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Die Geister, die ich rief und nun an ihnen kaputt gehe

H
Hallo!

Ich weiß nicht, ob dir der Gedanke hilft. Aber da bist ja damals nicht aus einer Laune oder Übermut ausgezogen, sondern weil du an einer Sucht erkrankt bist und Verantwortung für deine Genesung übernommen hast.
Vielleicht kannst du dir das ab und zu zugute halten.

Viel Selbstliebe wünsch ich dir!

13.10.2020 13:46 • x 3 #226


L
Zitat von juneafternoon:
Oder mit dir eine Lösung finden, als du mehr und mehr unglücklich wurdest in der Dreifachrolle von arbeiten, den Haushalt alleine zu schmeissen und das Kind grösstenteils betreuen.


Das ist was Wahres. Das ist das Einzige, was ich ihm wirklich ankreide. Das ist auch meinen Eltern damals schnell ein Dorn im Auge gewesen. Ständig war ich mit dem Kind alleine unterwegs weil er entweder beim Fußball war oder am Laptop gearbeitet hat oder direkt im Büro war. Das Alles wäre sicher noch ok gewesen aber was mir wirklich schwer zuging war dann wie er in seiner wirklich knappen Zeit mit seiner Tochter war. Sitz gerade! Beim Essen spricht man nicht! Wie hält man den Löffel? Musst Du so krümeln? Warum spricht sie so undeutlich?
Da war sie gerade mal 2 oder 3 Jahre alt.
Das zieht sich bis heute so.
Aber in Deutsch bekommt man doch keine 2. Das muss eine 1 sein. Hast Du Dich wieder nicht genug angestrengt.
Dieses Kind hat einfach keinen Ehrgeiz.
Das aber alles in recht lautem und ungehaltem Ton.
Wenn es in der Schule mal eine 2 oder gar eine 3 gibt, statt einer 1, hat sie schon Sorge ihm davon zu erzählen. Zum Volleyballtraining soll er möglichst auch nicht mitkommen. Da kommt dann auch oft Mensch, nu streng Dich doch mal an! Ballgefühl hast Du gar nicht, was? Was hast Du denn da schon wieder gemacht?

Das finde und fand ich auch schon früher recht traurig. Für ihn und für sie.

13.10.2020 13:59 • x 2 #227


A


Die Geister, die ich rief und nun an ihnen kaputt gehe

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L
Zitat von HierUndJetzt:
Hallo!

Ich weiß nicht, ob dir der Gedanke hilft. Aber da bist ja damals nicht aus einer Laune oder Übermut ausgezogen, sondern weil du an einer Sucht erkrankt bist und Verantwortung für deine Genesung übernommen hast.
Vielleicht kannst du dir das ab und zu zugute halten.

Viel Selbstliebe wünsch ich dir!


Vielleicht habe ich damals auch nur geglaubt ihn weniger zu lieben weil ich mich selbst nicht mehr richtig geliebt habe. Das frage ich mich heute so oft.
Und egal wie....es fühlt sich einfach so an als hätte ich mit der Trennung damals zwar einen Teil von mir gerettet oder geheilt, aber dafür einen noch größeren Teil auf's Spiel gesetzt und verloren.
Ich kann es nicht mehr ändern, ich weiß ja. Aber es fühlt sich wirklich so an als hätte ich mir mein eigenes Grab geschaufelt. Das Glück, das mir geschenkt wurde, habe ich auf's Spiel gesetzt.

13.10.2020 14:05 • x 1 #228


J
Zitat von Loreleyla:
Das ist was Wahres. Das ist das Einzige, was ich ihm wirklich ankreide. Das ist auch meinen Eltern damals schnell ein Dorn im Auge gewesen. Ständig war ich mit dem Kind alleine unterwegs weil er entweder beim Fußball war oder am Laptop gearbeitet hat oder direkt im Büro war.


