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Die Geister, die ich rief und nun an ihnen kaputt gehe

L
Hallo zusammen,

Ich bin neu hier und lege direkt mal los.

Mein Ex und ich kennen uns eigentlich schon ein Leben lang. Im Kindergarten schon dicke Freunde gewesen, mit 18 Jahren wieder getroffen, danach wieder aus den Augen verloren um dann mit 25 Jahren wieder aufeinander zu treffen. Es hat alles so gepasst und fühlte sich so gewollt und richtig und bestimmt an. Ich habe keinen Moment gezweifelt und fühlte mich wie mit einem 6er im Lotto.
Nach einem Jahr sind wir zusammengezogen, nach weiteren eineinhalb Jahren kam unsere wunderbare Tochter zur Welt.
Ab diesem Zeitpunkt schlichen sich die ersten Probleme ein. Durch die Schwangerschaft hatte sich mein Körper stark verändert, ich fühlte mich mehr und mehr unwohl und bin dann irgendwie in eine Kaufsucht gerutscht. Ohne es so richtig zu bemerken. Meinen verlorenen Selbstwert habe ich dann mit neuen Schuhen, Taschen etc. aufgemöbelt. Diese Hochgefühle hielten natürlich immer nur kurz und neue Dinge mussten gekauft werden. Mein Freund bemerkte dies, doch anstatt mit ihm gemeinsam daran zu arbeiten, fühlte ich mich ertappt und zog mich in mich zurück.
Er stürzte sich mehr und mehr in seinen Job und wir entfernten uns mehr und mehr voneinander.
Obwohl es trotz allem immer auch wieder vertraute und liebevolle Momente zwischen uns gab, bin ich aus meiner Unzufriedenheit nicht heraus gekommen.
Nach 8 Jahren hatte ich das Gefühl ausbrechen zu müssen. Nicht weil ich ihn nicht mehr geliebt habe. Nein! Weil ich felsenfest davon überzeugt war, dass uns eine räumliche Trennung gut tun würde, ich Raum brauche an mir zu arbeiten um so dann wieder aufeinander zugehen zu können. Ich habe es wirklich so fest geglaubt. Das Leben hat uns schon so oft wieder zusammengeführt, dass ich glaubte, nichts auf dieser Welt könnte uns trennen.

Ich zog also mit unserer Tochter aus. Eine Straße weiter.
Er war am Boden zerstört, hat mich angefleht nicht zu gehen. aber ich ging.
Ich habe eine Therapie angefangen, in der ich viele Themen aufarbeiten konnte und ganz langsam wieder zu mir finden konnte. Aber auch das war ein langer Prozess. 2 Jahre.
In diesen 2 Jahren kam er jedes Wochenende zu uns zum Frühstück, wir machten Ausflüge zu dritt, verbrachten Silvester zusammen, waren auch intim. aber wir sprachen nicht über uns.
Ihm ging es sehr schlecht in dieser Zeit, er fragte mich zwei Mal ob ich es mir mit ihm noch mal vorstellen konnte. Ich war aber voll in meiner Therapie und hatte wahnsinnige Angst, dass wir wieder dort landen würden, wo wir schon mal waren. Ich wollte eins nach dem anderen. Therapie abschließen und dann gucken wie wir es evtl. anders als früher wieder hinbekommen können.

Tja, nur war es dann zu spät.
Anfang letzten Jahres eröffnete er mir, dass es eine Arbeitskollegin gibt, die starkes Interesse an ihm zeigt. Oh Gott, selbst wenn ich das jetzt schreibe, merke ich wie sich mein Herz zusammenzieht.
Er hätte sich lange dagegen gewehrt aber man müsse auch realistisch sein. Sein Leben könne nicht mehr so weitergehen wie bisher. Er könne nicht noch 2 Jahre in diesem Schmerz verharren und ob wir unsere Probleme jemals wirklich in den Griff bekommen würden, wüsste er auch nicht.
Bumm! Meine Welt brach komplett zusammen. Es folgten Gespräche und Tränen, Tränen und Gespräche. ein ganzes Jahr. Bis Ende letzten Jahres war diese Frau kein Thema mehr. Er hat nichts mehr erzählt, ich habe nicht mehr gefragt.
Ich sagte ihm, dass ich ihn noch immer liebe, er sagte, dass er nicht wüsste wen er liebt und ob er überhaupt noch jemanden lieben könne. Die Trennung zu verzeihen, würde ihm sehr schwer fallen.
So verging das letzte Jahr. er fuhr unsere Tochter und mich in den Urlaub, wir hatten alle 2 Tage Kontakt per Whatsapp, Telefon oder trafen uns. Er sagte, dass er sich noch zu mir hingezogen fühlen würde und er sich mir noch immer so nah fühlen würde.
Ich hoffte.

