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Der Tag der Abrechnung

Hamster75
@showtime:
Ich verstehe Ja?Nein? sehr gut. Was der Partner da einem angetan hat, ist die schlimmste Verletzung und Demütigung, die es gibt. Und ich denke, dass Ja?Nein? sehr wohl weiß was Liebe ist, denn je größer die Liebe, desto größer auch der Hass.

Ich wurde nach 22 Jahren sehr mies von meiner Ex verlassen. Sie hatte schon eine ganze Zeit eine Affäre, die sie mir gegenüber - trotz wiederholter Nachfrage - verneint hat. Wir haben uns dann getrennt, nicht wegen der Affäre, sondern um die Beziehung zu überdenken und da habe ich dann zufällig erfahren, dass sie diese Affäre richtig liebt. Während dieser Trennungszeit hatten wir jeden Tag Kontakt und sogar gemeinsamen Urlaub mit den Kindern verbracht. Als ich sie damit konfrontierte, gab sie an, nur mich zu lieben und die Ehe das beste wäre, was es gibt. Nach 4 schlimmen Monaten der Versöhnung hat sie dann endgültig die Trennung verlangt. Wir hatten uns die letzte Woche sehr liebevoll gegenüber verhalten und es kamen dann auch Sätze von ihr wie ich liebe Dich, ich werde keine Beziehung erstmal haben usw.
Nach 2-4 Wochen war sie wieder mit der Affäre zusammen und nach 4 Wochen sogar offiziell. Jetzt zeigt sie sich mit ihm bei MEINEN Freunden und erzählt meiner Tochter, wie toll der Kerl ist und was sie am Wochenende so alles machen, wenn ich die Kinder habe. Die Kinder leiden darunter sehr, aber ich auch.
Ich habe diesen Menschen bis zur Trennung sehr, sehr geliebt. Ich habe gekämpft um sie, bis ich ein Wrack war. Und sie sagte mir nur, dass sie mich gern habe, aber nicht mehr liebe und begehre wie einen Ehemann und Tschüss.

Seit mehr als 10 Wochen sind wir getrennt und seit 7 Wochen Nullkontakt meinerseits. Ich bin auch in der absoluten Hassphase. Am liebsten würde ich ihr die schlimmsten Verwünschungen an den Kopf werfen und ich glaube, dass ich manchmal so wütend bin, dass ich mich nicht mehr beherrschen könnte und ihr eine knallen würde. Dem Neuen sowieso und das weiß sie auch.

Labenia sagt es richtig. Was hat der Mensch, den man bedinungslos liebte, einen angetan?
der Schmerz der grossen und bitteren Enttäuschung
der Schmerz des Vertrauensbruches
der Schmerz der Verlust der Person, die man meinte gekannt zu haben
der Schmerz allein gelassen zu werden, wo es einem extrem dreckig geht
der Schmerz, wo alle Träume über die gemeinsame Zukunft zerplatzen
der Schmerz, in so eine Situation überhaupt geraten zu sein (wie dumm von mir bzw. warum passierte es mir?)
+ der Schmerz, sein zu Hause/sein Netz verloren zu haben
+ der Schmerz, die Kinder nicht mehr frei und glücklich aufwachsen zu sehen
+ der Schmerz, den Kindern nicht mehr jeden Abend gute Nacht wünschen zu können
+ der Schmerz, finanziell am Abgrund zu stehen
+ der Schmerz, quasi verraten worden zu sein
+ der Schmerz, den anderen glücklich zu sehen, wobei man selber leidet
+ der Schmerz, der maßlosen Demütigung
+ der Schmerz, die letzten 22 Jahre anzuzweifeln. Was war echt?
+ ...

