Hallo liebe Liebenden,
erst einmal danke für eure Antworten. Huihui leider wurde mein Verdacht bestätigt - es ist verdammt schwer aus dem Geschriebenen ein Abbild der Realität zu erschaffen, was dann auch noch ganzheitlich und tiefsinnig interpretiert wird. Ich habe lediglich ein paar Fakten aufgeschrieben. Eine Persönlichkeit könnte und sollte man mit einem ganzen Buch beschreiben - da reichen ein paar hundert Wörter nicht aus. Das war ja nur ein kleiner Auszug.
Zitat von VictoriaSiempre:Hallo soulmigrant,
es tut mir leid, dass es Dir schlecht geht Ich kann leider mit Begriffen wie Seelenverwandtschaft überhaupt nichts anfangen und auch das ich habe noch niemals so geliebt ist mir fremd. Ich habe alle meine Partner mal sehr geliebt und klar sollte die aktuelle Liebe immer gefühlt die größte sein (die anderen haben schließlich aus Gründen nicht überdauert), aber im Nachhinein ein Ranking aufzustellen... puh. Da würde ich mich nicht bei wohlfühlen und irgendwie finde ich es auch unfair der Vergangenheit gegenüber.
Sorry, das ist für mich rethorischer Unsinn. Du willst mir also sagen, du hast alle deine Ex-Partner gleich geliebt, dich gleich mit Ihnen verbunden gefühlt? Mmmh, war bei mir nicht so. Jeder sieht sein Universum individuell - daher lässt sich nichts verallgemeinern. Das mal als disclaimer. Für die meisten Menschen sollte jedoch zumindest eine Grundgefühlslage vorhanden sein, damit sie eine Beziehung eingehen. Wie lange dann die Beziehung hält, hängt von vielen Faktoren ab - hauptsächlich aber von der Persönlichkeit der Partner und von den Gefühlen, die sie füreinander haben.
Also ich bin bei dir, dass man für alle LANGEN Beziehungen eine ehrliche tiefe Liebe empfunden hat, sonst wäre man wahrscheinlich nicht so lange zusammen gewesen. Wenn du es noch differenzierter siehst gibt es jedoch auch da Abstufungen. Ohne jetzt einen Roman über die Definition von Seelenverwandschaft schreiben zu wollen, würde ich mal eine Definition einführen: Es ist die höchste Form der Liebesbeziehung. Fast so als wären die Seelen durch die Zeit miteinander verbunden. Ich persönlich glaube daran, dass wir alle wandern - wenn wir sterben ist es nicht vorbei. Naja - das ist ein anderes Thema. Es gibt Paare wie zum Beispiel die Beltraccis (deutsche Kunstfälscher), die haben so eine enge Verbindung - auch nach 20 Jahren und mehr, dass sie sich vermissen wenn der anderen ein paar Stunden weg ist. Und nein, das hat nichts damit zu tun, dass Wolfgang nicht bei sich ist. Oder noch nicht bei sich selbst angekommen ist. Ganz im Gegenteil. Wenn du ihn mal kennengelernt hast, weißt du was ich meine. Es ist halt eine spezielle Verbindung die nur ganz selten - bei vielen Menschen niemals - im Leben vorkommt. Wenn du es noch nicht erlebt hast, ist es schwer es zu beschreiben. Ähnlich wie bei vielen Dingen.
Zitat von MaryAnne: (..) Die Hoffnung endlich jemanden gefunden zu haben, der so vollständig zu passen scheint, (...)
Es geht nicht um ein vollständiges Passen. Wie schon oben beschrieben. Selbst wenn du ein Mensch bist, der vollständig bei sich angekommen ist und mit sich und dem Universum total im Reinen ist - schon seit Jahren. Gibt es Verbindungen die deine wahrgenomme Existenz nochmal auf ein anderes Level pushen.
Zitat von MaryAnne: (..) lässt uns deshalb oft die Realität ausblenden.
Es gibt nicht die Realität, aber das ist ein anderes Thema.
Zitat von MaryAnne:Wenn sie trinkt (nebenbei: leichte Alk. gibt es nicht) hat das einen Grund?
