Die eigene Liebe jedem zu spät gestanden

Zitat von LonelyPinocchio:

Jetzt verstehe ich, warum ich meine Gefühle nie sagen durfte, obwohl ich so kurz davor stand:

Da machst du es dir jetzt zu leicht, würde ich sagen.
Sie hat Jahre auf dich gewartet, und du bist nicht in die Gänge gekommen. Irgendwann können Gefühle einfach weniger werden, der Mensch ist so.
Zum Schreiben angefangen hat sie sicher nur, weil sie bei dir nicht das bekommen
hat, was sie wollte.
Dich jetzt also als ihr Opfer darzustellen, bringt dir rein gar nichts.

Bin gerade in einer ähnlichen Situation wie sie. Und eines sage ich dir, toll ist es nicht, dieses Warten und Hoffen. Sollte ich jemanden kennenlernen, der mich ähnlich erfüllt, bin ich weg, 100%. Das ist zwar nicht wahrscheinlich, bin trotzdem schon am Rückzug.

Du bist noch jung, du wirst wieder jemanden kennenlernen, verbockt es dann nicht. Aber öffnen wirst du dich müssen, sonst wirst du nie eine stabile Beziehung führen können.

@Emily
Keine Sorge, seit dem Tag weiß ich genau bescheid, was ich falsch gemacht habe. Ich stelle mich also nicht vollkommen frei als Opfer dar.
Bis gestern dachte ich aber, dass NUR ich was falsch gemacht habe und dass ich nichts richtig gemacht habe.

Weißt du, ich kann dir nicht sagen, wie es bei dir aussieht.
Aber ich glaube, nachdem ich sie zig mal gefragt habe, wie es ihr geht und wie die Situation für sie ist, wäre es vielleicht zumindest einmal nicht schlecht gewesen, statt mit einem strahlenden Gesicht ich finde es wirklich schön so, wie es gerade ist zu sagen, dass ihr die Bezeichnung und die Form der Beziehung nicht mehr gefällt und sie es nicht mehr aushalten kann, weil sie unbedingt eine Beziehung möchte. Was glaubt ihr eigentlich, was passiert wäre? Nachdem ich ihr gesagt habe, dass sie das Wichtigste für mich ist, ich das mit ihr für immer haben wollen würde, ich mit ihr bald ausziehen möchte und jedes Mädel abblocke oder korbe, weil ich nur Augen für sie habe. Nachdem ich ihr 100x Herze auf den Rücken gemalt und ihr gesagt habe, wie unfassbar lieb ich sie habe. Glaubt man, ich wäre abgehauen oder wie? Und selbst wenn, wäre das doch genauso gut gewesen wie wenn ich mich für eine Beziehung entschieden hätte, nicht?

Meint ihr eigentlich, dass einer, der bei sowas als F*ckboy betitelt wird, nach fünf Jahren so eine Schiene noch abziehen müsste, wenn er nicht eindeutig emotionale Gefühle haben würde?

Und hat sie Jahre drauf gewartet? Ich hatte sie bis 2022 gefragt, ob sie was für mich empfindet und sie hat immer sehr neutral verneint. Erst, nachdem sie letztes Jahr nen anderen Typen geküsst hat, hat sie auf Anfrage gesagt, wie sehr sie mich liebt. Ich sagte ihr dann auch, dass ich ebenfalls emotionale Gefühle für sie empfinde, sie zwar nicht so stark seien, ich aber für immer bei ihr bleiben wolle.

Wenn dein Typ dir auf deine Bitte, dass es dir nicht damit gut geht, sagt, dass er keine Beziehung will, dann ähm, wie wäre es, es zu beenden, statt Monkey Branching zu betreiben? Oder warum muss man sich unbedingt an wen fesseln, leise sein und hoffen, dass man, statt es zu bessern, irgendwie aus dem Gefängnis gerettet wird?

Unabhängig der Gefühle der anderen Person ist es einfach nur ein illoyaler Akt, der moralisch den Gegenüber in gewisser Weise diffamiert und respektlos darstellen lässt, weil ein komplett neuer Typ sicherlich besser sein wird. Wenn der Gegenüber loyal ist, vielleicht nicht immer alles wertschätzt oder einiges als selbstverständlich ansieht, dann hat auch diese Person so einen Akt nicht verdient. Oh ja, Serotonin schmeckt halt auch besser fürs Gehirn als alter Wein.