Und das nach 22 Jahren. Ich weiß nicht, ob 2 Jahre bei mir ausreichen werden, um die Wunden zu schließen. Sie war die Liebe und die Frau meines Lebens und jetzt hat sie sich so einen Hansel von Mann angelacht. 10 Jahre älter, krank, dumm und hässlich.
Ich wollte diese Frau jetzt auch nicht mehr zurück. Denn das ganze Umfeld von ihr hat sich geändert, auch die neuen falschen (Facebook)Freunde, die jetzt Wetter gegen mich machen, wo sie nur können.

14.06.2015 09:26 • #46


S
Zitat:
Ich weiß nicht, ob 2 Jahre bei mir ausreichen werden, um die Wunden zu schließen.


Und du meinst, solange die Wunden nicht geschlossen sind, ist Hass die einzige Möglichkeit des Empfindens?

Zitat:
denn je größer die Liebe, desto größer auch der Hass.




10 Wochen sind etwas anderes als 2 Jahre und all das was dir widerfahren ist, konnte ich keiner Zeile des TEs entnehmen.
Ihr wisst so gut wie nichts von der 7 jährigen Beziehung des TEs! Nur dass sie ohne Erklärung ging...Und schwuppdiwupp projiziert jeder seine eigene Geschichte in die des TEs hinein.
Mir ist ähnliches wie dir ebenfalls passiert und ich denke, es geschieht gar nicht so selten...Ich habe nie so einen Hass gefühlt...bin anders damit umgegenagen. Natürlich fühlen die Menschen unterschiedlich aber was ich hier vom TE las finde ich nicht mehr gesund. Ganz anregend finde ich Urmels Kommentar dazu. Aber wem es genügt, sich hier lediglich auszulassen, soll das tun. Weiter bringt es ja offensichtlich nicht.

@Chilli: das ist sicher nicht der einzige Grund Zumal Schlitzohren nicht unbedingt Manipulatoren sind.[/quote]

14.06.2015 09:40 • x 1 #47


A


Der Tag der Abrechnung

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J
@H75
ich finde, in Deiner Situation sind Hass und Wut ganz normale, gesunde und heilende Gefühle.
Ja was denn sonst?

Und dennoch, den Hass chronisch oder kalt werden und in Abschottung und Zynismus enden lassen ist nicht klug.

14.06.2015 09:45 • x 1 #48


J
Also zunächst mal wieder allen danke für ihre Worte! Ich verstehe zwar was showtime sagt, aber ich finde du urteilst zu streng über mich. Ich habe sie geliebt! So sehr, dass ich ihr blind(!) vertraut habe in allen Bereichen! Wie kannst du nur sagen, wer so viel Hass empfindet hat nie geliebt, das genaue Gegenteil ist der Fall. Dass mein innerer Groll weder für mich, noch normiert gesehen gesund ist, ist eine andere Sache wo ich noch weiter mein.Emotionales Inneres erforschen muss, stimmt schon! Aber hier geht es jetzt darum wie ich momentan mit der Situation klarkommen soll, dass sie sich wieder meldet. Was meine Ex gemacht hat, ist genau das was Hamster75 und Labenia so nachfühlend beschrieben haben, es ist das aller schlimmste,.Verrat an einem gemeinsamem Leben. Ich bin sicher kein Engel, aber wie gesagt, ich hätte ihr sowas niemals(!)angetan und nur das zählt in diesem Fall. Ich will mich also nicht als.Opfer.inszenieren, ich bin eines bezogen auf diese Sache! Mit menschlichrn Gefühlen spielt man nicht und ohne Erklärung einfach tschüss zu sagen ist ein menschlicher Tabubruch und wer so etwas einem anderen Gegenüber zustande bringt ist einfach kalt und Ich-bezogen. Und das ist auch das was Hamster75 und Labenia meinten: Es ist das Entsetzen wie man denn über Jahre hinweg mit so einem Menschen zusammen sein konnte und vl auch der Ärger über die eigene Blindheit.. Du siehst vl, ich bin wesentlich reflexiver als du vl denkst, was ich von meiner Exfreundin jedoch nicht behaupten kann. Ich würde mich schämen mich nach zwei Jahren zu melden ohne wirklich sehr sehr ausführliche Erklärung und ein massives Schuldeingeständnis. Nur zu sagen Ich dachte ich wollte mich mal entschuldigen (....) und hoffe dir.geht es genauso ist ein moralischer Skandal und führt mich zum Verdacht, dass sie es einfach nur insofern ernst meint, dass es IHR derzeit schlecht geht...

