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Die Geister, die ich rief und nun an ihnen kaputt gehe

Heffalump
Zitat von Loreleyla:
gebetsmühlenartig immer und immer wieder

Wenn ich von mir ausgehe, wenn mein Ex mir stundenlang Monologe an den Kopf warf - man schaltet innerlich ab, hört nichts mehr und verdrängt alles.
Kann bei ihm auch so gewesen sein. Schau - Ihr kennt Euch seit dem Kindergarten, seit euch immer wieder über den Weg gelaufen und habt dem Schicksal geglaubt - zueinander zu gehören. Nur reicht es dem Schicksal nicht, Treffen zu organisieren - es wurde mehr daraus.
Sei es Ehe oder gute Partnerschaft, es ist harte Arbeit, dies immer auf einem gewissen Level zu halten und dies von allen Beteiligten. Auch Er hatte Anteile daran, wie es kam - und durch deinen Auszug hat er lediglich die Paarebene aufrecht erhalten, das er am We bei Euch ist - aber an der Paarebene gearbeitet hat er wenig.
Du hast in der Zeit Dich bearbeitet und viel über Dich gelernt. Er blieb hinter deiner Entwicklung zurück. Eure Wege trennten sich. Du hast dich für Euch weiter und er hat sich von Euch weg entwickelt.

Passiert leider so oft.

12.10.2020 06:17 • x 2 #16


FrauDrachin
Hey du, kann mir schon vorstellen, dass das eklig ist.

Insbesondere das mit dem Mund fusselig reden, und hoffen/davon ausgehen, dass es beim anderen schon angekommen ist, das kenn ich auch gut. Was hab ich an meinen Mann hingeredet! Und immer hat er verständnisvoll zugehört, und mit dem Kopf genickt, und ganz andere Schlüsse und Konsequenzen gezogen, als ich mir jemals gedacht habe.
Und dieses Gefühl hatte ich auch ewig... Wenn ich ihm doch nur begreiflich machen könnte, was in mir vorgeht, dann würde er das doch verstehen, wie könnte ich das noch erklären?
Irgendwann hab ich beschlossen, nix mehr zu wiederholen, was ich ihm schon 100x vorgekaut habe. Und mehr darauf zu hören, was von ihm kommt. Es kommen dinge auf der Sachebene. Und da teilweise recht abstruse. Sonst kommt sehr, sehr wenig. Zumindest nichts worauf man bauen könnte. Die Taten sprechen eine andere Sprache. Seitdem sag ich gar nicht mehr viel.
Letztlich, was kann man denn tun, außer dem anderen wieder und wieder zu sagen, wie es einem geht? Wenns dann nicht reicht, reichts nicht.

Andere Baustelle: Eure Tochter ist in einer sehr sensiblen Phase von der Entwicklung her. Bitte, bitte, nehmt sie noch viel weiter aus der Verantwortung. Und geh darüber in ein Gespräch mit deinem Mann. Du wirst dabei über dich hinauswachsen müssen, aber es ist wichtig.
Dass deine Tochter quasi bei dir anrufen und dein Einverständnis abholen muss, für Entscheidungen, zu denen dein Mann nicht stehen kann... Das geht nicht. Bitte sag ihr, dass das nicht ihre Aufgabe sein kann, und dass ihr Erwachsenen eure Probleme unter euch lösen werdet. Das ist mit das schwierigste und schmerzhafteste, fand ich, sich klar zu machen, dass man dem anderen einfach nix mehr reinzureden hat. Dass der genauso handeln kann und darf wie er will, selbst wenn einen selber das schmerzt. Diese Kraft wünsch ich dir.

12.10.2020 06:24 • x 5 #17


A


Die Geister, die ich rief und nun an ihnen kaputt gehe

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L
Zitat von FrauDrachin:
Hey du, kann mir schon vorstellen, dass das eklig ist. Insbesondere das mit dem Mund fusselig reden, und hoffen/davon ausgehen, dass es beim anderen schon angekommen ist, das kenn ich auch gut. Was hab ich an meinen Mann hingeredet! Und immer hat er verständnisvoll zugehört, und mit dem Kopf genickt, und ganz andere Schlüsse und Konsequenzen gezogen, als ich mir jemals gedacht habe. Und dieses Gefühl hatte ich auch ewig... Wenn ich ihm doch nur begreiflich machen könnte, was in mir vorgeht, dann würde er das doch verstehen, wie könnte ...


