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Die Ehe nimmt mir stellenweise die Luft zum atmen

D
Hallo, ich bin momentan ziemlich ratlos. Ich bin seit 4 Jahren verheiratet. Wir hatten lange eine sehr harmonische Ehe, haben fast nie gestritten und standen zueinander. Vor fast 2 Jahren bekam mein Mann psychische Probleme, eine Angststörung. Seitdem ist er arbeitslos und das Leben mit ihm ist sehr schwer geworden. Er geht schon lange in Therapie, war auch in der Reha und jeder Arzt sagt ihm, er solle wieder arbeiten gehen. Doch bei ihm passiert nichts.

Er jammert, dass ihm alles so schwerfällt, sitzt morgens als erstes stundenlang am PC und spielt und sieht sich gerne Videos von Verschwörungstheoretikern an. Er sieht überall nur noch Feinde, hatte Streit mit viele Familienmitgliedern (seinen und meinen), Ärzten, Angestellte der Agentur für Arbeit. Er hat keine Hobbies mehr, keinen Kontakt mit seinen Freunden. Ich versuche ihn immer zu unterstützen, habe ihm bei Fortbildungen alles abgenommen an Haushalt etc., habe ihm eine Fortbildung verschafft, indem ich ein klärendes Gespräch mit dem entsprechenden Mitarbeiter geführt habe. Ich lese Bücher zu dem Thema, rede mit ihm darüber, gebe Komplimente, frage, was los ist. Aber mittlerweile traue ich mich kaum noch, Probleme anzusprechen. Wenn ich ihm sage, dass mir auffällt, dass viele er sehr oft an einem Tag sch. sagt und sich über die kleinsten Dinge aufregt, dann bekomme ich Rückmeldungen wie Du bist Kacke. Wenn ich nur frage, was seine Pläne sind, wird mir gesagt, ich solle ihm keinen Druck machen, sondern ihn nur loben und bestätigen.
Mittlerweile nimmt mir meine Ehe die Luft zum Atmen. Ich habe keine Freude mehr, selbst kleine Dinge tut er nicht mehr für mich. Ich habe einen Kinderwunsch und das steht nicht zur Debatte.
Es ist schwer zu sehen, wie aus dem tollen Ehemann ein Mensch wurde, der mich als selbstverständlich hinnimmt. Mir geht es total schlecht und meine Familie würde mich am liebsten aus der Situation herausholen. Manchmal überlege ich an freien Tagen schon, wohin ich jetzt flüchten kann oder mir wird übel, wenn ich die Wohnung betrete.
Dann bin ich in unserem Urlaub nach einem schönen Abend morgens aufgewacht und habe erfahren, dass er S. mit mir hatte, als ich etwas zu viel getrunken hatte. Ich konnte mich nicht daran erinnern.

Ich bin echt ratlos, denn es gibt auch Momente, in denen alles gut ist. Aber mir geht es schlecht und ich sehe fast keine Zukunft mehr.

Über Eure Meinung wäre ich dankbar.

03.11.2019 11:34 • #1


Plentysweet
Liebe Davidia,
Du hast Dich komplett in der Beziehung aufgegeben. Und so wirst Du riskieren, selber noch depressiv zu werden, wenn Du jetzt nicht die Reißleine ziehst.
Ich bin auch der Meinung Deiner Familie. Du solltest sofort aus dieser krankmachenden Situation heraus.
Und mach Dir bitte immer klar, daß Du nicht für das Wohl Deines Partners zuständig bist. Das ist er selber und die therapeutische Unterstützung, die er bekommt. Wenn diese nicht anschlägt, ist es nicht Dein Problem.
Ich würde mich so:
Zitat:
dann bekomme ich Rückmeldungen wie Du bist Kacke. Wenn ich nur frage, was seine Pläne sind, wird mir gesagt, ich solle ihm keinen Druck machen, sondern ihn nur loben und bestätigen.

nicht einen einzigen Tag behandeln lassen! Wo ist Dein Selbstschutz-wert geblieben, Mensch?
Bitte verlasse diese ungesunde Beziehung- sie macht Dich krank. Diese Passagen sprechen eine eindeutige Sprache:
Zitat:
Aber mittlerweile traue ich mich kaum noch, Probleme anzusprechen.