14.06.2015 10:21 • #49


D
Zum Thema warum charismatische Menschen anziehend wirken. Denke, da gibt es zwei Möglichkeiten:
1. Die Narzisten und

2. Diejenigen, die sich selbst gefunden haben und somit Stärke, Zufriedenheit und Glück ausstrahlen.

Ich bin erschrocken, was einige hier unter Liebe verstehen. In dieser Diskussion wird von sie soll verrecken und ich würde sie persönlich in den Abgrund befördern gesprochen.

Dazu mal kommentarlos die bekannte Weisheit: Achte auf Deine Worte, sie werden zu Gedanken. Achte auf Deine Gedanken, sie werden zu Handlungen. Handlungen spiegeln die Persönlichkeit.

Der Mensch, in den ihr euch verliebt habt, war schon anfangs so.

Es herrscht die Einstellung wenn ich leide, darf der andere nicht glücklich sein. Für seine Gedanken und Gefühle ist man selbst verantwortlich. Es ist verständlich, dass man nach dem Aus trauert. Doch irgendwann gilt es, wieder das eigene Leben zu leben, sein Glück zu suchen. Wer den Ex dafür verantwortlich macht, dass man geblendet wurde und sein Leben nicht mehr auf die Reihe bekommt, lässt ihm eine ganz falsche Bedeutung zukommen. Das wollen einige jedoch nicht wahrhaben, denn die Opferrolle ist bequemer.

Wenn man sich un einer Beziehung nicht mehr wohl fühlt, entscheidet man sich es auszusitzen, daran zu arbeiten oder zu gehen. Jeder sollte das Recht haben, gehen zu düfen, denn das möchte man ja auch selbst in Anspruch nehmen, wenn man keine Zukunft mehr sieht. Wie gesagt, natürlich erklärt man dem Partner warum. Wenn der Ex es nicht tut, gibt es ein Defizit und es war nicht der oder die Richtige.

14.06.2015 10:37 • #50


G
moinmoin!
ich grätsche mal kurz dazwischen ohne alle posts gelesen zu haben.
für mich ist es auch (ähnlich wie für showtime) erschreckend, wie sehr hier noch der hass schaltet waltet.
wut/ hass sind die stärksten gefühle und hinter diesen gefühlen sind weitere verborgen!
es wäre für den TS sicher hilfreich, genau dahinter zu spüren.

niemand ist in der lage, uns zu verletzen. klingt erstmal vielleicht nicht für jeden nachvollziehbar, doch letztlich sind wir es, die sich verletzen. durch die starken negativen gefühle bist du noch immer mit deiner verflossenen verbunden. willst du endlich frei sein, wird es für dich -da bin ich mir ziemlich sicher- besser sein, zu verzeihen, frieden zu schliessen. probiers mal aus!

jeder macht fehler. niemand hier ist unfehlbar. und wenngleich ich bei vielen hier den groll (anfänglich) nachvollziehen kann, so kann ich ihn keineswegs gutheissen. vor allem dann nicht, wenn er sich auch nach solch langer zeit nicht runterschraubt oder egalisiert. mancher hier ist so zerfressen von hassgefühlen, dass es einem unheimlich wird. ich kenne beide seiten, habe früher oft verlassen und bin derzeit der verlassene. es gibt auch keine perfekte trennung! wenn sie dir damals ein gespräch und weiteres verwehrt hat, so ist das ganz sicher nicht toll und einen anschluss machts ungemein schwer. versteh ich alles!

aber tue dir den gefallen und verabschiede dich von den irren vergeltungsgedanken! mach dich locker! es ist 2jahre her und du solltest lieber deine gefühls-innen-welt genauer unter die lupe nehmen ...

aus erfahrung kann ich sagen, ein solches aufeinandertreffen (auch nach jahren) kann total befreiend sein. zukünftige beziehungen werden davon profitieren -oder willst du diesen hass auf deine superX mit in eine neue beziehung nehmen?-

.........