Siehst du? Zudem wird es Gründe gegeben haben, wieso du in deine Sucht gerutscht bist. Da wäre es seine Aufgabe als dein Partner gewesen, mit dir zusammen diese Gründe anzusehen und in eurer Beziehung und Familie unter Umständen grundlegende Dinge zu ändern, damit es dir wieder besser geht. Hat er, so wie ich dich lese aber nicht, sondern lieber die Mulde bestellt oder in den Urlaub gefahren. Ich habe allgemein den Eindruck von dem was du hier schreibst, dass er sich relativ wenig um deine Bedürfnisse gekümmert hat. Klar, kann man abschreiben als er ist halt traditionell, aber einfach den Geldgeber für die Familie zu spielen ist in der heutigen Zeit bei den Frauen nicht mehr so angesagt

Zitat:
Und egal wie....es fühlt sich einfach so an als hätte ich mit der Trennung damals zwar einen Teil von mir gerettet oder geheilt, aber dafür einen noch größeren Teil auf's Spiel gesetzt und verloren.
Ich kann es nicht mehr ändern, ich weiß ja. Aber es fühlt sich wirklich so an als hätte ich mir mein eigenes Grab geschaufelt. Das Glück, das mir geschenkt wurde, habe ich auf's Spiel gesetzt.

Ja, aber dir bist du immer noch am nächsten! Manchmal ist eine Beziehung den Preis, den man für die eigene Heilung bezahlen muss. Mensch, du lebst doch dein ganzes Leben mit dir, du weisst nicht, ob deine Beziehung früher oder später nicht doch in die Brüche gegangen wäre. Ich bin froh, hast du deine eigene Gesundheit über die Beziehung gestellt.

Du hast nicht verloren, sondern bist gesund geworden.

13.10.2020 14:15 • #229


L
Zitat von juneafternoon:
Zudem wird es Gründe gegeben haben, wieso du in deine Sucht gerutscht bist


Das wurde in der Therapie auch aufgearbeitet. Seine Rolle dabei ist aber nicht sehr groß. Ich war immer schlank, hatte nie Figurprobleme. Das sollte sich nach der Schwangerschaft drastisch ändern. Das Kind war 4 oder 5 Monate alt und ich bin auseinander gegangen wie ein Hefekloß. Fotos von mir aus dieser Zeit habe ich größtenteils vernichtet. Schlimm war das. Und ich habe nicht viel mehr als sonst gegessen, hatte aber mehr Gewicht auf der Waage als in der gesamten Schwangerschaft. Für Sport blieb nicht sehr viel Zeit. Zugegeben, der große Sportfan war ich auch noch nie.
Die Mädels in meinem Freundeskreis waren allesamt rank und schlank, was es noch schlimmer gemacht hat. Mein Ex hat nie irgendwas dazu gesagt oder mich kritisiert aber es wurde manchmal doch kritisch beäugt was und wie viel auf meinem Teller war.
Heute weiß ich, dass das alles hormonbedingt war weil ich nie richtig abgestillt hatte aber damals war ich wirklich hilflos.
Bis es dann die erste teure Tasche war. Tolle Klamotten gingen nicht aber mit dem Ding in der Hand habe ich mich wertiger gefühlt. Für 2 Tage. Danach waren es dann die schwarzen Pumps, die mich haben so gut fühlen lassen. Für genau 3 Tage. Dann aber das neue Parfum und die Glitzertasse und der wahnsinnig tolle Lippenstift, die teuren Ohrringe und das passende Armband. Ich wollte jemand sein, der ich optisch einfach nicht war. Und ich dachte, ich könnte mich selbst durch diese ganzen Dinge darüber hinweg täuschen.
Schlimm war das.
Und wieviel Geld dafür drauf gegangen ist. Wie oft musste er das Haushaltskonto ausgleichen weil ich es nicht konnte. Wie oft wollte er in den Urlaub und ich habe geblockt weil ich Angst hatte dann meinen Konsumzwang nicht mehr bedienen zu können.
Was daraus für Unmut und Unzufriedenheit entstanden ist....wenn ich heute darüber nachdenke....furchtbar.

13.10.2020 14:32 • #230


Heffalump
Zitat von Loreleyla:
Und er hat ja recht....die Situation, in der wir uns jetzt befinden, ist die Konsequenz aus meiner damaligen Entscheidung. Schadensbegrenzung, wie er es so schön nennt.

Er hatte und hätte jederzeit mit Dir zusammen an einer praktikablen Lösung arbeiten können - und tat es nicht!
Zitat von Loreleyla:
Ständig war ich mit dem Kind alleine unterwegs weil er entweder beim Fußball war oder am Laptop gearbeitet hat oder direkt im Büro war.

