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Die erste Trennung - und völlige Verwirrung

K
Hallo,

auf der Suche nach Rat und Hilfe in meiner momentanen Situation bin ich auf dieses Forum gestoßen. Ich finde es toll, dass hier das Internet seine soziale Seite zeigt, ich meine Gedanken und Gefühle mit Menschen teilen kann die verstehen was ich fühle und man sich gegenseitig hilft um dieses dunkle Tal der Trennung zu durchschreiten.

Ich möchte versuchen meine Gedanken und Gefühle möglichst geordnet niederzuschreiben, aber es ist schwierig alles zu erfassen, es ist unmöglich dieses Chaos zu ordnen.

Sorry vorab wenn es nicht so strukturiert ist, Ich möchte es aber versuchen, um mir zu helfen einen Weg zu finden. Um zu verstehen und auch zu verarbeiten, ich will weiter gehen, auch wenn es leichter klingt als es wahrscheinlich wird.

Ich bin 28 Jahre alt, war bis heute seit vier Jahren, 8 Monaten und genau einem Tag in einer Beziehung. Meine Partnerin hat heute unsere Beziehung beendet. Die Trennung kam für mich sehr schnell, in dem Moment sehr überraschend und heftig.

Wir haben uns über einen gemeinsamen Bekannten kennen gelernt, sie war aus einer 4 jährigen Beziehung gekommen, ich war bis dahin ein unbeschriebenes Blatt, bis zu dem Zeitpunkt hatte ich noch keine ernsthafte Beziehung geführt. Es ging alles enorm schnell - wie ich heute weiß, auch das Ende - wir haben uns in einer größeren Gruppe getroffen, viel geschrieben, telefoniert und dann habe ich sie für ein Wochende besucht. Hals über Kopf ging es somit in meine erste richtige Beziehung.

Die erste Zeit war selbstverständlich wundervoll, alles ist rosa, Wolke 7. Auf Grund einiger Macken gab es aber auch da bereits kleine Probleme, Probleme die sich mit der Zeit potenziert haben.

Sie war sehr eifersüchtig, hatte Probleme zu vertrauen, war sehr einnehmend und auch wenig kompromissbereit. Ich durfte keine andere Frau attraktiv finden, musste mich oft rechtfertigen warum ich etwas weiß, woher ich etwas kenne. dieser Punkt ist unglaublich umfangreich, aber ich glaube es wird klar was ich meine.

Je länger die Beziehung lief, umso mehr gab es somit Streit, Stress und irgendwann war es so weit, dass eine Trennung zum Running Gag der Streitigkeiten wurde. Mir wurde immer wieder vorgeworfen beziehungsunfähig zu sein, immer wieder sagte sie, dass sie es nicht mehr will. Ich war immer der, der keine Ahnung hatte wie es läuft. Auf mich wirkte es immer so, ihr Weg oder nichts. Alles andere ist Mist. Darauf konnte ich nicht aufbauen, konnte aber auch nicht loslassen.

Durch ihre Eifersucht habe ich leider viele Freunde vernachlässigt, habe mich sehr eingeschränkt und versucht es ihr recht zu machen. Ich habe mein Leben auf sie ausgerichtet, meine Freizeit, meine Planungen. Sie musste dieses Opfer nie bringen, denn ich wollte so nicht sein. Wir haben die meiste Zeit immer zusammen verbracht, aber wenn sie etwas unternehmen wollte, dann wollte ich das sie das macht

Das Thema Trennung stand somit immer im Raum, manchmal eine Maus, dann wieder ein Elefant. Ihr Misstrauen, ihre Eifersucht waren für mich wirklich schlimm. Die Streitgespräche wurden immer heftiger, es wurde zum Teil sehr persönlich und traurigerweise auch sehr beleidigend. Ich bin ein sehr harmoniebedürftiger Mensch, ich diskutiere gern und sachlich aber das kannte ich nicht.

Gerade diese Punkte standen auch einer gemeinsamen Wohnung im Weg, ich wollte nicht, wenn mir nicht vertraut wird. Im Prinzip ist die Beziehung nie voran gekommen. Wir standen still. Ich bin wegen meines Jobs noch knapp 50 Kilometer weggezogen, wollte nicht länger pendeln, war der Zukunft der Beziehung skeptisch gegenüber, aber ich bin immer zu ihr gefahren. Sie war mein Lebensmittelpunkt, ihre Wohnung mein zu Hause.

