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Die Geister, die ich rief und nun an ihnen kaputt gehe

Nela-Mary
Sei stolz auf dich, dass du deine Sucht in den Griff gekriegt hast. Das ist wirklich ein schwerer Schritt, den nicht jeder schafft.
Eure Geschichte finde ich sehr traurig, weil ich beide Seiten verstehen kann.

12.10.2020 10:49 • x 3 #91


unbel-Leberwurst
Zitat von Loreleyla:
Wie gesagt, er hat in vielen Dingen seine eigene Wahrheit. So auch, dass es nicht funktionieren wird wenn man einmal getrennt war.


Dann ist damit doch letztlich alles gesagt?!

12.10.2020 10:53 • #92


A


Die Geister, die ich rief und nun an ihnen kaputt gehe

x 3


L
Zitat von LostGirl1:
Das hattest Du ihm rund 2,5 Jahre nach Deinem Auszug gesagt, richtig?
Ich glaube einfach, das war für ihn zu spät.
Liebe ist nicht wie bei Disney und erduldet alles.
Es tut mir leid für Dich.
Ich finde seine Reaktion aber durchaus vorhersehbar, nach so langer Zeit räumlicher Trennung. Und das ist keine eigene Wahrheit, sondern seine Sicht auf die Dinge. Zu viel Unsicherheit, keine Zukunftsperspektive über lange Zeit.
Er hat seine Sicht, so wie Du Deine Sicht hast. Ihr habt es viel zu selten geschafft, über Eure unterschiedlichen Ansichten zu reden.

Zerfleischen musst Du Dich nun dennoch nicht. Du hast aus Gründen so gehandelt, wie Du gehandelt hast.
Diese waren für Dich damals so schwerwiegend, dass Du Dich (räumlich) getrennt hast.
Er hat so lange ausgehalten, wie er konnte, und sich nun schlussendlich doch anders orientiert, weil er nicht mehr konnte/wollte.
Er wirkt noch verunsichert, aber ich glaube, wäre er hier im Forum mit seiner Seite der Geschichte aufgeschlagen, hätten ihm viele dazu geraten, sein Ding durchzuziehen, auf sich und nach vorn zu schauen und nicht darauf zu warten, was von seiner Ex noch kommen könnte.
Du hast Deine Sucht in den Griff bekommen. Du wirst auch diesen Liebeskummer überstehen, auch wenn es schmerzhaft ist, da bin ich mir sicher.


Das ist nicht nur in diesem Forum so. Das ist auch in der realen Welt so. Sein bester Freund sagt ihm das schon seitdem er diese neue Frau kennengelernt hat. Worauf er denn noch warten würde? Er solle nicht vergessen wie sehr ich ihm schließlich weh getan habe.

Ja, nun, dass ich mich nicht optimal verhalten habe, weiß ich selbst. Ich bin auch nur ein Mensch und ich habe einen Fehler gemacht. Einen großen Fehler, der mir nicht mehr verziehen wird. Wie gesagt, ich mache mir selbst die größten Vorwürfe und habe selbst die größten Ängste vor dem, was nun kommt.
Ich habe nämlich auch ausgehalten in den letzten Jahren. Mir ist das alles auch nicht leicht von der Hand gegangen.

12.10.2020 10:54 • #93


L
Zitat von unbel Leberwurst:

Dann ist damit doch letztlich alles gesagt?!


Damit ist alles gesagt, ja.

12.10.2020 10:56 • #94


FrauDrachin
Zitat von Loreleyla:
Ja, nun, dass ich mich nicht optimal verhalten habe, weiß ich selbst. Ich bin auch nur ein Mensch und ich habe einen Fehler gemacht. Einen großen Fehler, der mir nicht mehr verziehen wird.


Du HAST keinen Fehler gemacht. Es hat sich anders entwickelt, als du gehofft hast.
Was würdest du denn im Nachhinein anders machen?

12.10.2020 11:04 • #95


L
Zitat von FrauDrachin:

Du HAST keinen Fehler gemacht. Es hat sich anders entwickelt, als du gehofft hast.
Was würdest du denn im Nachhinein anders machen?