Das mit unserer Tochter, das ist mir auch ein Dorn im Auge. Es läuft irgendwie verkehrt herum, anders als es eigentlich laufen sollte. Als er mir offenbart hat, dass er sich nun gleich mit ihr ins Auto setzt und zu seiner Neuen fährt und ich so geschockt war, da hat er zu mir ganz abgeklärt gesagt: Wir sind jetzt seit 3 Jahren offiziell getrennt. Es war doch klar, dass dieser Tag irgendwann kommt und es sei nun der nächste logische Schritt.

20 Minuten später im Auto sagt er unserer Tochter aber, dass er zweifelt und nicht weiß ob er das überhaupt tun soll und dass es mit Mama jetzt alles zerstört.

Mir vermittelt er, dass er absolut zu seiner Entscheidung steht. Unserer Tochter gegenüber reagiert er dann anders. Finde ich auch nicht gut.
Auch ihr das Versprechen abzunehmen, Mama nichts davon zu sagen, dass seine Neue vielleicht anwesend sein wird wenn sie ihren Papa das nächste Mal sieht....fand ich genauso blöd und unnötig.

Ja, und was das Reden angeht.. er hat und hatte in vielen Dingen schon immer seine eigene Wahrheit. Wie die Dinge zu laufen haben, das wusste er für sich immer und hat sich nur schwer auf Alternativen und andere Sichtweisen einlassen können. Das ist leider so.
Was mich auch oft trifft: wir schreiben das Jahr 2020. Die Trennung wurde im Mai 2016 vollzogen. Aber bis heute wird sie mir in jeder Diskussion vorgeworfen. Ich hätte ihn gebrochen und verletzt. Er hätte mich nie aufgegeben. Wie ich einfach so gehen konnte.

Ich bin nicht einfach so gegangen und habe mir diese Entscheidung auch alles andere als leicht gemacht. Und letzten Endes hat er uns doch genauso aufgegeben.

Auch dieses Rücksichts-Ding nagt an mir. Er hätte sich eineinhalb Jahre lang nicht wirklich auf diese andere Frau einlassen können aus Rücksicht auf mich. R Ü C K S I C H T.
Darum habe ich ihn nie gebeten. Um Rücksicht. Zumal im letzten Jahr wirklich alles noch recht unverkrampft zwischen uns war. Ich habe keine Szenen gemacht, habe nicht geweint, habe ihm seine Tochter hinterhergetragen, er hat uns in den Urlaub gefahren, wir haben gescherzt, sind noch gemeinsam zu Freunden gefahren. Obwohl ich von dieser Frau wusste.

12.10.2020 06:48 • x 1 #18


Heffalump
Zitat von Loreleyla:
Auch ihr das Versprechen abzunehmen, Mama nichts davon zu sagen, dass seine Neue vielleicht anwesend sein wird wenn sie ihren Papa das nächste Mal sieht....fand ich genauso blöd und unnötig.

Bringt die Kleine auch in einen Loyalitätskonflikt und ist als Mutter nicht hin zu nehmen

12.10.2020 06:50 • x 1 #19


S
Deine Situation tut mir sehr leid und ich habe viel Verständnis für deinen Schmerz.
Irgendwann solltest du auch deine Anteile sehen. Nur weil die Situation in den letzten zwei Jahren gut für dich und dein Wohlbefinden war, war es das nie für deinen Mann. Du hast sein Leid gesehen und hast es es nie kommuniziert oder geändert oder ihm leichter gemacht. Du warst dir seiner Liebe zu sicher und hast es laufen lassen, obwohl er litt. Erst als er reagierte und für sich beschlossen hat, dass er so nicht weiter leben möchte und sein Leben mit einer neuen Frau verbringen möchte, reagierst du. Das ist sehr schade, aber ich verstehe auch deinen Mann. Du hast ihm keine zukunftsweisenden Angebote gemacht. Er musste davon ausgehen, dass sein Leiden nicht gesehen wird. Es ist bei allem Wohlwollen auch viel Egoismus in deiner Haltung.
Auch jetzt kommuniziert ihr beide nicht klar miteinander. Euer Muster ist immer noch da, sondern zieht stattdessen eure Tochter mit auf die Paarebene. Eine schwere und ungesunde Bürde für euer Kind.
Dir bleibt nun nur, seine Entscheidung zu akzeptieren und deinen Schmerz darüber zu verarbeiten. Sei gut zu dir und schütze eure Tochter vor eurem Konflikt.
Allen viel Kraft für diesen Weg

12.10.2020 06:55 • x 15 #20


unbel-Leberwurst
Zitat von Loreleyla:
Er wäre sich sicher gewesen, dass ich nach 2 Jahren nicht mehr zu ihm zurück gewollt hätte (zugegeben, das habe ich auch nie klar kommuniziert)


Aber meine Güte:
Warum nicht?