Trotz allem, es endete nicht, es ging immer weiter. Wir hatten zwischenzeitlich eine kleine Auszeit - haben es ohne einander nicht ausgehalten - und weiter gemacht.

Bis heute. Das letzte Jahr war für uns, auch für mich unglaublich schwer. Im Mai ist mein Onkel plötzlich und unerwartet verstorben, am Tag der Trauerfeier erhielt sie dann die Diagnose Brustkrebs. Diese Zeit war für die Beziehung noch belastender. Ich habe sie durch die Zeit der Therapie begleitet, diese ist auch erfolgreich abgeschlossen worden. Wie ich jetzt merke, hatte sie damit auch abgeschlossen - mit uns. Ich bin hingegen immer mehr eingebrochen, der ganze Stress hat mich leider depressiv stark verstimmt. Ich habe Montag einen Termin beim Arzt und hoffe auf Hilfe.

Wir hatten vor einigen Wochen noch ein ernstes und gutes Gespräch, wir wollten es anpacken und besser machen. Wahrscheinlich wollte ich es. habe mir Mühe gegeben was sie auch immer bestätigt hat, aber es war vergeblich.

Auf Grund der langen Zeit zur Genesung nach der Therapie hat sie viel für sich getan, hat sich selbst geändert und die Prioritäten neu gesetzt. Sie hat sich ein Tattoo stechen lassen, einen großen Urlaub mit einer Freundin gemacht, viele Freunde besucht, sich den Traum vom Hund erfüllt.

Ich war leider außen vor, stecke in einer sehr wichtigen Fortbildung. Hätte mir das aber auch niemals rausnehmen dürfen. All das hat ihr wohl gezeigt, es geht auch ohne mich.

Es war Mittwoch Abend, wir lagen auf dem Sofa, als sie plötzlich sagte: Ich weiß nicht ob ich noch etwas fühle.

Das traf mich wie ein Schlag ins Gesicht. Liebe war nie unser Problem, Liebe war vermeintlich der Grund warum es immer weiter ging. Ich war völlig durch den Wind, am Donnerstag bin ich extra früh zu ihr um mit ihr zu sprechen. Ich wollte nicht das es endet, ich habe wahrscheinlich richtig gebettelt. Sie war sich nicht 100% sicher, also wollten wir nochmal abwarten.

Aber wir haben alle ein Bauchgefühl - und meins war mies. Ich habe mich Freitag durch den Tag gequält, habe im Kopf immer einen Film ablaufen gehabt: Best of Beziehung. Jeder schöne Moment, jede tolle Erinnerung war da. Überall war sie. Wir haben zusammen so unglaublich viel erlebt, viel durchgemacht. Auch wenn es paradox ist, sie war mein Leben.

Dann haben wir telefoniert, und mein Bauchgefühl wurde noch schlimmer. Ich war innerlich unglaublich angespannt, mein Herz raste. Das ging heute den ganzen Tag so weiter.

Nach dem Ende meines Lehrgangs bin ich zu ihr. Bin in die Wohnung, ziehe die Schuhe aus, gehe zum Bett um meine Tasche abzustellen. Ich schaue in ihr Gesicht, frage: Soll ich die Jacke an lassen? - sie nickt: Es tut mir so leid. Das war's. Ende von uns. Wir haben noch kurz gesprochen, Kleinigkeiten geklärt, Ich habe meine Sachen zusammen gesucht, wir haben uns verabschiedet, und ich bin gegangen.

Ich habe mich für die gemeinsame Zeit bedankt, bedankt für alles was wir zusammen erlebt haben. Für alle Erfahrungen und Erlebnisse.

Auf dem Weg zum Auto flossen die Tränen. Jetzt liege ich bei meinen Bruder auf dem Sofa und schreibe hier.

Ich wollte nicht nach Hause. Wollte nicht allein sein. Ich habe Angst, Angst vor den Momenten der Erinnerung, davor wieder solchen Schmerz zu spüren. Ich bin jetzt gerade erstaunlich ruhig, habe glaube ich noch nicht realisiert, das sie weg ist. Für immer. Keine Nähe, keine Liebe. Das ich nicht mehr mit ihr schreibe, telefoniere, lache, weine oder ihr körperlich nah sein kann.