Da entstand euer Schiefstand, du die klassische Rolle von Heimchen und er der Ernährer, der Sorge für Heim und Hof trägt, aber er verpasst all die wundervollen Momente des Kindes, wie es größer wird. Sorry - so strahlend hell, wie du ihn siehst, sehe ich ihn nicht - er ließ Euch gehen, weil ihm nicht bewusst, was Familie ist.
Zitat von Loreleyla:
Aber in Deutsch bekommt man doch keine 2. Das muss eine 1 sein. Hast Du Dich wieder nicht genug angestrengt.
Dieses Kind hat einfach keinen Ehrgeiz.
Das aber alles in recht lautem und ungehaltem Ton.

Schau genau, er erwartet Dinge von dem Kind, die von ihm wohl erwartet wurden. Statt ihr ein Papa zu sein, ließ er den Dompteur raushängen. Nicht schön.
Zitat von Loreleyla:
Da kommt dann auch oft Mensch, nu streng Dich doch mal an! Ballgefühl hast Du gar nicht, was? Was hast Du denn da schon wieder gemacht?

Es gibt viele Mädchen, die nicht fangen können, dafür sind diese in anderen Sachen gut. Warum war er denn so garstig zu ihr?

Wie sind denn seine Eltern zu ihr? Oder Ihm?

13.10.2020 14:35 • x 2 #231


L
Zitat von T4U:
Warum war er denn so garstig zu ihr?

Wie sind denn seine Eltern zu ihr? Oder Ihm?


Er ist selbst mit einem sehr strengen Vater groß geworden, der immer Leistung verlangt hat und dem man es nie recht machen konnte. Einem Vater, der den Wert seines Sohnes bis heute nicht erkannt hat.
Mein Ex definiert sich über Leistung, Ehrgeiz, Erfolg und Ansehen. Das Urteil und die Meinung anderer Leute ist ihm sehr wichtig. Es können 99 Leute zu ihm sagen, dass seine Arbeit brillant ist. Der Eine sagt aber, dass es Mist ist. Und schon ist er unzufrieden, stellt alles infrage, zweifelt und fummelt so lange weiter bis auch der eine Einzige ihm die Absolution erteilt.

Ich habe tolle Eltern. Meine Mutter neigte zwar früher auch zur Karriere und Perfektion aber nicht in dem Ausmaß. Sie hat mich trotzdem immer gesehen. Mein Vater ist der beste Vater, den man haben kann. Und ein absoluter Vollblutopa.
So hat unsere Tochter da wirklich tolle Großeltern. Dafür bin ich dankbar.

13.10.2020 14:47 • #232


J
Zitat von Loreleyla:
Für Sport blieb nicht sehr viel Zeit. Zugegeben, der große Sportfan war ich auch noch nie.
Die Mädels in meinem Freundeskreis waren allesamt rank und schlank, was es noch schlimmer gemacht hat. Mein Ex hat nie irgendwas dazu gesagt oder mich kritisiert aber es wurde manchmal doch kritisch beäugt was und wie viel auf meinem Teller war.


Eben. Aber er hat dir mit einem Kleinkind nicht die Luft gegeben, um regelmässig in nen Yoga- oder Pilateskurs zu gehen. Statt dessen wurde geguckt was du isst. Schliesslich war ihm die Karriere wichtiger als das Familienleben oder eine zufriedene Frau.

Ich bin da bei @t4u, ich seh nicht, was du an ihm so toll findest. Ihm sind seine Karriere und Freiheiten wichtiger als seine Familie. Er gibt dir die ganze Schuld an eurem Schlamassel ohne vorher was getan zu haben, als es dir nicht gut ging. Bei deiner Tochter spielt er den Dompteur - ich verstehe, dass sie nicht zu ihm will.

Zitat:
Mein Ex definiert sich über Leistung, Ehrgeiz, Erfolg und Ansehen. Das Urteil und die Meinung anderer Leute ist ihm sehr wichtig.

Diese Einstellung sollte er bei deiner Tochter hinterfragen.

Bei allem was du schreibst, kann ich mir vorstellen, dass du irgendwann froh sein wirst, dass das Leben diesen Lauf genommen hat.

13.10.2020 14:50 • x 1 #233


L
Zu ihm waren meine Eltern immer toll. Sie mochten ihn. Aber sie haben eben kritisch betrachtet wie er mit unserer Tochter war. Ihnen hat das Liebevolle gefehlt. Und das war ihnen ein Dorn im Auge.

Das ist auch eine große Sorge von ihm in der aktuellen Situation: was meine Eltern nun von ihm denken.
Weil es ihm wieder wichtig ist was die Anderen von ihm denken. Das ist und war schon immer sein Thema.

