Hallo Riese,
hin und wieder schaue ich hier rein und finde interessante Denkanstöße. Das Forum beheimatet (auch wenn vorübergehend Gott sei Dank) viele nette und hilfsbereite Menschen. Dieses hilft einem enorm die erste dreckige Zeit unmittelbar nach der Trennung zu überleben. Großes Lob an alle Beteiligten!
Ich verstehe wirklich alles was du gerade fühlst, Riese.
Auch ich hatte anfangs die Nähe eines Mannes stark vermisst und wollte unbedingt wieder eine neue Beziehung haben. Bloß keine Zet verlieren.
Auch ich hatte mich 3-5 Monate nach der Trennung mit einigen Männern getroffen, um letztendlich feststellen zu müssen, dass ich sie nicht mal anfassen kann. Weil zu wider. Allles fühlte sich so fremd, so falsch an. Irgendwann kam der Punkt wo ich mit Dating aufhörte. Weil für mich sinnlos war. Somit habe ich mich auf andere Sachen konzentriert: Job, Freunde, Ausgehen, Reisen, Hobbys.
Jetzt, fast 1 Jahr nach der Trennung, geht es mir gut. Ich kann mich nicht beschweren, vor allem wenn man auf die Zeiten vor 1 Jahr zurückblickt. Ja, ich denke immer noch täglich daran was mir passiert ist und an ihn. Täglich. Weniger, aber täglich. Andere Männer sind mir allerdings nicht mehr eklig; ich könnte mir schon was Neues beziehungstechnisch vorstellen. Aber ich erstappe mich nach wie vor dabei, dass ich nach einem Mann suche, der meinem Ex in einigen Punkten ähnelt. Ist wie zu einer Messlatte geworden. Ich denke, dies spricht nicht unbedingt dafür, dass ich die Vergangenheit komplett hinter mich gelassen habe. Etwas bleibt noch in der Luft hängen. Dies soll sich erst vollständig auflösen.
Mit meinem Ex habe ich mich apropos vor 1,5 Monaten getroffen. Und mir wurde noch mal deutlich und klar, dass sein Herz nun woanders ist. Es tat weh dies noch mal realisieren zu müssen. Unsere Zeit ist vorbei. Ich konnte es sehr stark spüren. Es war hart, aber wahrscheinlich war es für meinen Abschluss mit der Geschichte notwendig gewesen.
Ich denke, das Schrwierigste an der Trennung ist es zu akzeptieren, dass die Beziehung vorbei ist, dass der Partner damit durch ist, dass die schönen und unschönen Zeiten mit ihm nun für immer der Vergangenheit angehören. Und es ist egal wer und wo mehr schuld am Scheitern der Beziehung ist. Sie ist vorüber. Punkt. Und das zu akzeptieren ist mega schwer.
Dass du, Riese, viel unterwegs bist, ist goldrichtig. Das mache ich auch je nach Möglichkeit. Wobei ich es mittlerweile auch schön finde mich zuhause mit einem Buch oder einem Film gemütlich zurückzuziehen.
Vielleicht beruhigt es dich, aber auch mich überkommt ab und zu das Gefühl der Einsamkeit. In solchen Tagen ist das Durchhängenprogramm angesagt (mit reichlichen Tränen natürlich ). Das vergeht aber.
Was ich noch stark nachemppfinden kann ist das Gefühl der Leere. Ich sehe zwar nette, hübsche Männer um mich herum, aber irgendwie komme ich nicht zu Potte. Das Gefühl der Leere bremst mich ein. Ich habe den Eindruck, ich bin nicht mehr in der Lage wieder Liebe wie mal für meinen Ex zu spüren. Als ob er mir mein Herz aus der Brust rausgerissen und mitgenommen hätte. Ich bin irgendwie innerlich tot. Ja, ich kann wieder viel lachen, mir machen viele Sachen wieder Spaß, aber ich kann mich nicht verlieben. Ich bin aber nicht traurig deswegen. Ich denke, ich bin einfach noch nicht soweit. Das gras wächst nicht schneller wenn man daran zieht. Meine Seele braucht eben Zeit zum Regenerieren. Denn eine neue Liebe wird viel Energieinput brauchen. Dafür soll man gewappnet sein.
Ich wünsche dir weiterhin schöne Zeit. Und glaube mir, irgendwann schaust du auf den eingeschlagenen Weg zurück und wirst stolz auf dich selber sein: du hast es geschafft dich aus den dunklen (oder dunkelsten) Zeiten rauszuholen. An sich selber glauben. Diese Erfahrung wird einem noch nutzen. Das Leben ist ja lang.
LG
17.09.2015 18:57 •
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