12.10.2020 06:59 • x 3 #21


LadyLasVegas
Ganz dumm gefragt: wie wäre es, wenn du zu ihm sagst: ich liebe dich, ich will wieder zurück zu dir, ich will, dass wir wieder zusammen leben....

12.10.2020 07:06 • x 1 #22


FrauDrachin
Zitat von Loreleyla:
20 Minuten später im Auto sagt er unserer Tochter aber, dass er zweifelt und nicht weiß ob er das überhaupt tun soll und dass es mit Mama jetzt alles zerstört.

Mir vermittelt er, dass er absolut zu seiner Entscheidung steht. Unserer Tochter gegenüber reagiert er dann anders. Finde ich auch nicht gut.
Auch ihr das Versprechen abzunehmen, Mama nichts davon zu sagen, dass seine Neue vielleicht anwesend sein wird wenn sie ihren Papa das nächste Mal sieht....fand ich genauso blöd und unnötig.


Genau das meine ich, gut, dass du da gedanklich schon dran bist.
Das Problem ist aber ja, dass nicht gesagt ist, ob dein Ex kooperieren wird, und da deiner Tochter gegenüber in deinem Sinne handeln wird.
Da bleibt dir halt dann wirklich nur, bei dir anzusetzen.
Im Falle des Anfrufs im Auto ungefähr so: Liebes, klar hab ich dran zu knabbern, aber ich komm damit klar, mach dir keine Sorgen. Du darfst die andere Frau auch mögen, du musst da echt keine Rücksicht auf mich nehmen. UND JETZT GIB MIR DEINEN VATER. Du, Exmann, ich finde es daneben, deiner Tochter ein Ohr mit unseren Problemen abzuknabbern. Das ist was zwischen uns. Wenn du dir nicht sicher bist, lass es. Oder rede mit mir. Aber lass unsere Tochter da raus.
Blöderweise gehört da halt dazu, dass das mit dem ich komm klar stimmen muss. (Stimmt ja aber auch, weil, was anderes bleibt dir ja gar nicht übrig.)

Zitat von Loreleyla:
R Ü C K S I C H T.


Ist es, weil du möchtest, dass er sich aus freiem Willen und Liebe zu dir bekennt? Ich versteh noch nicht genau, warum dich dich das so triggert und überrascht...

12.10.2020 07:08 • #23


S
Zitat von LadyLasVegas:
Ganz dumm gefragt: wie wäre es, wenn du zu ihm sagst: ich liebe dich, ich will wieder zurück zu dir, ich will, dass wir wieder zusammen leben....

Eine gute Idee. Aber zurück zu was? In den unklaren Zustand, unter dem er so gelitten hat?
Ein Mediator wäre jetzt gut.
Leider vermute ich, dass er ausgelitten ist.

12.10.2020 07:12 • x 2 #24


L
Zitat von unbel Leberwurst:

Aber meine Güte:
Warum nicht?


Aus Angst? Aus Scham? Aus Unsicherheit? Ich weiß es nicht.
Aber sei Dir gewiss... ich mache mir deshalb selbst die allergrößten Vorwürfe.

12.10.2020 07:13 • #25


Heffalump
Zitat von Loreleyla:
ich mache mir deshalb selbst die allergrößten Vorwürfe.

Das ist nur nicht förderlich für deinen Prozess des loslösens

12.10.2020 07:14 • x 1 #26


L
Zitat von Sturmhöhe:
Eine gute Idee. Aber zurück zu was? In den unklaren Zustand, unter dem er so gelitten hat?
Ein Mediator wäre jetzt gut.
Leider vermute ich, dass er ausgelitten ist.


Ja, das hat er. Da ist nichts mehr zu retten.

12.10.2020 07:16 • #27


LadyLasVegas
Zitat von Loreleyla:
Ja, das hat er. Da ist nichts mehr zu retten.

Oh ok, dann ignoriere, was ich vorher geschrieben habe.

12.10.2020 07:18 • #28


S
Zitat von Loreleyla:

Ja, das hat er. Da ist nichts mehr zu retten.

Eine feste Umarmung für dich.

12.10.2020 07:18 • x 2 #29


C
Zitat von hojaki:

Das hättest du wohl gern.... kannst mich ja wieder anschwärzen?



@T4U hatten auch unsere querelen, aber haben sie beiseite geschoben, weil hier im Forum hat das nichts zu suchen. Hier kommen eh schon schwer gebeutelte Leute hin, denen es garantiert nicht weiter hilft, so eine Zwietracht auch außerhalb ihrer (Gefühls)welt zu sehen.

Entweder auf Ignorieren stellen (so mache ich das einfach, wenn es sich gar nicht lösen lässt) oder per PN schreiben. Aber nicht hier.

12.10.2020 07:21 • x 5 #30


A


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