13.10.2020 14:51 • #234


FrauDrachin
Hallo Loreleyla,
ich denke auch, dass die Situation bei euch in der Familie mit Kleinkind eine ganz große Rolle bei deiner Sucht gespielt hat.
Und ich kann nach deiner Schilderung absolut nachvollziehen, dass du nicht mit wehenden Fahnen in die Familienwohnung zurückgerannt bist, sobald deine Therapie abgeschlossen war.
(btw. hat es schon einen Grund, warum Menschen zum Drog.nentzug in spezialisierte Kiliniken gehen, und das nicht, oder zumindest selten erfolgreich, in der gewohnten Umgebung machen...)
Bitte, schau verständnisvoll und liebevoll auf deine Entscheidungen. Ich finde sie absolut nachvollziehbar.

Anderer Gedanke: Du bezeichnest ihn immer als deine große Liebe. Aber ich denke, wenn man jemanden liebt, sagt das ja noch nichts darüber aus, ob man im Alltag und als Familie gut zusammenpasst. Das sehe ich bei euch einfach nicht gegeben.

Und noch was:

Zitat von Loreleyla:
Dass in Mamas und Papas alter Wohnung jetzt eine andere Frau mit Papa lebt. Letzte Woche hat sie mich gefragt ob die Frau dann auch in unserem gemeinsamen Bett schlafen wird. Konnte ich schlecht verneinen.
Dann hat sie gesagt: Mama, das ist dann ja gar nicht mehr unsere Familienwohnung. (So hat sie die Wohnung nach meinem Auszug immer genannt. Weil wir dort immer eine Familie waren? )
Und das war ein ganz ganz tiefer Stich.


Den ganz tiefen Stich bei dir kann ich gut verstehen. Sie hat den Schmerz auf den Punkt gebracht. DEINEN Schmerz.
Wie es ihr damit geht, darüber hat sie ja nichts gesagt. Hast du deine Tochter schon mal gefragt, wie es ihr mit dem ganzen geht?
Ich zumindest habe da immer wieder ganz erstaunliche Antworten bekommen.

13.10.2020 15:10 • x 1 #235


L
Zitat von juneafternoon:
ich seh nicht, was du an ihm so toll findest.


Er ist ehrlich. Von Grund auf ehrlich. Bisher zumindest. Ich habe ihm blind vertraut und wusste immer, dass ich es kann. Er wäre nie fremdgegangen. Einmal war er mit Kumpels zum Junggesellenabschied. Nachts ging die ganze Truppe ins Bord.. Ich war schockiert. Er sagte zu mir Mein Hase, Du kennst mich. Ich hatte viel Spaß dort...mit einem B. und einem Espresso. Darüber haben sich seine Kumpels noch so manches Mal lustig gemacht...dass er mit noch einem aus der Gruppe alleine am Tresen sitzt und Kaffee trinkt während die Anderen sich vergnügen.
Wenn wir uns gestritten haben, kam er nach spätestens einer halben Stunde zu mir, hat mich am Ohrläppchen gezogen und wir haben gelacht und es war wieder ok.
Er sagt, dass er sich trotz all unserer Probleme nie getrennt hätte und ich trotzdem die Frau seines Lebens war und er sich nie eine andere Frau an seiner Seite hätte vorstellen können.
Trotzdem es ihm nach der Trennung so schlecht ging, war er trotzdem immer für uns da. Etwas, das ich jetzt zum Beispiel gar nicht kann. (Nun hat man ihm aber auch nie einen anderen Mann vor die Nase gesetzt)
Kurz nach der Geburt unserer Tochter hatte ich eine Panikattacke. Eine wahnsinnig erschreckende Erfahrung. Er hat sich damals eine ganze Nacht um die Ohren geschlagen und sich im Internet belesen was man in so einer Situation am besten macht.
Sein Humor. Ich liebe seinen Humor.

13.10.2020 15:17 • x 1 #236


L
Zitat von FrauDrachin:
Hast du deine Tochter schon mal gefragt, wie es ihr mit dem ganzen geht?


