Die Farbe laut (Essais)

E
Abklang

Die Zeit hält eine Sekunde inne
Die Ewigkeit in einen Augenblick
Ubi bene ibi patricia singt und stimmt nimmer
Wer einmal dieses Dasein ausgetrickt

Der Hut von Haken wird jetzt genommen
Und die Flut folgend gen den Silberstreif
Beginn die Reise, das Gewonnenen
Der Moment scheint gekommen, ist nun reif

Alle Sternen laden ein, der Tag aus
Licht weicht, verschiebt, verklingt und wird leise
Zu einen Tunnel, Herberge, ein Haus
Ein Refugium für stille Ameisen

Krache der Zeit: Du kannst nichts mehr
Deine Macht hat Dich verlassen
Wie alles wird auch verblassen
Der Duft der Bewegung, vom Meer...

DB 2003/07

08.07.2003 19:33 • #1


L
Marie Luise Kaschnitz

Am Strande

Heute sah ich wieder dich am Strand
Schaum der Wellen dir zu Füßen trieb
Mit dem Finger grubst du in den Sand
Zeichen ein, von denen keines blieb.
Ganz versunken warst du in dein Spiel
Mit der ewigen Vergänglichkeit,
Welle kam und Stern und Kreis zerfiel
Welle ging und du warst neu bereit.

Lachend hast du dich zu mir gewandt
Ahntest nicht den Schmerz, den ich erfuhr:
Denn die schönste Welle zog zum Strand,
Und sie löschte deiner Füße Spur.

09.07.2003 19:48 • #2


A


Die Farbe laut (Essais)

x 3


E
Edgar Allan Poe - A dream within a dream

Take this kiss upon the brow!
And, in parting from you now,
Thus much let me avow -
You are not wrong, who deem
That my days have been a dream:
Yet if hope has flown away
In a night, or in a day,
In a vision, or in none,
Is it therefore the less gone?
All that we see or seem
Is but a dream within a dream.

I stand amid the roar
Of a surf-tormented shore,
And I hold within my hand
Grains of the golden sand -
How few! yet how they creep
Through my fingers to the deep,
While I weep - while I weep!
O God! can I not grasp
Them with a tighter clasp?
O God! can I not save
One from the pitiless wave?
Is all that we see or seem
But a dream within a dream?

09.07.2003 20:19 • #3


M

WIR SIND EINS

Hörst du meine stimme
sie spricht nicht nur zu dir
vertrau auf deine sinne
ich mein`dich bitte glaube mir
ich hab`gesehn wie du blutest wie du
schwitzt und drum weinst
doch weil ich ich und du du bist ist jetzt
dein leid nicht meins
interessenkonflikte verklären den sinn
mein in kleinkrieg verstricktes ich vergass
wer ich bin

wir sind eins

Verstehst du was ich sage
weisst du was ich mein
`stellst du dir nicht auch die frage
was uns davon abhält vollkommen zu sein
wir sind im augenblick kühl für unseres
nächsten leid
wir brauchen mehr mitgefühl sonst bleiben
wir ewig entzweit
das was du nicht ertragen willst füge mir
auch nicht zu
denn mit dem schmerz den ich fühl`kommst
auch du nicht zur ruh

wir sind eins

Ìch bin du merkst du nicht
ich bin du und du ich
ich bin du eigentlich
bin ich du und du ich
du bist ich und ich du
du bist ich doch wir zu
sehr ich um gerad'du
zu sehn doch wir sind ein im nu

wir sind eins


10.07.2003 02:57 • #4


E
Envers et contre tous…
Gegen und wider ’s Worte (an anderer Stelle) hier ein frühes Gedicht des E. A. Poe:

Allein

Von klein an ging ich eigene Bahn;
Ich sah nicht so, wie andre sahn;
Was mich ergriff zu Lust und Pein,
Das musste ungewöhnlich sein;
Ich schöpfte Leid aus anderm Quell;
Und klang mein Herz in Freude hell,
War’s Klang, den nie ein andres gibt;
Ich liebte, was nur ich geliebt.

Schon aussergewoehnlich, wie man was wo und wie treffend wieder findet...

Herzlichen Dank Dir, Thilde, die mich dazu gebracht hat, ein sehr guter, vertrauter, alter Freund wieder einmal ein Besuch abzustatten...

Dom

11.07.2003 16:43 • #5


E
Hallo Dom,

................... schnipp .................

Poor Fletch. Don't believe what your eyes are telling you. All they show is limitation. Look with your understanding, find out what you already know, and you´ll see the way to fly.

....................................

Fletcher sighed and started over. Hm. Ah . . very well, he said, and eyed them critically. Let's begin with Level Flight. And saying that, he understood all at once that his friend had quite honestly been no more divine than Fletcher himself.

................. schnipp ...................

PS: ich habe erstmals vor ein paar Tagen, zum Frühstück, drin geblättert. Plötzlich wurde mir alles andere unwichtig, auch ein wichtiger Termin, und ich mußte es auf einen Rutsch lesen, wurde dabei ziemlich melancholisch. Ich habe endlich _mein_ Buch gefunden.

cu

Was er sich einst für seinen Schwarm erhofft hatte, ihm allein wurde es zuteil; er lernte, was wahrhaft fliegen heißt, und er bereute nie den Preis, den er dafür bezahlt hatte

11.07.2003 23:39 • #6


E


Nicht alle Schmerzen sind heilbar, denn manche schleichen
Sich tiefer und tiefer ins Herz hinein,
Und während Tage und Jahre verstreichen,
Werden sie Stein.

Du sprichst und lachst, wie wenn nichts wäre,
Sie scheinen zerronnen wie Schaum.
Doch du spürst ihre lastende Schwere
Bis in den Traum.

Der Frühling kommt wieder mit Wärme und Helle,
Die Welt wird ein Blütenmeer.
Aber in meinem Herzen ist eine Stelle,
Da blüht nichts mehr.

Ricarda Huch



12.07.2003 07:04 • #7




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