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Die Affäre meiner Frau - Krankheit oder fehlende Liebe?

MissLilly
Zitat von gabehcuod:
Ihr habt Euch gegenseitig dazu benutzt, um jeweils den eigenen Selbstwert hochzuhalten. Das ist keine Liebe, Null Augenhöhe, das ist 20 Jahre Ego-Brain-F.u.c.k.


Man hat sich gegenseitig dazu benutzt um ein Leben wahr werden zu lassen, von dem sie maximal eine Vorstellung hatten, es aber selbst in ihren eigenen Familien nie gehabt haben ...

13.12.2022 09:57 • x 3 #1006


MissLilly
Wenn man mal die vermeintlichen Persönlichkeitsstörungen (auf beiden Seiten) mal kurz weg lässt, dann bleibt am Ende immer das, was jedwede zwischenmenschliche Beziehung herausfordert.
Nämlich Autonomie UND Bindung miteinander in Einklang zu bringen!
Menschen deren Kindheit von überproportionaler Autonomie geprägt wurde, streben und sehnen sich in der Regel nach Bindung. Umgekehrt haben Menschen die extreme Bindung (das bedeutet nicht immer emotionale Aufmerksamkeit) erfahren haben, ein höheres Bedürfnis nach Autonomie...

13.12.2022 10:08 • x 1 #1007


A


Die Affäre meiner Frau - Krankheit oder fehlende Liebe?

x 3


G
Zitat von MissLilly:
Nämlich Autonomie UND Bindung miteinander in Einklang zu bringen!

Das wäre die tiefenpsychologische Sichtweise - das Problem hauptsächlich auf einen Autonomie-Abhängigkeits-Konflikt herunterzubrechen.

In dem Kontext könnte man auch sagen, dass sich die beiden mit ihren unterschiedlichen Ausprägungen und Bedürfnissen auf diesem Kontinuum auf unglückselige Art und Weise sogar perfekt (allerdings pathologisch) ergänzen mit dem gemeinsamen Ziel der eigenen Selbstwerterhöhung. Der Schweizer Kollege Jürg Willi nennt das Kollusion.