Aber ich habe Angst vor dem Moment der Erkenntnis. Gerade die Weihnachtszeit war immer unsere schönste Zeit. Backen, Weihnachtsmärkte, Zweisamkeit. Ich habe meinen Lebensmittelpunkt verloren, meinen Alltag, meine Liebe, die letzen Jahre meines Lebens. Es tut weh. Unglaublich weh. Und ich habe Angst. große Angst vor dem was kommt.

02.12.2018 01:34 • x 3 #1


K
Und jetzt sind sie da, die Gedanken in der Nacht. Was tut sie? Wie geht ihr? Tut es ihr auch weh? Vermisst sie mich? Ich habe kaum Schlaf gefunden, der Kopf ist müde und leer, aber die Seele in Panik und mein Herz gebrochen. Ich war mir nicht bewusst, das ich so fühlen kann.

Ich will diesen Schmerz nicht. Und ich fange an, alles in Frage zu stellen. Der Kreislauf beginnt: war es deine Schuld? Hättest du es besser machen müssen? Ich komme nicht zur Ruhe, aber ich musste darüber schreiben. Ich kann nicht weinen, obwohl ich es wollte, bin nicht wütend über den Schmerz den sie mir zufügt, obwohl es einfach wäre.

Heute Abend muss ich wieder nach Hause, da liegen noch alle gemeinsamen Dinge auf dem Tisch. Alle von ihr gemachten Dinge, ein Poster zum ersten Jahrestag, ein Buch, warum sie mich liebt, viele kleine Geschenke, Karten, Briefe, Bilder... und ich habe Angst vor dem Schmerz.

02.12.2018 06:52 • x 1 #2


A


Die erste Trennung - und völlige Verwirrung

x 3


Tiefes Meer
Hallo @Knuffiboer ,

erstmal ein herzliches Willkommen im Forum. Es ist gut, dass Du Dich hier angemeldet hast, denn hier sind fast immer Menschen , mit denen Du Dich austauschen kannst . Die ersten Tage nach einer Trennung sind die härtesten . Es dauert, bis man das alles wirklich realisiert hat und der Verlust erscheint immens. Mit wachsendem Abstand wird es nach und nach besser .

Zitat:
Der Kreislauf beginnt: war es deine Schuld? Hättest du es besser machen müssen?
Nein, Du hast alles so gut gemacht, wie Du es eben konntest. Klar wirst Du auch Fehler gemacht haben. Doch nach dem , was Du über sie schreibst, hat es nicht daran gehangen.

Manchmal ist es einfach so, dass auch unser bestes Bemühen um einen anderen Menschen nicht reicht . Weil irgendwas irgendwann nicht mehr ausreichend passt . Einer von beiden sich in eine andere Richtung entwickelt hat . Die schwere Krankheit hat sicher ihren Blick auf das Leben verändert . Es klingt, als ob sie sich stärker ausprobieren will .

Zitat:
Heute Abend muss ich wieder nach Hause, da liegen noch alle gemeinsamen Dinge auf dem Tisch. Alle von ihr gemachten Dinge, ein Poster zum ersten Jahrestag, ein Buch, warum sie mich liebt, viele kleine Geschenke, Karten, Briefe, Bilder... und ich habe Angst vor dem Schmerz.
Pack vielleicht die Dinge für den Anfang aus dem Blick . Großer Karton oder so und schreib hier weiter. Hier darf alles rein.

02.12.2018 11:10 • x 2 #3


K
Hallo,

vielen herzlichen Dank für die Antwort.

Ja, ich kann vieles von dem was passierte nachvollziehen, allerdings bin ich noch im idealisieren.

Ja, sie musste weiter. Ich passte nicht mehr in ihr Leben. Leider war es ihr nicht möglich zu warten. Sie hat mich einfach abgehängt. Auf die Frage nach dem Grund war die Antwort: die letzen vier Jahre. Es sei immer mehr in ihr kaputt gegangen, sie sei Stück für Stück zerbrochen. Diese Phase hat sie wohl für sich innerlich bereits erledigt habt.

Es tut nur weh, aber es hilft zu schreiben und auch der Thread über die Tipps zur Verarbeitung hilft. Natürlich quält mich auch die Frage, ob sie vielleicht jemanden kennen gelernt hat und mich ersetzt. Jemanden der meinen Platz ersetzt. Ich quäle mich mit Überlegungen die mich gar nichts mehr angehen, denn es ist vorbei. Endgültig.

