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Die Geister, die ich rief und nun an ihnen kaputt gehe

Heffalump
Naja, wann die Scheuklappen fallen, kann man sich ja nicht aussuchen

16.10.2020 20:01 • x 1 #391


L
Zitat von Geheimnis:
Ich verstehe dich nicht so ganz. Dein ex hat noch nie was für den Geburtstag seiner Tochter gemacht und war immer der Traummann, dein bester Freund, deine große Liebe und zum zehnten Geburtstag macht er es so wie er es immer macht und ist plötzlich der Böse? Nur weil eine Frau an seiner Seite ist die nicht du bist?


Es geht tatsächlich nicht um diese Frau. Es geht um das WIE des gestrigen Tages.
Im Vorfeld gab es Gespräche seinerseits wie schwer dieser Tag auch für ihn sei, ob er ihn nicht doch mit uns zusammen verbringen könne.
Bis vergangene Woche ist er doch, so behaupte ich jetzt mal, davon ausgegangen, dass die dumme Lore schon wieder einknicken wird und er doch noch an unserer Frühstückstafel Platz nehmen könne. So wie es in den vergangenen 4 Jahren ja auch immer wieder wunderbar lief. Bis vorletzte Woche hat er noch 2 Mal nachgefragt ob wir nicht noch mal darüber reden könnten.

Und weißt Du was? Die dumme Lore hat geglaubt, dass ihm dieser Tag wirklich etwas bedeutet und ihm vielleicht doch etwas daran liegt diesen Morgen mit uns zu verbringen.
Weil ein Teil in mir immer noch Liebe empfindet. Das lässt sich leider auch nicht mal eben so abstellen.

Hinzu kommt, dass die Absprache zum gestrigen Tag und eine ganz Andere war.
Am schlimmsten finde ich aber persönlich, dass er das Geschenk, das er sich von mir hat geben lassen, mit der Aussage, dass ER etwas hat, das er unserer Tochter überreichen kann, dann frech seine Freundin hat schenken lassen, verbunden mit einer Lügengeschichte, dass sie sich die Vorliebe unserer Tochter gemerkt hätte und ihr das Geschenk daraufhin extra selbst besorgt hätte. Das finde ich dreist. Hat aber mit seiner Freundin tatsächlich nichts zu tun.

Von einem Südländer ist er meilenweit entfernt

16.10.2020 20:04 • x 2 #392


A


Die Geister, die ich rief und nun an ihnen kaputt gehe

x 3


J
Zitat von T4U:
Naja, wann die Scheuklappen fallen, kann man sich ja nicht aussuchen

Für mein Verständnis ist das nicht nur ein passiver Vorgang.

16.10.2020 20:04 • #393


Nachtlicht
Puh... es kann einem schon mal ein wenig schwindelig werden in diesem Thread.

Loreleyla du kippst von einem Extrem ins andere und viele User kippen mit. Aktuell wird also der Ex durchs Dorf gejagt.

Derjenige, der vor einigen Seiten noch schicksalshaft mit dir verbunden und trotz Trennung deinerseits deine große Liebe war, ist jetzt - auch rückblickend, also immer schon - ein Unsympath aus dem Bilderbuch, insbesondere in seiner Eigenschaft als schlechter Vater. Gruselig, was für ein Bild du hier von ihm zeichnest. Wer so ein Vater ist, war als Partner wahrscheinlich nicht viel besser, oder?

Zitat von unbel Leberwurst:
Da verstehe ich wiederum nicht, warum Dich das erst jetzt stört.


Er sei die große, wahre, durch Schicksal mit dir verwobene Liebe deines Lebens, hast du gesagt.

Du verstehst vielleicht, dass es für mich fragwürdig anmutet, wenn diese große Liebe sich urplötzlich als immer schon echt schlechter Typ entpuppt, du das allerdings erst bemerkst nachdem dein Ex sich jetzt anderweitig orientiert hat. Nachdem du dich von ihm getrennt hattest, vor einigen Jahren. Was aber letztlich auch seine Schuld war, weil er ja eigentlich da schon ein schlechter Typ war, der mit deinem Suchtproblem nicht zurecht kam und danach nicht jahrelang in der Schwebe hängen wollte. Und ein schlechter Vater ist er ja nun auch nicht erst seit gestern.