14.06.2015 10:45 • x 1 #51


P
Ich finde das sehr extrem alles, ja?nein?

du klingst für mich wie ein kleines trotziges Kind.

Ich kann verstehen, wenn man in der Trennungsphase alle Gefühle durchmacht. Dazu gehört auch Wut und Zorn.

du bist kein Opfer, und ich finde auch, dass du dich da bequem inszenierst.

Es ist so normal was dir passiert ist.
Täglich wird sich getrennt.
und auch plötzlich (wobei viele der plötzlichen Trennnungen gar nicht so plötzlich sind)..

Hass dagegen finde ich mehr als ungesund und in diesem Rahmen nicht normal.

ich habe meinen Ex nie gehasst. wofür denn? dass er mich nich tmehr liebt? dass er die Trennung 2 Jahre hinausgezögert hat und ich am Stock ging? tja, ich hätte doch gehen können.

Güte und Eigenanteile-erkennen helfen in vielen Situationen.

14.06.2015 10:49 • #52


L
Zitat von shwotime:
und vor allem haben ihm 2 Jahre offenbar nicht gereicht um ein tieferes Verständnis für sich selbst, für Beziehungen usw. zu gewinnen. Es scheint sich überhaupt nichts bei ihm bewegt zu haben. Jede Beziehungdynamik ist derartig komplex, dass es nicht gerade von Reflektiertheit zeugt, 2 Jahre stur an der Opferrolle festzuhalten und nach Rache zu lechzen.


Jeder schreitet bei der Verarbeitung seiner Wunden im eigenen Tempo voran.
Vieles dabei hängt von der Intensität der Gefühle für den Ex Partner, vom Grund der Trennung, von der Lebenserfahrung des Verlassenen im Allgemeinen und nicht zuletzt von der Möglichkeit/Fähigkeit/dem Willen zum Vergeben ab. Das Letztere ist äußerst kompliziert, denn das Ego wird sehr angekratzt. Nicht nur durch den Abgang des Ex Partners (besonders wenn dies ein Warmwechsel war), sondern durch
die persönliche Niederlage als solche: warum ist es überhaupt dazu gekommen? wie konnte es passieren, dass ich vieles übersehen habe? warum habe ich einiges zugelassen? nehme ich die Welt überhaupt noch korrekt wahr?
Man beginnt an sich selber arg zu zweifeln. Und dieser Zweifel pop. ja extrem verstärkt in der Trennungsphase auf.

Ein Teil des Hasses (nur ein Teil davon!) ist nicht anders als Hass auf sich selbst. Dafür, dass man versagt hat (=vieles in der Beziehung ignoriert, nicht wahrhaben wollen, entschuldigt hat, den Bogen überspannen lassen usw). Und dieses Versagen (was apropos ein subjektives Empfindes ist) wird unbewusst mit dem Ex assoziert, weil er direkt damit zusammenhängt - er wird gehasst.

Zitat:
Das habe ich nicht geschrieben. Ich sagte nur, dass so ein ausufernder Hass und der Wunsch nach Rache alles andere als gesund ist und mit Liebe nichts zu tun hat.
Zwischen diesem Hass und Vergebung liegen 100 Möglichkeiten..Sichtweisen..Empfindungen...


Ich bin nach wie vor der Meinung, dass seine Hassgefühle normal sind (solange ihnen keine Taten folgen). Die gehören zur Verarbeitung der Trennung. Wo du Recht hast, hast du Recht: er soll beginnen, die Sache langsam innerlich loszulassen und diese aus einer anderen Perspektive zu betrachten.