13.12.2022 10:21 • x 2 #1008


M
Gabehcoud,
Natürlich hat er immense Anteile daran das dieses Konstrukt so lange hielt,er ihr das alles solange geben konnte oder wollte.
Nähkästchen auf:
Meine NF hat mich damals an ziemlich simplen Punkten gefangenJünger,äußerst attraktiv,extrovertiert,verrückte Ideen,intelligent.
Das mündete in eine schnelle Ehe.
Das sie Probleme hatte,habe ich recht schnell mitbekommen-leichte Narben an den Unterarmen,Stimmungsschwankungen etc.
Hab damals geglaubt das ich das hinbekomme.
Hab ihr jegliche Unterstützung gegeben,vieles hingenommen.Auch sie hat ein Studium mit Bestnote abgeschlossen(aus dem Grund den Du nanntest,sie musste von Haus aus die Beste sein.2. war der erste Verlierer)
Hat daraus nichts gemacht sondern die nächste Ausbildung und die nächste,und die nächste-einfach keinen wirklichen Plan.Heute ist sie,ebenfalls,im medizinischen Bereich selbstständig.
Nach ca 10 Jahren hab ich massive Veränderungen bemerkt,darauf angesprochen gab es plausible Begründungen,(das maenneken ist ja so verständnisvoll.)
Es kam die Zeit der Hilferufe nach Psychiater,Therapie,Selbstmordgedanken (Maenneken lässt doch keinen kranken Menschen fallen,ich hab Kraft dafür und leb ihr den Weg vor)
Das Wesen änderte sich völlig und meine inneren Sirenen gingen sehr frühzeitig an,wurde immer wieder beschwichtigen und wollte das einfach glauben obwohl ich es besser wusste und auch beweisen konnte.
Sie begann eine Therapie,eine meiner Bedingungen zur Fortführung.
Das Ende vom Lied:Der Therapeut kam nicht weiter und empfahl eine stationäre Therapie.Ich habe ihr zugesagt in der Zeit bis dahin,während der Therapie und auch danach weiter zu ihr zu stehen wenn sie professionelle Hilfe in Anspruch nimmt.Die Zeit verging also,ein Jahr Wartezeit für die empfohlene Klinik*war schon verkürzt,normal hätte sie 2 Jahre und mehr warten müssen) 12 Wochen Therapie (dort diagnostiziert) völlig verändert da raus,ambulante Therapie fortgesetzt.Wir hatten wieder zueinander gefunden,weitreichende Pläne.Kinderwunsch wurde in Angriff genommen,läuft ja gut.
Am Tag der offiziellen Schwangerschaft sprach sie die Trennung aus,überlegte sogar abzugreifen.Grund war ein Typ,den sie 2 Wochen vorher bei einer Fortbildung kennengelernt hat und der so toll ist.Da war klar,das die ganzen scheinbaren Erfolge für die Katz waren.
Wir haben uns auf eine WG geeinigt,für mich wegen des Zwerges,für sie eher wegen der Freizeit.So kommt es mir zumindest vor.
Hab mich anwaltlich und psychologisch beraten lassen und fahre jetzt diese Schiene.Gute 4 einhalb Jahre.Seit 6 Monaten spricht sie von Auszug.Primäre anwaltliche Ziele von damals sind erreicht-Psychologe glaubt noch nicht dran,ist halt wieder Drama und ich geb ihr noch zuviel Sicherheit und Unterstützung.
Der Krieg hat mich und mein Helfersyndrom auch massiv getriggert,da ich seitdem 11 Familienmitglieder (angeheiratet)hier habe die so gut wie alles verloren haben bzw. Gefahr laufen das zu tun.
Auch eine Situation die mich sehr belastet,Kraft kostet und meine NF massiv überfordert.
Sorry Andi,das ich soviel mehr geschrieben habe als ich wollte und meine Geschichte jetzt hier steht

13.12.2022 10:39 • x 8 #1009


MissLilly
Zitat von maenneken:
12 Wochen Therapie (dort diagnostiziert)


Darf ich fragen, was genau dort diagnostiziert wurde ?

13.12.2022 10:45 • x 1 #1010


M
Darst Du Lilly,
Bipolar und Borderline.
Bipolar gibt sie zu,Borderline streitet sie ab.
Hab den Entlassungsbericht nicht gelesen,weiss es aber

13.12.2022 11:09 • x 1 #1011


ElGatoRojo
Zitat von MissLilly:
Nämlich Autonomie UND Bindung miteinander in Einklang zu bringen!

Abseits des psychologischen Feintunings ist dies ihr Hauptproblem. Für viele langt ja als Autonomie ein simples Hobby wie Garten oder Modellbahn - manche brauchen mehr Kick dabei (Extremsport, Motorrad usw) . Oder eben das Ultimative an Freiheit und Abenteuer - die neue Affäre.

13.12.2022 12:20 • x 5 #1012


B
Zitat von ElGatoRojo:
Oder eben das Ultimative an Freiheit und Abenteuer - die neue Affäre.

Die dann sehr schnell in ein Gefängnis der besonderen Art führt, aber das weiß man erst, wenn man schon drin steckt.

13.12.2022 12:35 • x 2 #1013


MissLilly
Die EF hier, will gar keine feste Beziehung mit dem AM!
Gleiches und Gleiches gesellt sich nämlich nur stundenweise gern miteinander

13.12.2022 12:37 • x 4 #1014


G
Zitat von Begonie:
in ein Gefängnis der besonderen Art

Hat da jemand Hans-Peter Röhr gelesen?

13.12.2022 12:38 • x 1 #1015


G
@maenneken, danke für deinen Bericht. Ich wünsche dir viel Kraft und das sich alles dennoch zum
Guten hin entwickelt.

