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Die Einsamkeit erschlägt mich und ich verkrieche mich

L
Ich fühle mich so einsam und unendlich traurig seit Monaten und es fühlt sich jeden Tag schlimmer an.

Ich habe festgestellt, dass wenn man in Not ist keiner mehr richtig für einen da sein will. Ich dachte immer ich habe viele Freunde aber eigentlich sind es nur Bekannte. Wenn es noch 2 oder 3 sind dann ist es viel und ich habe Angst denen auf den Geist zu gehen mit meiner dauernden jammerei.

Ich liege seit einigen Tagen Nächtelang wach und schlafe erst zwischen 2-4 Uhr ein. Daher schlafe ich dann bis 11-12 Uhr und bin total depressiv. Anfangs habe ich es ja noch geschafft was zu lesen, mich irgendwie zu beschäftigen und nun liege ich apathisch da und schau an die Decke.

Ich weiß, dass das das Dümmste ist was man tun kann aber ich schaffe es nicht hoch zu kommen. Wie ein Magnet der mich im Bett hält.

Ich habe keinen Spaß mehr am Leben und in mir ist eine riesige Leere, die ich nicht gefüllt bekomme oder nicht weiß wie es geht. Ich kann mich nicht mehr erinnern was mir vor meiner Beziehung Spaß gemacht oder als Kind, auch weiß ich nicht was mir Spaß machen könnte da sich mein Kopf nicht konzentrieren kann.

Ich fühle mich so dumm, hässlich und hasse mich langsam selbst weil ich denke es ist alles meine Schuld gewesen, obwohl ich eigentlich weiß dass das so nicht stimmt. Es macht alles keinen Spaß mehr.

Gibt es für solche Probleme eigentlich Selbsthilfgruppen damit man wenigstens mit jemandem reden kann? Ich warte seit Wochen auf einen Therapieplatz bei einer Therapeutin. Ich war 9 Wochen in der Sinova Klinik in Friedrichshafen und als ich entlassen wurde hieß es ich brauche dringend wöchentliche Gespräche. Ich wusste nicht dass sich das alles so in die länge zieht. Langsam denke ich auch darüber nach nach einem Medikament zu fragen, dass mich vielleicht unterstützt.

22.06.2019 12:51 • x 1 #1


VictoriaSiempre
Es gibt z. B. von der Caritas o.ä. Verbänden (keine Angst, die missionieren nicht) Angebote bei Lebenskrisen. Da bekommst Du meist schneller einen Termin als bei einem niedergelassenen Psychologen.

Es hört sich schon sehr nach Depression an, was sich bei Dir anbahnt. Du solltest keine Scheu vor medikamentöser Behandlung haben. Allerdings sollten diese Medikamente von einem Facharzt verschrieben werden - und da schließt sich der Kreis: Zumindest hier wartet man auf einen Termin beim einem Psychiater auch Monate. Hat die Klinik Dir nichts an die Hand gegeben und nächste Schritte angeleiert? Meines Wissens wäre sie dazu verpflichtet gewesen https://www.bundesgesundheitsministeriu...ement.html,
aber ich weiß auch, dass Theorie und Praxis da auseinander klaffen.

Selbsthilfegruppen gibt es viele. Ob in Deinem Umfeld eine passende dabei ist, kannst Du googlen, hier z. B. https://www.nakos.de/informationen/basi...fegruppen/

22.06.2019 13:14 • #2


A


Die Einsamkeit erschlägt mich und ich verkrieche mich

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E
Hallo

Versuche nie dein Glück oder Glücklich sein von anderen abhängig zu machen.

Versuche auch alleine klarzukommen.

Das kann man auch üben und irgendwann wirst du es sogar genießen mit sich alleine etwas zu machen.

Es gibt soviel was man auch alleine genießen kann und wo man auch andere Menschen kennenlernen kann.

Gehe eine Runde schwimmen, mal allein ins Kino oder einkaufen und so weiter..

Liebe deinen Nächsten, wie dich Selbst



22.06.2019 13:17 • x 4 #3


T
Mein lieber

Du bist nicht alleine. Mir gehts ebenso wie dir. Nach trennungen bin ich auch depressiv. Wichtig hier sind neue inpute von aussen. Hast du jemanden mit dem du sprechen kannst oder etwas, das dich interessiert? Was hast du früher getan was dir spass machte? Vielleicht kannst du hier wieder anknüpfen.