Zitat:
Mittlerweile nimmt mir meine Ehe die Luft zum Atmen. Ich habe keine Freude mehr, selbst kleine Dinge tut er nicht mehr für mich.

Zitat:
Mir geht es total schlecht

Zitat:
mir wird übel, wenn ich die Wohnung betrete.

Bitte beende dies. Da wird es einem beim Lesen schon ganz anders. Du gehst bitte Deinen Weg ohne ihn weiter und guckst nach Deinem Leben. Und er ist für sich selber zuständig. Nicht Du. Du hast ein Recht auf Dein eigenes Glück.
Alles Gute Dir- Du schaffst das !

03.11.2019 12:00 • x 2 #2


A


Die Ehe nimmt mir stellenweise die Luft zum atmen

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Luto
Zitat von Davidia:
Vor fast 2 Jahren bekam mein Mann psychische Probleme, eine Angststörung

einfach so bekam er die, oder verstärkte die sich einfach nach 2 Jahren?

Zitat von Davidia:
Er jammert, dass ihm alles so schwerfällt, sitzt morgens als erstes stundenlang am PC und spielt und sieht sich gerne Videos von Verschwörungstheoretikern an.

er braucht klare Ansagen, und zwar, dass die allermeisten Frauen das nicht lange mitmachen und zusätzlich die Achtung vorm Mann verlieren.
Zitat von Davidia:
Ich versuche ihn immer zu unterstützen, habe ihm bei Fortbildungen alles abgenommen an Haushalt etc., habe ihm eine Fortbildung verschafft, indem ich ein klärendes Gespräch mit dem entsprechenden Mitarbeiter geführt habe. Ich lese Bücher zu dem Thema, rede mit ihm darüber, gebe Komplimente, frage, was los ist.

noch einmal: er braucht klare Ansage, und keine Krankenschwester!

Zitat von Davidia:
dann bekomme ich Rückmeldungen wie Du bist Kacke. Wenn ich nur frage, was seine Pläne sind, wird mir gesagt, ich solle ihm keinen Druck machen, sondern ihn nur loben und bestätigen.

denn das ist der Erfolg.


Zitat von Davidia:
Dann bin ich in unserem Urlaub nach einem schönen Abend morgens aufgewacht und habe erfahren, dass er S. mit mir hatte, als ich etwas zu viel getrunken hatte.

und das ist eine Straftat! Geh zur Polizei und zieh aus. Anders kann man ihm nicht helfen! niemals!

03.11.2019 12:07 • x 3 #3


DerVorname
Zitat von Davidia:
Er jammert, dass ihm alles so schwerfällt, sitzt morgens als erstes stundenlang am PC und spielt und sieht sich gerne Videos von Verschwörungstheoretikern an. Er sieht überall nur noch Feinde,


Da sollte die Diagnose Angststörung nochmal auf den Prüfstand. (Liest sich psychotisch) und müsst dann ganz anders behandelt werden.



Zitat von Davidia:
Ich habe keine Freude mehr


Zitat von Davidia:
Dann bin ich in unserem Urlaub nach einem schönen Abend morgens aufgewacht und habe erfahren, dass er S. mit mir hatte, als ich etwas zu viel getrunken hatte. Ich konnte mich nicht daran erinnern.


Du steckst bereits selbst in einer Art Co-Abhängigkeit.
Zum Glück sind in diesem Fall keine Kinder betroffen. So ist die Auflösung der Ehe erheblich einfacher.

03.11.2019 12:10 • x 1 #4


B
Du hast,bei allen Problemen deines Mannes,ein Recht darauf,nach dir zu schauen und deine eigenen Wege zu gehen.Bitte nimm wieder soziale Kontakte auf,such dir einen Ausgleich und besuche Angehörigengruppen.
Ich kann dein Gefühl verstehen und lege dir ans Herz, dass du anfängst, egoistischer zu denken.Du brennst sonst aus,wenn du dich nicht ausreichend abgrenzt.
Und was du über deinen Mann schreibst, klingt schon fast wahrhaft,bin aber,wie alle hier,Laie.
Aber egal,was bei ihm vorliegt, auch du hast nur dieses eine Leben.

