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Die Frage nach dem "warum"?

T
MEIN lieber Schatz, heute ist unser Jahrestag! Erinnerst Du Dich noch dunkel? Heute vor drei Jahren haben wir uns kennengelernt!

-Du bist so einmalig und machst mich total glücklich!
-Ohne Dich kann und will ich nicht mehr sein!
-Du bist das, was meinem Leben bisher gefehlt hat!
-Du bist die Luft, die ich zum Atmen brauche!
-Der Gedanke, Dich zu verlieren, lässt mich verzweifeln!
-Du bist das passende Puzzlestück, dass in meinem Leben gefehlt hat!
-Ich glaube an uns!
-Meine Liebe zu Dir ist so groß, dass ich gemeinsam mit Dir mein Leben verbringen möchte!
-Wir haben so viel Glück, dass wir uns gefunden haben!
-Ich freue mich auf die Zukunft, in der wir noch ganz viele schöne Dinge erleben werden!

WARUM schreibst Du mir solche Worte, wenn das 2 Jahre später nicht mehr wahr sein soll?
WARUM wird plötzlich jede wunderschöne Minute unseres Zusammenseins mit einem Ja, aber versehen?
WARUM hast Du so schnell einen neuen Freund, der plötzlich Dein passendes Puzzleteil sein soll?
WARUM kannst Du keine Liebe festhalten?
WARUM brauchst Du ständig die Bestätigung von anderen Männern aus dem Internet?
WARUM habe ich nicht schon lange jede SMS von Dir gelöscht?
WARUM muss ich mir Deine Liebesbekundungen immer wieder durchlesen?
WARUM kann ich Dich nicht einfach vergessen?
WARUM kann Liebe gleichzeitig so wunderschön und so grausam sein?
ICH VERMISSE DICH!
ICH MÖCHTE DICH NIE MEHR WIEDERSEHEN!

15.08.2012 19:52 • #1


A
Hallo Thilo,
diese ganzen WARUM-Fragen geistern auch mir von früh bis spät im Kopf rum, allerdings werden sie wohl nie beantwortet werden, leider. Kurz nach der Trennung habe ich durch ein Gespräch noch versucht, Antworten zu bekommen. Außer irgendwelchen schwammigen Ausflüchten kam da aber nichts. Es ist wohl einfach so, dass sich der Ex-Partner, wenn er eine neue Liebe gefunden hat, die Fragen selber nicht beantworten kann. Das Schlimme ist nur, dass wir mit 1Mio Fragen zurückbleiben, uns das Hirn zermartern und der/die Ex auf Wolke 7 schwebt und keinen einzigen Gedanken mehr an uns verschwendet.

lG andi

15.08.2012 22:18 • x 1 #2


A


Die Frage nach dem "warum"?

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C
Auch wenn wir uns immer wieder diese Fragen stellen, jeder tut das, ist es auch notwendig sie zu stellen.
Wir könne sie zwar nicht immer beantworten, aber wir stelen diese Fragen, damit wir loslassen, verarbeiten können.
Und wenn uns beim stellen der Fragen die Stimme im Hals stecken bleibt, Tränen fließen, wir das Gefühl haben, der Schmerz durchbohrt uns und wir sind nur noch Angst und Trauer, dann dürfen wir das in diesem Moment so fühlen. Denn ein Stück weit ist das so.

Aber nur ein Stück. Und da ist noch ganz viel mehr in uns. Hoffnung, Freude, Lachen, Vertrauen...und auch Liebe.
Die sind nur gerade auf Abwegen, haben sich verirrt. Aber sie kommen wieder, wenn sie den richtigen Weg gefunden haben.
Bald...nicht aufgeben!

16.08.2012 07:55 • x 3 #3


T
Hallo andi65,

vielen Dank für Deine lieben Worte.
Heute geht es mir wieder ein wenig besser, der gestrige Jahrestag war schon sehr sehr traurig.
Mit jeder zerbrochenen Liebe gibt es für mich noch ein weiteres WARUM!
Du wirst ja wahrscheinlich das Gefühl kennen, dass mit jedem Verlassenwerden das eigene Selbstwertgefühl in den Keller geht.
Und so frage ich mich im Moment:
WARUM hält es keine Frau auf Dauer mit mir aus? WARUM wollen sie irgendwann weg von mir?
Dabei ist das, so weiß ich zumindest in dem Teil meines Gehirns, der für die Vernunft zuständig ist, eine völlig unnötige Selbstgeißelung. Denn die erste Frau war immerhin 28 Jahre mit mir zusammen, und hat damals nicht nur mich, sondern auch unsere Tochter verlassen.
Und meine Ex-Freundin, die ich halt leider immer noch liebe, hat es eigentlich mit keinem ihrer früheren Freund viel länger ausgehalten.
Ich hoffe für mich und natürlich auch für Dich in Deiner ebenso beschissenen Situation, dass aus den WARUM auch irgendwann wieder ein DARUM wird!
DARUM geht es mir wieder gut!
DARUM kann ich endlich wieder loslasen!
DARUM ist das Leben schön!
.
.
.
Liebe Grüße von Thilo