02.12.2018 11:31 • x 1 #4


Tiefes Meer
Zitat von Knuffiboer:
Auf die Frage nach dem Grund war die Antwort: die letzen vier Jahre. Es sei immer mehr in ihr kaputt gegangen, sie sei Stück für Stück zerbrochen.


Ja, nee. Is' klar. Und warum hat sie dann nichts konstruktives unternommen ? Ich meine, dass das hier kein beziehungsförderliches Verhalten ist, dürfte klar sein:

Zitat:
Sie war sehr eifersüchtig, hatte Probleme zu vertrauen, war sehr einnehmend und auch wenig kompromissbereit. Ich durfte keine andere Frau attraktiv finden, musste mich oft rechtfertigen warum ich etwas weiß, woher ich etwas kenne. dieser Punkt ist unglaublich umfangreich, aber ich glaube es wird klar was ich meine.

02.12.2018 11:41 • x 1 #5


K
Natürlich, das ist mir irgendwie ja auch sehr bewusst. Ich war enorm eingeschränkt, habe auch nicht viel Glück oder Freude empfunden, insgesamt war diese Beziehung irgendwo Gift für meine Psyche weil ich tatsächlich mich verbogen haben, um ihr zu genügen und auch um keinen Streit zu haben.

Nur wer kennt das nicht? Dieser Schmerz ist nicht rational. Der Verlust schlägt mir ins Gesicht, die Angst in den Bauch und der Kopf ist auf Standby während das Herz vor sich hin bröckelt.

Sie Advents und Weihnachtszeit waren immer unsere schönsten Momente, die tollste Zeit. Und jetzt bricht der Boden unter den Füßen und der Mittelpunkt des Lebens wurde mir genommen.

02.12.2018 11:57 • #6


Tiefes Meer
Zitat von Knuffiboer:
Dieser Schmerz ist nicht rational.


Seelischer Schmerz ist ein Gefühl und Gefühle sind schon von Haus aus nicht rational . Allerdings könnte es nützlich sein, in Dir ein wenig zu graben, ob da nicht auch andere Gefühle zu finden sind. Wut zum Beispiel . Wut auf sie, weil sie es über all die Jahre nicht geschafft hat , Dir zu vertrauen ?

Zitat von Knuffiboer:
Sie Advents und Weihnachtszeit waren immer unsere schönsten Momente, die tollste Zeit. Und jetzt bricht der Boden unter den Füßen und der Mittelpunkt des Lebens wurde mir genommen.


Die Festtage sind für viele eine besonders schwierige Zeit nach einer Trennung. Irgendeine Idee, was Du tun könntest, um nicht völlig zu versumpfen ? Was ist mit Deinem Bruder ? Kannst Du da für die Feiertage ein wenig mit unterschlüpfen ?

02.12.2018 12:24 • #7


K
Ich werde die Feiertage mit meiner Familie verbringen, und hoffe es alles zu überstehen. Solang werde ich bei meinem Bruder einziehen, da habe ich wirklich Glück. Ich erfahre mehr Rückhalt als ich befürchtet habe, trotzdem habe ich natürlich Angst und Zweifel an der eigenen Kraft. Aber wenn ich weinen muss, dann weine ich, und weiter geht es.

Ich bin jetzt gerade beim Sport, trainiere, mache den Körper müde. Irgendwie tut es gut, jetzt gerade kann ich abschalten. Musik in den Ohren und einfach machen.

Diesen Blickwinkel hatte ich bislang nicht, danke für diese Perspektive. Ja, ich war oft wütend und tief enttäuscht kein Vertrauen zu erfahren, ich empfand es immer als unfair und haltlos. Das ist mir bis jetzt gar nicht mehr bewusst gewesen. Ich werde viel reflektieren müssen, mit Sicherheit habe ich nicht alles richtig gemacht, aber sowas hatte ich nie verdient.

02.12.2018 13:30 • x 1 #8


Tiefes Meer

Jepp. Du bist auf der richtigen Fährte und machst das alles gerade sehr gut . Sport, soziale Ressourcen aktivieren , reflektieren, hier schreiben.

Du verdienst in der Tat was besseres als einen Menschen, der Deine Vertrauenswürdigkeit weder richtig realisieren noch richtig schätzen kann . Und dennoch wärst Du in der alten Situation geblieben . Warum ? Was waren Deine Motive ?