Im Juni dieses Jahres dann war die Frau wieder auf dem Plan. Er rief mich eines Tages an und sagte, er müsse mit mir sprechen.
Er hätte sie jetzt eineinhalb Jahre lang mehr oder weniger hingehalten, er fühle sich jedes Mal wenn er sie getroffen hat wie ein Ehebrecher. Sie würde merken, dass er nicht zu 100% bei ihr ist und hätte ihm nun die Pistole auf die Brust gesetzt. Er wäre sich sicher gewesen, dass ich nach 2 Jahren nicht mehr zu ihm zurück gewollt hätte (zugegeben, das habe ich auch nie klar kommuniziert) und nun hätte er das mit ihr eben irgendwie eingerührt und könne sie doch nicht einfach so vor den Kopf stoßen. Sein Leben kann nicht mehr so weitergehen, wie sollten wir die Vergangenheit hinter uns lassen und wieder neu starten? Er müsse es jetzt wenigstens für sich ausprobieren um herauszufinden was er wirklich möchte.
Ich war im freien Fall und falle und falle und falle und falle.
Ich weiß, ich habe das alles verursacht und heraufbeschworen aber ich wollte ihn nie, nie verlieren. Ich habe so gehofft, dass wir diese Krise überstehen.

Vor 5 Wochen hat sie unsere Tochter kennengelernt. In mir ist alles zerbrochen.
Seitdem war jetzt wohl wieder 5 Wochen Kontaktstille. Habe ich vorgestern in einem kurzen Telefonat mitgehört. Warum weiß ich nicht.
Er hat dann unserer Tochter aber gesagt, dass es sein kann, dass sie beim nächsten Besuch vielleicht für ein paar Stunden doch wieder vorbei kommen wird. Ob das ok sei. Dass sie aber Mama nichts davon erzählen soll.
Ein furchtbarer Gewissenskonflikt für meine Tochter.
Ich sprach ihn darauf an und er sagte wieder, dass er doch wenigstens die Chance haben müsse es auszuprobieren. Ich habe ihn gefragt warum er es die ganzen letzten eineinhalb Jahre nicht ausprobiert und sie stattdessen nur hingehalten hat. Seine Antwort: vielleicht weil es sich manchmal falsch angefühlt hat. Vielleicht auch aus Rücksicht auf Dich.

Aus Rücksicht. Ich möchte keine Rücksicht und kein Mitleid.

Er sagt, dass wenn ich ihn wirklich so geliebt hätte, ich ihn nie verlassen hätte, unsere Familie nie kaputt gemacht hätte. Dass er sich niemals von mir getrennt hätte.
Das sei jetzt eben die logische Kosequenz
Das hat gesessen!

Ich weiß, dass ich ihn loslassen muss. Dass ich mich von ihm verabschieden muss.
Aber es tut so weh. In meinem Leben gab es irgendwie immer nur ihn und ich kann mir auch absolut keinen anderen Mann an meiner Seite vorstellen.
Ich kann diesen Schmerz fast nicht aushalten, kann nichts essen, schlafe seit Wochen nicht mehr.

Hat das vielleicht schon mal jemand erlebt und kann mir sagen wie ich das loslassen kann? Wie soll es weitergehen?

Ich habe den Fehler meines Lebens gemacht und werde nun den Rest meines Lebens dafür bezahlen.

Vielen Dank vorab

11.10.2020 20:30 • #1


FrauDrachin
Oh je, Loreleyla, das ist ja ein Schlamassel...

Wie ist es dir denn diese 2 Jahre mit der Wochenendbeziehung gegangen?

Ich denke nicht, dass es ein Fehler war, das eigene Leben auf die Reihe zu bekommen, und an deinen Baustellen arbeiten.
Aber klar ist es dann etwas viel von ihm verlangt, auf unbesimmte Zeit in der Warteschleife zu hängen...

