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Der größte Fehler meines Lebens

U
Mein Mann ist ein großartiger Mann. Mein Traummann. Die Liebe meines Lebens. Es war Liebe auf den ersten Blick. Seither sind bald 16 Jahre ins Land gezogen, die nicht immer leicht waren. In unserer Konstellation hat sich ein für mich schwieriges Rollenbild verfestigen können, das von Anfang an da war, sich im Laufe der Jahre aber wie in Stein gemeißelt hat.

Damals, als wir uns kennenlernten, war mein Mann noch in einer anderen Beziehung. Ich wusste davon nichts. Es war dann ein ewiges on off bei uns, bis er sich nach 4 Jahren und viel hin und her richtig für mich entschieden hat. Ich habe mich immer seinem Wertesystem unterstellt, habe mich selbst als nicht gut genug empfunden und versucht mein Verhalten anzupassen, damit ich besser bin und er sieht, wie klug, humorvoll, geistreich und hübsch ich bin. Es wurde so schlimm, dass ich Panikattacken bekommen und eine Verhaltenstherapie gemacht habe, die mir sehr gut geholfen hat.

Irgendwann ist uns dann der Durchbruch gelungen. Wir haben eine gute solide Beziehung entwickelt und ich war uneingeschränkt glücklich. Schließlich bin ich schwanger geworden, seine Eltern, sehr fromme Menschen, hatten damit ein riesiges Problem, dass ich unehelich schwanger geworden bin. Das hat neuerlich zu großen Problemen geführt. Ich musste wieder damit kämpfen nicht genug zu sein- vielleicht sogar schlecht. Es war schrecklich für mich, zu sehen wieviel Streit mein Mann wegen mir mit seinen Eltern hatte. Ich habe mich versucht daran zu erinnern, dass das nicht mein Wertesystem ist, aber es hat an meinem Selbstbildnis genagt. Mein Mann hat in allen Punkten zu mir gehalten und seinen Eltern zu verstehen gegeben, dass sie es entweder akzeptieren oder der Kontakt abbrechen wird. Der Kontakt ist leider für 1 1/2 Jahre abgebrochen. Hinter verschlossener Tür ist er zusammengesackt. Ich habe gesehen wieviel ihn das gekostet hat. Unsere Liebe ist daran gewachsen.

Mit der Geburt unseres Sohnes kam die klassische Rollenteilung. Mein Mann war in der Hochphase seines Studiums und musste sehr viel lernen. Mein Studium war bis auf die Bachelorarbeit beendet. So habe ich unseren Sohn betreut und mein Mann hat sich seinem Studium gewidmet. Im Prinzip habe ich die ersten Lebensjahre unseres Sohnes nahezu allein durchgemacht. Erschwerend kam hinzu, dass wir sehr arm waren. Wir hatten 50Euro die Woche zum Leben. Nichts weiter. Hätten meine Eltern uns nicht geholfen, hätten wir es nicht geschafft.

Dann kam der Abschluss meines Mannes, der mich immer noch emotional unglaublich berührt. Er versinnbildlicht, was wir erlebt haben und macht den Wendepunkt unseres Lebens aus. Obgleich wir uns inzwischen finanziell erholt hatten (Ich hatte mein Studium beendet und eine solide Stelle bekommen), war es eine extreme Veränderung. Mein Mann bekam sofort eine gut bezahlte Anstellung und mit einem Mal waren alle unsere finanziellen Sorgen Vergangenheit.

Schließlich begann die Heiratssaison - der jüngere Bruder meines Mannes heiratete eine sehr liebenswerte Frau, die die Eltern meines Mannes in den Himmel lobten. Es standen einige Bilder von ihr in der Wohnung- von mir nicht, obwohl sich das Verhältnis inzwischen normalisiert hatte. Ich war immer sehr höflich und wertschätzend und habe auf ich werde alles tun, um die perfekte Schwiegertochter zu sein gesetzt. Das hat zumindest ein nettes Verhältnis möglich gemacht.

Ich habe mir dann gewünscht auch zu heiraten und habe das kommuniziert. Zu meinem Geburtstag bekam ich einen Verlobungsring geschenkt, der sehr wertvoll und von unschätzbarer Bedeutung für mich war.