Schau, ich bin in meinen 30igern und ich weiss ebenso wie du nicht wies weitergeht. Meine erhaltenen werte meiner eltern und meine vorstellungen eine eigene familie gründen zu wollen scheinen in dieser zeit nicht mehr kompatibel zu sein. Zumindest jetzt. Was wir tun können sind dinge, die wir kontrollieren können, nämlich uns selbst. Alles andere nicht. Finde es schade, dass wir in einem so vernetzten und digitalen zeitalter leben und dennoch so weit von sozial stabilen strukturen leben wie nie zuvor. Wir haben heute alle möglichkeiten leute kennenzulernen und soziale kontakte zu knüpfen, beziehungen einzugehen usw. und dennoch haben wir oftmals nichts und sind alleine, trotz dieses angebots.

Erinnert mich an: den wald vor lauter bäumen nicht sehen.

22.06.2019 13:30 • x 2 #4


L
Hi,
ja das stimmt ich jage seit Jahren einer Familie hinter her. Ich wünsche es mir so sehr und was habe ich davon? Eine Exfrau die fremd gegangen ist und die unsere Tochter mitgenommen hat als sie ging und eine große Liebe die mir das alles versprochen hatte und als ich ihr Heimat und ein Haus besorgt und eingerichtet hatte (ihr Haus) und wir sogar noch am Nachwuchs gearbeitet haben, schmeißt sie mich plötzlich raus als ich krank wurde obwohl ich für ihren Sohn wie ein Vater war den er nie hatte.

OK ich bin 43 und sie 31 aber so geht man doch mit niemand um der einem 4 Jahre geschenkt hat und alles auf dieser Beziehung aufgebaut hat.

Es stimmt ich glaube wir leben in einer Zeit wo die Familie nicht mehr so viel Bedeutung hat. Wir sind nur noch zu Lebensabschnittspartnern geworden! Ich fühle mich als Mann so sehr ausgenutzt und vielleicht bin ich auch selber Schuld dran, dass ich dem Partner in der Beziehung alles von den Augen ablesen will oder wenn er etwas möchte, ich dann sofort renne.

22.06.2019 13:43 • x 1 #5


NochEine
Hallo,

ich habe bereits in Deinem ersten Thread gelesen und weiß das Deine Frau die das Beziehungsende eingeläutet hat, auch das Du noch krank geschrieben bist wegen Deiner Schulter.

Ich weiß wovon Du redest, war selbst in so einem Zustand mit dem Unterschied das ich in einer fremden Stadt lebe in der es wirklich äußerst schwer ist Kontakte zuknüpfen. ich kann meinen alten Beruf nicht mehr ausüben, habe mich mit DRV rumschlagen müssen, meine Beziehung habe ich beendet weil er nicht ohne Alk und PC Spiele leben möchte. Ich war komplett abgestürzt, keiner da der mir zur Seite stand. Wirklich ganz alleine. Dann machte ich noch eine Dummheit, die ich mir aber Dank mit einigen Leuten aus diesem Forum verziehen konnte.
Ich war an einem Punkt angelangt wo ich dachte ich kann echt nicht mehr. Zumal ich noch ein Trauma erlitt. Ich musste mit einer stabilisierenden Therapie beginnen.

Ich bin aus diesem Loch gekommen weil ich selbst ganz viel an mir gearbeitet habe, ich fragte mich was möchte ich noch in meinem Leben und was nicht. Die Antwort war ich möchte glücklich sein, ich möchte sehen was geschieht wenn ich weiter mache und nicht aufgebe, ob als Mensch, ob im Berufsleben und überhaupt.

Ich bin auf einem sehr guten Weg, nur hin und wieder klopft die Traurigkeit an meine Tür, lasse ich auch mal zu, jedoch kneife ich meine Pobacken zusammen und geh raus. Als es noch sehr schlimm war zwang ich mich aufzustehen, machte mir einen Plan was ich an diesem Tag erledigen muss. Es waren ganz profane Dinge wie die Wäsche machen, einkaufen. Was mir auch sehr half ist mein Kater Max, ich hatte ja schließlich vor 20 Jahren die Verantwortung für ihn übernommen, also musste ich jeden Tag aufstehen und mich um ihn kümmern.

Ich kämpfte jeden verdammten Tag gegen diese negative Gedanken wie, alles sinnlos, hast ja niemanden, bist zu alt , am besten ich mache Schluss.