Also jedenfalls scheint es immer so zu sein, dass er ein echter Pfosten ist und du als diejenige mit den guten Absichten, den aufrichtigen Gefühlen, der echten Mühe und der klassischen Opferhaltung da stehst.

Und noch ein Gedanke den ich hier sehr wichtig finde einzuwerfen: Kinder haben sehr feine Antennen für die Bedürfnisse ihrer Eltern, insbesondere in Loyalitätskonflikten. Es kann passieren, dass Kinder instinktiv die Position des vermeintlich schwächeren Elternteils zu stärken versuchen, indem sie den anderen Elternteil ablehnen.

Diese Gefahr sehe ich hier durchaus, wenn ich beobachte, mit welcher spielerischen Leichtigkeit du es intuitiv schaffst, das Gros der Teilnehmer hier gegen deinen Ex aufzubringen. Ich meine das nicht böse gegen dich, sondern einfach als Rückmeldung einer Fremden aus dem Forum, es ist schlichtweg das was ich hier wahrnehme. Kann ja auch sein dass ich mich irre (wäre schön)... aber für mich zieht sich deine auf mich manipulativ wirkende Art wie ein roter Faden durch den Thread.

Ich beobachte hier also, dass du Loreleyla auch ein gerüttelt Maß eigener toxischer Anteile in deiner Geschichte mitbringst und würde dir tatsächlich anraten, diese einmal mit professioneller Begleitung näher zu beleuchten. Ein Gang zum Jugendamt ist davon abgesehen sicher grundsätzlich keine schlechte Idee, es gibt da auch über reine Beratung hinausgehende Unterstützung für Familien in Krisensituationen.

17.10.2020 00:25 • x 13 #394


FrauDrachin
Zitat von Loreleyla:
Es geht tatsächlich nicht um diese Frau. Es geht um das WIE des gestrigen Tages.


Ja, genau darum geht es, bei der Frage, wirds ein Rosenkrieg oder eine faire Trennung, geht es um das Kind oder geht es um dein Ego.

Es ist NICHTS passiert, was irgendwie böse oder sonstwie aus dem Rahmen war. Er hat den Vormittag mit deiner Tochter verbracht, wie abgemacht. Wie, wo und mit wem, da hast du halt, so schmerzhaft es für dich ist, kein Mitspracherecht mehr.
Die Überlegung mit dem Geburtstagsfrühstück verstehe ich total. Die Situation kenne ich auch von mir: ich habe mit aller Kraft für möglichst viel Gemeinsames gekämpft, und er wollte einfach nur die komplette Trennung. Klar fühlt man sich dann betrogen und verarascht. Wird man aber nicht. Es ist einfach das was er will, und das ist sein gutes Recht und in Ordnung. Und tut so verdammt weh.
Sogar das schleimige Geflunker von Next wäre unter normalen Umständen, wenn es Tante Ida gemacht hätte und nicht Next nur ein Augenrollen wert.
Alles was darüber hinaus geht, interpretierst du gerade mit der Brille deines Schmerzes hinein. Völlig verständlich, keine Frage... Sagt aber mehr über dich aus, als über ihn. Schon gar nicht zeichnest du dadurch ein objektiveres Bild von deinem Ex. Bitte mach dir das bei weiteren Schritten klar. Für mich liest es sich so, dass du jetzt einfach in deinem Schmerz um dich beißt. Verständlich, aber daraus entstehen keine fairen, tragfähigen Lösungen.

Bleibt die Frage mit deinem Kind.
Wenn du das so halbwegs objektiv darstellst, sollte man da natürlich einhaken. Bauchschmerzen und Stottern und Tränen bei Papazeit sind Anzeichen genug.
ABER: dein Anteil an der Sache ist und war, dass du dein Kind bisher als Lockmittel, als Argument für die Beziehung, als Klebstoff missbraucht hast. Und jetzt missbrauchst du es bis zu einem gewissen Grad als Waffe. Wenn du wirklich deinem Kind helfen willst, musst du mE genau das herausdividieren und für dich bearbeiten. Andernfalls bringst du dein Kind nur noch tiefer in den Loyalitätskonflikt.
Oder, wie es sonst beim Kind ankommt: Solange sie den Papa liebt, zwingt sie mich hinzugehen, jetzt wo sie Papa nicht mehr liebt, will sie mir plötzlich helfen. Was ist, wenn sie Papa doch wieder liebt? Dass ihr da der Mut fehlt, sich gegen den Papa zu stellen, finde ich verständlich.