11.10.2020 20:44 • x 4 #2


A


Die Geister, die ich rief und nun an ihnen kaputt gehe

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Zitat von FrauDrachin:
Oh je, Loreleyla, das ist ja ein Schlamassel...

Wie ist es dir denn diese 2 Jahre mit der Wochenendbeziehung gegangen?

Ich denke nicht, dass es ein Fehler war, das eigene Leben auf die Reihe zu bekommen, und an deinen Baustellen arbeiten.
Aber klar ist es dann etwas viel von ihm verlangt, auf unbesimmte Zeit in der Warteschleife zu hängen...


Tja, gute Frage. Ich würde sagen, ich habe einfach die Augen verschlossen. Er hatte mir im März 2019 von ihr erzählt. Als Konsequenz und um mich auch selbst zu schützen, haben wir natürlich nicht mehr jedes Wochenende miteinander verbracht.
Dennoch habe ich es irgendwie verdrängt und habe versucht locker mit ihm zu sein. Durch die täglichen Telefonate mit unserer Tochter wusste ich ja immer wo er war und was er tat. Und er war immer zu Hause oder bei seinen Eltern, oder beim Sport oder bei seinem besten Freund. Alle 2 Wochen war unsere Tochter ja auch immer dabei. Wie gesagt, bis zum Sommer 2020 wurde über diese Frau nicht mehr gesprochen. Und na klar, ich habe gehofft....ich wollte hoffen

11.10.2020 20:53 • #3


FrauDrachin
Hm... Ich meinte eigentlich die 2 Jahre, bevor die Frau aufgetaucht ist...
Der Punkt ist, bis dahin war alles ganz ok, wahrscheinlich weil du die Hoffnung hattest, dass vielleicht irgendwann wieder alles ok ist, mit euch als Paar?
Und jetzt, wo die Frau aufgetaucht ist, muss sich ja eigentlich nix ändern, außer dass ihr nicht mehr intim seid.
Also ist eigentlich nur die Hoffnugn auf vielleicht irgendwann weg, oder?
Keine Ahnung, ob dieser Gedankengang dir weiterhelfen kann.

11.10.2020 20:57 • #4


L
Zitat von FrauDrachin:
Hm... Ich meinte eigentlich die 2 Jahre, bevor die Frau aufgetaucht ist...
Der Punkt ist, bis dahin war alles ganz ok, wahrscheinlich weil du die Hoffnung hattest, dass vielleicht irgendwann wieder alles ok ist, mit euch als Paar?
Und jetzt, wo die Frau aufgetaucht ist, muss sich ja eigentlich nix ändern, außer dass ihr nicht mehr intim seid.
Also ist eigentlich nur die Hoffnugn auf vielleicht irgendwann weg, oder?
Keine Ahnung, ob dieser Gedankengang dir weiterhelfen kann.


Ach so....
Ich habe ihm immer gesagt, dass es eine Trennung ist um das, was noch zwischen uns ist, zu retten und wieder zueinander finden zu können. Gut, dass sich das über fast 2 Jahre hinzieht, hatte ich so auch nicht geplant.
Ich habe mich ihm immer so nah gefühlt, ihm immer alles als Erstem erzählt, seine Anwesenheit war so wichtig.
Und klar, das empfinde ich noch immer so. Er ist meine große Liebe aber war auch mein bester Freund.
Dass er jetzt mit einer anderen Frau zusammen ist, kann ich fast nicht aushalten. Ich liebe ihn. Er mich nicht mehr. Damit muss sich also alles ändern.
Nur befreundet sein....das kann ich nicht.

11.10.2020 21:05 • #5


J
Zitat von Loreleyla:
Nur befreundet sein....das kann ich nicht.

Sorry, aber ihr habt ein Kind zusammen. Und genau darum wird es nicht anders gehen, als die Paar- und Elternebene strikt zu trennen.

11.10.2020 21:10 • x 4 #6


L
Zitat von jaqen_h_ghar:
Sorry, aber ihr habt ein Kind zusammen. Und genau darum wird es nicht anders gehen, als die Paar- und Elternebene strikt zu trennen.


