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Der Umgang miteinander während der räumlichen Trennung

Paragon
Ihr Lieben,

mal kurz um Euren Rat gefragt:

Wir sind seit vier Wochen getrennt und nun in der Phase der räumlichen Trennung. Grund der Trennung sind nicht fehlende Gefühle, sondern dass ich es wegen einer Affäre verbockt habe.

Da wir gerade die Wohnung aufteilen und es einen Hund gibt, der zwischen uns koordiniert werden muss, sehen und telefonieren wir auch regelmäßig. Diese Gespräche sind von Interesse, der gegenseitigen Vertrautheit und natürlich auch von dem gewohnten Umgang vor der Affäre geprägt.

Und da fängt mein Problem an.

Er hat eine Mauer um sich herum gebaut um seine Gefühle abzuschirmen, nichts desto trotz bricht es ab und zu wieder durch. Ich kann die Mauer verstehen, denn er hat Angst, wenn er seine Gefühle mir gegenüber wieder zulässt, dass ich sein Vertrauen enttäuschen werde.

Ich dagegen versuche gerade eine Mauer zu bauen, die aber immer wieder jäh zum Einsturz gebracht wird, wenn wir eben Vertrautes austauschen oder er mir Dinge erzählt und ich schmerzlich daran erinnert werde, dass ich nun kein Teil mehr davon bin und vielleicht auch nie wieder sein werde.

Das ganze endet dann in absurden Situation, dass wir uns gegenseitig Austauschen, zusammen lachen, er kurz inne hält und mir ins Gesicht knallt, dass ich mir keine Hoffnungen machen soll.

Wir sind 15 Jahre zusammen gewesen uns jetzt gerademal vier Wochen getrennt. Die Aussage dass ich mir keine Hoffnung machen soll, betrachte ich nicht als in Stein gemeißelt, sondern mehr als Schutzreaktion. Vielleicht sieht es in vier Monaten schon ganz anders aus. Zumindest klammere ich mich ein wenig daran.

Nichts desto trotz bin ich mir nicht ganz sicher, wie ich mich ihm gegenüber verhalten soll. Ich kann den kalten Typen spielen, was mir schwer fallen würde, würde bei der Aufteilung der Wohnung nur auf meine Belange achten und hätte Angst das Signal zu senden, dass mir alles egal ist. Oder ich spiele den gefühlsbetonten und weiß dass ich mit Sicherheit bei ihm abprallen werde und er mich evtl. gar nicht ernst nimmt.

Ebenso weiß ich nicht wie ich mit der Situation weiter umgehen soll. Eines ist mir klar: Auf Dauer werde ich das nicht aushalten. Ist Reduzierung des Kontakts auf das Notwendigste sinnvoll, um endlich Abstand zu bekommen? Natürlich möchte ich ihm nicht signalisieren, dass ich keine Interesse mehr an ihm habe, denn genau das Gegenteil ist der Fall. Auf der anderen Seite kann ich durch den Abstand meine Mauer auch etwas standfester bauen.

Was meint Ihr?

21.07.2017 13:51 • x 1 #1


Sabine
Zitat von Paragon:
Was meint Ihr?
die Frage

Zitat von Paragon:
Auf Dauer werde ich das nicht aushalten. Ist Reduzierung des Kontakts auf das Notwendigste sinnvoll, um endlich Abstand zu bekommen? Natürlich möchte ich ihm nicht signalisieren, dass ich keine Interesse mehr an ihm habe, denn genau das Gegenteil ist der Fall.


die Antwort

Schaffe Abstand, damit er erkennen kann, was er vermisst. Ob er verzeihen kann, kann er nur für sich alleine herausfinden. Das ist aber eine Grundvoraussetzung, damit es funktionieren kann.

Sonst bekommst du es den Rest des Lebens, auf das Brot geschmiert, wenn ihr wieder zusammen kommen solltet.

Was du machen kannst, warum kam es so weit? Diese Frage, ist nicht einfach nur Verliebtheit. Was hast du vermisst? Einfach so, ist eben nicht. Eine tiefe Auseinandersetzung mit sich selbst.

21.07.2017 14:38 • x 2 #2


A


Der Umgang miteinander während der räumlichen Trennung

x 3


Paragon
Vielen Dank für Deine Antwort.

Zitat von machiennelilly:
Was du machen kannst, warum kam es so weit? Diese Frage, ist nicht einfach nur Verliebtheit. Was hast du vermisst? Einfach so, ist eben nicht. Eine tiefe Auseinandersetzung mit sich selbst.


Deswegen habe ich mich in therapeutische Hände begeben um das Warum rauszufinden und über diesen Weg ein Erneutes zu verhindern. Das wird Zeit brauchen und ich tröste mich der Hoffnung das er auch 15 Jahre nicht einfach vom Tisch wischen kann.

21.07.2017 14:50 • x 1 #3


E
Zitat von Paragon:
sondern dass ich es wegen einer Affäre verbockt habe.


Und was wundert Dich?

21.07.2017 14:52 • #4


Sabine
@Paragon du erwartest aber nicht, dass dir der Therapeut diese Frage beantworten kann, oder?

Hinterfrage dich selbst. Da kann ein Therapeut helfen. Aber er wird nicht deine Fragen finden.

Es geht immer um die erste Frage:

Wer bin ich?

Dann darum,

Was brauche ich?

Was will ich?

Wie erreiche ich das?

Und ehrlich? Diese Fragen stellte mir mein Therpeut so nie

21.07.2017 15:06 • #5


Paragon
Zitat von AlexH:

Und was wundert Dich?


Ähm. nö, dass wundert mich gar nicht und ich hab auch nicht behauptet, dass es mich wundert.

@machiennelilly

Nein, ich erwarte nicht, dass die Therapeutin meine Fragen beantworten kann, mir aber zumindest helfen kann den Weg zu den Antworten zu finden.

21.07.2017 22:22 • x 2 #6


Sabine
was müsstest du tun, um dir diese Fragen zu beantworten?

21.07.2017 22:33 • x 2 #7


Paragon
Mir die folgenden Fragen selber beantworten können:

- Wer bin ich? (Derzeit meine dringendste und in meinen Augen die wichtigste Frage!)
- Wieso war ich bereit, alles was ich hatte aufs Spiel zu setzen?
- Was habe ich gesucht?
- Wieso war ich nicht stark genug um dem zu widerstehen?
- Wieso war ich bereit, denn Menschen so zu verletzen, der immer an unsere gemeinsame Zukunft gelaubt hat?

21.07.2017 22:37 • x 2 #8


Sabine
Zitat von Paragon:
- Wieso war ich bereit, alles was ich hatte aufs Spiel zu setzen?

Zitat von Paragon:
Wieso war ich bereit, denn Menschen so zu verletzen, der immer an unsere gemeinsame Zukunft gelaubt hat?


bitte streichen, die Beantwortung dieser Fragen, kommen von ganz alleine.

Wer bin ich?

Was hat man verloren, auf dem Weg vom Kind sein, bis jetzt?

Erkennst du, wenn du dich fragst, was du gerne machst. Was du gerne lebst. Was du gerne hörst, liest, malst. Machst du Sport, wenn nein warum nicht. Alles Fragen um dein Leben. Deines ALLEIN. Alle Antworten davon, sind ein Teil von dem Menschen, der du bist.

21.07.2017 23:02 • x 1 #9


A


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