Die erste Antwort auf diese Frage ist zumeist - weil ich doch geliebt habe. Doch da drunter ist weiteres . Bei vielen z.B. Angst vor dem Ungewissen, Neuen . Angst, womöglich ohne den bisherigen Rahmen nicht klarzukommen. Angst, womöglich wirklich so klein zu sein, wie man sich fühlt.

02.12.2018 14:15 • x 2 #9


K
In deinem Beitrag steckt so viel Wahrheit...

Ich versuche bestmöglich klar zu kommen, mein bester Freund steht mir bei, mein Bruder nimmt mich auf, ich werde vielleicht auch versuchen alte Kontakte aufleben zu lassen, auch wenn ich mich irgendwie schäme.

Danke für die Bestätigung, ich habe einiges an Inspiration nur durch das Lesen des Forums erhalten. Das was ging wollte ich umzusetzen. Ich verfalle etwas in Aktionismus, wahrscheinlich als Flucht vor dem Schmerz. Ich habe Angst vor der Ruhe der Nacht, wenn niemand da ist der mich auffängt. Allein bin.

In einem ersten Impuls heute morgen habe ich zwei Mails geschrieben.

Eine an das örtliche Tierheim, ob Gassigänger gesucht werden. Ich mag die Wärme und Dankbarkeit welche Hunde geben können. Ich bin mit Hunden aufgewachsen und wünsche mir schon lang einen eigenen Hund. Aber der Beruf lässt es nicht zu, so finde ich vielleicht trotzdem die Möglichkeit meine neue freie Zeit sinnvoll zu nutzen.

Die zweite Mail ging an eine Kampfsport Schule, ich habe oft daran gedacht sowas zu machen. Jetzt habe ich vielleicht die Möglichkeit. Ich muss es nur durchziehen, und davor habe ich ein wenig Sorge. Ich gehöre zum Typ Mensch der schnell Rückzieher macht.

Ich weiß, das ich neue Kontakte knüpfen muss, das fällt mir recht schwer da ich ein zurückhaltender Mensch bin, aber vielleicht schaffe ich es.

Die Antwort auf die Frage warum habe ich mir oft gestellt und auch stellen lassen müssen. Für mich war der Grund immer klar, weil ich sie liebe, weil ich sie zur Traumfrau stilisiert habe.

Ich hatte nie Glück mit Frauen vor ihr, ich war in meiner Jugend stark übergewichtig, mit 19 Jahren standen gut 112 Kilo auf der Waage. Ich war unzufrieden, frustriert. So konnte ich keine Partnerin finden. Ich war daher sehr lang allein, fing an Sport zu treiben, habe knapp 40 Kilo abgenommen und dann kam sie. In der Beziehung ist es wieder ein Bisschen mehr geworden, aber das kommt wieder runter.

Sie zeigte Interesse, war sofort verknallt und hat mich umgarnt. Ich war völlig überwältigt, fand es toll begehrt zu werden und es kam wie oben geschrieben. Ich verknallte mich und mit der Zeit wuchs die Liebe.

Aber auch Ich habe alle Streitigkeiten nicht spurlos überstanden. Mehr und mehr wurde ich frustriert, aber glaubte immernoch an Liebe. In den tollen Momenten war sie wirklich meine Frau, es passte, dann war irgendwas in ihrem Kopf und sie wurde zur Furie. Ich möchte sie nicht schlecht machen, sie war sehr herzlich, fürsorgend, warm. Ein guter Mensch, aber für mich eigentlich keine passende Partnerin.

Ich hielt immer fest, wegen der Liebe. Wahrscheinlich war es die Angst vor Einsamkeit, die Angst vor Schmerz, die Angst wieder allein zu bleiben. Vor allem in den letzen Monaten, außerdem konnte ich sie während der Krankheit nicht hängen lassen, das wäre menschlich einfach furchtbar.

Das Problem an der Sache... Ich denke zurück, schreibe es hier nieder, und sollte froh sein wieder frei zu sein. Aber wie gesagt, in den ruhigen Momenten kommt die Angst, der Schmerz und die Einsamkeit. Da ist jeder Gedanke vergeblich, da weint die Seele und es spricht das Herz. Der Bauch tut weh und das Gemüt wird schwer. Alles Wissen hilft dann nicht. Deswegen schreibe ich, ich wiederhole mich bestimmt oft in meinen Aussagen, aber ich muss raus damit.