Und ja, mit ihm wird sie garantiert ENDLICH frei sein und das ausleben dürfen, was sie insgeheim immer wollte, aber nicht konnte, worauf sie bei anderen immer neidisch gewesen ist, das aber nie erwähnt hat.
Fun Fact: Aber nicht er wird besser sein, sondern jeder x-beliebige, der eine Beziehung eingeht. Selbst, wenn ich das gewesen wäre Schließlich konnte ich dadurch endlich aus der Komfortzone raus, von der ich mich vor allem durch externe Gründe nicht rauslassen konnte. Ich habe gereift wie in den letzten Jahren nicht mehr und Teile meiner Freunde sind sogar geschockt, wie nach all den Jahren in denen sie mich kennen ich plötzlich solche Änderungen durchlaufe.
Glauben kann sie aber gerne haben, dass sie für all ihr Glück nur den Partner wechseln musste, anstatt offen und ehrlich zu kommunizieren.

Vielen Dank dennoch für die lieben und kritischen Worte! Nach gestern fühle ich mich endlich sowas wie befreit. Hintergangen, sauer und enttäuscht dafür, dass ich selbst ohne Gefühle oder romantische Anziehung sehr viel für sie getan habe, damit sie glücklich ist und als ich die Chance gebraucht habe, die ich ihr auch gegeben habe, als ich die Gefühle gespürt habe, sie mir diese aufgrund einer anderen Person nicht gegeben hat, aber auch.

Dennoch kann ich endlich den Move on-Schritt machen, der nach so einer langen, innigen Zeit voller Emotionen sicherlich nötig ist, bevor man diese unter neuen Gefühlen untergräbt. Und ja, ich werde sie trotzdem vermissen, weil ich im Gegensatz zu ihr sie auch geliebt habe, bevor ich dieses Kribbeln im Bauch gespürt habe. Weil sie mir auch ohne jegliche Gefühle unfassbar wichtig gewesen ist. Andersherum scheint dies ja nie der Fall gewesen zu sein.

2,5 Monate und 2 Uniklausuren deshalb verbockt. Völlig irre, was das Verliebt sein mit einem anstellen kann.

Der Trennungsschmerz wird vergehen und rückblickend wirst du froh sein, dass du die los bist. Im Nachgang werden noch viele negative Dinge rauskommen.
Schau nach vorne. Diese Frau hat einige große Defizite, daher ist es kein Verlust. Lerne aus deinen Fehlern und mache es bei der nächsten Frau besser.

@LonelyPinocchio
Also ne F+ kommunizieren, den Anspruch einer Beziehung haben, das verletzte Ego von Liebe sprechen lassen, wenn das Plus wegfällt und der Dame was vorwerfen wenn 2 Monate später nen Typ auftaucht, der sagt ich will dich, eine Beziehung und alle sollen es wissen.

- genau mein Humor!


Verstanden und gelernt was die eigenen Anteile waren, hast du in den 2.5 Monaten wohl nicht.

@Wurstmopped
Unreife würde halt zu den schlechten Erfahrungen passen. Und besagte Komfortzone, die du richtig angemerkt hast. Wenn du aber von deinem 20. bis zum 25. Lebensjahr aufgrund externer Faktoren (gesundheitlich und Corona - da Risikopatient) es nicht schaffst, wirklich was zu erleben und dich selbst zu entwickeln, bleibst du im Kopf halt irgendwo im Alter von 20-21 hinsichtlich des Mindsets stehen. Ist natürlich nicht ihre Schuld, dass ich so unreif war und ich hätte nach meinem Bachelor definitiv eine Beziehung eingehen und am besten noch eine gemeinsame Wohnung finden sollen.

Fraglich ist halt, ob zukünftige Probleme mit ihr dann zu beseitigen gewesen wären, wenn sie diese bei einem nicht glücklichen Zustand - sei es warum auch immer - nicht kommuniziert hätte; oder nicht die gleiche Schiene abgezogen hätte.

Durchaus möglich, dass sie in einer Beziehung da den längeren Atem gehabt hätte, sicher ist das aber jetzt im Nachhinein auch nicht mehr.

Eine Notbremse in dieser Form war nie nötig. Ich habe sie weder gequält, noch mich nicht um sie gekümmert. Hätte sie jetzt auch keinen Partner in der Hinterhand, wäre die Thematik für mich wie gesagt auch eine etwas andere.

Eine funktionierende und von allen Bedürfnissen offene Beziehung hätte mit ihr wahrscheinlich funktioniert, weil die Chemie extrem gestimmt hat. Das finde ich schade, werde dem aber in Zukunft definitiv nicht mehr so nachtrauern wie bisher. Aber wie gesagt: Vermissen werde ich das mit ihr für immer, weil sie ein enorm wichtiger Mensch in meinem Leben gewesen ist.

