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Die Frau des Geliebten meiner Frau

A
Hallo Ihr Lieben,

ich lese schon seit einer Weile still in diesem Forum mit, doch heute möchte ich gerne etwas schreiben und Euch nach Eurer Meinung fragen.

Ich hab mich vor knapp einem Jahr von meiner Frau getrennt, weil wir uns auseinander gelebt hatten und auch weil sie eine Affären hatte. Die Affäre ging schon länger mit einem Mann der sehr sehr weit weg wohnte und bestand vor allem aus sehnsuchtsvollen Briefen (warum ich das weiss erkläre ich gleich).
Sie hatte den Mann auf einer 'Auszeit'-Reise, zu der ich sie überredet habe, kennen gelernt und ich ahnte, dass da was war, aber es war mir zuerst egal, weil es während der 8 Wochen Auszeit passierte.

Wass ich allerdings nicht wusste, sie haben sich die ganze Zeit die sehnsüchtigsten Briefe geschrieben und jetzt, wo ich die Briefe kenne, sehe ich das unsere Beziehung nach der Reise eigentlich nie die Chance hatte wieder normal zu werden, weil ich (plus unsere Kinder) für sie das notwendig Übel und der goldene Käfig waren und er die perfekte Illusion weit weit weg.

Sie haben sich dann auch noch zwei mal heimlich gesehen.
Das ganze ging über zwei, drei Jahre.
Letztes Jahr war meine Kraft zu Ende, ich konnte einfach nicht mehr und habe auf einer Trennung bestanden. Sie hatte auch eingewilligt und seit dem lebe ich mit meinen Kindern allein.
Beim Aufräumen alter Sachen habe ich dann Ausdrucke alter Mails gefunden (sie war nie clever im Lügen und verbergen von Dingen). Ich schob es Wochen vor mir her, ob ich ihr die Briefe ungelesen geben oder eben lese.
Mittlerweile ging es mir so schlecht, weil ich immer wieder zweifelte, ob die Trennung richtig war und wir noch mal eine Chance suchen sollten usw...

Also hab ich mir eine Flasche Wein aufgemacht, die halbe Flasche getrunken und dann die Briefe gelesen. Die Andere Hälfte des Weines brauchte ich zum verdauen.
Schmachtvolle, sehnsüchtigste Liebesbriefe, voll mit Plänen, wann man sich wo trifft unter welchen Ausreden, gegenseitige Beschwerden über Partner, die man sehr systematisch anlog. Er hat inzwischen geheiratet und ist Vater geworden. Bähhhhh!

Die Zweifel, ob die Trennung richtig war, sind bei mir weggeblasen.Ich verspüre nicht mal Wut, fast Mitleid mit Ihr, dass sie drei Jahre so unglücklich war. Ich habe nicht mal ein schlechtes Gewissen, weil ich die Briefe gelesen habe. Sollte ich ein schlechte Gewissen haben?

Und jetzt noch eine Frage an Euch. Ich kann aus den Briefen rekonstruieren, wer die Frau des Geliebten meiner zukünftigen Ex-Frau ist. Also die andere Betrogene. Sie scheint verliebt und glücklich mit einem Mann zu sein, der sein Kind mit Ihr nicht liebt und den sie schon genauso ankotzt, wie seine erste Frau und vieles mehr. Bähhhh.

Sollte ich sie kontaktieren und sie mit der Wahrheit konfrontieren? Es zerstört vermutlich ihr Leben. Aber es gibt ihr auch die Chance etwas neues anzufangen.

Ich frage mich, wieviel von dem Wunsch ihr zu schreiben, Rache ist und wieviel Mitleid. Ich bin dankbar über Eure Meinung.

