5 Wochen sind nun seit unserer Trennung vergangen. 3 Wochen, seitdem wir das letzte mal etwas voneinander gehört/gelesen haben. Ich möchte für mich selbst und auch für andere denen es evtl. ähnlich ging/geht zusammenfassen, was sich in dieser Zeit so alles getan hat.
Tag der Trennung:
Nachdem wir uns getrennt haben ging es mir logischerweise ziemlich schlecht. Ich weinte den ganzen Tag und habe ihr am selben Abend noch geschrieben, dass ich das so nicht kann und ich versuchen möchte um uns zu kämpfen. Sie hat mir geantwortet, dass sie das im Moment nicht kann, wieder ihre Meinung zu ändern, da sie das in letzter Zeit schon zu oft gemacht hat (Grund (Kurzfassung) für unsere Trennung war, dass sie sich nicht mehr sicher mit uns war; als sie mir das sagte ging es 1-2 Monate ständig ein wenig bergauf und wieder bergab und schlussendlich haben wir miteinander geredet und es beendet).
[Falls es wen interessiert: Hier noch mein Roman von damals und ein paar sehr sehr nette Kommentare von anderen Usern:
https://www.trennungsschmerzen.de/kann-s ... 18608.html]
2 Wochen Funkstille:
In diesen ersten zwei Wochen ging es mir richtig richtig schlecht. Ich konnte kaum etwas essen, auch wenn ich es mit aller Kraft versuchte (und ich war davor schon sehr zart besaitet). Ich weinte öfters, als ich nicht weinte, ich entdeckte sie immer und überall in jedem Menschen den ich sah, an jedem Ort an dem ich war, sie war einfach überall. Jedes mal wenn ich nach Hause kam, hoffte ich, sie würde vor meiner Wohnung auf mich warten.
Ich verbrachte viel Zeit damit, alte Nachrichten von uns zu lesen, Bilder anzusehen, usw. Sehr oft war ich auf Facebook und habe gewartet bis ich sah, dass sie online war. Ich habe dann meistens gehofft, dass sie mir schreibt o.ä. und war danach nur wieder enttäuscht wenn sie offline war.
In dieser Zeit half mir mein bester Freund mehr, als ich mir nur wünschen könnte. Er verbrachte viel Zeit mit mir, hat viel zugehört, viel mit mir geredet und hat mich überall hin mitgenommen, nur damit ich nicht den ganzen Tag allein zu Hause verbringe.
Treffen:
Nach diesen zwei Wochen hab ich es einfach nicht mehr ausgehalten und ihr geschrieben, ob wir uns nicht vielleicht mal treffen könnten. Sie hat mir relativ schnell geantwortet und wir haben uns am selben Abend noch in einem Park zusammengesetzt.
Wir haben an diesem Abend mehrere Stunden miteinander geredet. Sie hat mir erzählt, dass sie schon längere Zeit mit ein paar Sachen nicht so zufrieden war, aber es mir nicht gesagt hat, vermutlich weil sie meinte, es selbst ausbügeln zu können. Dadurch wusste ich selber natürlich nicht konkret was ich noch während unserer Beziehung falsch gemacht habe. Das hat mir einen zusätzlichen Stich versetzt, da ich nun wusste, dass wir beide vieles anders machen hätten können/sollen/müssen und es nun einfach (ziemlich sicher) zu spät dafür war.
Ich habe ihr leider auch viel gesagt, was ich ihr eigentlich nicht sagen wollte. Ich wolle sie zurück, es geht mir nicht gut ohne sie, dass ich noch so verzweifelt an ihr hänge usw. Darauf bin ich jetzt im Nachhinein nicht sehr stolz, aber ich habe es nun mal gesagt.
Der Tag nach dem Treffen:
Ich habe am nächsten Tag viel über unser Gespräch nachgedacht und ich hatte einfach noch so viele Dinge im Kopf, die ich ihr noch sagen wollte, also habe ich ihr geschrieben, ob wir uns nicht noch einmal treffen könnten. Sie meinte, dass es für sie okay wäre, doch dann habe ich für mich selber den Entschluss gefasst, dass es wahrscheinlich weder mir, noch ihr gut tun würde, wenn wir uns gleich wieder sehen würden. Denn erst nach diesem einen Treffen wurde mir schmerzlich mehr bewusst, dass es endgültig ist und es (vielleicht auch nur im Moment) nichts an der Situation oder ihrer Meinung ändern würde, wenn wir nochmal mit einander reden würden. Also habe ich ihr gesagt, dass ich sie vorerst aus meinem Handy, Facebook etc. lösche und blockiere, weil ich mir sonst einfach selbst nicht die Möglichkeit geben kann mich damit zurechtzufinden. Natürlich hatte sie vollstes Verständnis dafür und wünschte mir noch alles gute.
