Die Gefühlsachterbahn - wie war/ist es bei euch?

P
Grinsekatze, jetzt erinnere ich mich wieder an deine Geschichte.
oh, es ist so hart, wenn der andere sich so verhält? du bist echt stark!
ich frage mal ganz blöd: hast du Freunde oder Familie, die dir helfen können? das kann schonmal eine gute Hilfe sein.. auch würde ich wirklich mal Beratungsstellen aufsuchen, ob sie dir Tips geben können. auch bei der Wohnungssuche..
es wird dir dann evtl noch besser gehen.
eine kleine Wohnung für dich und den Spatz.. da werden auch erinnerungen eher verblassen..
fühl dich gedrückt!

28.02.2015 12:39 • #16


G
Liebe Peppina,

eine Wohnung habe ich Gott sei Dank endlich bekommen. Der Mietvertrag müsste in den nächsten 1-2 Werktagen da sein. Ich denke noch 2, max. 3 Wochen, dann bin ich raus.

Ja, Freunde habe ich, die mich unterstützen, aber natürlich kann das die Belastung nur ein wenig lindern für den Moment - durch muss ich da allein.

Meine Mutter interessiert sich nicht sonderlich für mich oder mein Kind - Familie habe ich also leider nicht.

Es ist wie immer in meinem Leben - ich muss mich irgendwie allein durchkämpfen, und das einzige was mich momentan trägt, ist die Hoffnung, dass mir dieser Kampf am Ende ein besseres Leben und Seelenfrieden bringt.

Es ist unglaublich hart... ich kann die Belastung auch nicht richtig in Worte fassen... Man funktioniert, aber mit Leben hat das nicht sehr viel zu tun, auch wenn ich versuche mir kleine schöne Momente zu schenken.

Wahrscheinlich will er sich an mir rächen und meldet sich deswegen auf nichts zurück und lässt mich stehen mit der Organisation - gelungen ist es ihm.

28.02.2015 12:43 • #17


A


Die Gefühlsachterbahn - wie war/ist es bei euch?

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Marichen
Hey Grinzekatze,
das freut mich zu hören, dass du eine Wohnung gefunden hast
Es wird dir gut tun und du hast wieder einen Schritt geschafft.
Dort wirst du etwas zur Ruhe kommen können und dich mehr um dich und dein Kind kümmern können. Und du musst nicht mehr den Mist deines Expartners machen. Es ist ein wunderbares Ziel.
Alles Gute

28.02.2015 12:47 • #18


P
Ich kann nur den Kopf schütteln über seine Gemeinheit..

es tut mir total leid für dich..
und besonders, wenn man keine Familie im Hintergrund hat, kommt man sich dann so allein vor, könnte ich mir vorstellen..

es muss mega-hart sein.. aber versuch vielleicht erstaal alleine mit deinem Sohn zurecht zu kommen. denk noch nicht an den nächsten Mann, dann wirst du auf jeden Fall an dieser ätzenden Situation reifen...

28.02.2015 12:47 • #19


G
Gestern war er da. Es gab zuerst wieder ein Wort das andere - wieder heftigen Streit. Dann hat er plötzlich darauf gedrängt, dass wir jetzt vernünftig miteinander reden und er seine Version der Geschichte loswerden kann. Nach langem hin und her habe ich mich seinem Drängen schließlich gefügt.

Das Gespräch war wichtig und es tat dahingehend gut, dass wir uns zumindest auf die letzten Meter noch insofern in die Augen sehen können, dass wir hier einen vernünftigen Cut hinbekommen. Er nimmt jetzt wenigstens seinen Hund mit zu seinen Eltern, so dass ich zumindest eine kleine Baustelle weniger habe.

Aber das Gespräch hat meine Wunden wieder sehr aufgerissen. Ich fühle mich wie in den ersten Tagen des Kummers. Er bleibt dabei, dass er Abstand will und mich weiterhin nicht sehen und wenn ich ausgezogen bin gar keinen Kontakt mehr zu mir möchte. Ich kann das auf der einen Seite gut verstehen, weil ich weiß, was ich - durch die Emotionen gesteuert - für ein Monster war, aber ich fühle mich so schäbig. Ich schäme mich dafür, ihn so weit getrieben zu haben - das tut mir doppelt weh, weil ich weiß, wie sehr ich ihn verletzt habe - ohne dass ich das eigentlich wollte.