16.08.2012 21:37 • #4


T
Hallo Carlson,

auch an Dich geht mein Dank für Deine einfühlsamen Worte.
Es ist richtig, dass wir jeden Verlust als Chance für einen Neuanfang sehen sollten, dass wir immer an das vielzitierte Licht am Ende des Tunnels hoffen sollten.
Soweit bin ich leider noch nicht, aber von meiner ersten Trennung weiß ich trotzdem, dass es irgendwann wieder aufwärts geht!
Und ich hoffe, dass diese positiven Gefühle, die Du so schön beschreibst, sich nicht zu sehr verirrt haben, und möglichst bald zu allen hier in diesem Forum wieder zurückfinden!
Die Traurigkeit bringt schon jetzt Kekse mit, aber die sind trocken und ungenießbar!
Liebe Grüße von Thilo

16.08.2012 21:46 • #5


A
Lieber Thilo,

ich glaube, du darfst nicht anfangen das Verlassenwerden persönlich zu nehmen. Das hat bestimmt nichts mit deiner Person zu tun. Und eigentlich müsstest du das auch wissen, wenn du schreibst, dass deine Frau dich UND Tochter verlassen hat (was ich unfassbar finde!). Und auch deine Ex war bei keinem ihrer Freunde für länger. Ich denke, du kannst dein Selbswertgefühl ruhig wieder aus dem Keller ans Tageslicht holen.
Bei mir ist es ein ständiges auf und ab. Es gibt Tage, da machen mich die ganzen unbeantworteten Fragen krank, um dann am nächsten Tag plötzlich verschwunden zu sein und irgendwann wieder aufzutauchen. Hoffentlich hat das bald ein Ende....
Ich jedenfalls trete mir mehrmals täglich ordentlich in den A...., eben weil ich wieder Spaß am Leben haben will. Es ist einfach zu kurz, um es mit düsteren Gedanken zu vergeuden...

lg andi

16.08.2012 22:50 • #6


T
Hallo andi,

meine Antwort kommt etwas später, weil ich gestern nach der Arbeit beim Volleyball, und heute lange mit meiner Tochter und ihrem Freund zusammen war.
Du hast völlig recht, dass ich zwar Schmerz empfinden, aber wegen der Art der Trennungen nicht an meinem Selbstwertgefühl zweifeln sollte. Im Prinzip ist mir das auch völlig klar, aber so leicht kommt man aus dem Gedankenkarrussel trotzdem nicht raus.
Es ist noch ein weiter steiniger Weg und dieses von Dir beschriebene Gefühl des auf und ab kenne ich auch bestens.
Auch ich sollte mich wegen meiner Unfähigkeit Loszulassen noch häufiger in den A... treten, denn kein Mensch verbringt so viel Zeit mit einem, wie man selbst, und deshalb sollte man sein eigenes Glücksempfinden noch besser zu steuern versuchen, und nicht so sehr von anderen Menschen abhängig machen.
Aber andererseits: Ein Leben ohne Liebe ist wie ein Auto ohne Bremsen. Es fehlt einfach ein ganz entscheidender Teil.

