Es wurde wieder viel auf dieser Seite geschrieben in den letzten Tagen und ich kann von so viel Schmerz, Wut und Enttäuschung lesen, das ich keinen direkt anschreiben kann. So tue ich es allgemein.
Ich habe das ganze Gefühlschaos hinter mir, es war eine schwere Zeit, ich will das nicht schön reden. Ich habe gekämpft um meinen Mann und gewonnen. Aber was habe ich gewonnen? Ein paar schöne Monate , in denen alles wieder gut zu sein schien. Mein (Noch)Mann hätte nie wieder von Trennung geredet, wir hätten bis an unsere Lebensende weiter zusammen leben können. Ich hätte aber ausblenden müssen, das er sich immer fragt, was gewesen wäre, hätte er um seine Geliebte, heutige Partnerin, gekämpft. Es wäre irgendwann nur noch Hass übrig geblieben. So habe ich mich dazu durchgerungen ihn direkt darauf anzusprechen, ihn zu fragen, ob er glücklich ist. Ich kannte seine Antwort schon vorher, aber ich wollte es von ihm hören, eben nicht mehr wegsehen. Seine einzige Sorge war dann wie unser Sohn einen neuen Trennungswunsch verkraften wird. Da war für mich klar, das wir keine gemeinsame Zukunft mehr haben und ich habe mich bei ihm entschuldigt , ihm gesagt, das ich sehr hoffe, das seine Freundin ihn noch will und ich hoffe, das ich ihm nicht eine große Chance verdorben habe. Habe ich zum Glück aber nicht. Die beiden leben jetzt zusammen und scheinen glücklich zu sein. Mein Mann und ich halten einen guten Kontakt zueinander, wir streiten nicht, wir regeln die Elternwochenenden individuell, mein Sohn kann jederzeit zu seinem Vater, da er in unserer Nähe geblieben ist. Er hat mir geholfen zu regeln, das ich unser Haus behalten kann,.... ich bin ihm nicht egal, aber eben nur noch eine gute Freundin. Das ist aber mehr als eine ungeliebte Ehefrau zu sein!
Ich habe auch ein neues Glück gefunden, einen wunderbaren Mann, dem ich am Anfang nur über seine frische Trennung helfen wollte. Ich wollte ihn sogar mit der damaligen Geliebten meines Mannes verkuppeln. Wie schlimm das gewesen wäre, dann hätte ich nie erlebt, wie schön es ist mit fast 40 Jahren noch mal verliebt zu sein wie ein Teenie. Es tut so gut zu hören das man eine tolle Frau ist, das jemand gerne mit einem zusammen ist und er meinen Mann nicht verstehen kann wie er mich hat aufgeben können.
Vor einem Jahr wäre das alles undenkbar gewesen und auch viele von euch können mich heute sicher (noch) nicht verstehen. Aber es ist wahr das immer wenn sich eine Türe schließt, sich auch eine neue öffnet.
Ich wünsche euch allen das ihr die offenen Türen sehen könnt, bzw. es lernt sie zu sehen.
Ich brauchte ein ganzes Jahr dafür, ich bereue nicht, das ich gekämpft habe, ich schäme mich nicht dafür, ich habe nur getan was ich für richtig gehalten habe. Ohne dieses Jahr wäre ich nie zu der Einsicht gekommen, das man niemanden halten kann der gehen will.
Alles Liebe euch allen.
29.07.2013 10:32 •
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