Nach der Hochzeit wollte mein Mann ein zweites Kind. Ich wollte das nicht. Ich hatte mich beruflich gesetzt, ein zweites Studium aufgenommen, um eine bessere Position zu bekommen und wollte mich selbst verwirklichen. Es war und ist für mich sehr schwierig neben einem so starken Mann wie meinem zu bestehen. Ich habe mich aber dazu überreden lassen und bin neuerlich schwanger geworden.

Zur Geburt unserer Tochter gab es große Schwierigkeiten. Sie hätte es fast nicht überlebt. Das hat mich traumatisiert. Ich war die ganze Zeit bei ihr im Krankenhaus und habe so schlimme Ängste und Sorgen wie noch nie zuvor in meinem Leben ausgestanden. Als wir dann entlassen wurden und nach Hause konnten, konnte ich nicht loslassen. Ich bin in eine tiefe Depression gefallen in der ich meinen Mann um seine Freiheit und seinen Frieden beneidet habe. Ich fing an ihn dafür nicht leiden zu können, dass er arbeiten- und mit Menschen sprechen, ja alles ausblenden konnte, während ich zuhause saß und immer damit konfrontiert war, wie unzulänglich ich bin. Es ging soweit, dass ich darüber nachgedacht habe mich umzubringen und wie ich es am besten als einen Unfall aussehen lassen könnte. Das habe ich mit meinem Mann besprochen, dass ich nixht mehr kann und dass ich am Ende bin. Er hat das, glaube ich, nicht so ernst genommen und hat mir zwar gesagt, wie leid ihm das täte, aber ich war trotzdem weiterhin allein mit unserer Tochter.

Kein Studium, keine Arbeit, gefangen in einem nachschwangerschaftskörper ging es mir so schlecht wie nie zuvor. Ich wusste an diesem Punkt, dass was passieren musste: entweder bringe ich mich jetzt wirklich um oder ich mache jetzt was- waren meine Gedanken.

Als hätte das Universum es gut mit mir gemeint, hat sich geschäftlich jemand bei mir gemeldet und gefragt wie weit ich mit meinem Studium sei. Ich war zwar noch nicht fertig mit dem zweiten Studium, aber man gab mir trotzdem eine Führungsposition. Familiär wurde ich verurteilt, dass ich unsere einjährige Tochter schon in die Kita gebe, wo ich einen so gut verdienenden Mann habe, aber ich brauchte das für mich.

Mit diesem Aufwind fing ich an sehr viel Sport zu treiben und war ein Jahr später in top Form. Ich war so attraktiv wie nie zuvor in meinem Leben. Mein Mann hat in diesem Akt keine Rolle gespielt. Ich habe alles allein gemacht, so organisiert, dass es in unser Familienmodel passt. So habe ich immer um 6:15 Uhr das Haus verlassen, bin arbeiten gegangen, war um 15:00 Uhr bei der Kita, dann an der Schule, dann bin ich einkaufen gegangen, habe gekocht, das Haus aufgeräumt und Kinderbetreuung gemeistert. Nebenbei musste ich auch noch studieren.

Mein Mann hatte sich inzwischen Selbstständig gemacht und sich erfolgreich etabliert. Er verdient deutlich mehr als ich. Deswegen war sein Job auch immer der Fokus.

Unsere Beziehung hatte sich deutlich verändert. Wir hatten keinen gemeinsamen Topf mehr. Mein Mann verwaltet das Geld, weil er das meiste hat. Von dem wenigen, das mir zu Verfügung steht, kann ich mir kaum große Sprünge erlauben. Dafür ist das Leben, das wir uns errichtet haben, anhand seiner Möglichkeiten zu teuer für mich. S. hat er mich häufig abgewiesen, weil er zu erschöpft war.

Was ich zu diesem Zeitpunkt brauchte, war Liebe, Zwischenmenschliche Verbindungen und ein Liebesleben. Alle Punkte gab es irgendwie nicht mehr.