Ich würde mich nicht mehr trennen. Vielleicht habe ich es mir zu leicht gemacht, nicht lang genug gekämpft.
Vielleicht habe ich nicht oft genug kommuniziert, vielleicht habe ich zu lang gebraucht.

Und ja, ich habe einfach so so so gehofft, dass da noch ein Funken Gefühl bei ihm ist.

12.10.2020 11:08 • #96


L
Zitat von Nela-Mary:
Sei stolz auf dich, dass du deine Sucht in den Griff gekriegt hast. Das ist wirklich ein schwerer Schritt, den nicht jeder schafft.
Eure Geschichte finde ich sehr traurig, weil ich beide Seiten verstehen kann.


Es war auch kein leichter Schritt. Es hat lang gedauert.
Ich danke Dir

12.10.2020 11:09 • #97


L
Zitat von Loreleyla:
Ich bin auch nur ein Mensch und ich habe einen Fehler gemacht. Einen großen Fehler, der mir nicht mehr verziehen wird.

Das wollte ich damit nicht ausdrücken.
Du hast Dich aus Gründen entschieden, diesen Weg zu gehen.
Er konnte ihn nicht bis zu Ende mitgehen, weil er mit dieser Unsicherheit nicht leben konnte/wollte.

Vielleicht hättest Du das anders lösen können, vielleicht nicht, da können wir nur mutmaßen. Fakt ist, Du hast entschieden, so zu handeln. Du hast ihm versucht, zu erklären, warum Du so handelst. Er hat Dir versucht zu erklären, warum sich das für ihn schlecht anfühlt, was Du vorhattest, warum er das nicht wollte. Er hat auf Dein Verständnis gehofft, Du auf seins. Und im Lauf der Zeit hat er sich emotional von Dir entfernt.

12.10.2020 11:11 • x 3 #98


S
Vielleicht hilft dir dieser Gedanke.
Es gibt im Leben keine richtigen oder falschen Entscheidungen. Es gibt nur Entscheidungen, die jeder in dem Moment trifft mit dem, was ihm zur Verfügung steht.

12.10.2020 11:15 • x 2 #99


unbel-Leberwurst
Zitat von FrauDrachin:

Du HAST keinen Fehler gemacht. Es hat sich anders entwickelt, als du gehofft hast.
Was würdest du denn im Nachhinein anders machen?


Ich als Partner hätte mich sehr vor den Kopf gestossen gefühlt, wenn mein Partner sich wegen seiner Probleme trennt.
Warum kann man das nicht ohne Auszug lösen?
Warum lässt man sich nicht vom Partner helfen? Der ist doch auch dazu da, in schlechten Zeiten da zu sein.

Zumal er nebenbei mal eben zum Teilzeitdaddy degradiert wurde.

Was passiert, wenn die TE das nächste Mal Probleme hat? Ist sie dann wieder weg?
Diese Frage würde ich mir stellen.

12.10.2020 11:18 • x 1 #100


L
Zitat von LostGirl1:
Und im Lauf der Zeit hat er sich emotional von Dir entfernt.


Und genau das habe ich einfach nicht gemerkt. Ich kenne diesen Mann seit unserem 4. Lebensjahr, habe die vergangenen 12 Jahre mit ihm verbracht. Wir wussten oft was der Andere denkt bevor er es gesagt hat. Seine Blicke waren immer noch dieselben wie damals, seine Aussage, dass er sich mir noch immer nah fühlt und sich manchmal auch noch hingezogen fühlt....ich habe es einfach nicht gespürt, dass wir emotional nicht mehr gleich schwingen. Diese Erkenntnis tut weh

12.10.2020 11:21 • #101


L
Zitat von unbel Leberwurst:

Ich als Partner hätte mich sehr vor den Kopf gestossen gefühlt, wenn mein Partner sich wegen seiner Probleme trennt.
Warum kann man das nicht ohne Auszug lösen?
Warum lässt man sich nicht vom Partner helfen? Der ist doch auch dazu da, in schlechten Zeiten da zu sein.

Zumal er nebenbei mal eben zum Teilzeitdaddy degradiert wurde.

Was passiert, wenn die TE das nächste Mal Probleme hat? Ist sie dann wieder weg?
Diese Frage würde ich mir stellen.