Anfang der Kontaktsperre:
Es war ein komisches Gefühl für mich, sie so ganz aus meinem Leben zu streichen. Ich habe auch noch alle Sachen die ich von ihr bekommen habe, oder die mich an sie erinnern, in eine Kiste gepackt und im Keller verstaut. Die Dinge, die sie noch bei mir hatte, brachte ich ihrem Mitbewohner vorbei. Jetzt hatte ich zumindest nichts mehr zu Hause, das mich an sie erinnert.
Irgendwie war das ein befreiendes Gefühl. Ich habe sehr schnell gemerkt, dass mir gut tat und es mir auch schon um einiges besser ging. Ich war sogar ziemlich überrascht wie „gut“ ich mich im Vergleich zu den 2 Wochen davor fühlte. Ich hatte nun Zeit, mich auf die Uni zu konzentrieren und hab extrem viel anderes geplant und organisiert (Ferienjob, Urlaub, sonstige Unternehmungen während dem Semester, ...).
Ich habe in diesen drei Wochen auch viel unternommen, vor allem viel mit Freunden. Ich bin auch wieder oft ausgegangen (eine Alk. habe ich mir trotzdem verhängt, weil ich weiß, dass es mir dadurch vielleicht im Moment etwas besser gehen könnte, aber es auf jeden Fall kontraproduktiv wäre und mich eh nur wieder runterziehen würde) und hatte auch ein bisschen Spaß dabei. Natürlich fühlte ich mich lang nicht so gut, wie ich es vorgetäuscht habe, aber es war schön, dass meine Freunde mich nicht mehr so bemitleidend ansahen, sondern wieder richtig Spaß an dem Menschen hatten, den sie in mir sahen.
So vergingen mehr oder weniger meine letzten 3 Wochen, in denen ich gar keinen Kontakt zu ihr hatte. Ich habe so viel unternommen wie es sich nur an einem Tag reinquetschen lässt und das war eine gelungene Ablenkung für mich. Jedoch ist es nach wie vor nur Ablenkung. Sobald ich am Abend ins Bett gehe, oder generell nur Zeit für mich habe, zieht es mich immer wieder ziemlich runter. Aber ich denke das ist ganz normal...
Ich im Jetzt:
Ich weiß jetzt, dass es in den ersten zwei Wochen nicht unbedingt produktiv für mich war, ihr so nachzuhängen, aber ich habe das in dem Moment einfach gebraucht und ich sah für mich keine Chance in irgendeiner Weise loslassen zu können.
Ich habe mittlerweile akzeptiert (oder eher akzeptieren müssen), dass es aus ist und dass es im Moment nicht gut wäre mich bei ihr zu melden. Es fällt mir natürlich nicht leicht, es so zusehen, aber ich weiß, dass es anders nicht funktionieren würde. Die Kontaktsperre tut mir in gewisser Weise gut, auch wenn ich sie wirklich sehr vermisse (als feste Freundin und auch als Freundin).
Die eine Seite:
Was ich mittlerweile auch erkannt habe ist, dass es mir extrem gut getan hat, dass Schluss war. Ich denke ich habe das gebraucht. Ich bin stärker geworden, nutze meine Zeit so gut ich nur kann und versuche mich über meine weitere Ausbildung und berufliche Zukunft Gedanken zu machen. Ich bin in den letzten 2 Jahren immer so dahingeschwommen. Ich wusste nicht, was ich studieren will und hab auch schon 2 mal gewechselt. Ich weiß es nach wie vor nicht sicher, aber ich habe jetzt mehr Motivation und Engagement denn je, mich da mit aller Kraft und Energie reinzuhängen, bis ich es geschafft habe, mir zumindest darüber im Klaren zu werden.
Ich war ein klassischer „ich sollte mal“ und „das muss ich unbedingt mal machen“ usw. Mensch, der sich immer viel vornimmt – und auch viel macht – aber nie so viel macht wie er machen könnte. Und das möchte ich nicht mehr sein und ich bin auf dem Weg, das nicht mehr zu sein. Und genau aus dem Grund (und auch ein paar anderen) muss ich mir einfach eingestehen: Ja, es war gut, dass wir es beendet haben. Ich konnte und kann mir so über vieles im Klaren werden.
Die andere Seite:
Ich vermisse sie. Ich vermisse sie als Menschen, sie in unserer Beziehung, sie als beste Freundin, sie als feste Freundin.
Ich würde gerne wieder mit ihr reden, es nochmal versuchen, von neuem beginnen, es nochmal langsam angehen, sehen wo wir dann stehen. Aber ich weiß, dass nicht ich derjenige bin, der das zu entscheiden hat. Wenn etwas kommt, dann muss es von ihr kommen, das weiß ich und das macht es sehr schwer für mich.