Ich kam mir vor wie der Haushelf, der nicht genügend Zeit hat, allem gerecht zu werden. Ich wurde immer wütender auf meinen Mann, es fiel mir sogar schwer zu lächeln wenn er nach Hause kam. Insgesamt habe ich mich im Stich gelassen gefühlt. Wie konnte es sein, dass ich ihm den Rücken frei gehalten habe und er sich verwirklichen konnte und ich das alles mit zwei Kindern und Haushalt bewerkstelligen muss? Wie kann er es wagen mich abzuweisen, wenn ich ihm nahe sein will, wo ich so verdammt gut aussehe und das alles mache? Wie kann er nach Hause kommen, die Beine hochlegen, auf sein Handy schauen und mich die Arbeit weitermachen lassen? Wie kann er es wagen nicht mit mir zu reden, mich zu ignorieren.

Irgendwann habe ich ihn rund heraus gefragt kannst du mich nicht leiden?
Er war total überrascht und fragte wie ich darauf kommen würde. Ich zählte ihm auf was ich alles machte und es gab einen heftigen Streit.

So entwickelte sich ein neues Muster. Im
Streit sagten wir uns, was wir voneinander hielten. Ich war der motzige Hausdrache und er der faule Hund im Haushalt. So ging es einfach weiter.

Irgendwann schrieb mir ein alter Schulfreund mit dem ich mich dann auf einen Kaffee traf. Früher waren wir ziemlich gute Freunde und es war sofort wieder die alte Leichtigkeit da. Wir haben uns nett unterhalten, beschlossen uns mal alle zusammen zu treffen- er hat ebenfalls Frau und Kind. Nichts weiter. Wir haben uns dann hin und wieder geschrieben. Irgendwann haben wir uns dann wieder auf einen Kaffee getroffen. Dieses Mal habe ich meinem Mann nichts davon erzählt. Ich wusste wohl in meinem inneren, dass es nicht ok ist, sich mit einem anderen Mann auf einen Kaffee zu treffen, wollte mir das aber nicht nehmen lassen, weil es sich nur um einen alten Freund handelte. Auch hier haben wir uns nur nett unterhalten, wobei ich anfing zu merken, dass es mir gefiel, wie er mich und alles was ich leiste bewertete. Er gab mir irgendwie das Gefühl gesehen zu werden auf eine zu dem Zeitpunkt unverfängliche Weise. Dass ich meinen Mann anlog, um mich mit einem Schulfreund zu treffen, empfand ich zu dem Zeitpunkt zwar nicht korrekt, aber ich machte ja nichts. Wir schrieben weiter Nachrichten in unregelmäßigen Abständen. Irgendwann fing ich an ihm Sportvideos oder Fotos zu senden, wo ich zeigte wie toll ich Yoga mache und was für einen definierten schlanken Bauch ich habe. Auch Fotos in Bikini wo ich anziehend verspielt posierte waren dabei. Er fing an mich zu bewundern und ich fing an das in vollen Zügen zu genießen.

Zeitgleich distanzierten mein Mann und ich uns immer mehr voneinander. Immer noch ging jeder Wunsch nach körperliche Nähe und Zuwendung von mir aus und immer wieder fragte ich ihn Stört dich was an mir? , Fühlt es sich für dich nicht mehr gut an mit mir?

Irgendwann träumte ich davon mit meinem alten Schulfreund S. zu haben. Ich schrieb ihm das per Nachricht, was die Verbindung zwischen uns veränderte. Er fragte, was ich geträumt hätte und ich erzählte es ihm. Wir trafen uns darauf noch einmal heimlich und es kam zu einem sehr hitzigen Kuss mit Streichelein über der Kleidung.

Auf dem Nachhauseweg fühlte ich mich kurz schrecklich. Ich hatte noch nie in meinem Leben jemanden betrogen oder hintergangen und aufgrund der Vorgeschichte mit meinem Mann, habe ich da ein sehr klares Wertesystem. So klar schien es wohl nicht mehr. Am Abend des Kusses, lief ich *beep* durch die Wohnung. Mein Mann beachtete mich nicht bzw. Bekam es nicht mit. Das war wohl das Ende meines schlechten Gewissens, ich schrieb meinem alten Schulfreund. Dieses Mal bot ich ihm an ihm ein *beep* zu senden. Wobei das eher ein abtasten der Grenzen war. Sicher wollte er es haben. Warum ich es nicht gesendet habe, weiß ich nicht mehr. Es ist aber nicht dazu gekommen.

