Die eigene Schuld

Zitat von Bubu38:

Hallo, ich möchte dir ein bisschen von deinem Schuldkomplex nehmen. Zum scheitern einer Beziehung gehören 2 Menschen, 50 50 tragen beide dazu bei. Ich an deiner Stelle würde mit meinem Mann sprechen. Oder einen Brief schreiben?

Nein. Es ist meine Schuld. Das kann ich zu 100% sagen.
Nachdem er um Abstand gebeten hat, verzichte ich auf WhatsApp Nachrichten oder Anrufe. Aber ich habe ihm einen Brief geschrieben. Ich hoffe, dass er darin die Mühe und die persönliche Note erkennt. Dass er diesen vielleicht nicht wie eine Handy-Nachricht vergisst, sondern den Brief immer wieder zur Hand nimmt. Das ist zumindest meine Hoffnung.

Rachel,erst einmal meinen Respekt für dein reflektiertes Verhalten. Wenn,du noch was für deinen Mann empfindest lass ihn seinen Weg gehen und ein neues Glück finden falls er es nicht schon gefunden hat. Falls er euch eine Chance geben will muss er von sich aus den ersten Schritt machen. Alles andere wäre übergriffig und respektlos. Und davon hat er von dir genug erhalten.
Ja, manchmal weiß man erst was zu schätzen,wenn es verloren ist. Nimm deine Lektion als Lehrstück des Lebens. Irgendwann wirst du einer neuen Liebe begegnen und dann halte dein Glück gut fest. Alles Gute.

Zitat von rachel123:

Seine Männlichkeit habe ich durch die Affäre an sich untergraben. Hierdurch habe ich ihm doch gezeigt, dass er mir nicht mehr genügt. Zumindest doch wohl aus männlicher Sicht.
Mit Kälte meine ich meinen Egoismus. Mit mir war nicht zu reden. Ich hatte die rosarote Brille auf.

Vielen Dank, das wollte ich wissen. Ob es indirekt durch die Affäre selbst so war oder ob du dich offen (verbal) gegen ihn gestellt hast.

@Felica und @Massio vielleicht auch was für euch

@Pinkstar Wie recht Du hast.


Liebe Rahel,
Genau diese Zeilen hätte ich schreiben können. Du hast bei mir voll ins Schwarze getroffen. Die Tränen laufen.

Danke, dass Du mir nochmal klar gemacht hast, was ich meinem Mann angetan habe.

mich würde interessieren, wie eure beziehung vor der affäre lief? ohne den glanz der nostalgiebrille und ohne die schuldgefühle/reue. ganz nüchtern betrachtet. irgendetwas scheint ja schief gelaufen zu sein, sonst geht man/frau ja nicht einfach so fremd. du klingst ja relativ reflektiert. von daher frag ich mich, warum ihr nicht über die defizite kommuniziert habt.

Zitat von Felica:

Danke, dass Du mir nochmal klar gemacht hast, was ich meinem Mann angetan habe.

Das war nicht meine Absicht.
Es muss nur mal aus mir selbst raus.

Ich habe auch quasi 'den Fehler meines Lebens' vor einigen Jahren begangen. Nicht betrogen, bin aber zu meinem Ex zurück, was der größte Fehler war. Ich hatte den perfekten Mann. Und ihn für meinen Ex (Gewohnheit, Angst vor der Zukunft) sausen lassen. Habe mich von meinem Ex getrennt und um ihn gekämpft. Leider erfolglos.
Ich konnte mir das lange, sehr lange nicht verzeihen. Hat sich auch in den folgenden Beziehungsversuchen niedergeschlagen. Keiner kam und kommt an ihn ran.
Er hat sich auf eine Frau eingelassen, die überhaupt nicht zu ihm passt. Er sagte mir, sie liebt ihn und das reicht ihm.... sind inzwischen 8 Jahre zusammen. Mit mir wollte er noch Kinder, zusammen leben, einfach alles, was ich auch wollte. Er führt mit ihr eine reine Wochenendbeziehung. Will keine Frau mehr näher. So nach dem Motto, Hauptsache es ist jemand da. Woher ich das weiß? Gemeinsame Freunde und er ist mein Nachbar....
Wir haben einen neutralen Kontakt. Freundlich, nicht mehr, nicht weniger. Inzwischen denke ich nur noch 'Schade', ohne zu leiden. Ist auch abgehakt.

