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Der lange Weg des Scheiterns - Lernen durch Schmerz

I
Hey Jetti,

leider bin ich selbst gerade etwas im Tief...
Zitat von Jetti:
Die Intensität all dessen hat sich verändert, aber gerade heute vermisse ich Euch sehr

Grundsätzlich denke ich, dass das gut und gesund ist! Aber natürlich auch schade, dass es etwas einschläft. Trotzdem auch ein Zeichen der Entwicklung, eben nicht Stillstand (?)...

Zitat von Jetti:
Aber das Wissen allein besiegt nicht mein zerstörerisches Denken.
Wenn ich nur einen Weg da raus finden könnte oder wenigstens eine dauerhafte Strategie , damit umzugehen.

Grundsätzlich kann ich das schon nachfühlen. Vielleicht sind wir da auch gar nicht so verschieden, nur anders... Ich hoffe, ich schreibe nicht so offen oder übergriffig. Mir kam heute der Gedanke, dass du immer noch an diesem einen Mann hängst und ich wieder auf der ziellosen Suche nach irgendeinem bin. Und das irgendwie beides Platzhalter und Symptome sind, das WIRKLICHE Problem in uns nicht ansehen/lösen zu müssen/können.
Und das es da irgendwie nicht weitergeht, trotz wider besserem Wissens.

Ich fühle mich auch erschöpft. Es gibt keinen richtigen Plan. Ich würde mich gerne neu erschaffen, aber die Energie fehlt. Mehr als Akzeptanz fällt mir gerade nicht ein...

Aber jetzt habe ich zu sehr von mir auf dich geschlossen, was genau dich umtreibt, weiss ich ja gar nicht. In wie fern Stillstand? Stillstand in dir generell? Oder was IHN angeht?

22.01.2022 14:08 • x 4 #1516


E
Zitat von Isnogud:
Und das irgendwie beides Platzhalter und Symptome sind, das WIRKLICHE Problem in uns nicht ansehen/lösen zu müssen/können.


Ich unterschreibe für mich, genau das ist auch mein Thema. Und ganz viel Projektion.

Zitat von Isnogud:
Und das es da irgendwie nicht weitergeht, trotz wider besserem Wissens.


Auch da.

22.01.2022 14:33 • x 3 #1517


A


Der lange Weg des Scheiterns - Lernen durch Schmerz

x 3


Anlachen
Hallo Jetti und Isno,

ich drücke Euch mal, und hoffe, Ihr seht bald mehr Licht.



Frage: Ist denn da ein wirkliches Problem in Euch oder ist es das allgemeine Unbehagen, das wohl nahezu alle gerade etwas befällt, mit langem Winter, Corona, unendlichen Aufgaben? Die Tage, die noch gar nicht länger werden wollen, die vielen veränderten Abschnitte?

Ich bin gerade dabei aus diesem Veränderungstief herauszukrabbeln und habe meine Therapeutin zur Unterstützung geholt, die einen Ansatz auf den profanen Punkt brachte, dass einfach gerade alles weggebröckelt ist, und man nur wenige Punkte angehen kann, auf Grund des Aktuellen.

Das hat einen neuen Blickwinkel gegeben, auch mal los- und laufen zu lassen. Merkwürdigerweise geht es trotz Infektion gerade bergauf.

Ein Denkansatz für Euch? Oder ist es konkreter?

22.01.2022 14:56 • x 3 #1518


I
Zitat von Anlachen:
ich drücke Euch mal, und hoffe, Ihr seht bald mehr Licht.

Dankeschön!


Zitat von Anlachen:
Ist denn da ein wirkliches Problem in Euch oder ist es das allgemeine Unbehagen,

Also, ich kann nur für mich sprechen. Sicher ziehen Corona und das Wetter auch allgemein die Stimmung runter.
Dazu kommt eine gewisse Überforderung im Alltag, gepaart mit Antriebslosigkeit.