Die Art, wie er mich gestern im Auto so prüfend von der Seite angesehen hat... ich weiß nicht warum und habe auch jede Art des Kontaktes - auch in Form von Berührungen gar nicht erst zugelassen - konnte ich einfach nicht - aber das reißt alles wieder auf. Alles von dem ich dachte, ich hätte es halbwegs akzeptiert und könne damit umgehen.

Nach dem Gespräch bin ich nochmal losgefahren, um die Worte sacken zu lassen und mich für einen Moment zu entspannen. Er war noch hier zu Hause. Gerade als ich kam muss er gefahren sein.

Er rief mich an, und fragte mich, ob jetzt alles wieder OK sei und wir einen Schwamm darüber tun können. Ich habe ihm gesagt, dass es gut und schön war, dass wir nochmal reden konnten, aber dass es weder an der Situation als solche, noch an den vielen Verletzungen und Vorfällen von beiden Seiten etwas ändere. Er reagierte verunsichert und fragte mich, ob ich jetzt immer noch sauer auf ihn wäre. Natürlich bin ich das nicht, aber es ändert wie gesagt nichts an all dem kaputten, den vielen Scherben - das habe ich ihm auch so gesagt. So ganz bin ich da nicht schlau aus ihm geworden - muss ich aber auch nicht.

Ich bin dann ins Bett und wieder rief er mich an - hatte mein Handy aber lautlos und habe es nicht gehört. Danach eine SMS, ich hätte ihn nochmal angerufen - hatte ich aber gar nicht. Ich war müde von der vielen Fahrerei, und wollte einfach nur noch schlafen. 3 Minuten später klingelte das Festnetztelefon - auch da bin ich nicht ran gegangen - ich wollte nur schlafen. Das sind so völlig kleine und eigentlich unwichtige Dinge, aber diese kleinen unscheinbaren Dinge haben die riesige Konsequenz, dass ich wieder anfange mich zu fragen, ob er jetzt plötzlich doch wieder den Kontakt zu mir sucht, oder sich wirklich einfach nur Sorgen gemacht hat.

Wie gesagt, es reißt eben alles wieder auf und damit geht es mir überhaupt nicht gut. Wahrscheinlich muss ich mit meiner Trauerarbeit jetzt wieder von vorn anfangen... Aber die klärenden Worte sind es mir wert, auch wenn mich der Schmerz jetzt gerade wieder auffrisst und die Augen wieder mal knallrot unterlaufen sind vom vielen Weinen...

01.03.2015 10:43 • #20


Marichen
Oh mann Grinzekatze,
wie geht es dir heute?
Es braucht seine Zeit, bis all die Wunden heilen. Du bist nicht alleine damit!

Folgende Aussage von dir haben ich herausgenommen:
Zitat:
Ich schäme mich dafür, ihn so weit getrieben zu haben - das tut mir doppelt weh, weil ich weiß, wie sehr ich ihn verletzt habe - ohne dass ich das eigentlich wollte.


Ich kann dich gut verstehen, ich selber denke auch oft, dass ich durch meine Art, das Liebste auf der Welt verloren habe. Aber es gehören immer zwei zu einer Beziehung! Du darfst dir nicht die Schuld geben. Ihr habt beide Schuld. Und es tut weh, wenn man jemanden verliert, aber du bist nicht alleine Schuld!

Und es tut weh, wenn die Wunden wieder aufgerissen werden. Besonders weil jede so dünne neue Schutzschicht so viel Kraft gekostet hat. Aber es ist ok, dass du weinst. Du darfst das! Du hast einen großen Scherbenhaufen vor dir, der nur langsam kleiner wird.
Ich weiß warten und hoffen, dass alles gut wird, ist furchtbar! ich glaube es selber auch nicht. Nur nicht aufgeben, auch wenn es schwer ist.
Versuche dich auf deine neue Wohnung zu freuen. Kannst du dir vllt irgendwas kleines, was für dich der Neubeginn symbolisiert, besorgen? So als Zeichen, dass es weiter geht aus dem dunklen Tal.