Liebe Grüße von Thilo

18.08.2012 22:28 • #7


M
Hallo Thilo63,

man kann dein Herzschmerz und deine Traurigkeit richtig rauslesen und fühlen, aber leider hat noch niemand den Knopf zum ausschalten gefunden. Trotzdem wirst du irgendwann erkennen das es einen Sinn hatte, warum es so gekommen ist. Und das Gedankenkarussel hört sich erst auf zu drehen, wenn du dagegen ankämpfst! Versuche es doch mal mit Autosuggestives Training, kann wirklich sehr hilfreich sein, zumindest ein Versuch ist es wert.
Ich finde auch, dass du es nicht persönlich nehmen brauchst. Schliesslich warst du mit deiner ersten Frau 28 Jahre zusammen! Dann kannst du also garnicht so schlecht sein, wie du selber von dir denkst. Und das man sich in einen anderen Menschen verlieben kann, davon kann sich niemand ausschliessen. Es hätte auch dir passieren können, so ist eben das Leben und die Liebe. Ich persönlich finde es auch sehr schade, sich dem neuen Reiz einfach zu schnell hinzugeben, und kampflos das Feld zu räumen. Aber das ist wohl eine Persönlichkeitsfrage!
Das was du vermisst, ist das Gefühl geliebt und gebraucht zu werden, sich geborgen fühlen und Liebe zu geben! Das ist das was sich jeder Mensch wünscht, und sich danach sehnt, und das bereits von klein auf... Bekommt man diese Liebe und Vertrautheit entzogen, ist das immer sehr schmerzhaft für die Seele, und man verliert erstmal den Halt! Du musst den Schmerz bewusst annehmen, und ihn nicht als Feind betrachten...ohne ihn kann man keine Liebe fühlen. Lass das Gefühl zu, auch deine Traurigkeit, aber setzte den negativen Gefühlen Zeiten, damit sie dich nicht dominieren können! Du musst dir wirklich immer wieder selbst in den A.... treten, um nicht in Selbstmitleid zu versinken. Das zieht nicht nur noch mehr herunter.

An ihre lieblichen Worte während eurer Beziehung, zweifel ich nicht. Ich bin mir sicher das sie ehrlich gemeint waren. Aber es gibt für Liebe nun mal keine Garantie! LEIDER!
Ich bin ziemlich überzeugt davon, dass du wieder glücklich werden wirst. Und vielleicht noch viel glücklicher als zuvor! Auch wenn man sich das jetzt natürlich noch nicht vorstellen kann, weil man denkt es gibt nur DIESE/DIESEN einen! Hab einfach Geduld mit dir, und schenke dir deine ganze Liebe und Aufmerksamkeit. Und du wirst sehen, bald kannst du wieder aus tiefsten Herzen lachen!

Kopf hoch und nicht Traurig sein!
Alles wird wieder gut, du musst nur daran glauben!

Alles Liebe und Gute für dich!

Mona Lisa

18.08.2012 23:31 • x 2 #8


A
Aber andererseits: Ein Leben ohne Liebe ist wie ein Auto ohne Bremsen. Es fehlt einfach ein ganz entscheidender Teil.

wie wahr...
und in dieses Auto wurden wir einfach so hineingestoßen, ob wir nun mitfahren wollten oder nicht. kein Mensch setzt sich freiwillig in ein Auto ohne Bremsen...
aber ich bin mir sicher, wenn wir ein Stück mit der ollen Schrottkarre mitgefahren sind, ergibt sich mit Sicherheit wieder eine Möglichkeit zum umsteigen. in ein Auto mit Bremsen.
es dauert nur eben...

lG andi

19.08.2012 11:37 • #9


T
Halo Mona Lisa,
ich war die letzten Tage relativ viel unterwegs, darum kommt meine Antwort etwas verspätet.
Vielen Dank für Deine lieben und aufbauenden Worte.
Du hast einige Sachen sehr gut auf den Punkt gebracht, und ich bzw. wir alle hier muss jeden Tag an mir arbeiten, um den Schmerz nicht siegen zu lassen.
Es wird schon stimmen, dass die Liebesbekundungen ernst gemeint waren, auch wenn sie in der Rückschau von meiner Ex-Freundin immer wieder mit einem Ja aber versehen werden.
Ich kann ihr eigentlich auch nichts vorwerfen. Wir haben bis auf unsere Liebe nichts gemeinsam aufgebaut, haben keine gemeinsamen Kinder, und auch nicht zusammen gewohnt.
Wenn die Liebe nicht mehr da ist, ist es nur konsequent, sich von mir zu trennen. Aber trotz dieser Erkenntnis und aller Folgerichtigkeit tut es nach wie vor verdammt weh. Jeder Liebesentzug schmerzt, in welchem Alter man sich auch befindet, aber mein großes Problem ist nach wie vor, dass ich mich von meinen Gefühlen für sie nicht verabschieden kann, auch, weil sie sich sehr anständig verhält, und mir deutlich macht, dass sie mich noch lieb hat und mich nicht komplett verlieren möchte.

Liebe Grüße von Thilo

20.08.2012 20:59 • #10


A


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