Ihr geht es damit, denke ich, nicht zwingend schlecht. Sie wollte schon früher nicht gern zu ihrem Vater, das hat also nichts mit der aktuellen Situation zu tun.
Sie hat übermorgen ihren 10. Geburtstag und es ist der erste Geburtstag, den sie zumindest ohne festes Familienritual verbringt.
Er war sonst immer dabei. Morgens. Wir haben gemeinsam gesungen, Kerzen angezündet, ihr zugeschaut wenn sie noch im Schlafanzug Geschenke ausgepackt hat, gemeinsam die Torte angeschnitten und den Tag in Familie gemeinsam verbracht.
Das ist jetzt nicht mehr so.
Ich mache es morgens allein mit ihr. Damit ich nicht noch in Tränen ausbreche, habe ich meinen Vater zum Frühstück eingeladen.
Mein Ex kommt dann gegen 10.30 und verbringt dann Zeit mit ihr bis 14.00.
Danach gibt er sie wieder ab und ich feiere mit meiner Familie und ihr. Die erste Feier ohne ihn. Ich habe sie gefragt ob sie es lieber anders möchte aber sie sagt, dass es ok ist und sie Papa ja kurz sieht an dem Tag.
Ich merke allerdings, dass ihre Sprache sehr schlecht geworden ist seitdem jetzt alles so kaputt ist. Sie stottert wieder mehr. Das beobachte ich.

Aber klar, für mich IST es furchtbar. Die erste 0 in ihrem Leben und Papa ist nicht mehr dabei.
Für mich ist es schlimm, dass sie so groß wird weil ich es ihr gerne anders ermöglicht hätte.
Für mich ist es zerstörend zu wissen, dass in unserer Familienwohnung jetzt eine andere Frau lebt, mit ihr spielt, liest und malt. Auf dem Teppich, auf dem wir immer dabei saßen, an dem Bett, an dem ich ihre Hand gehalten habe. Es schmerzt mich natürlich mehr als sie.

13.10.2020 15:33 • #237


J
@Loreleyla Ich lese ausser seinem Humor nichts heraus, was für deinen Ex speziell ist: Dass jemand in einer Beziehung ehrlich ist und nicht fremdgeht kann man erwarten. Wenn jemand nicht nachtragend nach einem Streit ist, ist das gut, aber nicht nur auf ihn zutreffend. Freut mich ja, dass er sich nicht getrennt hätte als ihr Probleme hattet, aber er hat auch nichts dafür getan, um den Status quo zu verändern. Es war sicher schön, dass er so fürsorglich war. Aber das sind viele andere Menschen auch.

Zitat von Loreleyla:
Trotzdem es ihm nach der Trennung so schlecht ging, war er trotzdem immer für uns da.

Weil er hoffte, dass ihr wieder ein Paar werdet.

Versteh mich nicht falsch. Ich kann deinen Schmerz sehr gut nachvollziehen. Ich bin aber wie @FrauDrachin der Ansicht, dass nach allem was du geschrieben hast, ihr im Alltag nicht so gut zusammenpasst. Es gab einen Grund weshalb zu ausgezogen bist. In jeder langjährigen Beziehung gibt es Phasen, die sind unglaublich hart und das gesamte Fundament der Beziehung wird auf die Probe gestellt. Ich glaube, da hat sich gezeigt, dass euer Fundament nicht hält, wenn es darauf ankommt. Deshalb bist du ausgezogen und wolltest alleine gesund werden. Hätte das so gut gepasst zwischen euch wie du das momentan siehst, wärst du geblieben. Deshalb schrieb ich, dass ich mir vorstellen kann, das du irgendwann in der Zukunft noch ganz froh sein wirst, dass es so gekommen ist.

13.10.2020 15:42 • x 4 #238


L
Zitat von juneafternoon:
In jeder langjährigen Beziehung gibt es Phasen, die sind unglaublich hart und das gesamte Fundament der Beziehung wird auf die Probe gestellt.


Vielleicht habe ich ja das Fundament eingerissen. Wenn ich nicht gegangen wäre...vielleicht hätte es eine andere Lösung gegeben.
In all unseren letzten Gesprächen hat er manche Fehler eingeräumt. Er wüsste, dass er auch viel falsch gemacht hat.
Im schlimmsten Fall wissen jetzt beide was schief gelaufen ist und was man besser oder anders machen kann, haben aber keine Chance mehr weil die Liebe gestorben ist. Und ich habe dafür gesorgt, dass sie bei ihm stirbt.

13.10.2020 15:49 • #239


FrauDrachin
Zitat von Loreleyla:
Wenn ich nicht gegangen wäre...vielleicht hätte es eine andere Lösung gegeben.

Glaubst du das wirklich?

13.10.2020 16:06 • x 1 #240


A


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