Du warst sicherlich jemand besonders für ihn. Aber du zeigst ihm, dass du alleine stark bist. Du wirst mit deinem Kind in der Wohnung wieder neu starten. Und auch wenn es doof klingt, manchmal sind genau das die Punkte, wo ein Mann dann noch einmal nachdenkt.
Denk an dich, an dein Kind und dann deine Zukunft!

Alles Liebe

04.03.2015 21:43 • #21


G
Liebes Marichen,

ein paar Tage und bösartige SMS später bin ich wieder ganz und gar bei mir

Du hast absolut recht - es gehören immer zwei dazu. Gefühle sind das eine. Aber wahrscheinlich sind die sekundär, wenn es eben einfach nicht passt. Der eine Teil einfach nicht zum anderen - und du hast absolut Recht - beide Teile sind daran beteiligt und die Schuld liegt somit auch bei beiden. Wobei - eigentlich geht es ja gar nicht um Schuld. Eigentlich geht es nur darum, dass eben einer von beiden aufgegeben hat oder einfach eingesehen hat, dass es nicht funktioniert. Eine Entscheidung eben. Mit Konsequenzen. Aber um Schuld geht es eigentlich gar nicht. Schuld ist nur der verzweifelte Versuch von uns Verlassenen einen Grund zu finden. Etwas greifbares. Weil wir das Problem verstehen wollen, um es entweder zu lösen oder nie wieder auftauchen zu lassen. Dabei gibt es im Grund gar kein Problem. Es hat eben einfach nur nicht gepasst - das ist alles. Ernüchternd, verletzend und nicht erklärbar. Aber so ist es nunmal.

Und falls es jemanden tröstet: Ja, die dünne hart erkämpfte Schicht auf den Wunden reißt schnell wieder ein. Aber der Weg sie wieder herzustellen ist bedeutend leichter, wenn man es erstmal geschafft hat die Wunden als solche zu akzeptieren, den Rückschlag hinzunehmen und die Energie dafür zu nutzen, weiterhin nach vorn zu sehen. Diese Rückschläge sind völlig normal, sie zuzulassen und zu akzeptieren ist die Krux.

Deine Idee mit dem Symbol für den Neubeginn finde ich total toll. Ich werde Ausschau nach einer Kleinigkeit halten.

Und ja, ich bin stark für mich und mein Kind. Und weißt du was? Ich habe am Sonntag ein Date.
So ein richtiges Date. Wir kennen uns zwar schon und haben uns auch schon des Öfteren gesehen, aber dieses Mal gehen wir Sonntag Kuchen essen. Und ich nehme meinen Sohn mit. Jawohl. Wahrscheinlich werden sich hier einige an den Kopf fassen, aber ich finde das richtig. Mein Kind gehört zu mir, und wenn mich jemand mag, dann soll er ruhig gleich den quirligen Anhang mit kennenlernen, damit er weiß wo der Hammer hängt.

Ich schaue sowas von nach vorn - was kommt, das kommt. Und was nicht - das eben nicht.
Wie leben nur dieses eine Mal. Eine gescheiterte Beziehung tut weh, aber sie ist auch ein großer Meilenstein auf dem Weg zu uns selbst, um uns selbst besser kennenzulernen und näher zu kommen, damit wir all die besch.... Erfahrungen irgendwann bei dem/der Richtigen nutzen können, um es besser zu machen.

Ich danke euch für eure zahlreichen Ratschläge und tröstenden Worte - ihr habt mir in dieser schweren Zeit sehr geholfen!

06.03.2015 19:35 • #22


Marichen
Wow, das sind ja tolle Neuigkeiten.
Ich wünsche euch viel viel Spaß. Und klar, dein Sohn gehört zum Gesamtpacket.
Bitte lass es ruhig angehen. Nicht dass du dich gleich ins nächste (positive) Gefühlschaos stürzt. Erstmal in Ruhe deine neue Wohnung einrichten und darin leben und es geniessen. Dann darf gerne der eine oder andere Bewunderer vorbeischauen
Alles Liebe

07.03.2015 20:30 • #23




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