03.11.2019 12:18 • x 3 #5


Lebensfreude
Was wünschst DU Dir für Dich?
Wie lange möchtest Du in dieser luftabschnürenden Situation ausharren?
Du bist nicht seine Mama, Therapeutin oder Heilsbringerin.
Wenn er Dich kacke findet, dann ist das wirklich das Allerletzte.
Er hatte genug Chancen und hat sie nicht genutzt.
Ich würde gehen und zwar schnell.

03.11.2019 12:20 • x 2 #6


E
Sag du es ihr, sprach die Seele eines Tages zum Körper, auf mich hört sie schon lange nicht mehr!

Höre auf deine Familie, die dich aus dieser Situation herausholen möchte. Sei froh, daß du ihre Unterstützung hast.

03.11.2019 12:21 • x 4 #7


B
Zitat von Davidia:
Dann bin ich in unserem Urlaub nach einem schönen Abend morgens aufgewacht und habe erfahren, dass er S. mit mir hatte, als ich etwas zu viel getrunken hatte. Ich konnte mich nicht daran erinnern.


Er hatte keinen S. mit dir,wenn ich mich nicht irre, ist dies rechtlich s.Missbrauch,wenn nicht sogar Vergewaltigung

03.11.2019 12:23 • x 2 #8


N
Ich fürchte du wirst um eine zumindest erstmalige Trennung nicht herumkommen. Wie sieht es bei euch finanziell aus? Bekommt er Krankengeld oder ist er auf dich angewiesen? Bei einer Trennung bist du möglicherweise dann unterhaltspflichtig. Hast du dir eventuell bezüglich einer Trennung/ Scheidung bereits Rechtsrat eingeholt?

Tatsache ist, dass ein wiichtiger Teil in der Therapie von Angststörungen die Wiedererlangung von Autonomie ist. Der Therapieverlauf kann jedoch bei jedem Menschen individuell verlaufen. Das Umfeld und das Netzwerk spielen hier eine entscheidende Rolle. Ein Netzwerk das nicht trägt ist dabei natürlich ebenso negativ wie ein Netzwerk das zu sehr auffängt.

Mein Eindruck ist, dass sich bereits zuviele Menschen mit seinem Zustand beschäftigen und das Problem bereits für ihn und andere sinnstiftend geworden isein könnte. Damit ist es Gesprächsstoff, Erklärung, Entschuldigung und für einige in dem Netzwerk auch Einnahmequelle.

Das ganze geht letztlich dann zu deinen Lasten. Wenn es eine Möglichkeit gibt, ihn im besten Sinne fallen zu lassen, dann solltest du das tun. Hast du die Gefahr von Co- Abhängigkeit in Betracht gezogen oder mit einem Profi besprochen? Wenn du schreibst, dass es auch gute Momente gibt, zu welcher Hoffnung verleiten sie dich? Wann tauchen diese Momente auf? Eventuell in oder nach Streits in denen du signalisierst, dass du die Beziehung beenden willst oder gehen möchtest? Fühlst du dich manipuliert? Gibt es Menschen die dir zureden zu bleiben oder dich für deine Geduld loben? Wenn ja, was löst das bei dir aus?

03.11.2019 12:38 • x 1 #9


DerVorname
Angstgestörte isolieren sich, entwickeln Depressionen und diverse Phobien. Aber wahnhaftes fehlt.

Wenn so einer dann überall Feinde sieht, das noch mit Verschwörungtheorien nährt, kann die Angst von einer handfesten Psychose rühren. Da kann man ihn drauf hinweisen und das war's. Die Ehe jetzt so weiterzuführen macht keinen Sinn.

Was ist denn vor 2 Jahren passiert das sich das so entwickelte.