Deshalb würde ich erstmal Beratungsangebote wahrnehmen, die deinen Ex ausdrücklich miteinbeziehen, Mediation oder Familenhilfe und so Sachen, und weniger Dinge, die konfrontativ sind.

17.10.2020 09:45 • x 7 #395


C
hallo,

ich sehe das ähnlich. du loreleyla musst noch sehr viel verarbeiten und dir über dich und deine wünsche, dein leben klar werden.

ich kenne die situation, stecke in einer ähnlichen klemme, wo ich mir meinen ex-mann schönrede. es tut verdammt weh, es nicht als familie geschafft zu haben. aber du kannst nun nur nach dir schauen, loslassen und sehen was kommt. arbeite an dir, suche auch deine anteile. jeder hat die.

alles gute.

17.10.2020 11:40 • #396


Nela-Mary
Zitat von FrauDrachin:
Deshalb würde ich erstmal Beratungsangebote wahrnehmen, die deinen Ex ausdrücklich miteinbeziehen, Mediation oder Familenhilfe und so Sachen, und weniger Dinge, die konfrontativ sind.


Liebe TE, ich finde das auch ganz ganz wichtig.
Ich verstehe, dass es dich zutiefst verletzt, dass da jetzt eine neue Frau an der Seite deines Mannes ist. Es ist auch gut, dass du ihn nicht idealisierst und seine Schwächen siehst. Trotzdem wolltest du ihn bis vor Kurzem zurück und eine gemeinsame Zukunft mit ihm aufbauen. Daher liegt die Wahrheit, wie schlimm er nun tatsächlich ist, wahrscheinlich irgendwo dazwischen. Entscheide also bitte nichts, während du noch in einem emotionalen Ausnahmezustand steckst. Solche Dinge müssen rational entschieden werden, es geht schließlich um euer Kind.
Es kann sonst ggf. auch der Eindruck entstehen, dass du ihm seine Tochter wegnehmen willst, um ihn zu bestrafen. Sie darf nicht zwischen euch geraten.

17.10.2020 13:54 • x 1 #397


Heffalump
Zitat von Nela-Mary:
Solche Dinge müssen rational entschieden werden, es geht schließlich um euer Kind.

Das er behandelt - wie - hast du gelesen?

17.10.2020 14:49 • x 1 #398


J
Zitat von Nachtlicht:
Derjenige, der vor einigen Seiten noch schicksalshaft mit dir verbunden und trotz Trennung deinerseits deine große Liebe war, ist jetzt - auch rückblickend, also immer schon - ein Unsympath aus dem Bilderbuch, insbesondere in seiner Eigenschaft als schlechter Vater. Gruselig, was für ein Bild du hier von ihm zeichnest. Wer so ein Vater ist, war als Partner wahrscheinlich nicht viel besser, oder?


Ich seh das anders. Sie hat ihn geliebt, um eine Zukunft gekämpft und deshalb vieles was er gemacht hat entschuldigt. Weil sie eine Familie wollte.
Wenn man jemanden vom Sockel holt, sieht man vieles klarer, ich glaube das ist bei ihr passiert.

Als jemand, der viele Ängste hatte und die in mühevoller Arbeit überwinden musste, finde ich schwarze Pädagogik zur Angstbekämpfung nur erniedrigend und sadistisch. Das führt zu noch mehr Ohnmacht und Angst und das bei einem Menschen, bei dem man sich sicher fühlen sollte.
Ängste können überwunden werden, aber es braucht viel Verständnis und Einfühlungsvermögen.

17.10.2020 15:23 • x 3 #399


C
Zitat von jaqen_h_ghar:
Für mein Verständnis ist das nicht nur ein passiver Vorgang.


Aber meist ein Schrittweiser und nicht unbedingt bewusster Vorgang...