Liebe Grüße in die Nacht
Artur

17.05.2013 22:37 • #1


I
lieber Artur,
was möchtest Du denn damit erreichen, ihr das alles zu sagen?
Itegel

17.05.2013 22:48 • #2


A


Die Frau des Geliebten meiner Frau

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A
Ich weiss nicht genau. Sie tut mir leid, weil sie von uns vieren die Dumme ist. Oder auch glücklich, weil sie als einzige die Wahrheit nicht kennt.

17.05.2013 22:50 • #3


I
ich finde es immer schwierig, solche Entscheidungen zu treffen, die sich im Grunde allein auf das Leben anderer auswirken. Ob Du ihr damit einen Gefallen tust, bleibt zu fragen. Man darf nicht vergessen, dass viele Leute es bevorzugen, im Ungewissheit und Schein zu leben. Wenn Du es ihr sagt, willst Du dann auch den nächsten Schritt gehen und ihr helfen?

17.05.2013 22:56 • #4


A
Hallo itegel,

ich werde ihr nicht helfen können. Sie lebt in einem anderen Land.

17.05.2013 23:04 • #5


I
ach so, haha, naja, das macht es etwas komplizierter. Also ich würde glaub ich versuchen, eine vertraute Freundin von ihr ausfindig zu machen und die zu fragen, was sie rät. Die könnte das vielleicht einschätzen. Wenn Du aber quasi für das Zurechtrücken des Universums glaubst, dass es gut ist, die Wahrheit zu verbreiten, und das ist ja irgendwie immer gut, dann schreib ihr einfach. Dann weißt Du, dass Du keine Lügen unterstützt. Wir regen uns doch auch immer alle auf, wenn wir in den Zeitungen lesen, was uns alles verheimlicht wurde weil wir denken, wir haben das Recht auf eigene Meinungsbildung und das Recht auf gleiche Information. Vor diesem Hintergrund würde ich es ihr mitteilen. Wenn sie aber depressiv ist, viel leidet und krepelt, kann ihr das auch einen Dolchstoß versetzen....

17.05.2013 23:10 • #6


G
Ich bin lieber enttäuscht als getäuscht, ich würde es sagen, wenn's mir auf dem Herzen liegt.
Aber du musst das selbst wissen.

17.05.2013 23:17 • #7


H
Hallo Artur,

was für eine Geschichte. Heftig.

Du schreibst das die andere/seine Frau in einem anderen Land lebt. Haben denn deine Frau und er immer noch ein Verhältnis?

Und er hat während des Verhältnisses mit deiner Frau diese andere Frau geheiratet und ein Kind bekommen?

Wenn das so ist, dann wird deine Frau vll nicht die einzige Liebelei in seinem Leben sein. Wer zu sowas fähig ist, ist auch zu mehr fähig. Voll schlimm, aber dann wird seine Frau eh dahinter kommen, irgendwann.

Es ist ja nun auch schon länger her. Er wird ihr sagen, das es ein Ausrutscher war, blablabla eben, dann wird sie ihm eine neue Chance geben, mit Skepsis und zukünftigem Mißtrauen, aber es wird weiter gehen da ein Kind im Spiel ist, und die andere doch soooo weit entfernt.

Ich hätte damals auch gerne so viele Dinge über meine Ex Beziehung gewußt. Aber hätte ich es auch so im vollen Umfang geglaubt?

Erst nach Beendigung dessen alle möglichen Leute aus ihren Ecken gekrochen kamen, und was sie mir zu berichten hatten verschlug mir echt die Sprache. Zu spät.

Ich finde es schön wie du schreibst, und wie du damit umgehst. Auch wenn eine Flasche Wein dazu gehört hat oder gerade deshalb.

Viel Kraft und Mut für dich und deine Kinder die ja sogar bei DIR leben!

Alles Gute

18.05.2013 07:09 • #8


M
Hallo artur,

auch von mir dicken Respekt für Deine Art mit dem Verrat und Verlust umgehen zu können.