Zitat:
Ich habe mich vor einigen Jahren auch mal schlecht behandeln lassen. Das war mein Fehler und ich habe verstanden warum ich es so weit kommen ließ. Darum brauche ich mich nicht an dieses Ereignis festklammern...ich habe die Wahl mich anderen Menschen zuzuwenden und wie man mit mir umgeht, steuere ich immer mit.


Fakt bleibt: es gibt einen Täter und ein Opfer. Dass das Opfer selber an seinem Verhalten schuld ist, ist klar.
Das befreit den Täter aber nicht von der Verantwortung für seine Taten. Als Beispiel: wenn der Täter sieht wie stark das Opfer ihn liebt, jedoch diese Gefühle nicht in vollem Unfang erwidern kann, wenn er sich schon umschaut, wenn ihm was in der Beziehung fehlt und er damit nicht klar kommt, soll er dem Opfer dies deutlich artikulieren, damit das Opfer weiß was auf ihn zukommt, wie er damit umgehen kann. Was und ob das Opfer damit was anfängt ist seine Sache und liegt in seiner Verantwortung.
Dann ist es fair. Oft ist es aber so, dass der Täter einen warmhält und die Liebe vorspielt, bis ihm was besseres über den Weg läuft. Dafür darf man den Ex verachten. Ja. Jedoch nicht immer und ewig. Denn dies schädigt nur einen selber.

14.06.2015 10:54 • #53


Hamster75
Ich glaube keinem, der hier schreibt, dass er als Verlassener keine Wut oder Hass verspürt hat. Das ist völlig normal, wenn man den anderen wirklich geliebt hat und wenn die gemeinsame Zeit auch schön war. Alles andere sind irgendwelche fadenscheinige Schutzbehauptungen.

Es ist aber auch richtig, dass der Hass irgendwann weichen sollte, denn es bedeutet, dass man emotional immer noch an die Person gebunden ist. Und so lange kann meiner Ansicht nach keine neue Beziehung richtig funktionieren. Irgendwann muss man verzeihen oder zumindest vergessen können. Vergeben ist eine andere Sache.

Wichtig ist jetzt für mich, den Hass zu kanalisieren, d.h. jetzt Himmel und Hölle zum Wohl der Kinder in Bewegung setzen, selber ein neues zu Hause aufzubauen und die Trennung - sprich Scheidung - mit aller Härte und Kälte, die das Gesetz zulässt, durchzuziehen. Dann kann ich für mich abschließen und die Person, die ich 22 Jahre richtig geliebt habe, wirklich vergessen, auch wenn wir durch unsere Kinder noch lange verbunden sind.

Wenn jemand wirklich böse Worte verliert, ist das auch nicht schlimm, so lange es keine wirklich bösen Taten werden. Es ist normal und gut, seiner Wut und seinem Hass mal freien Lauf zu lassen, also rauszulassen, als ständig latent mit sich rum zutragen und zu einem falschen Zeitpunkt irgendwelche Unschuldigen damit zu bestrafen.
Bei einer Trennung sehe ich oft, dass es Täter und Opfer gibt. Den Grund der Trennung haben aber beide Partner zu verantworten. Ich habe auch sehr viele Fehler gemacht. Für einige konnte ich nicht wirklich etwas für (Krankheit), für andere aber wohl und wir haben uns auch nicht gegenseitig unterstützt, sonder gegenseitig fertig gemacht.

14.06.2015 11:20 • #54


P
Klar habe ich Wut verspürt, das ist in der Anfangsphase auch völlig normal.
Hass habe ich im Ansatz auch gespürt. der verpuffte aber schon allein bei der darauf folgenden Frage: hast du wirklich einen Grund zu hassen? wofür?
nein. und schon war der Hass weg.


von mir aus kann jeder hassen wie er will. Mir tut sich da aber eher die Fragen auf: wozu? warum? was steht da hinter? und wem schadet man am meisten damit?

