Eigentlich passt die Story, die ich erzählen möchte in viele Kategorien - Beziehungsprobleme ist aber wohl die treffendste Kategorie, auch wenn es jetzt keine Beziehung mehr gibt...
Vielleicht nutze ich das ganze hier einfach mal als Beichte und vielleicht ließt es ja jemand der seine Chancen noch nicht vertan hat.
Ich bin jetzt seit etwa 2 Monaten von meiner Ex getrennt, die ich 3 Jahre über alles geliebt habe und es vergeht keine Sekunde, in der ich nicht an Sie und unseren einst gemeinsamen Träume denke und ich fürchte, es wird noch ein sehr langer Weg, bis ich wieder glücklich sein kann...
...Alle, wirklich alle meine und auch unsere Freunde sagen, ich habe keine Schuld am Ende der Beziehung. Tatsächlich war es auch so, dass sie mich betrogen hat und mich jetzt vor 2 Monaten warm abserviert hat. Aber es gibt immer zwei Seiten...
In vielen schlaflosen Nächten habe ich darüber nachgedacht, was ich falsch gemacht habe und bin lange zu keinem sinnvollen Ergebnis gekommen. Fast alles, was sie mir am Ende gesagt hatte, ergab keinen Sinn für mich - Du bist mir einfach langweilig geworden, Du versuchst mir immer alles recht zu machen, Du hälst Dich immer für den größten, Ständig beschwerst Du Dich über Deine Arbeit, Warum hast du keine Fotos von uns an die Wand gehängt? - Die Beziehung war für mich eine gesunde Mischung aus geben und nehmen, die jedoch irgendwann aus dem Gleichgewicht kam...
Der eigentliche Knackpunkt, meine Ansammlung von Fehlern meines Lebens, wird mir erst jetzt so wirklich klar: ich habe meine Grenzen nicht gekannt, bzw. diese zu oft überschritten:
Als ich meine Ex kennengelernt habe, waren wir beide betrunken. Alk. kann ja durchaus Bezihungsstiften sein - zumindest beim kennenlernen. Oft haben wir gemeinsam gefeiert und es war einfach ein rießen Spaß. Ich habe in den ersten zwei Jahren unserer Beziehung mein Studium erfolgreich beendet, sie hat ihren Traumjob gefunden und alles schien perfekt. Es geht hier also nicht um eine klassische Säuferbeziehung sondern eine Beziehung zwischen zwei jungen Leuten, die mal am Wochennende feiern gegeangen sind und den Rest der Woche fleißig waren....
Während meine Studienzeit und unserer ersten zwei Jahre, bin ich einmal völlig übers Ziel hinausgeschossen und war sternhagelvoll mit ihr in der Disco, während sie klar war. Damit habe ich mich und dadurch auch sie vor vielen Freunden blamiert. Vergessen konnte sie mir den Abend nie...
Kurz vor der Diplomprüfung, Junggessellenabschied eines Freundes: Ich bin wieder über das Ziel hinausgeschossen und kam mit Blesuren heim (damals noch WG Ohne sie), was sie witzig fand - oder auch nur halbwitzig...
Tag der Diplomprüfung - gemeinsames Feiern wie am Anfang - alles prima... Gemeinsamer Urlaub 3 Wochen Prima...
Mein 30. Geburtstag - alles Prima bis auf die Stunde von 03:00 bis 04:00, aber das war mir gegönnt...
Dann sind wir zusammengezogen in die absolute Traumwohnung in deren Scherbenhaufen ich jetzt noch Sitze und bald in eine kleine laute Wohnung wechsle und warscheinlich am meisten Schuld daran trage.
Der Berufseinstieg und gleichzeitige Umzug war erstmal stress Pur aber irgendwie auch Spaß, oder zumindest Vorfreude auf das was danach kommt...
... Im zweiten Monat in der geminsamen Wohnung sind wir zunächst getrennt auf zwei unterschiedliche Geburtstagspartys gegangen. Kurz Vor Mitternacht bin ich von meiner Party zu ihrer gekommen und war schon fast am Limit. Dumm wie ich war, hab ich gleich nochmal zwei B. hinterher gekippt und es war wieder wie damals in der Disco - ich war an Peinlichkeit nicht zu übertreffen (damit meine ich keine Aktionen gegen andere, das kam noch nie vor, nur mein eigens Bild, dass ich ramponiert habe...) Sie hat das ganze Elend auf Video aufgenommen und mir am nächsten morgen gezeigt aber ich wollt offenbar nicht (ganz) draus lernen...