Und moralisch so unfassbar schlecht fühlen brauche ich mich in der Form auch nicht mehr, weil ich weiß, dass ich mich ein Leben lang für sie entschieden hätte. Und vor allem mit dem jetzigen Wissen alles dafür getan hätte, der beste Partner zu sein, den sie sich wünschen könnte, weil sie keiner so gut kennt wie ich - das darf der Neue jetzt probieren.
Sie hingegen hat zu mir lieber geschwiegen, gelitten und es aufgegeben und wen besseres finden wollen. Aus Angst, ich würde den Kontakt beenden. Touche.

@Mae_bee
Den Anspruch einer Beziehung hat allen Anscheins nach ja sie gehabt, nicht? Bzw. so hat sie die Zeit ja dann die letzten Monate auch gewertet.

Übrigens waren es wohl schon noch Wochen in der Zeit mit mir, in dem man sich besser kennengelernt hat - und keine zwei Monate später. Und genau das ist das Problem. Wenn sie auf Nachfrage im emotionalen Rausch das Gefühl vermittelt, bei ihr würde alles gut sein und sie sich sehr gut fühlen, dann denke ich, beruht die gute Gefühlslage auf Gegenseitigkeit. Vor allem, wenn ich das bei mehreren Treffen gefragt habe.

Das verletzte Ego war in vielerlei Hinsicht nötig, auch um meine wahren Gefühle zu erkennen, die ich unterdrückt habe. Ich will mich gar nicht so sehr rechtfertigen für die Fehler, die ich getan habe. Ich weiß selbst, dass es unfair war, dass sie so lange einseitig gedacht und gefühlt hat.

Zitat von LonelyPinocchio:

Aber ich glaube, nachdem ich sie zig mal gefragt habe, wie es ihr geht und wie die Situation für sie ist, wäre es vielleicht zumindest einmal nicht schlecht gewesen, statt mit einem strahlenden Gesicht ich finde es wirklich schön so, wie es gerade ist zu sagen, dass ihr die Bezeichnung und die Form der Beziehung nicht mehr gefällt und sie es nicht mehr aushalten kann, weil sie unbedingt eine Beziehung möchte. Was glaubt ihr eigentlich, was passiert wäre?

Das hast du so leider nicht dargestellt bzw. habe ich es so nicht gelesen!
Dann hatte sie vielleicht auch nicht die balls, es auszusprechen. Wie auch immer, wie schon erwähnt, der Groll bringt dich nicht weiter.
Ihr seid beide jung, es liegt noch viel vor euch. Vielleicht begegnet ihr euch in ein paar Monaten/ Jahren wieder, und es passt dann. Was zusammen gehört, kommt zusammen.
Oder du lernst in zwei Wochen ein tolles Mädel kennen. You' ll never know. Genieß mal deine Zwanziger. Die kommen nicht wieder...

@Wurstmopped
Also die größte Erkenntnis aus der ganzen Sache ist mit Sicherheit, dass ich in meinem restlichen Leben nie mehr so einen Schrott wie eine F+ eingehen werde Sowas war maximal gut, um sich näher zu kommen, aber das war es dann auch.

Und ich sehe das schon als großen Verlust an, wie bereits geschrieben, kann man ihre Liebe zu mir in der Zeit schon als 6er im Lotto bezeichnen.

Ich habe in all den Jahren mit voller Absicht gewollt, dass es ihr immer gut geht und habe mich selbst zweitrangig gestellt. Ich habe sie in jeder Lebenslage unterstützt, habe vor allem ab 2022 proaktiv sehr viel Value für diese Beziehung reingebracht und leider darauf verzichtet, meine Gefühle auch in DIREKTE und EINDEUTIGE Worte zu erläutern. Sie hätte ein einziges Mal nur sagen müssen, wie schlecht es ihr wirklich geht damit und ich hätte selbst wenn ich meine Gefühle immer noch unterdrückt hätte, eine Beziehung mit ihr geführt. Obgleich es sehr unsicher ist, ob ich mich in dieser so gut verhalten hätte, wie mit der Kenntnis, die ich nach dem Ende erhalten habe.

Daher habe ich trotz all der Fehler auch nicht verdient, dass es so mit mir beendet wird. Dass hinter meinem Rücken ein Ausweg gesucht wird, ohne mit mir zu reden. Dass ich selbst als bester Freund so leicht ersetzt werde, dass sie mich auch dahingehend nicht mehr vermisst hat, weil der Ersatz auch bereits dafür parat gewesen ist.
Für all das war ich doch zu gut und auch wenn ich es nie gesagt habe, mit sehr viel Liebe dabei!

