Aussprache nach Trennung sinnvoll?

Als erstes: Geh zu deinem Hausarzt und lass dir eine Verordnung für Ergotherapie ausstellen. Das kannst du auch ambulant 1-3mal die Woche machen. Somit hättest du schon mal wieder etwas mehr Struktur und Beschäftigung. Des Weiteren kann dir eine gute Ergotherapeutin dabei helfen, dein Leben besser zu strukturieren, Krisen zu bewältigen, deine Stimmungslage zu verbessern und zu stabilisieren, dich weiterzuentwickeln, entlastet zu werden, über all den Seelenmüll zu reden, neue Blickwinkel einzunehmen, destruktive und hemmende Gedanken abzulegen bzw umzuwandeln, Skill zu erlernen, deine Gefühle auszudrücken usw...

Nun zum Thema Trennung: Dass du dich mitteilen willst und hoffst das Ruder dadurch nochmal rumreißen zu können ist nicht ungewöhnlich, aber leider völlig kontraproduktiv gewesen. Hättest du ihr etwas Zeit gegeben runterzukommen und sie nicht permanent bedrängt, hätte sie sich vielleicht nochmal nach ein paar Wochen von selbst gemeldet. Dadurch dass du ihr aber ständig versucht hast ein Gespräch aufzudrängen (und sie damit wahrscheinlich nur genervt hast) hast du sie noch weiter von dir weggetrieben. In solchen Momenten ist es manchmal echt besser die Füße still zu halten und WENN sie sich dann meldet zu zeigen Hey, schau: Ich habe verstanden und die letzten Wochen an mir gearbeitet!

Depressionen sind k@cke und eigentlich bräuchte man in der Zeit Jemanden, der unendliche Geduld mit einem hat, viel Verständnis und immer für einen da ist.
ABER das können einfach viele nicht leisten. Vor allem nicht über einen so langen Zeitraum. Was viele Leute mit Depressionen in dem Moment krankheitsbedingt nicht sehen ist, dass auch der Partner oft unter der Situation leidet. Wenn auch still. Und selbst wenn sie sich beliest, versucht dich zu verstehen und für dich da zu sein, so kann man dennoch irgendwann einfach ausgelaugt sein. Vor allem wenn man erkennt, dass es einfach kaum besser wird. Ab einem bestimmten Punkt muss da eine Fachperson ran.

Und Mal ganz ehrlich: Liebe muss auch einen Boden haben zum wachsen und gedeihen, zB schöne gemeinsame Momente, Vertrauen, Anziehung... sonst geht sie ein. Sie wäre also nur noch aus Verantwortungsgefühl bei dir, aber nicht mehr aus Liebe. Wenn man jemanden Dank auch noch verbal aus der Wohnung kickt, kann das einiges kaputt machen. Und warum sollte sie dann noch zurückkommen? Damit sie weiter deine Therapeutin spielen muss ohne Aussicht auf Besserung oder die Erfüllung ihrer Wünsche nach Familie und Co? Man kann eben nicht nur einfordern, sondern muss auch was bieten. Vieles könntest du in deinem Leben ändern, verbessern. Das Leben steckt voller Anfänge. Aber egal wie man es dreht und wendet, du wirst nicht drum herum kommen selbst auch aktiv zu werden, wenn es besser werden soll.

Geh in verschiedenen Vereinen schnuppern. Dann findest du vielleicht schon bald ein neues Hobby und normalerweise auch soziale Kontakte. Selbst wenn sie erstmal lose sind.
Nimm Psychotherapie oder Ergotherapie in Anspruch.
Arbeite deinen Verlust von damals auf.
Geh im Tierheim ehrenamtlich mal mit einem Hund raus. Mit Hund lernt man übrigens auch oft Leute kennen. Nur nicht gleich zu viel wollen. Freundschaften müssen wachsen. Das geht nicht von jetzt auf gleich. Soziale Kontakte sind sehr wichtig um emotionale Krisen (zB eine Trennung) schneller und besser wegzustecken.
Lass dich mal massieren, tu etwas für dich...