17.10.2020 15:55 • x 1 #400


J
Zitat von Cathlyn:
Aber meist ein Schrittweiser und nicht unbedingt bewusster Vorgang...

Kann man auf jeden Fall so sagen.
Bei mir hat's erst langsam und unterschwellig mit der Selbsterfahrung in der Therapieausbildung angefangen, bis mir dann schließlich meine Ex (dummerweise auch noch gleiche Profession ) ziemlich direkt den Spiegel vorgehalten hat.

17.10.2020 16:08 • #401


C
Es ist M.m. relativ normal, den Partner, der vorher auf dem Sockel stand, sobald der Glitzer verschwunden ist, erstmal verteufelt und man ins andere Extrem kippt.

Ausschlaggebend ist für mich, dass man danach ALLE Anteile beleuchtet und sich darüber im klarem ist, dass man einfach auch dazu beigetragen hat.
Immerhin sahst du all seine Defizite, sahst aber auch darüber hinweg, solange der Zuckerüberguss noch vorhanden war.

Alle die jetzt gleich Psychologe schreien, sind doch kein Stück besser als die TE die ihren Ex einfach gerade im Moment das erste mal klar sieht wie er wirklich ist.

Lasst ihr doch mal Zeit, damit sie überhaupt dahin findet.

Wenn man dann immer noch Schwierigkeiten hat, dann sucht man sich halt professionelle Hilfe.

Wichtig ist jetzt NUR die Tochter und deine Verarbeitung der Trennung.


Ein Verlauf kann z.b sein ...erst sich die Schuld zu geben, dann dem anderen ...und km besten Falle kommt man dann zu der Einsicht: beide haben ihre Anteile.

17.10.2020 16:12 • x 4 #402


Nela-Mary
Zitat von T4U:
Das er behandelt - wie - hast du gelesen?


Ich finde, dass @Cathlyn das gut beschrieben hat. Man verteufelt den Expartner erst mal ziemlich wenn die Hoffnung und der rosarote Schleier weg sind. Bei mir war das auch so nachdem mein Exfreund sehr schnell eine neue Freundin hatte. Ich fand alles an ihm toxisch, krank, respektlos, etc. Einiges davon war sicherlich auch wahr, aber eben nicht alles, das sehe ich jetzt deutlich.
Daher sollte die TE sich ein bisschen Zeit nehmen, um wieder etwas rationaler auf alles schauen zu können.
Niemand hat etwas davon, wenn man in dieser emotionalen Ausnahmesituation Schritte einleitet, die man hinterher evtl. bereuen könnte.
Wenn man dann immer noch der Meinung ist, dass der Vater unzumutbar mit dem Kind umgeht - klar, dann muss da was passieren. Aber wenn man ihn sowieso gerade aus Verletztheit total zum K***** findet, ist das nicht unbedingt der beste Ratgeber.

17.10.2020 16:57 • x 2 #403


I
Zitat von T4U:
Das er behandelt - wie - hast du gelesen?

Mir ist nicht ganz klar, wie man jemanden, der ein Kind auf die beschriebene Weise behandelt als seine große Liebe ansehen kann.
Es muss doch schon viel eher aufgefallen und vorrangiges Streitthema gewesen sein, wenn es derart ausgeufert ist , dass das Kind vor dem eigenen Papa solche Angst hat dass es regelrecht in Panik verfällt wenn es ihn besuchen soll.

Vor 3 Tagen war das aber noch gar kein Thema, zumindest keines was hier thematisiert wurde. Dabei wäre das zumindest für mich der ultimative Liebestöter.
Wer sein eigenes Fleisch und Blut so behandelt würde es doch sicher mit einer Partnerin nicht viel anders halten.

Ich bin mir nicht sicher, was ich von der ganzen Sache halten soll.
Vielleicht liegt die Wahrheit ja doch irgendwo in der Mitte.

17.10.2020 17:03 • x 3 #404


Heffalump
Zitat von Irrlicht:
Es muss doch schon viel eher aufgefallen

Bestimmt.
Aber, wenn ich da jetzt von mir aus gehe - bis man das zuordnen kann / will. Bis man das alles versteht. Kann dauern

17.10.2020 17:12 • x 3 #405


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