fühle mich innerlich wie auf der Flucht. Richtig geniessen kann ich es nicht. Überall liegt ein trauriger Schleier drüber. Aber vielleicht geht der mit der Zeit ja auch weg

14.10.2016 12:40 • x 2 #253


lalelu26
Das ist bei mir auch so. Man macht zwar, sieht aber eigentlich keinen wirklichen Sinn drin.
Spaß machts nicht so richtig. Denn eigentlich will man ja was ganz anderes. Eine andere Freizeitgestaltung. Ein anderes Leben.

Dieses Single-Leben ist uns ja aufgezwungen worden, kein Wunder, dass es uns nicht gefällt. Wenn wir das so gewollt hätten, hätten wir uns ja getrennt.

Aber was bleibt uns übrig? Obwohl es keinen Spaß macht, müssen wir ja das Beste draus machen. Ich würde auch am liebsten jeden Tag 24 Stunden mit ner Flasche Rotwein, Erdnussflips und Schokolade im Bett liegen. Ist aber auch kein Leben, irgendwie....

14.10.2016 16:43 • x 2 #254


L
es macht am anfang nichts mehr spass...aber trotydem sollte man nach einer yeit der trauerns sich aufraffen und was tun...und versuchen, sich was gutes zu tun...das fuehlt sich am anfang alles falsch an...aber mit der zeit wird es besser...in der akuten phase habe ich mir mir richtig erlaubt zu leiden, zu weinen, zu fluchen...danach habe ich ueberlegt, wie ich wieder auf die fuesse komme...ja und natuerlich alle bloeden ratgeber gelesen, die ich finden konnte...dann mein zimmer veraendert, damit die trennung auch so richtig sichtbar war...und dann angefangen, alles das zu machen, was er bloed, kindisch, etc. fand...und irgendwann konnte ich dann wieder alles geniessen...es dauert und zu manchen dingen musste ich mich foermlich zwingen...aber es lohnt sich...den unbewusst geht es aufwaerts...was mir auch geholfen hat, war mir jeden abend zu ueberlegen, was eigentlich gute momente waren...jaja, es gibt keinen einzigen...doch es gibt jeden tag mindestens 3...manchmal musste ich echt suchen...und wenn es nur der morgendlche kaffee war oder statt 3 stunden am stueck schlafen, 3,5 stunden waren oder gekocht zu haben und wenn es nur die fertigsuppe war und nicht nur brot...oder ich die voegel gehoert habe, was ich wochenlang nicht hoerte oder oder oder...

ja, manchmal mussen wir uns zwingen...aber es lohnt sich

14.10.2016 17:31 • x 3 #255


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