14.06.2015 11:23 • #55


E
Ich kenne Hass gar nicht! Mir wurde auch schon mitgespielt und ich war sehr traurig. Traurig über meine eigenen Liebesempfindungen. Mir sind solche Gefühle fremd. Jeder geht aber anders damit um.
Ich selbst würde es auch nicht verstehen,weshalb mich z.B. ein Mensch hassen Könnte. Hass ist für mich das Gegenteil von Liebe. Ich kenne Hass und Gewalt und es ist definitiv keine Liebe, sonder Macht und der Wunsch nach Besitz.
Ich werde nie verstehen, weshalb man einem Menschen schaden will, den man mal geliebt hat.
Es passt nicht zusammen.
Hass als Verarbeitungsprozess, das ist evtl. noch zu verstehen aber es wird einen nicht weiterbringen, da man keinen Einfluss mehr hat und viel mehr kaputt geht, als ohnehin schon kaputt ist.

14.06.2015 11:31 • #56


Hamster75
Zitat von peppina:
Klar habe ch Wut verspürt, das ist in der Anfangsphase auch völlig normal.
Hass habe ich im Ansatz auch gespürt. der verpuffte aber schon allein bei der darauf folgenden Frage: hast du wirklich einen Grund zum hassen? wofür?
nein. und schon war der Hass weg.


Bei mir nicht und ich kann die Frage auch sehr gut beantworten.
So ist die Situation schon bei jedem anders. Vielleicht wurdest Du auch nicht so hart betrogen und belogen?
Vielleicht bist Du auch einfach ein ausgeglichenerer Mensch als ich?

Zitat von peppina:
von mir aus kann jeder hassen wie er will. Mir tut sich da aber eher die Fragen auf: wozu? warum? was steht da hinter? und wem schadet man am meisten damit?


Man schadet sich selbst zunächst am meisten. Aber wenn man diesen Hass umlenkt, z.B. auf die Vorbereitung zur Scheidungsverhandlung oder die Energie nutzt, um sich etwas neues aufzubauen oder um die Kinder zu kämpfen, so nutzt der Hass einem auch und schadet so gesehen erstmal keinen offensichtlich. Der Täter bekommt dadurch vielleicht eher das, was er verdient.

Hass ist eine Schutzfunktion und man sollte dies nicht unterdrücken oder verneinen. Das Gutmenschen-Denken schlägt irgendwann mal zurück.

14.06.2015 11:32 • #57


P
hey hamster!
was meinst du mit Gutmenschen-Denken?
und warum schlägt es zurück? wann ? wäre nett, wenn du mir den Grund nennen könntest..
woher weisst du, dass Hass eine Schutzfunktion ist?

14.06.2015 11:35 • #58


J
Also ich kann mich auch diesmal nur Hamster75 und Labenia anschließen, obwohl sie eben auch meinen, dass ich mich langsam emotional distanzieren sollte. Ich finde ganz eigenkritisch da haben sie recht...aber ich lasse meinen negativen Gefühlen keine Taten folgen, ich bin ja kein Gewalttäter oder Rachengel, mir geht es nur um Gerechtigkeit und ich gebe meinen Wunsch nach Rache aber zu. Dabei bleibt es aber auch. Wovon ich allerdings nichts halte ist diese nur scheinbar reflexive Schuldsuche bei sich selbst die den Täter einer Handlung von der Verursacher-Rolle quasi freispricht. Meine Schuld ist es zu lange die Augen verschlossen zu haben vor der Schweigsamkeit meiner Ex in vielen Belangen. Manche Menschen sind in einer Beziehung einfach nicht fähig zu artikulieren was ihnen denn fehlt/sie nicht mehr wollen. Dann hängt man es dem Partner (meistens dem Mann) an und führt es falscherweise(!) auf fehlendes Angebot zurück. Ich inszeniere mich daher kein3sfalls als Opfer, aber zwischen Opfer und Täter gibt es auch noch etwas anderes: Den Überrumpelten Naiven. Und dass ich das war, ist keine Schuld, sondern eine Teilursache des Dilemmas. Schuld trägt hingegen ein Mensch, der sich nicht an die Kriterien der Empathie und soziale Spielregeln hält. Und was meine Exfreundin gemacht hat ist einfach asozial und absolut egozentrisch mit 0 Mitgefühl für einen im Unklaren gelassen blinden Naivling.