Wenn ich dann aber genauer drüber nachdenke, dann glaube ich dass tief in mir drin eben immer noch dieses schwarze Loch der ewigen Bedürftigkeit regiert.
Der Bruch mit meiner Mutter hat das auch wieder aufgeworfen... Ich weiß, dass niemand es mir geben kann. Dass es irgendwo aus mir selbst kommen muss. Aber ich finde die Quelle in mir nicht...

23.01.2022 09:58 • x 2 #1519


Anlachen
Guten Morgen,

ja, verstehe. Und ich glaube, wir sind hier mit ähnlichen Baustellen unterwegs. Ich sitze übrigens seit drei Tagen ohne Bewegung zuhause und bin nun in ein schlafloses Loch gefallen, da man hier vollkommen sich selbst überlassen wird, mit offenem PCRTest und null Meldung von irgendeiner Seite und den bösesten Gedanken, ich könne auch unbemerkt in der Wohnung verscheiden, es würde keinen interessieren.

Das ist aber nicht wahr. Exmann und Exex fragen jeden Tag nach, selbst der Chef bat Hilfe an oder die letzten Wochen rief eine Kollegin durch...

...trotzdem fehlt etwas. Es ist so vieles weggebrochen.

Zitat von Isnogud:
Der Bruch mit meiner Mutter hat das auch wieder aufgeworfen... Ich weiß, dass niemand es mir geben kann.

Zitat von Isnogud:
Wenn ich dann aber genauer drüber nachdenke, dann glaube ich dass tief in mir drin eben immer noch dieses schwarze Loch der ewigen Bedürftigkeit regiert.



Auch die Enttarnung Deiner Mutter ist wichtig. und sie macht ja auch etwas mit Dir. Etwas, das verarbeitet sein will und vielleicht neu arrangiert.

Beziehungen sind gerade kaum machbar. Der letzte Versuch so voll mit Berührungen und Küssen. Das fehlt so sehr. Und das kann niemand wettmachen.

Edit: wart mal, ich war zu schnell mit Absenden. Schreibe noch was.

23.01.2022 10:51 • x 2 #1520


Anlachen
Zitat von Isnogud:
Dass es irgendwo aus mir selbst kommen muss. Aber ich finde die Quelle in mir nicht...


Früher haben es Freunde und Bekannte aufgefangen und ab und zu Spa und Mass..

Mir selbst gut zu tun, fällt aber auch zunehmend schwer, da auch der letzte Baustein, der Sport, gerade fällt.

In den Lockdownphasen half Meditation, das werde ich nachher probieren. Tanzen und Musik soll ich, sagt die Therapie. Versuchen, den Tag zu füllen, etwas Schönes kochen, Pilates wenigstens in Ansätzen - oder Yoga.

Vielleicht kannst Du etwas davon brauchen?

23.01.2022 10:58 • x 2 #1521


B
Zitat von Isnogud:
Wenn ich dann aber genauer drüber nachdenke, dann glaube ich dass tief in mir drin eben immer noch dieses schwarze Loch der ewigen Bedürftigkeit regiert.


Zitat von Isnogud:
Aber ich finde die Quelle in mir nicht...

Ja und was sagt dir das? Das du nicht gründlich genug gesucht hast. Oder das in dir gar keine Quelle ist, die man verorten könnte. Das sie überall und nirgends ist. Das du feststeckst in diesem Sumpf von Name und Form. Das deine Bedürftigkeit nur deine Illusion ist. Das Bedürftigkeit und Unbedürftigkeit von ein und der selben Essenz sind. Das die Essenz der Quelle leer und ohne selbst ist.

Alle Phänomene sind von Natur aus ungeschaffen. Ungeschaffen und frei von begrifflicher Ausarbeitung. Leer und Strahlend.
Sie dauern weder, noch erlöschen sie, sie kommen nicht und gehen nicht.
Sie sind ohne objektiven Bezug, eigenschaftslos, unaussprechlich und frei von Denken. Es ist an der Zeit, diese Wahrheit zu erkennen!