Sie hat mir ja auch gesagt, dass ihr Kopf unbedingt will, aber ihr Herz im Moment einfach nicht. Ich glaube (allerdings ist das nur eine Vermutung), es hängt auch damit zusammen, dass sie sich momentan generell sehr unsicher in ihrem Leben ist (Ausbildung, Zukunft, die Zeit läuft immer einen Tick schneller, als man selbst). Aber wie gesagt, das ist nur eine Vermutung. Sie hat, so viel ich weiß, gerade viel an der Uni zu tun und kann sich so auch gut ablenken und vielleicht brauchen wir diese Zeit beide.
Was mir zusätzlich noch sehr weh tut ist, dass ich weiß, dass es ihr mit der ganzen Situation auch nicht gut geht. Sie ist ein sehr gefühlvoller und mitfühlender Mensch (mitfühlender, als jeder andere den ich bisher in meinem Leben traf) und es ging ihr auch ganz und gar nicht gut dabei mitanzusehen wie es mir ging (was ein großer Grund für mich war, zu versuchen mich wieder aufzurappeln).
Mein bester Freund hat in ihr auch eine sehr gute Freundin gefunden und es schön, dass er sich auch ein wenig um sie kümmert (der arme Seelsorger hat es gerade sicherlich nicht leicht mit uns zwei). Ich habe dann auch mal (ich weiß, so etwas macht man nicht und das Recht dazu habe ich sowieso nicht) kurz sein Handy geschnappt, um schnell mal seine SMS mit ihr zu checken, damit ich weiß wie es ihr geht. Ich wollte nicht nachspionieren und es war keine Handlung aus Eifersucht; ich vertraue sowohl ihm als auch ihr vollkommen und ich kenne sie beide gut genug um zu wissen, dass sie mir so etwas nie antun würden. Jedenfalls hat sie ihm am Abend unseres Treffens nach der zweiwöchigen Funkstille geschrieben, dass sie ein Monster sei und wie sie jemandem so etwas nur antun könne. Und das hat mir dann doch einen ziemlichen Stich versetzt. Wenn ich so an unser Treffen zurückblicke, verstehe ich aber auch, dass sie in dem Moment so über sich gedacht hat. Ich war ziemlich am Ende nach diesen zwei Wochen. Ich konnte einfach nicht mehr weiter und das habe ich ihr leider auch irgendwie gezeigt. Und es tut mir unendlich leid, dass ich so war und ihr das angetan habe (wo ich doch weiß, wie mitfühlend sie ist und wie sehr sie am Leid anderer zugrunde geht). Aber so etwas werde ich nie wieder zu lassen! Auch wenn wir eine Kontaktsperre haben, werden wir uns so oder so sicher demnächst wieder über den Weg laufen. Wir sind beide aus dem selben Ort und studieren beide in der selben Stadt, also ist das unumgänglich. Und wenn das passieren wird, werde ich versuchen so stark und glücklich wie möglich zu sein, denn noch mehr leid kann und will ich ihr nicht antun.
So, ich denke ich habe vorerst genug geschrieben. Ich kann mich leider nicht immer so ausdrücken, wie ich manche Dinge meine, aber ich hoffe es hat halbwegs geklappt.
Hoffentlich kann der ein oder andere etwas von meinem Erlebten brauchen und mitnehmen. Ansonsten hat es mir so oder so gut getan ein paar Gedanken niederzuschreiben und zu strukturieren.
Ein Frage habe ich aber doch noch: Was habt ihr für Tipps, wenn wir uns wieder über den Weg laufen?
Ich werde auf jeden Fall versuchen nicht bemitleidenswert auszusehen und stark zu sein, das habe ich ja bereits geschrieben. Ich versuche auch so gut gelaunt und glücklich zu sein wie es mir möglich ist (natürlich ohne es unglaubwürdig zu übertreiben; aber in dem Fall wird es wahrscheinlich eh schon reichen ein wenig zu lächeln, wenn ich daran denke wie ich bei unserem Treffen ausgehsehen haben muss...). Denn schließlich war das der Mensch den sie mag, in den sie sich verliebt hat und der sie glücklich gemacht hat.
Ach und noch ein rieeeeesengroßes DANKESCHÖN! an alle die gelesen, geschrieben, geantwortet und Rat gegeben haben! Es hat mir damals und jetzt wieder sehr gut getan ein paar Gedanken niederzuschreiben und ich war froh, dass mir auch ein paar von euch geantwortet haben, das hat mir sehr geholfen. Also danke danke danke!