03.11.2019 12:50 • x 1 #10


D
Zitat von Luto:
einfach so bekam er die, oder verstärkte die sich einfach nach 2 Jahren?


Die kam wohl aus der Kindheit, wobei sich die Ärzte nicht einig sind. Sein Neurologe z.B. meint, er hätte nichts davon. Aber mein Partner kann sich auch gut verstellen.


Zitat von DerVorname:
Da sollte die Diagnose Angststörung nochmal auf den Prüfstand. (Liest sich psychotisch) und müsst dann ganz anders behandelt werden.

Ich frage mich mittlerweile auch, ob diese Diagnose so stehenblieben kann.


Zitat von nalea:
Das ganze geht letztlich dann zu deinen Lasten. Wenn es eine Möglichkeit gibt, ihn im besten Sinne fallen zu lassen, dann solltest du das tun. Hast du die Gefahr von Co- Abhängigkeit in Betracht gezogen oder mit einem Profi besprochen? Wenn du schreibst, dass es auch gute Momente gibt, zu welcher Hoffnung verleiten sie dich? Wann tauchen diese Momente auf? Eventuell in oder nach Streits in denen du signalisierst, dass du die Beziehung beenden willst oder gehen möchtest? Fühlst du dich manipuliert? Gibt es Menschen die dir zureden zu bleiben oder dich für deine Geduld loben? Wenn ja, was löst das bei dir aus?
Finanzielles spielt glücklicherweise keine große Rolle. Es stimmt schon, wenn ich bedenken äußere, dann ist einige Stunden alles gut, und dann fängt es wieder von vorne an mit dem Verhalten. Manipuliert fühle ich mich schon, wenn ich darüber nachdenkn. Es drängt mich auch keiner zum bleiben, es ist eher so, dass nicht verstanden wird, warum ich noch bei ihm bin.

Ich möchte mich bei allen nochmals bedanken, die mir ihre ehrliche Meinung mitgeteilt haben. Das hat mir viel Stoff zum nachdenken gegeben...

03.11.2019 15:33 • #11


aquarius2
Für mich hört sich das nicht gut an, nach dem sechsuellen Übergriff seinerseits und seinem unangebrachten Verhalten würde ich eine räumliche Trennung durchziehen. Vielleicht wird er ja wach. Wie gesagt, er kann nichts für seine Erkrankung, aber mit einer Angststörung kann man richtig und falsch unterscheiden.

03.11.2019 15:39 • #12


DerVorname
Zitat von Davidia:
Die kam wohl aus der Kindheit, wobei sich die Ärzte nicht einig sind. Sein Neurologe z.B. meint, er hätte nichts davon. Aber mein Partner kann sich auch gut verstellen.


Zitat von Davidia:
Er geht schon lange in Therapie, war auch in der Reha und jeder Arzt sagt ihm, er solle wieder arbeiten gehen.


Das kann sehr gut sein das seine echte Erkankung durch seine Schauspielkunst maskiert wird, denn sonst würde kein Arzt sagen, das er wieder Arbeiten gehen soll. Auch irgendwie so typisch.

Sollte dem so sein das er da psychotische Anteile in seiner Erkrankung hat, gibt es aber auch gute Nachrichten.
Psychosen lassen sich mit entsprechenden Medikamenten rel. schnell auflösen. Solche Leute erkennt man nach ein paar Tagen oft schon nicht wieder.

Da muss man aber schon in eine gute psychiatrische Klinik.

03.11.2019 16:28 • #13


D
[quote=DerVorname]
Psychosen lassen sich mit entsprechenden Medikamenten rel. schnell auflösen. Solche Leute erkennt man nach ein paar Tagen oft schon nicht wieder.

Da muss man aber schon in eine gute psychiatrische Klinik. [/quote]

Einen Aufenthalt in einer psychiatrischen Klinik habe ich bereits öfters vorgeschlagen, er lehnt dies aber ab.

03.11.2019 16:39 • #14


G
Der wird Zwangseingewiesen wenn er so weiter macht...

03.11.2019 16:40 • #15


A


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