Silvester 12 auf 13 war eine gemütlich Feier. Ich war weit entfernt davon, richtig besoffen zu sein, die Artikulation war dann aber doch nicht mehr 100% und das hat Sie mir oft gesagt, ich mag es nicht wie Du meinen Namen nach drei B. aussprichst...
...ein Monat später Kurztrip nach Nizza, alles Prima. Besuch von meiner Schwester, ich zieh mit ihr und meinem Schwager los und was passiert - ich bin wieder übers Limit geschossen und komme in misserablem Zustand heim.
Es folgen drei Monate in den Sie fast immer am Wochende Auf Arbeit im Ausland war und wir uns nurnoch werktags gesehen haben...
Es folgt eine Reise nach New York - alles Prima, keine Eskapaden nichts nur Sight Seeing...
Es folgt ein Nacht mit zwei kumpels, in der Ich noch einmal in misserablem Zusand nachhause komme und wieder prima gemeinsame Werktage.
Es folgt ein Urlaub in Californien in dem für mich alles Prima war, zumindest schien es so. Im Nachhinein, fällt mir aber auf, dass Sie da schon sehr distanziert war und Abends lieber im Bett blieb als mit mir auszugehen.
Kaum zuhause angekommen, lernt sie einen Kollegen, ihren Neuen kennen (wie ich erst später erfuhr). Sie hat einmal mit Ihm gefeiert ohne dass was lief und dann einige Wochen per WhatsApp mit ihm geschrieben und die Geschichte nahm ihren Lauf...
Eine Woche vor der Trennung - sie hatte schon eine neue Frisur und war völlig distanziert - schickt sie mich los, geh doch mal wieder einen Saufen gesagt, getan und noch ein aller letztes mal komme ich in völlig misserablem Zustand nachhause. Sie sagt mir nach zwei Tagen ok, jetzt bin ich dir nicht mehr böse, zwei Tage darauf trifft Sie heimlich ihren Kollegen trinkt mit ihm zwei Flaschen, verliebt sich in ihn und sagt es mir drei Tage später (nachdem sie noch distanzierter war und ich sie daraufhin gefragt habe, was los ist).
Es folgen klärende Gespräche, in denen meine Eskapaden aber gar nicht zu sprache kommen, nur die Quintessenz Du bist mir langweilig geworden. Dann bricht sie den Kontakt zum Kollegen ab und sagt zu mir, lass es uns nochmal versuchen, ich will die letzten drei Jahre nicht so einfach aufgeben. Der Versuch dauerte nicht lange, nach wenigen tagen habe ich sie erwicht, wie sie neben mir sitzend mit ihm über ihr nächstes Treffen schrieb. Seither haben wir uns kein einziges mal mehr gesehen und wickeln auch die Wohnung nur über Dritte ab.
Was ist passiert? Sicher liegt es nicht alleine an mir und vielleicht wäre es auch ohne die durchzächten Nächte so gekommen. An 360 Tagen im Jahr war ich einer der besten Partner, die man haben kann - an 5 Tagen/Nächten aber nicht und das nagt an mir, es nagt vielleicht für viele Jahre an mir, da ich mir irgendwie doch alleine die Schuld gebe - hätte ich mein Limit nicht überschritten, wär ich auf gemeinsamen Feiern nicht der besoffen Depp gewesen, wäre ich Ihr vielleicht nicht so schnell langweilig geworden.
Eine Beziehung kann an 1000 kleinen Dingen scheitern und sie funktioniert auch nur wegen 1000 kleiner Dinge. Meine ist vielleicht an 5 kleinen Dinge gescheitert und ich bereuhe das so unendlich.
Wenn dieser wirr geschrieben Text überhaupt von irgenjemand gelesen wird und sich dieser jemand auch nur ein bisschen darin wieder findet und ab sofort nie wieder sein Limit überschreitet, dann habe ich nicht umsonst getippt.
Ich habe fast alles erreicht was ich mir vom Leben erträumt habe und es in einem Jahr und an 5 Nächten in diesem Jahr für lange Zeit oder auch für immer zerstört.
14.09.2013 22:42 •
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