Am Morgen darauf ließ ich mein Handy liegen und ging duschen. Mein Mann hatte wohl einen siebten Sinn. Als ich rauskam war er fix und fertig, zitterte und stellte mich zur Rede, was da sei, was er da gelesen habe.

In diesem Moment wurde mir erst bewusst was ich da eigentlich angerichtet hatte. Wie leichtfertig ich unsere Ehe und MEINEN MANN aufs Spiel gesetzt hatte. Ich fing ebenfalls an zu zittern , fing an zu lachen und zu weinen und verstand eigentlich nichts mehr. Ich brachte dann unsere Tochter in die Kita und meldete mich krank für den Tag, um mit meinem Mann zu reden. Auf dem Weg zur Kita schrieb ich meinem Schulfreund, dass es vorbei sei. Ich schrieb ihm, was passiert war und er sagte, dass es ihm unglaublich leid täte und dass er nicht wollte, dass ich in Schwierigkeiten gerate. Ich sagte ihm, dass es mir ebenfalls leid täte und ich ihm alles liebe wünsche. Das war das letzte Gespräch.

Auf dem weg zurück zu meinem Mann starb ich tausend Tode. Ich war im Begriff meinen Mann zu verlieren. Meinen Traummann, die Liebe meines Lebens. Es war schlimm. Er war so unglaublich verletzt. Und ich habe mich so schlecht wie noch nie zuvor in meinem Leben gefühlt. Mein Mann sagte, er würde es den Kindern und unserer Ehe zuliebe versuchen diesen Verrat zu überwinden.

Seither sind 11 Monate ins Land gezogen. Mein Mann möchte mir nahe sein und macht mir viele Komplimente, gleichzeitig haben wir die schwärzesten Zeiten unseres Beisammenseins hinter uns. Es gab Gerangel in Streiterein, mein Handy ist gegen die Wang geflogen, Beleidigungen und das ganze repertoir sind auf mich niedergerasselt und gleichzeitig habe ich so viel gefühlt mit meinem Mann.

Ich habe die letzten Monate damit verbracht, damit leben zu lernen, dass ich sowas schlechtes machen konnte und bedaure es so sehr, dass ich es ungeschehen machen möchte. Ich liebe meinen Mann so sehr und verstehe nicht wie es dazu kommen konnte. Warum ich nicht ernsthaft mit ihm gesprochen habe, wie ich IHN aufs Spiel setzen konnte.

Vor 3 Wochen hat mein Mann mir gesagt, dass er glaubt, dass er das nicht überwinden kann und die Trennung der einzige Ausweg ist. Seither ist alles schwarz. Ich versuche alles mögliche. Die perfekte Frau zu sein. Ich kümmere mich ums Haus, die Kinder, Arbeit. Bin immer lieb, versuche interessante Gesprächsthemen zu finden und immer gut auszusehen. Ich bin in einem Netz voller neurotischer Handlungen und habe einfach solche Angst ihn zu verlieren. Wir reden darüber wie ich mich fühle, wie er sich fühlt. Er sagt mir, ein Leben ohne mich erscheint ihm absurd und dass er mich so liebt, gleichzeitig möchte er aber einfach nicht für immer traurig sein. Ich will auch nicht, dass er traurig ist.

Ich wünsche mir so sehr, dass er mir das verzeiht. Ich werde NIEMALS wieder in meinem Leben sowas schreckliches tun. Ich wünschte ich wäre klüger gewesen.

Wir werden in der kommenden Woche ein Eheberatung aufsuchen. Es ist der letzte Versuch. Zeitgleich schaue ich schon nach Wohnungen für mich und die Kinder. Wenn ich etwas geeignetes finde, miete ich die Wohnung, ob ich einziehen werde, zeigt die Zukunft.