14.06.2015 11:42 • #59


L
Zitat von grätsche:
moinmoin!
ich grätsche mal kurz dazwischen ohne alle posts gelesen zu haben.
für mich ist es auch (ähnlich wie für showtime) erschreckend, wie sehr hier noch der hass schaltet waltet.
wut/ hass sind die stärksten gefühle und hinter diesen gefühlen sind weitere verborgen!


Darf ich wissen was sie sind, diese weiteren Gefühle, die hinter wut/hass verborgen sind?


Zitat:
niemand ist in der lage, uns zu verletzen. klingt erstmal vielleicht nicht für jeden nachvollziehbar, doch letztlich sind wir es, die sich verletzen.


Heisst es im Umkehrschluss hast du der anderen Person völlig vertraut? selber schuld?
Man wird ja verletzt, weil man sich bei seinem Partner fallen lassen hat. Das ihm eröffnet hat, was man anderen Menschen nicht blicken lassen hat.


Zitat:
durch die starken negativen gefühle bist du noch immer mit deiner verflossenen verbunden. willst du endlich frei sein, wird es für dich -da bin ich mir ziemlich sicher- besser sein, zu verzeihen, frieden zu schliessen. probiers mal aus!


Das mit probiere mal aus finde ich irgendwie sorry aber... naiv.
Gäbe es einen Schlater zum Umschalten der Gefühle, hätte man ihn freillig benutzt, nicht?
So einfach probiere es mal aus funktioniert es nicht. Verzeihen bedarf viel Zeit und weiterem Reflektieren über sich selbst und über die eingetretene Situation.

Zitat:
jeder macht fehler. niemand hier ist unfehlbar. und wenngleich ich bei vielen hier den groll (anfänglich) nachvollziehen kann, so kann ich ihn keineswegs gutheissen. vor allem dann nicht, wenn er sich auch nach solch langer zeit nicht runterschraubt oder egalisiert. mancher hier ist so zerfressen von hassgefühlen, dass es einem unheimlich wird.


Ich denke, dem JaNein - genauso wie den anderen, denen es ähnlich ging oder geht - ist es absolut klar, dass es nix Gutes an den Hassgefühlen gibt. Man hätte auf sie ruhig verzichten können. Nur die menschlichen gefühle sind bekanntlich komplex. Aber ja, du hast natürlich Recht: man sollte daran arbeiten diese Monstergefühle abzulegen. Egal auf welche Methoden man dabei zurückgreift.


Zitat:
ich kenne beide seiten, habe früher oft verlassen und bin derzeit der verlassene.


Ich kenne auch die beiden Seiten. Die Seite der Verlassenen ist um Hundert Mal schwieriger.
Die ganze bunte Palette der menschlichen Gefühle kommt zum Vorschein, wenn man den Partner wirklich stark geliebt hat und verlieren musste. Ist nicht ohne diese Gefühle zu beherrschen.


Zitat:
aus erfahrung kann ich sagen, ein solches aufeinandertreffen (auch nach jahren) kann total befreiend sein. zukünftige beziehungen werden davon profitieren -oder willst du diesen hass auf deine superX mit in eine neue beziehung nehmen?-

.........


Man soll auf so ein Treffen innerlich bereit sein. Wenn man dem Ex Partner gegenüber neutrale Gefühle hegt, kann ich es mir vorstellen, dass so ein Treffen emotionslos verläuft und einen nicht zurückwirft. Der JaNein ist meilenweit davon entfernt.

14.06.2015 11:49 • #60


A


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