Ich möchte heute meine Geschichte erzählen. Es geht um die Verhaltensmuster meiner Frau, die letztendlich in der aktuell schwer zu ertragenden Situation gemündet sind.
Ich (37J) und Sie ( 36J) sind fast 20 Jahren zusammen, davon 10 Jahre in Ehe, 2 Kinder (3 und 6 Jahre).
Wir sind zwei sehr unterschiedliche Menschen, die sich gegenseitig immer gefördert und ausgeglichen haben. Ich bin der ruhige, introvertierte, sehr vernünftige Ruhepol - Sie dagegen ist die sehr aktive, Action und Spannung rastlose Antreiberin.
Wir hatten in den ersten 10 Jahren immer mal kleinere Probleme - am Ende hat einer (mal ich, mal sie) immer für das Zusammenbleiben gekämpft und es hat funktioniert. Wir hatten gemeinsame Ziele (Hochzeit, Haus 2 Kinder, Jobs, usw.), die wir mit 3 Jahren ausnahmslos erreicht haben.
Vor der Ehe (es war im 8. Jahr) - wir haben in Berlin gewohnt und meine Frau war aufgrund der anstehenden Prüfungen der Uni mega gestresst - hatte sie eine mehrwöchige Affäre mit einem Typen, den Sie beim Tanzen kennengelernt hatte. Er war genau das Gegenteil von mir und hat Vielens verkörpert was sie hasst - Rauchen, Hippi-Kleidung, Verplant sein. Aber er mochte ihre Musik, das reichte ihr.
Ich habe ihr verziehen, da ich mir eine Teilschuld gegeben habe, da ich emotional in der Prüfungszeit nicht für sie da war (ich war viel Arbeiten und kam nicht auf diese Partys, weil die immer in der Woche und tief in der Nacht waren).
Einige Monate nach unserer Verlobung (im 9. Jahr) hatte sie einen ONS mit einer ihr unbekannten Person nach einer Party. Ihr war bewusst, dass die anderen Partygäste - die auch mich kennen - das alles mitbekommen würden. Sie war zu dem Zeitpunkt zu einem langfristigem Praktikum weit Weg von Zuhause und hatte nur ein Kleines Zimmer, wir hatten quasi nur eine Wochenendbeziehung und haben uns wenig gesehen. Sie war auch komplett überarbeitet und hat kleine Glückmomente gesucht. Ich habe ihr verziehen, da auch Alk. im Spiel war, vielleicht sogar solche Pillen, die Frauen willig machen. Ich bin zu ihr gezogen um wieder die Nähe herzustellen.
Nach der Hochzeit war viele Jahre alles gut. Wir hatten eine sehr schwere Zeit durch, da es mit den Kinder kriegen nicht geklappt hat. Sie hat eine Hormonstörung und sehr viel Testosteron im Körper, dafür wenig weibliche Hormone, weshalb das alles nicht so will wie soll. Dazu kamen ein sehr sehr langer Zeitraum an Fehlversuchen bei künstlicher Befruchtung, usw. Parallel haben wir unser Haus gebaut und gearbeitet. Ich war immer für sie da.
Schlussendlich haben wir 2 süße Kinder, ein Haus im Grünen mit Stall und Tieren, sind beide beruflich erfolgreichen - Alles erreicht. Ich kümmere mich sehr sehr viel und liebevoll um die Kinder - meine Frau ist selbstständig bei einem 50-60 Wochenstundenjob, der geistig und körperlich wahnsinnig anstrengend ist. Sie ist eher nicht so die gute Mutter.
Im Oktober diesen Jahres (13.10., also vor Wochen) habe ich rausbekommen, dass sie seit 4 Monaten eine Affäre hat. Das Verhältnis ist zu einem verheirateten Mann aus der Gegend, er hatte uns vormals öfter mit unserem Haus und Stall geholfen.