Lass dir eines gesagt sein. Wenn du niemanden in dir findest, keine Quelle für deine phänomenalen Erscheinungen, dann bist du 100%tig auf dem richtigen Weg. Würdest du jemanden finden, würdest du eine Quelle verorten können, dann würde ich mir Sorgen um dich machen. Denn dann wärest du wahnsinnig und verrückt geworden. Aber so ist alles in Ordnung. Auch wenn es sich falsch anfühlt. Nichts fühlt sich richtiger an als das Falsche.

In diesem Sinne

Einen schönen Sonntag euch allen

23.01.2022 11:10 • x 3 #1522


B
Guten Morgen @all. Na, bei mir steckt noch fest, das dieser Mangel nicht gefüllt werden kann. Ich kann ja mir auch keinen Arm dran reden, wenn mir einer fehlt. Ich kann nur lernen damit ist umzugehen. Akzeptanz ist das Stichwort und das fällt mir so schwer.

23.01.2022 11:43 • x 1 #1523


Jetti
Zitat von Isnogud:
Grundsätzlich denke ich, dass das gut und gesund ist! Aber natürlich auch schade, dass es etwas einschläft. Trotzdem auch ein Zeichen der Entwicklung, eben nicht Stillstand (?)...

Klar, dass es nicht auf Dauer in dieser Schreibfrequenz weitergehen würde, war mir irgendwie bewusst. Das Wort Stillstand bezog sich auch nicht auf den Thread. Ich sehe das im Rückblick als eine Zeit an, in der ich einfach nicht mit all den Fragen zurechtkam, immer wieder neue auftauchten, ich verzweifelt nach dem richtigen Weg suchte. Wollte mich möglichst umgehend von diesem Schmerz befreien. Ja, und da waren eben auch die direkten Situationen, in die ich immer wieder geraten bin, und jedes Mal konnte ich hier davon erzählen.

Wenn man so will die akute Phase. So würde ich da jedenfalls mal für mich bezeichnen. Es hat mir auch sehr geholfen zu verstehen, was da mir mir los ist. Weil es anderen ganz ähnlich geht, und es tatsächlich Erklärungen gibt, was da passiert und diesen Kummer hervorruft.

Irgendwann kam dann die Zeit, als ich mit all dem einigermaßen leben konnte und musste. Die Fragen nicht mehr so quälten. Vorbei war es nicht, aber als mir klar wurde, diese unbedingte Suche wird viel umfangreicher werden, und von heute auf morgen funktioniert das nicht, kehrte tatsächlich so etwas Ruhe ein. Oder besser gesagt, sich der Situation erstmal zu ergeben, sie anzunehmen. Ich hatte ja auch soviele Antworten hier bekommen, Tipps, Ermunterung und musste sehen, was davon wirksam werden würde. Deshalb habe ich auch hier nicht mehr so viel geschrieben.

Wie Du schon schreibst, liebe Isnogud, ein Zeichen der Entwicklung. Für uns alle.



Zitat von Isnogud:
In wie fern Stillstand? Stillstand in dir generell? Oder was IHN angeht?

Wohl beides, vorrangig aber was IHN angeht. Was mir so sehr zu schaffen macht ist, dass er nach wie vor so sehr präsent in meinem Denken ist. Das ist nicht zu fassen. Natürlich gab es auch hier eine Veränderung. Vor Monaten noch gab es viel zu viele Tage, in denen ich deshalb zu nichts anderem fähig war. Weil diese Gedanken so sehr bestimmend waren, ich nur Traurigkeit spürte und froh war, wenn ich wenigstens im Schlaf mal für ein paar Stunden Ruhe fand.

Jetzt sind das eher einzelne Tage, manchmal gar nicht unbedingt komplett, weil es mir eher gelingt, etwas anderes in den Blick zu nehmen. Oder weil das Denken nicht immer unmittellbar mit Emotionen verbunden ist. Mich nicht jedes Mal in dem Maße berührt, wie das vorher der Fall war. Dann stelle ich fest: Sieh mal an, das waren jetzt durchaus neutrale Gedanken. Absurd eigentlich, denn dann denke ich ja über mein Denken nach. Geht es noch komplizierter?

Stillstand deswegen, weil es nie wirklich aufhört. Selbst nach so langer Zeit. Und wenn ich doch mal bisschen an der Oberfläche schwimme, kommt garantiert wieder eine Welle, die mich komplett untergehen lässt.