Rache oder Mitleid an/für diese andere Frau- ich glaube es steckt Beides in Dir und Dein Wunsch oder Bedürfnis IHR das mitzuteilen kann ich ein Stück weit verstehen. So nach dem Motto- geteiltes Leid ist halbes Leid- ABER ich glaube nicht, dass es Dich oder Deinen Verlust in irgend einer Art und Weise verringert!

Ich persönlich würde es ihr nicht sagen. Ich gehe auch, wie Huhu, davon aus wer so dreist und kaltblütig durch die Gegend läuft wie der Geliebte Deiner Frau würde es immer wieder machen. Und wenn seine Frau nicht ganz dämlich und gefühlsmäßig abgestumpft ist sollte sie es selbst merken und fühlen wie ihr Göttergatte drauf ist. Nur sie kann und sollte entscheiden ob sie so ein Leben leben dauerhaft möchte. Möchtest Du wirklich über sie richten?

Ich könnte es nicht obwohl es mir damals auch lieber gewesen wäre es hätte mich irgend jemand über meinen Mann aufgeklärt! Aber hätte ich es geglaubt oder glauben wollen obwohl vieles eh schon gegen ihn gesprochen hat? Ganz ehrlich- ich weiss es nicht!

Alles Liebe Dir, Du stehst gut im Leben und dafür HUT AB!

LG

18.05.2013 09:59 • #9


A
Danke für Eure Antworten.
Hätte ich gewusst, wie es in meiner Frau aussieht (wäre sie ehrlich zu sich und zu mir gewesen) dann hätte ich mir mehrere Jahre einen chancenlosen Kampf sparen können. Das ganze könnte ich der anderen Frau ersparen, nicht das Leid, aber die ewige Zeit, bei der man sich fragt, was läuft hier eigentlich schief und die Schuld bei sich sucht und versucht Dinge besser zu machen und sich dabei immer mehr von sich selbst entfernt und für den Partner nur langweilig und abstoßend wird.

Aber ihr habt Recht. Man darf sich in ein fremdes Leben nicht einmischen. Die andere Frau lebt mit ihrem Mann in einen anderen Kulturkreis. Vielleicht ist sie sogar bis zu ihrem Lebensende glücklich und merkt nicht, was er für ein Ar. ist.

Ist wie die Oberste Direktive bei Star Trek.

Ich danke Euch.
Artur.

18.05.2013 11:27 • #10


H
Ist so ähnlich wie bei Kindern:

Sie müssen ihre Erfahrungen auch selber machen, sonst fehlt der Lerneffekt und die innerliche Reifung. Da können wir ihnen leider auch nicht helfen, nur unterstützen und trösten.

Wie wir früher eben auch alles selbst lernen und erfahren mußten - und auch immer noch müssen.

18.05.2013 13:53 • #11


S
Ich kann nur sagen, was ich bevorzugt hätte. Mir wäre es lieber gewesen, zu wissen, wo ich stehe, statt im Nebel zu tappen und keine Ahnung zu haben, was eigentlich los ist, nur dieses Bauchgefühl, das mir sagte, irgendwas stimmt hier überhaupt nicht.

Ich habe damit ca. 4 Jahre meines Lebens verloren, in denen ich der Meinung war, in einer Partnerschaft zu leben, dem Menschen an meiner Seite vertraute, während dieser mich nur als lästiges Hindernis zu seinem Glück ansah. Sehr entwürdigend und respektlos das Ganze.

Ich wollte, irgendjemand hätte mich mit der Wahrheit konfrontiert.

LG sternchen

18.05.2013 23:26 • x 1 #12


R
Mir wäre auch wohler gewesen, hätte ich bestimmte Dinge gleich erfahren. Habe mich da schon im Nachhinein sehr dumm gefühlt (und es ging noch nicht mal um eine Affäre), weil ich ganz anders gehandelt hätte, hätte ich das vorher gewusst. Bei einer Affäre, wäre ich in der Situation der Frau, würde ich das wissen wollen. Lieber Ende mit Schrecken.

19.05.2013 18:06 • #13


A


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