- Alles was ab hier folgt habe ich erst viel später rausgefunden und rekonstruiert! -
Angefangen hat das Verhältnis mit Chatten und Schwärmereien. Sie hatte ihm dann die Brücke gebaut, dass da mehr draus werden könnte, nachdem sie viele Komplimente usw. von ihm bekommen hat. Beide telefonieren und schreiben jeden Tag (beide sitzen tagsüber viel im Auto und haben Zeit), die emotionale Bindung ist sehr hoch. Es gab regelmäßig S., den Sie auch bewusst durch ero. Bilder und Nachrichten an ihn provoziert hat.
Sie wollte am Anfang nur die Affäre für den Kick. Später wollte sie aber mit dem Mann auch auf Konzerte gehen, die Abende verbringen. Es kam immer mehr dazu, dass Sie Geheimnisse hatte, oft Abends nicht da war usw.
Spielt es eine Rolle, dass sie ungeschützten S. hatten? Sie musste sich die Pille danach holen. Später wurde sie sogar Schwanger und wusste nicht ob von ihm oder mir - sie wollte das Kind abtreiben und hat es auch getan. Danach bekam sie die Pille verschrieben, was die Sache für sie einfacher machte.
Sie sagt, dass es dann bergab ging. Sie fing an sich nach den Treffen schlecht zu fühlen aber die Telefonate usw. taten ihr sehr gut - und die körperliche Anziehungskraft war einfach zu stark, als das sie sich dem hätte entziehen können.
Sie hat von Juli bis Okt. 6 Kilo abgenommen (von 52 auf 46 kg, bei Größe 1,59), kaum gegessen, wenig geschlafen, voll gearbeitet. Ich habe gemerkt, dass sie gelitten hat, sie hat es aber nur auf die Arbeitsbelastung geschoben.
Wie ich es bemerkt habe? Ich wusste es unterbewusst. Es gab Anzeichen, aber keine Beweise - ohne Beweise hätte sie es immer abgestritten! Die Beweise kamen durch archivierte Chatprotokolle per Whatsapp.
Ab hier beginnt das Problem. Nach der Konfrontation ist folgendes passiert:
- Wir haben es als Sympthom unserer sich auseinandergelebten Ehe empfunden
- Ich habe mich umgehend krank gemeldet
- Ich habe mich voll und ganz dazu verschrieben für Sie da zu sein - sowohl zeitlich als auch emotional
- Ich wollte ihr Helfen von dieser Affäre loszukommen, da sie innerlich daran zerbrochen wäre (gesundheitlich definitiv)
Wir haben sehr viel geredet - über die Gründe der Affäre, über ihre Gefühle, dass Sie mich über Alles liebt und die Kinder liebt und keine Trennung will usw.
In den Gesprächen kam heraus, dass Sie Anzeichen einer starken Persönlichkeitsstörung aufweist. Sowas wie Borderline könnte ziemlich gut passen. Sie hat keinen Selbstwert und kann mit Harmonie und Ruhe nichts anfangen - Sie wurde immer dazu erzogen, dass sie nur etwas Wert ist, wenn sie Aufgaben erledigt und was erreicht.
Ich habe zwei Bedingungen aufgestellt: 1. Sie möge sich emotional von ihm trennen. Egal wie - ob durch kalten Entzug oder durch Gespräche mit ihm in neutraler Ebene mit vielen Menschen drumrum. Aber für mich transparent. Sie meinte das ist okay, sie ist froh ,dass es endlich raus ist sie will das nicht mehr usw. Wir hatten den Deal, dass Sie sich immer sofort bei mir meldet, mich anruft, mit mir Zeit verbringt, sobald sie den Drang hat IHN anzurufen.
2. Bedingung - Wenn Sie das noch einmal macht, bin ich sofort Weg!
Soweit sogut. Sie hatte daraufhin umgehend die Arbeit reduziert, Zeit mit mir und Kindern verbracht, Energie getankt, ,sich körperlich erholt. Das lief ca. 3 Wochen gut. Der S. mit ihr war in der Zeit klasse, sehr locker, mit Phantasien, zum Teil mehrfach am Tag, sie war sehr aktiv dabei. Die 3 Wochen waren sehr schön, viel Zeit füreinander, viele schöne Momente, viel Familienzeit.