Bumich schrieb mal, dass es mein Problem sei, all das zu glauben, was ich denke. Und das die Angst, ich könne all das nicht hinter mir lassen, dies dann vielleicht genau bewirkt. Er hat recht. Ich weiß das alles.......



Zitat von Erdbeerquark:
Und ganz viel Projektion.

O ja. Ich sehe in diesem Mann immer noch den EINEN außergewöhnlichen Menschen.

Ich kann nicht wütend auf ihn sein, den er hat nichts falsch gemacht.



Zitat von Isnogud:
Und das irgendwie beides Platzhalter und Symptome sind, das WIRKLICHE Problem in uns nicht ansehen/lösen zu müssen/können.
Und das es da irgendwie nicht weitergeht, trotz wider besserem Wissens.

Wenn ich gnadenlos ehrlich auf mich schaue, dann bleibt nicht viel von mir übrig.

Damit klarzukommen, das ist mein Thema.

Selbstwert, dieses große Wort. Im Moment gibt es hier einen Thread, wo die TE zwar in einer völlig anderen Situation ist, aber ich in ihr vieles von mir wiedererkenne. Sie ist zudem in einem ähnlichen Alter und hat ihren Wert komplett über die Liebe zu einem Mann definiert. Auch ich würde ihr schreiben, sich nicht davon abhängig zu machen, sondern sich auf sich selbst zu konzentrieren, ihren eigenen Wert zu erkennen.......Und tue genau das für mich selbst nicht.

Besser gesagt, ich versuche es zwar, aber es gelingt mir nicht.
Das ist die eine Sache.

Ein weiterer Fakt ist sicher der ganz natürliche Wunsch nach Nähe und Verbundenheit zu einem anderen Menschen.
Diese tiefe Traurigkeit ist wohl auch darin begründet, selbst nie erlebt zu haben, so sehr geliebt zu werden. Ist das Egoismus? Vielleicht.

Zitat von Anlachen:
Ist denn da ein wirkliches Problem in Euch oder ist es das allgemeine Unbehagen, das wohl nahezu alle gerade etwas befällt, mit langem Winter, Corona, unendlichen Aufgaben? Die Tage, die noch gar nicht länger werden wollen, die vielen veränderten Abschnitte?

Die belastende Situation durch Corona wirkt natürlich auch irgendwo, aber hauptsächlich kämpfe ich mit mir und meinen ganz eigenen Schwierigkeiten. Mir ist sehr bewusst, dass ich bezüglich Corona in einer komortablen Position bin, keine Einschränkungen oder Existenzängste bezüglich der Arbeit haben muss. Bis auf die schwierigen Wochen im letzten Dezember, als meine Eltern krank waren, bin ich auch privat kaum betroffen. Im Moment komme ich mit den Einschränkungen ganz gut klar, kann mich zurückziehen, ohne dass es igendwie ungewöhnlich wäre.

In der Zwischenzeit wurden hier schon andere Antworten geschrieben, aber ich schicke das trotzdem mal so ab.
Zwar kommt mir mein eigener Text so unvollständig vor, aber mir fehlt grad irgendwie der rote Faden.

23.01.2022 13:27 • x 2 #1524


Jetti
Zitat von Bumich:
Auch wenn es sich falsch anfühlt. Nichts fühlt sich richtiger an als das Falsche.

So! Das ich nicht alles glauben soll, was ich denke, leuchtet mir irgendwie ein. Weil da einfach zuviel negatives in meinem Kopf herumschwirrt, was mir nicht gut tut. Und vorallem entspricht es nicht immer der Wahrheit.

Aber jetzt noch das Fühlen als gegenteilig zu sehen, damit komme ich überhaupt nicht klar. Was bleibt denn eigentlich noch übrig. Woher soll Vertrauen kommen, wenn ich alles in Frage stellen muss?

Damit bin ich echt grad überfordert.

23.01.2022 13:39 • x 2 #1525


B
Zitat von Blümle72:
Na, bei mir steckt noch fest, das dieser Mangel nicht gefüllt werden kann.