Natürlich Mary, wenn Menschen Dro. konsumieren hat das immer einen Grund. Genau genommen hat alles was wir machen einen Grund. Ich hau jetzt mal einen raus: Alles was du denkst, glaubst zu sein, wurde dir beigebracht - durch Kondition. All deine Erfahrungen, von der Sekunde 1 deines Lebens, bilden dein Denken und dein Wesen (vieleicht zu 95 %). Addiere noch ein bisschen Genetik (vielleicht 5 %) und du hast eine Persönlichkeit - mit all ihren Facetten. Kurz zum Thema Denken: Wie Krishnamurti schon sagte: Denken ist ein trennender analytischer Vorgang und stellt niemals die Wirklichkeit dar. Vielmehr ist es eine Reflexion unserer eigenen persönlichen Sicht der Dinge. Und selbst die Reflexion ist ja auch nur wieder ankonditioniert - soll heißen von Erfahrungen geprägt, in welcher Form auch immer. Aber um die Frage kurz zu beantworten: Ich denke (da geht´s schon wieder los) in erster Linie um ihre Depressionen erträglicher zu machen. Das hat sie zumindest immer gesagt. Ich denke, vielen Menschen ist es bewusst, dass es nur ein kurzfristiges auf Pause drücken ist. Ich bewerte das jetzt mal nicht weiter.
Zitat von Emma75:Lieber @soulmigrant, erst mal tut es mir sehr leid, wie es Dir gerade geht. Ihr beide wart eine explosive Mischung! Sie mit ihrem deutlichen Alk. und Depressionen, Du mit Deinem wirklich problematischen Konfliktverhalten. Ich glaube, dass gerade durch diese Dramatik die Liebe besonders intensiv gefühlt wurde, weil man sich ja sehr miteinander beschäftigen muss in so einer schwierigen Situation. Du solltest wirklich professionelle Hilfe in Anspruch nehmen, denn eine Frau so in die Enge zu treiben, dass sie sich nicht anders zu helfen weiß, als sich im Bad einzusperren ist nicht in Ordnung (ich weiß, dass Du sie nicht bedroht hast, aber eben nicht in Ruhe gelassen).
Danke liebe Emma - du hast den Nagel auf den Kopf getroffen. Das mit der explosiven Mischung stimmt wohl, obgleich ich das Gefühl hatte sehr viel abzufangen und es mit einem anderen Mann (Männern), der (die) vielleicht nicht so emphatisch ist (sind) und egoistischer/etc. viel schneller und öfter Probleme gegeben hätte. Manchmal war ich halt einfach nicht in der Lage den Konflikt anständig zu lösen. Das war mein Fehler. Wenn das der Fall war, waren meist die Umstände entsprechend mies, jedoch gibt es da kein Vertuen. Das war mein Fehler und schlussendlich ist jeder Mensch für sein Handeln verantwortlich. Erst recht wenn man bestimmte Sachen durch Reflektionen bereits erkannt hat. Manchmal habe ich auch gar nichts gemacht und sie hat sich einfach hinter die Badtür gesetzt und geschmollt. So oder so hätte ich sie ab diesem Zeitpunkt in Ruhe lassen sollen - da stimme ich dir zu 100 % zu. Ich Blödmann habe durch mein Verhalten sehr viel kaputt gemacht und sehr alte Ängste getriggert.
Und es ist so dumm, so etwas wertvolles, sehr sehr seltenes durch eine blöde Verhaltensweise zu gefährden. Ich weiß ja - man soll sich keine Vorwürfe machen. Aber ich war echt dumm! Gut so ist das. Die Vergangenheit lässt sich nicht mehr ändern - die Zukunft schon! Also halte ich es wie Albert Einstein.
Alles in allem danke ich euch für eure Antworten. Besonders für das knuddeln und das Mitgefühl. Es ist halt wie gesagt schwierig, mit ein paar geschriebenen Zeilen irgendeine Realität darzustellen. Jeder interpretiert mit seinem Denken das geschriebene dann mit seinem individuellen Gehirn. Manche nehmen sich nur einzelne Aussagen heraus - klar das der Alk triggert. Emma hat für mein Empfinden meine erlebte Realität der letzten 6 Jahre am Besten wieder gegeben.
Aber nochmal zu den eigentlichen Ausgangsfragen, oder zumindest einer davon: Warum bewerten viele Menschen die Wichtigkeit einer Beziehung nach der Intensität der Liebe, die sie für diese Person empfinden? Klar drückt die Intensität ein Alleinstellungsmerkmal aus, was wiederum Wichtigkeit bedeutet, da es äußerst selten vorkommt. Warum bewerten wir (meistens) die Beziehung nicht nach anderen Kritierien, welche auch die betreffenden Menschen selbst in der Hand haben?
Das impliziert auch das wir Gefühle dem rationalen Denken unterordnen. Sie also für unsere Lebensglück eine höhere Bedeutung haben. Oder wie schon Antoine de Saint-Exupéry schrieb : Man sieht nur mit dem Herzen gut - das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar!
Gehabt euch wohl da draußen und lasst es euch gut gehen..