Mein geliebter Ex Mann,
sicher wunderst du dich, warum du diese Zeilen von mir bekommst. Ich wähle diese Art des mich Mitteilens, weil ich sonst noch irgendwann an mir selbst ersticken werden. Es hat nicht das Ziel Dir ein schlechtes Gewissen zu machen, dich an unsere Vergangenheit zu erinnern oder gar dich zurück zu bekommen. Es sollen mehr Zeilen des Abschieds sein, um endlich alles Gedachte und Gefühlte von meiner Seite aus zu verarbeiten und zu vergessen.
Du hast mir nie die Möglichkeit gegeben zu einem offenen Gespräch und so richtig weiß ich bis heute nicht, was dich dazu bewegt hat unsere Ehe zu beenden. Alles was mir blieb war es zu akzeptieren und die täglichen Fragen nach dem Warum. So gerne würde ich Arm in Arm mit dir über vieles sprechen. Doch wann, wo und wie weiß ich nicht. Wie gerne würde ich dir erzählen, erzählen von mir. Von meinen Gedanken und Gefühlen, von meinen Ängsten und Träumen, von meiner Trauer und Verlustangst, von meiner Hoffnung. Aber all dies, würde nichts an deiner Kälte, deiner Distanz mir gegenüber ändern. Wie so viele unnötig verschwendete Worte an dich von mir. Die an deinem Verhalten zu mir gegenüber nichts verändert haben.
Ich habe noch nie für einen Mann so viel empfunden wie für dich, war noch nie so schwach, habe mein Herz noch nie so geöffnet wie in diesem Moment. Noch nie habe ich soviel über das Leben und die Zukunft nachgedacht. Noch nie so viele Tränen vergossen. Mein Herz hat noch nie so geblutet.
Du sagtest, ich wäre etwas besonderes für dich. Sag nicht, dass es so ist. Deine Taten sprechen eine andere Sprache.
Du bist hungrig nach neuem, nach Abenteuern. Deine Stille erdrückt mich, betäubt mich, fesselt mich! Diese Stille ist gut für mich um abschließen zu können. Mein Blick ist starr und ausdruckslos. Ich fühle mich unfähig mich zu bewegen, zu atmen oder mehr zu sein als nur eine leere Hülle. Alles fühlt sich so kalt an. Dabei gab es Tage, in denen es mir richtig gut ging und du nur noch eine Silhouette warst. Doch ich muss aufhören traurig zu sein! Ich werde aufhören traurig zu sein!
Bin ich verloren? Weil ich allein bin? Allein zu sein bedeutet nicht unbedingt einsam zu sein. Ich für meinen Teil genieße die Zeit nach dieser Tragödie. Es ist eine wertvolle benötigte Zeit.
Kennst du das Gefühl, dass dir die Kehle zuschnürt und dir die Luft zum Atmen fehlt? Du glaubst auf deinem Herzen liegen Tonnen von Steinen. Jeder Schritt ist eine Qual, weil du dir nicht sicher bist, ob es der Richtige Schritt ist.
Wo bist du, wenn ich dich brauche? Wenn ich deinen Schutz, deine Wärme, deine Liebe, deine Zuneigung benötige?
Durch deine Nichtbeachtung schlägst du mir stumm deine Verachtung entgegen. War dir bewusst, wie sehr du mich damit verletzt hast?
Ich habe mir immer Liebe in meinem Leben gewünscht, wahrscheinlich als Kind schon. Ich sehnte und sehne mich nach Wärme. Ich sehne mich nach jemanden, der mich wahrnimmt, annimmt und versteht! Was bleibt? Das Gefühl versagt zu haben.
Ich war deinem Lächeln verfallen, dass mich wieder und wieder aus dem Dunkeln riss. Verfallen in deine Augen, die mir das Gefühl von Heimat gaben. Den zahllosen Nächten, in denen wir einfach dasaßen und über alles und nichts sprachen. Den Moment, wo mir schwindlig wurde vor Glück. Vielleicht reichte Liebe allein nicht aus und wir wurden zu Nebendarstellern an unserem eigenen Schauplatz. So sachlich es auch scheinen mag, bleiben Logik und Vernunft schlechte Seelentröster.
Ich finde mich zwischen all den vor dir versteckten Gefühlen wieder und kann spüren, wie sie mein Herz verstopfen. Alles was ich verstecke frisst mich innerlich auf. All die Jahre! All der Kampf! Für was? Gern hätte ich einmal mit dir getauscht, nur für einen Tag. Dich einmal meine Freude spüren lassen, mein Glück, meine Sehnsüchte, meine Ängste, meine Liebe, wenn es um dich geht. Dir einmal meine Gespenster leihen und im Gegenzug deine sehen und fühlen, um dich besser zu verstehen.