Ja, das stimmt. Unsere Tochter ist 10 Jahre alt, also kein Kleinkind mehr. Das Gröbste ist besprochen, der Umgang geklärt, der Rest wird sich zeigen.
Dennoch stehe ich noch längst nicht über den Dingen um zu einer Freundschaft übergehen zu können.

11.10.2020 21:16 • #7


J
Zitat von Loreleyla:
Dennoch stehe ich noch längst nicht über den Dingen um zu einer Freundschaft übergehen zu können.

Völlig klar - was ich geschrieben habe, ist auch eher die mittel- bis längerfristige Perspektive.
Für den Augenblick reicht schon mal die langsame Akzeptanz, dass es die Paarebene nicht mehr gibt.

11.10.2020 21:20 • #8


FrauDrachin
Loreleyla, gib dir selber Zeit.
So lange Beziehungen dauern ihre Zeit, bis sie verarbeitet sind.
Vielleicht ist es gar nicht schlecht, dass ihr räumlich schon sehr getrennt seid.
Schaut dass ihr eure Tochter aus dem Konflikt raushaltet... sie soll keine Geheimnisträgerin für einen von euch sein. Was aber auch bedeuten muss, dass der andere das Geheimnis auch aushält.
Ich nehme an, deine Psychotherapie geht weiter? Das war mir eine ganz große Hilfe.

11.10.2020 21:23 • #9


L
[/quote]
Für den Augenblick reicht schon mal die langsame Akzeptanz, dass es die Paarebene nicht mehr gibt. [/quote]

Ja, wenn ich da nur schon angekommen wäre...

11.10.2020 21:27 • #10


L
Zitat von FrauDrachin:
Loreleyla, gib dir selber Zeit.
So lange Beziehungen dauern ihre Zeit, bis sie verarbeitet sind.
Vielleicht ist es gar nicht schlecht, dass ihr räumlich schon sehr getrennt seid.
Schaut dass ihr eure Tochter aus dem Konflikt raushaltet... sie soll keine Geheimnisträgerin für einen von euch sein. Was aber auch bedeuten muss, dass der andere das Geheimnis auch aushält.
Ich nehme an, deine Psychotherapie geht weiter? Das war mir eine ganz große Hilfe.


Leider nein. Die Therapie war im April letzten Jahres abgeschlossen. Zum damaligen Zeitpunkt war nicht abzusehen, dass es mal so dicke kommt. Wie gesagt, ich wollte es vielleicht auch einfach nur nicht sehen. Räumlich getrennt....das ja. Aber emotional hat sich bei mir nichts, aber so gar nichts geändert.
Ich weiß, dass noch ein langer Weg vor mir liegt. Hinzu kommt, dass ich mir selbst nicht verzeihen kann.

11.10.2020 21:31 • #11


L
Wieder eine Nacht, in der ich nicht schlafen kann....mit Herzklopfen im Bett liege und das Gefühl habe zu zerbrechen.
Nächsten Sonntag geht unsere Tochter eine Woche zu ihm. Seine Neue wird, wie ich ja nun weiß, auch anwesend sein. In der Wohnung, in der ich mit ihm 8 Jahre lang gelebt habe, in dem Bett, in dem wir gemeinsam geschlafen haben, an dem Ort, an dem wir eine Familie wurden. Diese Gedanken und Bilder im Kopf sind so wahnsinnig schwer auszuhalten.
Ich weiß gar nicht wie ich die nächste Woche überstehen soll.