Alles Blödsinn wie ich heute weiß, ich weiß das ich niemanden benötige im Leben. Ich mach mein Glück nicht davon abhängig ob jemand an meiner Seite ist. ich bin mir mittlerweile selbst oft genug.

Es gibt Freunde in meinem Leben, jedoch wohnen sie sehr weit weg von mir, doch ich weiß ich kann sie jeder Zeit kontaktieren.

Ich denke Dir fehlt ein geregelter Tagesablauf, zu festen Zeiten morgens aufstehen, den Tag so gestalten das er ausgefüllt ist.
Du kannst zur Zeit nicht arbeiten, das sollte aber nicht heißen das Du nur noch bis in die Puppen morgens im Bett bleibst und Stundenlang die Decke anschaust.

Ich hatte enorme Schlafstörungen und doch bin ich jeden morgen aufgestanden, habe auf Mittagsschlaf verzichtet obwohl ich sehr müde war, denn ich wollte wieder einen gesunden Schlafrhythmus bekommen. Ist mir bis jetzt ganz gut gelungen.

Ich weiß das es nicht einfach ist, habe es ja selbst durchgemacht und doch kann man es schaffen. Gerade wo Du noch auf Deine Therapie wartest solltest Du jetzt schon für Dich anfangen es zu ändern.
Nicht nur auf die Hilfe des Therapeuten warten. Du fühlst Dich nicht gut und suchst Hilfe hier im Forum dann nimm doch bitte auch die Ratschläge an die Dir hier schon einige User gegeben haben. Und das Thema neue Beziehung würde ich mir erst einmal aus dem Kopf schlagen. Du musst, ich mag dieses Wort (musst) nicht aber es geht nicht anders, erst an Dir arbeiten , ist so. Du solltest erst Dich selbst festigen.

Ja ich weiß auch das es dauern wird, es benötigt Zeit. Aber jedoch nur zu warten bis irgend etwas geschieht bringt nichts, Dir am allerwenigsten. Selbst wenn Du 25mg Inneren Frieden bekommst musst Du Dich bewegen, geistig und körperlich. Sie helfen nur unterstützend jedoch sind sie nicht Dein Problemlöser.
Und nein ich schluckte nichts.

Ich wünsche Dir Kraft ( und die hast Du, in Dir selbst) und Liebe zu Dir selbst.

22.06.2019 13:47 • x 3 #6


E
@Liebesaus123

Familie ist das Wichtigste im Leben, denke ich.

Doch viele verstehen das Wort * Familie * nicht.

Manche nutzen diese Menschen aus.

Aber hasse Sie deswegen nicht.

Denn wüssten diese Menschen es besser, hätten Sie vermutlich anders gehandelt.

Und bleib immer wenigstens ehrlich zu Dir selber auch wenn Dich die ganze Welt um Dich herum enttäuscht und alleine lässt.

Am Ende wird alles gut aber auch nicht immer so wie wir es geplant haben.

22.06.2019 13:48 • x 1 #7


T
Ich denke nicht, dass es falsch ist so zu sein, wie du oder ich es bin. Du hattest andere vorstellungen was eine beziehung angeht. Du darfst dir nicht die schuld für eine entscheidung eines menschen geben, der andere werte und vorstellungen einer familie oder beziehung hat. Du hast so gehandelt wie du bist. Dafür solltest dich nie entschuldigen. Es ist niemals falsch in einer beziehung dem anderen positives zukommen zu lassen. Wenn die beziehung so etwas nicht aushält, dann kannst du wahrlich getrost auf diese frau verzichten. Ich habe die hoffnung noch nicht aufgegeben und genauso solltest du auch denken. Denn es gibt noch diejenigen menschen, die dich so schätzen wie du bist. Auch wenn nicht mehr viele so sind.

22.06.2019 13:54 • x 2 #8


E
Zitat von Traumwandler:
Ich denke nicht, dass es falsch ist so zu sein, wie du oder ich es bin. Du hattest andere vorstellungen was eine beziehung angeht. Du darfst dir nicht die schuld für eine entscheidung eines menschen geben, der andere werte und vorstellungen einer familie oder beziehung hat. Du hast so gehandelt wie du bist. Dafür solltest dich nie entschuldigen. Es ist niemals falsch in einer beziehung dem anderen positives zukommen zu lassen. Wenn die beziehung so etwas nicht aushält, dann kannst du wahrlich getrost auf diese frau verzichten. Ich habe die hoffnung noch nicht aufgegeben und genauso solltest du auch denken. Denn es gibt noch diejenigen menschen, die dich so schätzen wie du bist. Auch wenn nicht mehr viele so sind.