Aber was ist eigentlich Liebe? Ist es nur eine romantische Vorstellung? Ist es das Glück, die Rede von Glück? Schmetterlinge im Bauch? Innige Zuneigung? Wie lange kann Liebe bestehen? Bis sie wie auf Eisenbahnschienen nebeneinander her lebt? Habe ich deine Bedürfnisse in Sachen Liebe nicht mehr erfüllt? Dein Wunsch nach Anerkennung, S., Zärtlichkeit, Verständnis; ZuwendungHat sich dadurch deine Liebe in Enttäuschung, Hass, Gleichgültigkeit mir gegenüber entwickelt?
Ich habe mich oft gefragt, was ich dir noch hätte geben können. Ich bin dir dankbar, dankbar für alles. Für jede Enttäuschung und jede Erfahrung. Manchmal tuen Entscheidungen ganz schön weh. Damals vor langer Zeit, hatte ich mich entschieden aus lauter Liebe zu dir mich bereitwillig von dir verletzen zu lassen. Mein Herz war so groß zu dir, dass ich gesagt habe Hier bin ich, hier stehe ich dir zur Verfügung aus Liebe. Ich war bereit unendlichen Schmerz zu ertragen aus Liebe zu dir.
Du warst die Liebe meines Lebens und der Mensch, mit dem ich alt werden wollte. Mit dem ich meine Zukunft planen und verbringen wollte.
Wo ist der Mann, der mir vorgemacht hat zu sein? Wo bist du, wenn ich dich rufe? Und mich danach sehne von dir gehalten zu werden? Der Mann, der mir Liebe versprach, mir seine Schulter zum anlehnen versprach, mir versprach mir seinen Rücken zum Stärken zu geben, mir versprach niemals alles andere wichtiger werden zu lassen?
Man sagt doch, manchmal braucht man einen überwältigenden Zusammenbruch um einen großartigen Durchbruch zu erreichen. Ja diesen hatte ich. Und ja ich komme auf deine Art und Weise, die du seit 2 Jahren an den Tag legst nicht klar. Ich hatte dir alles verziehen, sogar dann, wenn du es gar nicht verdient hattest. Hunderte Chancen habe ich dir gegeben, in der Hoffnung das du nur eine davon genutzt hättest. Mir nur einmal gezeigt hättest, dass du diese Chance verdienst. Doch ich habe dir jede Lüge und jede Entschuldigung geglaubt. Ich hatte es mir schöngeredet. Habe für dich immer eine Ausrede erfunden, um die Wahrheit darüber nicht realisieren zu müssen. Ich gab dich nie auf. Ich gab uns nie auf. Auch wenn du mir zahlreiche Gründe dafür gegeben hattest es doch lieber zu tuen. Ich dachte, viele hatten dich missverstanden und du bist gar nicht so. Trotz dessen sah ich das Gute in dir. Stellte dich immer an erster Stelle. Heute weiß ich, dass dies mein Fehler war.
Der Prozess des Realisierens setzte ein und in ein paar Jahren werde ich zurückblicken und stolz auf mich sein, dass ich durchgehalten habe und nicht an der Situation zerbrochen bin. Ich blicke zurück und sehe, was ich imstande war zu ertragen und durchzuhalten hatte. Unsicher darüber, wie du dich in deiner Rolle fühlst, frage ich mich in welcher Rolle du mich siehst.
Weißt du noch damals dein SMS? Du bist die erste Frau, welcher ich einen Ring anstecken würde. Wo sind diese Zeiten hin, in denen du so gefühlt hast? Ich war die glücklichste Frau auf Erden, als du mir dein JA-Wort gabst? Ein Versprechen In guten wie in schlechten Zeiten Bis das der Tod uns scheidet Was ist mit uns passiert? Es ist immer noch so unbegreiflich.
Ich darf und kann dir dafür nicht böse sein. Wenn Gefühle schwinden, kann man nix dagegen tun oder sich wehren. Aber ich nehme dir übel, wie du mich behandelt hast, als hätte ich nie emotional in deinem Leben existiert.
Hätten wir uns mehr über Kleinigkeiten streiten sollen? Über Alltagsmist? Ich weiß es nicht. Unsere zwischenmenschliche Beziehung sah ich als Perfekt an. Vielleicht zu Perfekt? Bin ich seltsam oder anders, weil mir alte Werte noch etwas bedeuten? Ich sah immer all das gute in all dem schlechten Handeln. Suchte in jeder Lüge ein Fünkchen Wahrheit. Verlor ich mich selbst bei dem Versuch etwas in dir zu finden, was gar nicht da war?