Wenn du ihn noch immer liebst, erklär dich. Sag, was los war und ist. Öffne dich, wie du es damals hättest tun sollen. Bevor es endgültig zu spät ist. Solange keine neue Frau da ist, kannst du noch agieren. Lad ihn zum Kaffee ein. Frag ihn, ob er wissen möchte, wie du fühlst. Wenn er Nein sagt, lass es. Dann ist es auch endgültig vorbei. Will er es wissen, übertreibe nicht mit deiner Schuld, sondern sage, wie es ist. Lass ihm Zeit das zu verarbeiten. Und bitte ihn auf dich zu zu kommen, falls er es möchte.
Ich wünsche dir, dass du diese Chance bekommst. Immerhin habt ihr ein Kind zusammen, was enorm verbinden kann.
Viel Glück

Zitat von rachel123:

Das war nicht meine Absicht. Es muss nur mal aus mir selbst raus.

Ja, und jede Deiner Zeilen passt auch bei mir (außer die Länge der Affäre).

Zitat von Simone1978:

Frag ihn, ob er wissen möchte, wie du fühlst. Wenn er Nein sagt, lass es.

Vielleicht anders herum! Frag ihn, wie er sich fühlt!

Es tut mir leid, aber niemand ist ein Verbrecher, wenn er oder sie fremd geht, oder eine falsche Entscheidung trifft... Schuld ist ein großes Wort. Wenn ich einen Menschen wirklich liebe, muss er oder sie nicht bei mir angekrochen kommen...

Zitat von AllesBestens:

Vielleicht anders herum! Frag ihn, wie er sich fühlt!

Ich persönlich würde gar nichts machen. Der Mann hat klar zum Ausdruck gebracht, daß er Abstand will. Er musste schon damit klar kommen,dass seine Frau sich in der Affäre selbstverwirklicht hat und nun wird von manchen empfohlen nochmals seine gesetzte Grenze zu überschreiten? Wenn der Ehemann die Affäre von Rachel verdaut hat und für sich entschließt der Ehe eine neue Chance zu geben wird er den ersten Schritt machen. Ansonsten gebietet es der Anstand und Respekt seinen Wunsch auf Distanz anzunehmen.
Echt gesagt wäre ich als Betrogener und Gedemütigter in der Trauerphase würde mich eine Kontaktaufnahme die ich eh ablehne so richtig wütend machen.

Zitat von AllesBestens:

Vielleicht anders herum! Frag ihn, wie er sich fühlt!

Wie soll er sich schon fühlen?
Enttäuscht, verraten, ver@rscht, traurig, wütend, Liebeskummer, leer. Je nach Stadium und Tagesform.

Also die Frage kann man sich echt sparen.

Und wenn man den Expartner wirklich (endlich) respektieren will, lässt man ihn in Ruhe, da jede Form von Kontakt wieder alte Wunden aufreisst.
Der Brief ist raus und damit alles gesagt.
Nun liegt es an IHM, ob, wie oder wann er wieder Kontakt haben will.

Zitat von rachel123:

Mein Mann hat gespürt dass ich mich verändert habe und Fragen gestellt. Am Anfang habe ich alles abgeblockt. Aber irgendwann war es dann zu erdrückend. Ich traf den anderen ja dauernd. Ich habe herumgeiert, gesagt dass ich selbst nicht wüsste was mit mir los sei aber ich nichts dagegen machen könnte. Das entsprach ja auch der Realität. Unter die Nase gerieben habe es ber so wie es du verstehst nicht.

Und wie hat Dein Mann es nun erfahren?

Zitat von unbel Leberwurst:

Also die Frage kann man sich echt sparen.

Finde ich nicht!

Mir ist nur diese Frage aufgestoßen, dass die TE ihren Mann fragen soll, ob er wissen möchte, wie es IHR geht. Der Betrügende kreist ja eh schon während einer Affäre nur um sich. Und dann im Nachgang noch mehr Raum für die Gefühle des Betrügenden, wofür der Betrogene ein offenes Ohr haben soll? Das kam mir gerade etwas quer. Daher die Umkehrung der Frage.

Aber natürlich, wenn er klar seine Ruhe haben möchte, dann ist das zu respektieren.