Dann, vor 2 Wochen, hatte sie sich aus eigener Motivation bei ihm gemeldet. Heimlich, ohne mein Wissen. An einem Montag, 17 Uhr, hat sie mir (und den Kindern) plötzlich panisch erklärt, dass Sie zu Ihrer Freundin muss - ihr geht es nicht gut, sie muss helfen, wahrscheinlich über Nacht. Ich habe sie gebeten NICHT zu fahren, es sei noch zu früh, ich brauche sie, die Kinder brauchen sie. Sie ist trotzdem gefahren. Heute weiss ich, dass sie zu ihm gefahren ist, beide S. hatten und sie erst später zu ihrer Freundin gefahren ist - bewusst und geplant, da sie wusste, dass es ihr nach dem S. schlecht gehen wird und sie nicht zuhause sein wollte.
Es gab weitere Treffen, tägliche Telefonate, Chats mit Herzchen, Küsschen, Romantik.
An Donnerstag letzte Woche hatte unsere Kleine Geburtstag
Am Freitag war ich daraufhin den ganzen Tag mit beiden Kindern zuhause (Kita zu). Sie war arbeiten. Heute weiss ich, dass sie da wieder bei ihm war und sie wieder S. hatten. Es war bewusst von ihr so geplant. Sie hätte auch einfach bei uns sein können, wir waren zuhause.
Samstag waren wir den ganzen Tag in Berlin, die Kinder waren bei Oma/Opa
Sonntag war sie genervt und gestresst.
Montag habe ich sie konfrontiert was denn los sei, und dass das hier alles nur mit Ehrlichkeit und Vertrauen funktioniert. Daraufhin hat sie mir das oben genannte gebeichtet. Alles was ich ihr gegeben habe, hat offensichtlich nicht gereicht um sie glücklich zu machen. Sie sagt sie weiss, dass es falsch ist und dass es ihr unendlich Leid tue. Sie sagt sie war schwach, sie war traurig und sie hatte gehofft, dass sie durch den Kontakt zu ihm wieder glückliche Momente hat - sie wollte es nicht, aber sie konnte sich dem auch nicht entziehen. Sie sagt es ist wie eine Sucht wie ein manisches Gefühl, ein Zwang. Es habe nichts mit mir zu tun.
Stand heute: Ich bin ausgezogen und habe ihr gesagt sie soll eine Therapie machen um ihr Leben auf die Reihe zu kriegen. Die Kinder würde sie niemals freiwillig abgeben.
Und nun kommt die Kardinalfrage.
Ich bin ihr Ehemann. Sie hat offensichtlich eine starke Persönlichkeitsstörung (nicht diagnostiziert). Es ist aus meiner Sicht gleichzusetzen mit einer Krankheit. Eine gute Freundin (Psychologin) meinte, dass ich als Ehemann in der Pflicht bin ihr daraus zu helfen. Ich soll es als Krankheit sehen und die Affäre(n) als Symptom(e) - immerhin wenn sie nun Krebs oder Leukämie oder im Rollstuhl sitzen würde, würde ich mich ja auch um sie kümmern und mein Leben damit stark einschränken. Das sollte bei der Störung beachtet werden.
Andererseits fühle ich mich massiv getrogen, nicht geliebt, nicht wertgeschätzt, massiv verarscht und an der Nachse rumgeführt.
Andererseits möchte ich nicht, dass Sie unter dem ganzen Sch/% leidet und habe die Hoffnung, dass durch die Heilung Ihres Krankheitsbildes sie dauerhaft glücklich werden kann (und ich an ihrer Seite es auch wieder kann) - und ich habe das Gefühl, dass ich sie dabei unterstützen muss.
Wahrscheinlich habe ich viele Details vergessen. Eins vielleicht noch - sie sagt, dass sie immer nach dem S. (auch mit mir!) sich schlecht fühlt, traurig und verletzlich ist und sie danach immer gar nicht mehr weiss, wieso sie das überhaupt gemacht hat. Bis sie es dann später wieder will. Ihr Leben ist eine Gefühls-Achterbahn, aber ich muss dazu sagen, dass es auch sehr viel von ihr so provoziert und aktiv gestaltet wird - es muss immer action sein und bloss nicht langweilig.
23.11.2022 01:27 •
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