Wir sahen uns wieder, du warst wieder da und alles war gut. Es löste Dinge in mir aus, die nur du in mir auslösen konntest. Wenn wir uns gesehen haben, egal wie kurz die Zeit war, hinterließt du Spuren in meinem Gesicht. Das Lächeln auf meinen Lippen, dass leuchten in meinen Augen. Nur leider sahst du es nicht. Du sahst nicht, wie ein Gelächter manchmal die Bloßstellung meiner Gefühle verschleiern sollte. Oder das hinter einer Albernheit manchmal mehr Ernst stand als du vermutet hattest. Du sahst nicht, dass hinter mancher Provokation meine Zuneigung dir gegenüber steckte und wartete. Auf eine positive Reaktion von dir, eine Bestätigung, Sicherheit woran ich mich hätte festhalten können. Du sahst mich an und ich erkannte deine Zweifel, die Angst etwas falsch zu mache, einen Schritt zu weit zu gehen. Dann sagst du wieder etwas und wirfst mich hunderte von Schritte zurück ohne es vielleicht zu wollen. Und ich stellte fest, dass der Punkt, von dem ich dachte, dass wir ihn erreicht hatten noch lange nicht da war.
Nicht immer ist es möglich, zu erklären was genau man in einem Menschen sieht. Ist es die Art, wie dir jemanden die Augen für einen Ort öffnet, den man schon kennt? So scheint es, als hätte man sein Leben lang die Luft angehalten und plötzlich fängt man wieder an zu atmen. Oft hatte ich Angst, dass wir uns im Kreis drehen und das Gefühls-Karussell stehen bleibt. Nun ist es soweit. Es steht!
Heute ignorieren wir uns, als hätte es uns nie gegeben. Ich akzeptiere alles, was auf mich zu kommt und mache das Beste daraus. Vieles ist mir schon gelungen. Und es muss aufhören mit uns. Schon so viele Narben hast du auf meiner Seele hinterlassen. Das kann nicht die große Liebe sein, von der du sprachst. Mit vielen Worten, die scheinbar nix bedeuteten.
Wenn du zur Besinnung gekommen bist, bist du der Mann, den ich so bedingungslos liebte. Dann vergaß ich diese schmerzhaften Tage, Wochen und Monate. Hüllte mich in die Hoffnung, dass alles gut werden wird. Doch die kleinste Diskussion, die allerkleinste Kritik lässt alles wieder von vorne beginnen. Und lässt mich wieder so tief fallen.
Warum muss ein erwachsener Mann sich so verhalten? Musst du dich beweisen, wie abgrundtief schlecht du sein kannst? Möchtest du mich am Boden sehen, um dich größer und stärker zu fühlen? Warum musst du mir das Gefühl geben, nicht Perfekt für dich zu sein? Ich verstehe dich nicht.
Du sagst, du liebst mich!? Ein Liebender Mann hält schützend seine Hände über seine Frau, doch du musst mich in den Dreck werfen.
Was ich mit diesen Zeilen bezwecken möchte, kann ich dir nicht sagen. Mir fehlt das persönliche Gespräch, welches ich in über 2 Jahren immer noch nicht bekommen habe. Am liebsten würde ich dir alle Verletzungen der letzten Jahre um die Ohren werfen, doch befürchte ich, dass du nicht Mann genug bist dies als Chance für dich zu nutzen. Sondern du wirst es wieder als Kritik gegen dich aufnehmen. Die Liste wäre wohl auch zu lang.
Warum hast du nicht wirklich versucht daran was zu ändern? Und nicht nur versprochen. Es war nicht viel, aber für dich schon. Was für ein erbärmliches Leben, wenn man auf die wahre Liebe (wie du sagtest) verzichtet, nur um nicht daran zu arbeiten? Vermutlich schnaubst du gerade verächtlich, solltest du diesen Brief doch lesen. Soll sie doch selbst erstmal an sich arbeiten! Deine Meinung dazu? Liebster, ich habe die letzten Monate und Jahre hart daran gearbeitet, dass unsere Beziehung funktioniert. Habe jede böse Tat übersehen und jedes böse Wort überhört. Kaum zu glauben, dass du nie bemerkt hast, wie du dich dadurch selbst geschadet hast. Mich selbst habe ich verändert, mir neue geistige Horizonte erobert und wirklich alles in Kauf genommen, damit unsere Beziehung funktioniert. Oft ist es mir gelungen und ich konnte dich mitreißen und wir hatten eine wirklich großartige Zeit. Du musstest dich oft beweisen. Wenn es wieder so weit war, fühlte es sich so schmerzlich an, du hast wieder verletzt immer wieder die selbe Stelle. Vergleichbar wie Zuckerbrot und Peitsche. Lange habe ich gehofft und innigst gehofft, dass du dein Tun und Handeln überdenkst. Und dir vielleicht bewusstwird, was du verlierst und feststellst, dass du es doch nicht möchtest.