Weil es da in Wirklichkeit nichts zu füllen gibt. Darum kann dieser Hunger nach Aufmerksamkeit und Beachtung und Liebe nie gestillt werden.

Zitat von Jetti:
Und tue genau das für mich selbst nicht.

Besser gesagt, ich versuche es zwar, aber es gelingt mir nicht.

Tun funktioniert auch nicht. kannst du glücklich tun? Kannst du liebevoll tum? Kannst du weise tun? Kannst du wütend tun? Kannst du hassend tun? Tun ist unmöglich. Tun will immer nur das Ego. Tun bedeutet Kontrolle. Du kannst liebevoll tun. Aber dann ist es falsch, verlogen und Heuchelei. Die Prister und die Kirche haben es getan. Sie taten so liebevoll und gütig und heilig. Waren aber genau das Gegenteil. Wer liebevoll tut, braucht es nicht zu sein. Scheinheiligkeit. Was dabei heraus kommt, sieht man ja spätestens jetzt. Tun ist großer Unfug. Du musst es sein. Mit jeder Zelle deines Körpers. Dann bist du authentisch und täuscht nichts vor. Dann wird es dich transzendieren. Dann erst hat dein Tun auch Wurzeln.
Vergiss es tun zu wollen. Das ist wirklich Quatsch. Tun bezieht sich immer auf das Außen. Das Sein bezieht sich auf das Innen.
Du musst es sein. Nur so geht es. Und wie kann man es sein? Durch Erkennen. Du musst nicht erst etwas werden. Nur erkennen. Darum erscheint die innere Leere die sich manifestiert so unangenehm. Du denkst, du musst erst dieses und jenes tun. Dieses oder jenes werden. Dieses oder jenes passieren. Erst dann..
Aber nichts der gleichen ist nötig. Himmel und Hölle sind gleich weit entfernt. Der Himmel ist gleich hier. Jetzt in diesem Augenblick. Die Hölle ist gleich hier, jetzt in diesem Augenblick. Zwischen diesen beiden Polen fließt unsere Energie.
Tun ist der falsche Ansatz. Die Offenbarung wird viel mehr durch unabgelenke Achtsamkeit kommen. Und nicht durch Besessenheit.

Mögen alle fühlenden Wesen ausgestattet sein mit Glück! Mögen sie alle abgelöst sein von Leiden und seinen Ursachen! Mögen sie ausgestattet sein mit Freude, frei vom Leiden! Mögen sie in Gleichmut verweilen, frei von Anhaften oder Abneigung!

23.01.2022 18:29 • x 3 #1526


Jetti
@Bumich
Stimmt, das hattest Du so schon mal geschrieben. Das war mir nicht mehr direkt bewusst, muss ich zugeben.

Manchmal, sehr selten eigentlich, ist da so ein Augenblick. Ich bin............Gut? Ausreichend? Gar nicht so verkehrt? Aber das ist nicht verankert, sondern sehr flüchtig. Weil da auch unmittelbar andere Sätze aufploppen. Ich bin NICHT..........
Vor diesem Hintergrund betrachtet, macht vielleicht sogar das von vorhin Sinn. Das Falsche fühlt sich richtig an oder eben umgekehrt.
Ziemlich kompliziert für den Sonntagabend, merke ich irgendwie grad bei mir. Deshalb belasse ich es jetzt erstmal dabei.

Euch allen einen guten Start in die neue Woche!

23.01.2022 20:27 • #1527


Heffalump
Zitat von Isnogud:
Aber ich finde die Quelle in mir nicht

Es ist keine Quelle. Es reift als nicht greifbarer Gedanke und wird dann zur Gewissheit. Man nimmt es (sich) an. Aus der Mitte schöpft man, für sich, die Kraft. Du musst in dir, deine Mitte finden.
Zitat von Anlachen:
Es ist so vieles weggebrochen.