Es fühlt sich an wie die ironischste und beschissenste Melodie meines Lebens. Aktuell gibt es nichts an meinem Mann was ich nicht gut finde. Er sieht großartig aus, ist der klügste Mensch, dem ich je begegnet bin und wir lachen und haben viel Spaß zusammen. Viel unserer körperlichen Seite, geht nun von ihm aus und ich genieße ihn mit all meinen Sinnen.

Eine sch. Ehe zu beenden ist schwer, aber eine durchweg gute, ist .

18.07.2020 04:40 • x 2 #1


K
Er hat dich vier Jahre lang betrogen, hat dich hängen lassen und sich aufgeführt wie ein Pascha, dich ignoriert, dich finanziell knapp gehalten, obwohl genug Geld da, .... und du hast einen anderen geküsst und ein vergängliches Bild gesendet und gesagt du willst S.... und das kann er nicht verzeihen?

Was an dem Typen ist so traumhaft ?

18.07.2020 06:08 • x 22 #2


A


Der größte Fehler meines Lebens

x 3


M
Liebe Udakak,

es tut mir sehr leid, wie du dich fühlst... wie sich dein Mann fühlt.
Ich weiß nicht, ob es so gut ist, dass du versuchst so perfekt zu sein und ihm jetzt alles recht zu machen. Ja sicher, du hast ein Fehler gemacht ( ein emotionaler Betrug) aber auch dein Mann muss nachvollziehen warum es dazu kam. Er muss auch ein Teil seiner Schuld daran erkennen... ihr beide müsst euch verzeihen. Ich hoffe sehr, dass euch die Therapie hilft... seid offen und ehrlich zueinander und füreinander.
Wie wäre es, wenn du deinen Mann deinen Eröffnungstext zu lesen gibst?
Vielleicht ist sogar die neue Wohnung und Abstand eine Chance für euch?
Hat deinen man der Verrat so erschüttert oder ist es überwiegend sein Ego? ( wenn er so ein Alpha ist?)

Liebe Grüße....

18.07.2020 06:25 • x 2 #3


B
Finde ich sehr interessant, dass er sich bei Schwierigkeiten in seiner alten Beziehung eine vierjährige Affäre gönnen kann und wenn du ansatzweise ein ähnliches Problemlöseverhalten an den Tag legst, so heftig reagiert.

18.07.2020 06:33 • x 15 #4


U
Es ist der Verrat. Er hat mich für den liebsten und treusten Menschen der Welt gehalten. Er hat mir uneingeschränkt vertraut und gesagt, wenn die ganze Welt sagen würde, deine Frau ist untreu, hätte er gesagt, ihr spinnt. Er meint, er kann mir nie wieder den Rücken zudrehen. Gleichzeitig ist es auch sein Wertesystem. Er weiß, wo er steht und was er ist. Vielen Frauen würden sich über einen Mann wie ihn freuen. Das weiß ich und das weiß er. Er hat gesagt, eine Stimme in ihm schreit: ,sie hat deine Zuneigung nicht mehr verdient- wie kannst du noch hier bei ihr sein, wo sie dich so angelogen und hintergangen hat?,

Ich weiß nicht mal was ich in der Eheberatung sagen soll. Ich bin glücklich, wir können wunderbar miteinander reden- das konnten wir eigentlich immer, wir haben seit 6 Monaten die beste Ehe aller Zeiten, Achso mein Mann will sich scheiden lassen und es bricht mir das Herz.

Schlimm ist auch, dass ich es bin die es vermasselt hat, weil ich meinen Mann einfach nicht verlieren will.

Ich bin gerade ziemlich angeschlagen und danke dir fürs Lesen und Anteilnehmen- ich merke deine liebe Energie.

18.07.2020 06:39 • #5


U
Zitat von Bones:
Finde ich sehr interessant, dass er sich bei Schwierigkeiten in seiner alten Beziehung eine vierjährige Affäre gönnen kann und wenn du ansatzweise ein ähnliches Problemlöseverhalten an den Tag legst, so heftig reagiert.