Darauf bin ich hier schon einige Male eingegangen. Er konnte mir nicht helfen weil er mein Problem nicht als solches verstanden hat. Wie gesagt, den ganzen Ramsch in einen Container werfen und alles ist wieder gut, das hätte nicht funktioniert. Das hat er nicht verstanden. Es gab viel Streit, viel Unzufriedenheit, viel Frustration ob der Situation. Dazwischen ein Kleinkind, das jedes Wort mitbekam und jeden Streit. Und es wurden immer mehr. Da war eine räumliche Trennung die naheliegendste Lösung. Wir hätten uns sonst irgendwann gehasst.

Zum Teilzeitdaddy hat er sich im übrigen selbst gemacht. Schon damals als es noch keine Trennung gab. Er war oft nie vor 19.00/20.00 von der Arbeit zurück, am Wochenende stets mit seinem Fußballverein unterwegs. Das Verhältnis zwischen ihm und seiner Tochter hat schon damals Schaden genommen. Ausgelassenes Toben gab es schon damals selten, dafür viel Erziehung, Gehorsam und Forderung nach Ehrgeiz. Kleinere Ausflüge, Arztbesuche, Elternabende, Kitafeste....all das habe ich schon damals allein wahrnehmen müssen.

Noch mal: es mag sein, dass ich mich nicht korrekt verhalten habe. Vielleicht hätte ich mit den Problemen anders umgehen müssen. Aber denkst Du wirklich, ich hätte nichts gelernt? Glaubst Du wirklich, ich würde meinem Gegenüber und auch mir diesen Schmerz noch mal hinzufügen? Machen wir Menschen nicht Fehler?

12.10.2020 11:31 • x 1 #102


B
Du hast für dich Entscheidungen getroffen, damit es dir besser geht und hast dich auf dich konzentriert. Er hat lange gelitten und hat lange zu dir gehalten, dann ist ihm irgendwann die Luft ausgegangen und er hat resigniert. Nach der Zeit hat er wieder Glück verdient, welches er an der Seite der neuen Frau finden kann.Gönne es ihm.
Du hast dich um dich selbst gedreht, wenig an ihn gedacht, solange es für dich lief und er hat auch seinen eigenen Weg eingeschlagen und auf sich geschaut. Man kann keinem von euch einen Vorwurf machen, deine erarbeiteten Dinge nimmt dir niemand weg und du kannst mit den Erkenntnissen aus der Therapie auch mit einem neuen Mann etwas ganz Neues starten.In der Ehe ist zuviel kaputt.
Ihr habt ein Kind,euer gemeinsames Ziel sollte nun zum Wohle des Kindes eine gute Elterebene sein.

12.10.2020 11:33 • x 2 #103


L
Zitat von unbel Leberwurst:

Dieses sich neu kennenlernen ist meiner Meinung nach ein Wunschtraum.
Man kann nicht einfach auf Werkseinstellung zurücksetzen, wenn man sich kennt und insbesondere belastende Dinge vorgefallen sind.
Im Gegenteil, das muss aufgearbeitet werden.

Tja, die andere hat er sicher und soll sie absägen, um sich mit Dir auf was unsicheres einzulassen?
Würde mir ausch schwerfallen...


Und was ist mit Gefühlen? Die sind egal? Geht es nur um Sicherheit?

Seine Eltern haben sich vor einigen Jahren auch mal getrennt weil der Vater eine neue Freundin hatte. Die haben es allerdings geschafft und sind heute wieder zusammen.
Hat er also doch schon erlebt.

12.10.2020 11:35 • #104


J
Zitat von Loreleyla:
Und was ist mit Gefühlen? Die sind egal? Geht es nur um Sicherheit?

Versetz Dich doch mal in seine Lage. Wie lange soll er denn für sein Verständnis noch auf der Warmhalteplatte bleiben?
Es soll Menschen geben, die einfach eine eindeutig kommunizierte Botschaft im Sinne von Ja oder Nein brauchen, anstatt es irgendwie indirekt aus dem Verhalten der Gegenseite schließen zu müssen.

12.10.2020 11:41 • #105


A


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