Manchmal bin ich, auch wenn mir das vielleicht gar nicht zusteht, auch sauer. So sauer auf ihn. Dass er mir permanent meine Gefühle abspricht. Dass er mir abspricht ihn noch immer aufrichtig geliebt zu haben. Als ich ihm neulich sagte, dass ich so verletzt sei und in mir so viel kaputt gegangen ist als er in einer total hau-ruck-Aktion unsere Tochter vorstellen musste... das versteht er gar nicht.
Es war so:
Im Sommer hat sie ihm wohl gesagt, dass sie sich nicht länger hinhalten lässt. Sie würde ihn jetzt seit eineinhalb Jahren kennen und er hätte sich bisher nicht zu ihr bekennen können. Das müsse nun vorbei sein. Und dazu gehöre auch, dass sie endlich unsere Tochter vorgestellt bekommt und auch mal in seinen Wohnort kommen kann. (Sie wohnt 6 Autostunden von unserer Stadt entfernt)
Eines Abend vor 5 Wochen hat er mir unsere Tochter gebracht weil ich mit ihr zu einem Geburtstag eingeladen war. Es war abgesprochen, dass er sie am nächsten Tag wieder abholt. Mittags war er dann da, kam rein und setze sich. Er druckste eine Weile herum, fuhr sich immer wieder durch die Haare und eröffnete mir, dass er sich jetzt im Anschluss mit unserer Tochter ins Auto setzen wird und sich die beiden mit ihr auf halber Strecke zu einer Kugel Eis treffen würden. Es müsse jetzt einfach sein. Es sei eine spontane Entscheidung gewesen.
Ich konnte gar nichts sagen. Ich war wie gelähmt. Jetzt bringt er unsere Tochter also zu einer anderen Frau.....diesen Gedanken hatte ich permanent im Kopf. Ich konnte es nicht fassen.

Am nächsten Tag rief mich unsere Tochter dann an und sagte, dass Papa im Auto gar nicht mehr so sicher war, ob das wirklich so eine gute Idee sei und dass es jetzt mit Mama alles viel schlimmer machen würde aber wenn er es jetzt nicht machen würde, würde er es nie tun.
Das sagt er unserer Tochter und mit diesem Gefühl fährt sie dort hin....dass Papa ihr jetzt seine neue Freundin vorstellt und mit Mama macht das alles kaputt.
Kein schönes Gefühl.

Ja, ich weiß, ich habe diese Trennung damals verursacht, und muss das nun eben mal alles so aushalten. Aber ich weiß momentan einfach nicht wie.

12.10.2020 05:35 • #12


Heffalump
Zitat von Loreleyla:
Hinzu kommt, dass ich mir selbst nicht verzeihen kann.

Auf lange Sicht - es gab damals einen Grund, warum du gingst, damals war dir dieser Grund so wichtig - das du es durchgezogen hast.
Das Leben wird nun mal vorwärts gelebt und rückwärts verstanden.
Zitat von Loreleyla:
In der Wohnung, in der ich mit ihm 8 Jahre lang gelebt habe, in dem Bett, in dem wir gemeinsam geschlafen haben, an dem Ort, an dem wir eine Familie wurden.

Das ungeliebte Kopfkino, das einem suggeriert, um wie viel besser das neue Leben, des Anderen jetzt ist. Man kann sich mit diesen Bildern im Kopf selbst mehr Schmerz zufügen - als notwendig. Kann ich leidvoll bestätigen. Den Aus-Knopf hab ich auch lange nicht gefunden.
Zitat von Loreleyla:
das versteht er gar nicht.

Ihr hattet, wie viele Paare ein Kommunikationsproblem. Statt miteinander zu sprechen - habt Ihr aneinander vorbei geredet. Deswegen versteht er Dich bis heute nicht

12.10.2020 05:55 • x 2 #13


L
Ja, da sagst Du was.
Ich habe damals wirklich gebetsmühlenartig immer und immer wieder erklärt warum ich diesen Schritt gehe und warum ich glaubte, dass uns das wieder zueinander bringen wird. Und dass ich daran wirklich glaubte.
Aber er hat damals schon gesagt, dass er an so etwas nicht glauben könne, das noch nie irgendwo gesehen hätte. Dabei hatten sich seine Eltern einige Jahre zuvor getrennt und haben es irgendwann auch wieder geschafft.
Aber gut.
Ich habe damals fest daran geglaubt ihn überzeugen zu können. Und dass er in den folgenden 2 Jahren immer bei uns war, wir zu dritt die Wochenenden verbracht haben, Festtage verbracht haben, uns auch weiterhin sowohl körperlich als auch emotional nah waren... ich habe einfach geglaubt, dass wir das zusammen überstehen können.

Ja, die Bilder und Gedanken im Kopf....das ist Wahnsinn. Alles dreht sich darum und man ist so blockiert.
Ich würde auch einfach gern einen Knopf drücken und alles wäre mir egal. Aber ich finde diesen Knopf einfach nicht.

12.10.2020 06:06 • #14


L
Zitat von hojaki:

Was für durcheinander in wenigen Sätzen.


Aber doch absolut richtig

12.10.2020 06:11 • x 3 #15


A


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