Liebe TE,
ja, so eine Trennung kann ein Trauma auslösen. Und das schlimme ist, dass es nicht nur den persönlichen Bereich betrifft, sondern auch existenzielle, schwerwiegende Folgen auslösen kann.
Ich war 1 Jahr lang paralysiert nach dem Schock, dass mein Partner Kinder von einer anderen Frau bekommen hat, während er mit mir noch in Beziehung war. Obwohl ich eine große Verantwortung habe und nunmehr auch für meine Existenz verantwortlich bin, konnte ich meiner Aufgabe kaum nachkommen. Ich saß wie gelähmt da und war nicht in der Lage, irgendwelche Entscheidungen oder ähnliches zu treffen.
Kein Psychologe, kein Psychiater und auch keine Freunde konnten helfen. Ich musste da durch. Irgendwie.
Manche Tage war mir auch alles egal und ich wusste nicht, was mit meiner Zukunft passieren wird. Es war die Hölle. Dann kamen noch körperliche Symptome dazu. Fibromyalgie, die Knie wollten nicht mehr, der ganze Körper rebellierte. Ich war wie schock-gefroren.
Erlebt habe ich sowas zuvor noch nie.
Außenstehende konnten mich teilweise gar nicht verstehen. Reiß dich zusammen, lass dich nicht so gehen - das war die Message.
Mittlerweile geht es mir besser, aber die tiefe Melancholie hat mich immer noch am Wickel. Mal mehr, mal weniger.
Und es gibt Momente, wo die Hoffnungslosigkeit immer wieder über mir zusammenschwappt. Auch wenn mein Verstand sagt, es ist alles ok, du kannst doch dein Leben genießen. Es funktioniert nicht, wenn das Herz und die Seele so im Tief hängen. Da ist mit keinerlei Vernunft beizukommen.
Es tut - immer noch - höllisch weh.
Ich weiß, dass es eines Tages durch sein wird, aber wann, das kann ich nicht sagen.
Ich wäre so gerne darüber hinweg, würde lachen können. Ich habe mir einen wundervollen Urlaub gegönnt, von Außen gesehen könnte es mir wundervoll gehen. Ich fuhr in den Urlaub voller Vorfreude...und kam mit einer ganz schweren eitrigen Entzündung zurück. Jetzt liege ich wieder flach und bedauere mich selber.
Der Schmerz liegt wie ein dunkles Damoklesschwert über mir. Und es scheint, als würde nichts von Außen ihn verdrängen können. Kein Erfolg, keine lieben Worte von Freunden....es ist als gäbe es keine Lebensfreude mehr.
Dass das sehr subjektiv ist, ist mir bewusst. Aber ich kann im Moment nicht dagegensteuern.