22.06.2019 13:56 • x 2 #9


L
@NochEine

danke für diesen langen aufbauenden Text. Ich werde an mir arbeiten müssen!

Ich verstehe das auch alles und mein Kopf sagt mir das auch nur mein Herz blockiert alles was ich mir vornehme. Alles ist Mist sagt es bleib liegen es lohnt sich nicht.

22.06.2019 14:03 • x 2 #10


L
Zitat von Bewusstsein:
@Liebesaus123

Familie ist das Wichtigste im Leben, denke ich.

Doch viele verstehen das Wort * Familie * nicht.

Manche nutzen diese Menschen aus.

Aber hasse Sie deswegen nicht.

Denn wüssten diese Menschen es besser, hätten Sie vermutlich anders gehandelt.

Und bleib immer wenigstens ehrlich zu Dir selber auch wenn Dich die ganze Welt um Dich herum enttäuscht und alleine lässt.

Am Ende wird alles gut aber auch nicht immer so wie wir es geplant haben.


Ich habe meine Werte verloren ich weiß nicht mehr was richtig und was falsch ist. Ich komme aus einer Familie die zusammenhält. Ist es denn so falsch sich das für seine eigene Familie auch zu wünschen?

22.06.2019 14:06 • x 1 #11


L
Zitat von Traumwandler:
Ich denke nicht, dass es falsch ist so zu sein, wie du oder ich es bin. Du hattest andere vorstellungen was eine beziehung angeht. Du darfst dir nicht die schuld für eine entscheidung eines menschen geben, der andere werte und vorstellungen einer familie oder beziehung hat. Du hast so gehandelt wie du bist. Dafür solltest dich nie entschuldigen. Es ist niemals falsch in einer beziehung dem anderen positives zukommen zu lassen. Wenn die beziehung so etwas nicht aushält, dann kannst du wahrlich getrost auf diese frau verzichten. Ich habe die hoffnung noch nicht aufgegeben und genauso solltest du auch denken. Denn es gibt noch diejenigen menschen, die dich so schätzen wie du bist. Auch wenn nicht mehr viele so sind.


Ich glaube bevor ich nicht mit mir selbst glücklich bin werde ich das nie mehr werden in einer Beziehung.

22.06.2019 14:07 • x 2 #12


E
Zitat von Liebesaus123:

Ich habe meine Werte verloren ich weiß nicht mehr was richtig und was falsch ist. Ich komme aus einer Familie die zusammenhält. Ist es denn so falsch sich das für seine eigene Familie auch zu wünschen?


Ich wünsche mir auch eine eigene Familie, mit 27 Jahren als junger Mann, vielleicht irgendwann in der Zukunft aber auch wenn es nicht funktionieren sollte nach meinen Wünschen, ist es auch okay, denn ich komme auch gut alleine mit mir Selbst klar und genieße das Leben jeden Moment.

Wünsche dir aber dennoch alles Gute. Aber verschwende deine Zeit nicht an manche die es nicht wertschätzen dass du Positives hineingibst.

22.06.2019 14:10 • x 1 #13


T
Nimm dir die zeit, die du für dein wohlergehen und für die verarbeitung brauchst.

Es ist niemals falsch, sich diese werte auch für die eigene familie zu wünschen. Aber dazu braucht es den willen und die gleichen werte beider partner. Du hast alles in deiner macht stehende getan. Nach bestem wissen und gewissen versucht, all diese positiven werte über familie zu leben. Und doch war da deine frau anderer meinung. Nimm es so an, weine, sei wütend, aber gib niemals auf. Denn es ist gut, wie du bist und welche vorstellungen du von familie hast. Stelle dir vor wie viele von uns nicht da wären, hätten unsere eltern genauso gehandelt wie es heute gehandhabt wird. Es ist gut was du über familie denkst. Aber leider haben heute viele keine geduld und ausdauer an etwas zu arbeiten. Das muss man so akzeptieren. Ändern werde ich mich sicher nicht desswegen.

22.06.2019 14:15 • x 1 #14


L
Ich gehe jetzt mal etwas raus mir fällt die Decke auf den Kopf................ Danke für die tollen Antworten und auch die Tips

22.06.2019 14:15 • #15


A


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