Ich habe endlich meine mentale Komfortzone verlassen können, bin im hier und jetzt angekommen, habe mich selbst unfassbar reflektiert und gehe neuen Tätigkeiten nach und versuche Fehler zu korrigieren, die mir in der Vergangenheit egal gewesen sind. Wäre es mit einem zweiten Versuch auch mit mir qualitativ viel besser gewesen? Garantiert, da schwöre ich drauf. Aber da gab es nun leider noch wen anderes im Spiel.

Sie hat dafür jetzt einen unfassbar großen Emotionsrausch, weil sie endlich das kriegt, was sie ewig mit mir wollte. Jede einzelne Sache wird besser sein. Alleine die Tatsache, dass er ihr Ich liebe dich sagen wird, wird vom Gefühl besser sein, als alles was ich in fünf Jahren für sie getan habe, damit es ihr gut geht.

Im Nachhinein wird sie das mit mir auch garantiert als toxisches Verhältnis verbinden, weil die jetzige Beziehung ein garantiert unfassbar großes Upgrade ist. Einfach, weil es eine Beziehung ist. Damit muss ich, damit werde ich aber auch leben können. Weil ich genau weiß: All das hätte auch ich ihr jetzt bieten können.

Richtige Partner, falscher Zeitpunkt.

Zitat von LonelyPinocchio:

habe mich selbst zweitrangig gestellt

Ah. Ist das Deine Definition eines guten Partners? Deckte die sich mit ihrer? Wenn sie so gewesen wäre, wäre sie dann eine gute oder bessere Partnerin gewesen? Was ist mit Du und ich sind ein wir? Statt Du bist die Krone der Welt und ich Dein Erfüllungsgehilfe?

Zitat von LonelyPinocchio:

nicht verdient, dass es so mit mir beendet wird

Trennungen sind immer für den Verlassenen unfair, schmerzend. Meist unverständlich.
Was das wie angeht: Ex geht so, wie Ex gehen kann und muss. Das hat gar nix mit Dir zu tun. Nur mit ihr.

Zitat von LonelyPinocchio:

Wäre es mit einem zweiten Versuch auch mit mir qualitativ viel besser gewesen? Garantiert, da schwöre ich drauf.

Joah. Könnte ich heute die Schachmeisterschaften von 1992 wiederholen, ich würde gewinnen. Das Teilnehmerfeld würde ich heute locker schlagen. Ich bin besser geworden. Schade, dass es keine Wiederholung gibt.
Muss ich wohl die neuen Fertigkeiten auch in neuem Umfeld ausleben und erproben. Schliesslich macht man das ja für sich - und nicht um etwa Ex zu beeindrucken. Oder?

Es gibt kein Guthabenbuch der Liebe. Die guten Taten von gestern sind morgen null wert. Beziehungen scheitern. Z.B. bei mehr als 5 negativen Interaktionen pro positiver. Und bei mehr als 11 positiven pro negativer.
Hat nicht für ein happily ever after gepasst. Sie nicht. Du nicht. Ihr nicht. Haken dran. Gerade machen. Da draußen ist mehr als eine Ex. Da ist ein ganzes Leben voller Orte, Menschen, Interessen. Deins.

Zitat von LonelyPinocchio:

darauf verzichtet, meine Gefühle auch in DIREKTE und EINDEUTIGE Worte zu erläutern.

Gute Erkenntnis!
Nur ein Gedanke generell, der mir beim Lesen Deines threads auffällt: Du bist hier seeeehr wortgewaltig unterwegs, kannst Dich ausdrücken. Bist Du schon mal auf die Idee gekommen, daß Du damit alles und jeden unter den Tisch reden kannst und am Ende nur Deine Version stehen bleibt?

Zitat von LonelyPinocchio:

Dass hinter meinem Rücken ein Ausweg gesucht wird, ohne mit mir zu reden.

Oh hah, selber keine Beziehung offiziell leben und haben wollen aber die 'Rechte' und Bedingungen einer festen Beziehung für sich selber einfordern wollen.

Das geht nicht. Beachte selber, welches Spielfeld Du jahrelang definiert hast. Ihr hattet keine Beziehung, sie konnte jederzeit machen, was sie wollte. D u wolltest Deine Freiheiten behalten und warst deswegen zufrieden und befriedigt. S i e hat ihre Freiheit dann darin eingelöst. Ihr Recht. Ihr Glück.

D u wusstest, was Du tun solltest, um sie zu halten. Also war genügend Kommunikation da gewesen, daß Du es wusstest.

Von ihr eine Perfektion zu verlangen, die Du selber nicht bereit warst zu geben, ist ganz schön dreist. Respektiere doch auch rückwirkend, daß ihr b e i d e aus den letzten Jahren Eure Lehren ziehen könnt und für die Zukunft jeweils davon lernen könnt.