Ja. Kann man so sagen.
Der Bruch muss irgendwie heilen oder zu kitten sein.
Zitat von Blümle72:
Ich kann nur lernen damit ist umzugehen. Akzeptanz ist das Stichwort

Ist es.
Vieles davon, läuft im Unterbewusstsein. Bis sich das ins Bewusstsein kämpft - ist die Zeit um es zu zu lassen.
Zitat von Jetti:
vorrangig aber was IHN angeht. Was mir so sehr zu schaffen macht ist, dass er nach wie vor so sehr präsent in meinem Denken ist. Das ist nicht zu fassen.

Je Nachdem, wie intensiv du diese Zeit für Dich wahrgenommen hast, wird es dauern. Ob das ein Jahr oder ein Jahrzehnt dauert. Und so aus der Entfernung, man hat mit diesen Menschen viel Zeit verbracht, es formte Dich auch. Will man das Alles vergessen?
Oder will man auch nach Jahren, zurück denken und sich an bestimmten Erinnerungen erfreuen? Ohne schlechtes Gewissen haben zu müssen, weil man zurück blickt?
Zitat von Jetti:
Wenn ich gnadenlos ehrlich auf mich schaue, dann bleibt nicht viel von mir übrig.

Ach komm. Das stimmt so nicht.
Wenn man auf sich schaut, gerade in einer sehr depressiven Phase, ist logischerweise alles an Einem grau und unansehnlich. Nimmt die innerliegende Sonne wieder zu an, Kraft und Wärme, ändert sich auch der Blick auf Dich selbst.
Rate zu mehr Sonne auf Seele und Haut.

24.01.2022 04:40 • x 3 #1528


Jetti
Zitat von Heffalump:
Will man das Alles vergessen?

Nein, vergessen sicherlich nicht. Aber meistens ist es so quälend, daran zu denken, und es macht mich traurig.
Nicht nur das was gewesen ist, sondern auch der Blick nach vorn. Denn egal was kommt, wie auch immer mein
Leben aussieht, er wird ohne IHN sein. Und deshalb fehlt mir die Energie, die Freude oder Motivation für diese Zukunft.
Dass ich mir damit selbst im Weg stehe und verhindere, dass die Dinge auf eine andere Art gut werden, ist mir sehr bewusst. Opferrolle, Selbstmitleid, Idealisierung, vertane Lebenszeit, leiden ist leichter als handeln............kann ich nur für mich bestätigen. Man könnte sagen, der Leidensdruck dieser Situation ist wohl noch nicht groß genug. Dabei müsste ich nicht einmal bis dorthin gehen, wo es nicht mehr aushaltbar ist.

Zitat von Heffalump:
Wenn man auf sich schaut, gerade in einer sehr depressiven Phase, ist logischerweise alles an Einem grau und unansehnlich.

Ja, das ist wohl so. Aber es gibt Dinge, die das wirklich sind. Auch wenn ich in einer guten Phase auf mich schaue.
Natürlich versuche ich zu ändern, was mir da an mir selbst nicht passt. Aber ich werde auch kein völlig anderer Mensch mehr werden. Ein Punkt, an den ich immer wieder gelange, und den ich einfach nicht auflösen kann, ist die Tatsache, dass manche Dinge einfach unumkehrbar sind. Und da gibt es keine andere Möglichkeit, diese als einen Teil von mir zu akzeptieren. Schaffe ich nach wie vor nicht. Das läuft dann eher auf Selbstvorwürfe hinaus. Weil ich dies zu verantworten habe. An dieser Stelle renne ich immer wieder mit dem Kopf gegen die Wand. Immer wieder genau an der gleichen Stelle.
Eine objektiver Blickwinkel gelingt mir nicht. Das Negative an mir stellt das Positive massiv in den Schatten.

25.01.2022 21:44 • x 2 #1529


I
Zitat von Jetti:
Nein, vergessen sicherlich nicht. Aber meistens ist es so quälend, daran zu denken, und es macht mich traurig. Nicht nur das was gewesen ist, ...

Das ist vor allem auch deshalb so bitter, weil von Außen betrachtet ja wirklich niemand so hart über dich urteilt, wie du es selbst tust...

25.01.2022 21:58 • x 3 #1530


A


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