Die Chance auf echtes Glück selbst zerstört

Vielen Dank euch allen. Am liebsten würde ich euch den Brief hier reinstellen. Der überwältigt mich so. Er schreibt ganz klar, dass es nicht reicht für eine Beziehung mit Zukunft, aber er ist liebevoll ich fühle mich nicht schlecht.

Er hat gesagt, wenn mir danach ist, darf ich mich jederzeit bei ihm melden. Ich habe ihm gesagt, dass ich das nicht machen werde, weil es nicht gut für mich ist. Ich glaube, diesen Menschen hätte ich lieber als Guten Freund gehabt

Ich weine, ich weine sehr. Ich habe die ganze Zeit nicht geweint.

Aber es ist gut so. Ich hätte ihn nicht glücklich gemacht und er mich nicht. Es ist nur so schade

Zitat von Hansl:

Du musst wissen, schlimm ist es nicht mehr weinen zu können. Weinen zu können ist ein Segen.

Ich weiß, ich habe mich nach weinen gesehnt. Weil ich es nicht nicht mehr konnte. Es löst den Druck und schafft kurz Erleichterung

Zitat von Hansl:

..... der war gut. Gut beschrieben. Gerade das wieder auftauchen als sei nichts gewesen. Danke fürs erinnern. Wie sich der einfachere Mensch aus der ...

Das Perfide am Ghosting ist ja, dass man demjenigen, wenn er dann plötzlich wieder auftaucht, gar nicht wirklich böse ist und sein kann, weil er hat ja aktiv nie was böses getan. Außer Schweigen. Aber das Schweigen bewirkt meist nur Sehnsucht nach einem Melden, Gedankenkarussell, Fragen über Fragen im Kopf, Selbstzweifel übelster Art.... All das, aber die Wut, die nötig wäre, um abzuschließen, will sich nicht einstellen, weil man sich ansonsten nicht an Schlechtes erinnert.

Außer dem schweigenden Abgang gab es mit solchen Menschen vorher oft keine erwähnenswerte Konflikte, da sie ja dazu neigen, selbigen aus dem Weg zu gehen. WENN es geknallt hat, ging das meist von einem selbst aus, weshalb man sich nach der Trennung dann noch Vorwürfe macht, dass man so war und den Menschen so vertrieben hat. Man sehnt sich nach einem Melden von ihnen, wenigstens dem klärenden Abschiedsgespräch, damit man seine Fragen beantwortet bekommt und abschließen kann.

Und dann melden sie sich nach Wochen oder Monaten, vielleicht im schlimmsten Fall sogar Jahren.... Und man freut sich! Endlich! Und das so tun als ob von ihnen ist so einladend, Schwamm drüber, alles ist wieder gut, das Warten hat ein Ende, das Leiden ist vorbei! Danach hat man sich schließlich die ganze Zeit gesehnt. Und schon sitzt man wieder in der Falle, wenn man nicht aufpasst. Nur weil denen vielleicht aus Langeweile oder mangels anderer Alternativen kurz wieder eingefallen ist, dass es uns ja auch noch gibt. Aber wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass jemand, der das einmal tat, es nicht wieder tut, wenn sich wieder was Besseres findet, wenn man seine Wunden verarztet hat oder man ihm wieder langweilig geworden ist?

Von daher ist auf lange Sicht der Weg von @Emily der, den man irgendwann gehen muss aus Selbstschutz, denn eine/n Heilige/n kann man anbeten, aber haben kann man ihn/sie nicht, und irgendwann sollte man aber dann auch mal loslassen, das geht aber schwer, wenn derjenige auf diesem Podest steht, wer soll gegen das noch mal ankommen können in unseren Herzen, solange de/die da steht?

Deshalb, den Weg der Wut muss man in der Verarbeitung auch gehen, nur nicht vielleicht am ersten Tag.

Ich klammer mich nicht verklärend an den Brief. Ich schöpfe daraus keine Hoffnung. Worauf denn?
Es hat sich bei ihm keine Liebe entwickelt und das wird jetzt auch nicht mehr geschehen.

Er hat mir überhaupt nichts getan. Er hat mich nicht hingehalten, ich habe ihn angefleht, es sich nochmal zu überlegen, nachdem ich mich erklärt hatte. Das hat er getan.

Ich akzeptiere und muss jetzt loslassen. Es wäre leichter, könnte ich wütend auf ihn sein. Wie mache ich das nur?

Zitat von Nini78:

Ich akzeptiere und muss jetzt loslassen. Es wäre leichter, könnte ich wütend auf ihn sein. Wie mache ich das nur?

Wird unter den Umständen wohl nicht gelingen. Ich kann das auch nicht, dafür verstehe ich beide Seiten zu sehr. Darum leide ich unter Trennungen länger als Menschen die wütend sein können. Allerdings kann ich nur wütend sein, wenn jemand mir einen Grund gibt. Keine Gefühle mehr zu haben, ist für mich kein Grund, denn auf Gefühle haben wir keinen Einfluss. Er kann sich ja nicht zwingen, dich zu lieben. Er hat sich fair getrennt. Du kannst Dich genauso wenig zwingen, ihn NICHT mehr zu lieben, oder jetzt nicht traurig zu sein.

Das kann jetzt Wochen und Monate gehen bis es langsam weg geht. Aber es lohnt sich, da durch zu gehen. In Liebe loslassen ist schmerzhaft, aber du reifst sehr daran, und eine zukünftige Beziehung wird von dieser Reife profitieren. Vielleicht tröstet es dich, wenn Du im Schnerz denkst, dass du da jetzt durch musst, weil am anderen Ende des Tunnels ein anderer Mann auf dich wartet, der es wert ist, dass Du diesen Weg jetzt auf dich nimmst, und der vielleicht gerade auch durch einen Tunnel irrt, um Dich zu finden.

Ich hoffe nicht Monate. Dafür, dass es nur 6 Monate waren.

Es schmerzt so sehr und ich weiß nicht, wohin mit mir.

Er wird schnell weitersuchen, weil er unbedingt die Frau fürs Leben finden will. Vielleicht könnte ich wütend darauf werden, dass er mich nur ausprobiert und dann weggeworfen hat. Gelingt mir nicht so ganz

Zitat von Emily:

Trau mich schon gar nichts mehr sagen, aber ich glaube, die Enttäuschung wird noch kommen. Vielleicht in einer Woche, vl. in einem Monat. Und du ...

Alles gut, sag was du denkst. Dafür seid ihr alle hier. Jeder geht anders damit um. Ich wünschte, ich könnte das so wie du. Es ist gesünder.

Die schönen Dinge habe ich mir ja schon die letzten 1,5 Wochen immer wieder vorgebetet.

Ich wurde ausprobiert und für nicht gut befunden. Es ist das passiert, was ich die ganze Zeit befürchtet habe.