02.12.2018 14:57 • #10


K
Ich glaube ich befinde mich noch in einem Schockzustand, glaube es ist noch nicht realisiert... Aber wann endet dieser?

02.12.2018 15:32 • #11


Tiefes Meer
Zitat von Knuffiboer:
Ich hielt immer fest, wegen der Liebe. Wahrscheinlich war es die Angst vor Einsamkeit, die Angst vor Schmerz, die Angst wieder allein zu bleiben. Vor allem in den letzen Monaten, außerdem konnte ich sie während der Krankheit nicht hängen lassen, das wäre menschlich einfach furchtbar.


All diesen Ängsten darfst Du Dich jetzt stellen - der Angst vor Einsamkeit , Schmerz , vor dem Allein-Bleiben . Und Du wirst Antworten für Dich darauf finden . Erfahren, dass Du für Dich auch ohne Partnerin gut sorgen kannst. Erfahren, dass es für Dich auch als Single schöne Erlebnisse gibt .

Zitat von Knuffiboer:
Das Problem an der Sache... Ich denke zurück, schreibe es hier nieder, und sollte froh sein wieder frei zu sein. Aber wie gesagt, in den ruhigen Momenten kommt die Angst, der Schmerz und die Einsamkeit. Da ist jeder Gedanke vergeblich, da weint die Seele und es spricht das Herz. Der Bauch tut weh und das Gemüt wird schwer. Alles Wissen hilft dann nicht. Deswegen schreibe ich, ich wiederhole mich bestimmt oft in meinen Aussagen, aber ich muss raus damit.


Normal. Die Verarbeitung dauert . Und die neuen Erfahrungen und Erlebnisse , die Du zweifellos machen wirst, die sind jetzt eben noch nicht da . Wie denn auch nach ein paar Tagen ? Solche Prozesse brauchen Geduld . Doch wie schon gesagt - Du bist wirklich gut unterwegs und je mehr ich von Dir lese, desto mehr bin ich davon überzeugt, dass Du ein sehr sympathischer Mensch bist. Das wird auch anderen nicht entgehen, wenn Du Dich jetzt wieder mehr draußen blicken lässt .

02.12.2018 16:26 • x 1 #12


V
Hallo Knuffiboer,

ich empfinde deine Posts als sehr reflektiert und dennoch schreibst du auch viel von Gefühlen.

Die Kombination ist gut. Denn das sind die besten Voraussetzungen um eine Trennung zu verarbeiten.

Hab Mut und vertraue auf dich! Ich bin mir sehr sicher, dass du deinen Weg finden wirst den Schmerz zu überwinden!

02.12.2018 16:34 • x 2 #13


K
Vielen Dank für eure Antworten. Es tut mir gut das zu lesen. Ich erwarte nicht das es sprunghaft besser wird, eher das es erstmal richtig bergab geht.

Aber irgendwie möchte ich trauern, möchte verarbeiten und nicht verdrängen. Es waren fast fünf Jahre meines Lebens, mit vielen Erlebnissen und guten, tollen Momenten.

Ich weiß nicht ob ich mich vielleicht auch selbst belüge. Mich in Aktionismus fliehe um mich nicht meiner Angst und dem Schmerz stellen zu müssen. Ich weiß das es viel Zeit bedarf eine Trennung zu verarbeiten. Auf Anraten meines besten Freundes habe ich mir auch noch ein Buch bestellt. Ich habe schon lange nicht mehr für mich gelesen, ich hoffe es hilft zu verstehen.

Der Moment der Wahrheit erwartet mich noch heute Abend. Ich weiß nicht ob ich alle Sachen einfach so schnell wie möglich weg legen soll, oder ob ich ganz bewusst nochmal lese was sie geschrieben hat, anschaue was sie mir gemacht hat. Einen bewussten Abschluss herbeiführen. Und dann folgt die Nacht allein im Bett, sie war selten bei mir, trotzdem ist alles in der Wohnung mit ihr verbunden.

02.12.2018 17:17 • x 1 #14


V
Zitat von Knuffiboer:
Ich weiß nicht ob ich mich vielleicht auch selbst belüge. Mich in Aktionismus fliehe um mich nicht meiner Angst und dem Schmerz stellen zu müssen

Trauer hat keinen festen Ablaufplan. Alles zu seiner Zeit.

02.12.2018 18:27 • x 2 #15


A


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