Hallo zusammen,
ich bin grade sprachlos, dass es mehr als ein halbes Jahr seit meinem letzten Beitrag her ist - und über ein Jahr nach dem ersten Beitrag.
Die letzten Monate waren ein Auf- und Ab und ich frage mich regelmäßig, wie ich so lange mit diesem Menschen zusammenleben konnte und das Vertrauen in Sie hatte, dass sie die richtige Mutter meiner Kindern sein könnte.
Bis noch vor 6 Wochen hat sie die Realität der Trennung weiterhin nicht wahrhaben wollen - es war ein Wechsel zwischen Beleidigungen und Komm bitte wieder zurück, es reicht jetzt mit deinen Befindlichkeiten. Anwaltschreiben, Bankanfragen, Termine zur Elternberatung ignoriert sie. Nachdem sie mir angedroht hatte den Kindesumgang per Gericht regeln zu lassen (Sie will die Kinder 80:20), bin ich zum Jugendamt und habe mich beraten lassen. Daraufhin war ich das A*lo/, dass ihr das Jugendamt auf den Hals hetzt. Die Kinder wollen den 50:50 Umgang. Die Erzieher (die Große wurde dieses Jahr eingeschult) sehen, dass die Kinder, wenn sie bei mir sind, sehr entspannt sind und bei ihr sehr gestresst wirken. Sie hält an ihrem Plan fest die Kinder zu bekommen - und das, obwohl sie sichtlich mit ihnen überfordert ist.
Seit Oktober ist sie plötzlich - wie ein Schalter umgelegt - gegenüber mir sehr distanziert, meldet sich gar nicht mehr und will nur noch per Anwalt reden (von dem ich noch nie gehört habe). Sie hat die Schlösser vom Haus getauscht und hat natürlich kein Interesse an einem Ausgleich des Hausrats oder der Finanzen. Finanziell sind wir keinen Stück weiter und ich bin weiterhin blind darüber ob Sie das Haus finanziell halten kann und mich auszahlt, oder mir das Haus und die Kinder lässt. Die Scheidung ist eingereicht und es werden wohl die Anwälte klären müssen - und es macht ihr sichtlich Spass en Prozess hinauszuzögern
Fazit: Sie will weiterhin die Kontrolle behalten.
Der Tipp der narzisstischen Persönlichkeitsstörung bei Ihr war für mich der Aha Moment im ganzen Prozess. Es passt einfach auf alle Lebensbereiche und sie verhält sich nach Lehrbuch. Es macht mir jedoch Sorge, dass sie gegenüber Jugendamt oder - vielleicht später dem Familiengericht - doch noch das Residenzmodell umsetzen kann.
Soviel zu dem was sich getan hat und mich umtreibt.
Ich möchte ein zweites Thema ansprechen: Ich habe im letzten Jahr viel über mich gelernt. Mit meiner Therapeutin haben wir herausgearbeitet, dass es mir durch die 20 Jahre Beziehung mit meiner NF sehr schwer fällt meine eigenen Bedürfnisse zu finden. Sowohl im Leben als auch in Beziehungen. Ich führe seit 6 Monaten eine ganz normale Beziehung. Und ich finde es sehr langweilig. Kein Drama, keine Herausforderung, niemand der mir sagt das ist nicht okay was du machst, mach das bitte anders. Plötzlich soll ich eigene Entscheidungen treffen und meinen Partner mit einbeziehen, was mir sehr schwer fällt. Und ich habe keine Leitplanken wie ich mich verhalten soll - und habe Angst wegen des fehlendes Feedbacks zu meinem Verhalten abgelehnt zu werden. Klingt bescheuert ? Ist es...
Parallel dazu habe ich eine sehr interessante Frau (auf einer Party) kennengelernt. Nach 2 längeren Gesprächen hat sich herausgestellt, dass sie ein Kindheitstrauma hat (zu wenig Liebe, zu viel Leistungsdruck), in Therapie ist, wahrscheinlich mal Depressionen hatte bzw. depressive Phasen hatte und sie aus eigener Sicht nicht gesellschaftstauglich ist. Ich denke, dass sie entweder emotional nicht verfügbar ist ODER emotional sehr ausgeprägt aber wenig empathisch. Und mein Innerstes will diese Frau unbedingt kennenlernen, ihr helfen, für sie da sein und ihr zeigen, dass man gemeinsam ein schönes Leben haben kann. Sie wiederum flirtet mit mir, ist sehr interessiert, geniesst meine Zuneigung und möchte gemeinsame Zeit mit mir verbringen - sie hat ein date bei ihr zuhause vorgeschlagen, mir Wein und allem. Ein Teil weiss, dass ich mir die Finger verbrenne, ein anderer will das unbedingt machen. Wieder Bescheuert ? Ist es...
Mein engster Freundeskreis meint, ich soll meine aktuelle Beziehung beenden und schauen, was ich eigentlich will. Mein Verstand sagt mir, dass es verrückt ist Frau 1 sausen zu lassen und mich auf Frau 2 einzulassen. Mein Herz (oder meine emotionale Zerrissenheit?) sagt mir das Gegenteil.
Irgendwo in meinen Hinterkopf sagt ein kleines Männchen, dass ich das alles nur tue um mich abzulenken, da ich weiterhin in der Trennungssituation mit meiner NF bin und eigentlich meine ganze Konzentration auf die Kinder legen sollte. Aber wenn sie nicht da sind habe ich zu viel Zeit zum grübeln und mich leer zu fühlen. Sogar wenn ich bei Frau 1 bin. Oder ich suche die kleinen positiven Momente in Frau 2, die ich aus der alten Beziehung kenne - und bilde mir ein, dass ich die negativen Sachen ausblenden kann.
Danke, dass ich das einfach mal loswerden konnte.
29.11.2023 14:09 •
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