Ein Teil von mir wird sich immer fragen, wie es möglich war, die Art wie du mich ansahst vorzutäuschen. Deine Augen waren die ehrlichsten Lügner, in die ich je geblickt habe. Wie konntest du mich so ansehen und nichts fühlen? Du hast mir in den letzten 2 Jahren die ganze Palette an Gefühlen beschert. Du hast mir alle Emotionen gelehrt. Ich weiß noch wie alles angefangen hat damals als vage Idee, als kleiner Traum nur. Als die Zweifel überwogen und der Verstand meinem Herzen weiß machen wollte, ich solle aufgeben. Ich kann mich noch gut an die grauen Tage erinnern, als mir von allen Seiten eingeredet wurde, ich solle vernünftig sein und endlich in der Realität ankommen, es wird es immer wieder tun. Doch das wollte ich nie. Mich mit dem Leben in einer Welt abfinden, in der die tiefsten Sehnsüchte meiner Seele nicht erfüllt werden könne. Und so machte ich weiter und immer weiter.
Du warst nie zufrieden mit mir. Mit der Frau die du erobert hast. Dabei hattest du die Frau, die dich so liebte wie du warst. Die um dich weint, die in guten wie in schlechten Zeiten für dich da war. Du hattest alles.
Du gehst auf Partys, schaust dir andere Frauen an, die vielleicht hübscher sind. Du betrinkst dich, flirtest mit anderen Frauen, lässt dich von schönen Profilbildern beeindrucken. Zu dieser Zeit wolltest du mich zurück. Ich fand es heraus, ich schrie dich an, ich verfluchte dich. Anstatt damit aufzuhören, hälst du dich für den King der Frauenwelt. Plötzlich möchtest du mich nicht wieder zurück, weil ich es herausgefunden habe. Du glaubst, du findest so die Frau fürs Leben? Vielleicht hast du ein paar Monate oder Jahre somit dein Spaß. Doch was ist an den Tagen? Geburtstag, Weihnachten etc.? Wo ist da das Ich Liebe dich Wo ist da die Frau die dir deinen Tag versüßt? Wo ist die Frau, die an schlechten Tagen bei dir war? Als keine Zeit hatte. Wo ist die Frau die nach Feierabend sehnsüchtig auf dich wartet und wissen möchte, wie dein Tag war? Dir den Rücken freigehalten hat? Ich denke nicht, dass das eine Frau macht, die dich von einem Profilbild anlächelt. Wo du ein gefällt mir klickst oder ein Hey drunter schreibst. Wo dort kommen Standardfragen. Für sie bist du nur eine flüchtige Bekanntschaft, nur ein Gesicht, was ihnen im Internet begegnet. Wie Millionen anderer Gesichter. Du hast Probleme und Sorgen, mit wem möchtest du reden? Den schönen Profilbildern? Den Flirts aus dem Clubs? Doch denen bist du egal, deiner Frau warst du nie egal! Lass dich weiter verführen, von Frauen, die meinem Schatten nicht wert sind. Vergiss nicht den Diamanten, von dem du dich gerade entfernst und deinen Blick abwendest um Steinen hinterher zu gaffen, er könnte der letzte sein, der in deinem Leben von deinen Händen gerutscht ist. Ich verfluche das Internet.
Den Blaumann wolltest du nicht gemeinsam mit mir anziehen und unsere Ehe an den Stellen zu reparieren wo sie kaputt ist. Somit wünsche ich dir ein schönes Leben und hoffe, dass deine Liebe gestillt wird. Ich bereue keine Minute unserer vergangenen Zeit. Sie war sehr lehrreich und hat mir gezeigt, was ich im Stande bin zu leisten und zu ertragen. Sollte es dir in geraumer Zeit nochmal einfallen, dass du noch eine Frau hast, erinnre dich bitte daran, dass du deine Frau weggestoßen hast und sie gehen lassen hast.
In Liebe deine EX Frau
07.07.2018 21:53 •
x 11 #1