Es wurde hier viel über Narzissmus geschrieben, mit erkennbarem (Fach) Wissen. Um das alles besser
zu verstehen und einordnen zu können, habe ich einige Eckpunkte dazu zusammengetragen.

Narzissmus ist eine Persönlichkeitsstörung, eine Krankheit, die von schweren Minderwertigkeitskomplexen
und einem drastischen Mangel an Selbstbewusstsein ausgelöst wird.

Weiblicher Narzissmus: Das steckt dahinter:
Mangelndes Selbstwertgefühl, Gefühl von Minderwertigkeit, krankhafte Selbstzweifel, traumatische Kindheit,
extremer Leistungsdruck und Fixierung auf Status und Materielles

Hinter all dem liegt eigentlich ein Bedürfnis nach Geborgenheit, Nähe und Vertrautheit, dass sie nie gelernt
haben zuzulassen (genetisch geprägt und/oder Ursprung in der Kindheit). Narzissten sind im Grunde nicht
zu echter Liebe fähig.

Narzisstische Frauen führen Beziehungen immer nach demselben Schema. Sucht der Partner Nähe, dann
ziehen Sie sich zurück. Zeigt er Desinteresse, spornt es die Frau dazu an, nach mehr Nähe zu verlangen.
Dazwischen stehen Unsicherheiten und Ängste.

Eine Beziehung mit einem Narzissten funktioniert daher meist nur kurzfristig. Länger andauernde Partner-
schaften sind oft geprägt von emotionaler Abhängigkeit und Unterordnung des Partners. Es kommt häufig
zu Konflikten. Von Harmonie und Liebe ist dann nichts mehr zu spüren. Oft finden sich die Partner daher
vorerst mit der Situation ab, beenden die Beziehung früher oder später aber, weil der Leidensdruck zu groß
wird.

Personen mit einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung verhalten sich häufig manipulativ, empathielos
und ausbeuterisch ihren Mitmenschen gegenüber. Mit Kritik können Narzissten nicht gut umgehen. Des-
wegen haben sie fast immer Schwierigkeiten im zwischenmenschlichen Bereich.

Erst wenn echter Leidensdruck bei dem narzisstischen Partner entsteht, begibt sie/er sich in Behandlung.
Das ist beispielsweise dann der Fall, wenn der Lebenspartner mit der Trennung droht.

Wie das dann aussehen kann, hat @maenneken eindrucksvoll beschrieben.

13.12.2022 12:44 • x 5 #1016


A
Zitat von maenneken:
Gabehcoud, Natürlich hat er immense Anteile daran das dieses Konstrukt so lange hielt,er ihr das alles solange geben konnte oder wollte. ...


danke für deinen Bericht.
ist deine EF die Fremd gegangen? Wenn ja - wieso? Flucht in eine andere Welt? „sich betäuben oder gar sich selbst Schmerz zufügen“ ?

13.12.2022 13:45 • #1017


A
Zitat von MissLilly:
Die EF hier, will gar keine feste Beziehung mit dem AM! Gleiches und Gleiches gesellt sich nämlich nur stundenweise gern miteinander


das sehe ich auch so

13.12.2022 13:45 • #1018


M
Andi,
Ja,ist sie.Immer war es diese innere Leere füllen,selbstschädigendes Verhalten,Flucht vor sich selber.
Immer alles ausgeblendet.
Einmal war die Begründung mich aus meiner Mitte zu schubsen,Neid darüber das ich mit mir im Reinen bin.
Da fällt Dir nichts mehr ein

13.12.2022 13:52 • #1019


U
Andy
aber solange der AM und deine Frau immer noch tun schreiben sich die Anziehung geben , macht alles kein Sinn.
Er gibt ihr das was du momentan nicht gibst. Wielange willst du jetzt noch den AM Schützen und dudelst es das sie kontakt haben? Du wolltest doch die Frau kontaktieren und wenn nicht mussst du doch mal zum am eine Klare Ansage machen

13.12.2022 14:07 • x 5 #1020


A


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