Er sagt, das war vor unserer Ehe. Bevor wir geschworen haben uns immer treu sein, bevor wir Kinder hatten. Er meinte, er war nie ein Kind von Traurigkeit, hat sich genommen, was er wollte und hat es in seinen 20ern ordentlich krachen lassen, aber mit mir hat es sich geändert. Er wollte mir uneingeschränkt treu sein und nur mich, weil ich ihm in schwierigen Zeiten so loyal zu Seite gestanden und immer nur ihn in seinem Wesen gesehen habe. Und so ist es heute noch.

Würde man mir sagen, nimm das Haus die Autos, das Geld Dafür aber alles ohne deinen Mann oder aber wieder so arm sein wie früher dafür mit meinem Mann, würde ich immer meinen Mann wählen. Ich weiß wirklich nicht was mich geritten hat, sodass ich das aus den Augen verloren habe...

Danke für deine Worte

18.07.2020 06:46 • #6


U
Zitat von Katip:
Er hat dich vier Jahre lang betrogen, hat dich hängen lassen und sich aufgeführt wie ein Pascha, dich ignoriert, dich finanziell knapp gehalten, obwohl genug Geld da, .... und du hast einen anderen geküsst und ein vergängliches Bild gesendet und gesagt du willst S.... und das kann er nicht verzeihen?

Was an dem Typen ist so traumhaft ?


Finanziell klein hält er mich nicht. Er kann sich nur viel mehr leisten als ich. Aber das ist echt ok für mich. Er ist großzügig und hilft mir immer wieder aus, wenn es eng bei mir wird. D.h. er sendet mir dann einfach Geld auf mein Konto und fragt nixht mehr nach. Das ist liebenswert.

Aber ja, er hat sich mir gegenüber ziemlich unnett verhalten. Und das sieht er auch so. Den Vorwurf den er mir macht ist nicht ernsthaft mit ihm gesprochen zu haben. Ihn nixht involviert und ihm die Chance gegeben zu haben etwas zu ändern und die Ernsthaftigkeit der Lage erkennen zu lassen.

18.07.2020 06:51 • #7


U
Zitat von meine Liebste:
Liebe Udakak,

es tut mir sehr leid, wie du dich fühlst... wie sich dein Mann fühlt.
Ich weiß nicht, ob es so gut ist, dass du versuchst so perfekt zu sein und ihm jetzt alles recht zu machen. Ja sicher, du hast ein Fehler gemacht ( ein emotionaler Betrug) aber auch dein Mann muss nachvollziehen warum es dazu kam. Er muss auch ein Teil seiner Schuld daran erkennen... ihr beide müsst euch verzeihen. Ich hoffe sehr, dass euch die Therapie hilft... seid offen und ehrlich zueinander und füreinander.
Wie wäre es, wenn du deinen Mann deinen Eröffnungstext zu lesen gibst?
Vielleicht ist sogar die neue Wohnung und Abstand eine Chance für euch?
Hat deinen man der Verrat so erschüttert oder ist es überwiegend sein Ego? ( wenn er so ein Alpha ist?)

Liebe Grüße....


Ich dacht die schnelle Antwort geht an dich, ich habe dir kurz nach deinem Kommentar geantwortet.

18.07.2020 07:13 • x 1 #8


K
Zitat von Udakak:

Finanziell klein hält er mich nicht. Er kann sich nur viel mehr leisten als ich. Aber das ist echt ok für mich. Er ist großzügig und hilft mir immer wieder aus, wenn es eng bei mir wird. D.h. er sendet mir dann einfach Geld auf mein Konto und fragt nixht mehr nach. Das ist liebenswert.

Aber ja, er hat sich mir gegenüber ziemlich unnett verhalten. Und das sieht er auch so. Den Vorwurf den er mir macht ist nicht ernsthaft mit ihm gesprochen zu haben. Ihn nixht involviert und ihm die Chance gegeben zu haben etwas zu ändern und die Ernsthaftigkeit der Lage erkennen zu lassen.


Hast du dich mal mit dem Thema zugewinn beschäftigt?
Du hast ihm den Rücken frei gehalten, seine zwei Kinder versorgt, gearbeitet und doch noch schön gemacht für ihn und er ist so grooooooosszügig dir ab und zu etwas Geld auf dein Konto zu überweisen?
Wer finanziert eigentlich Haus, Kinder, essen, Autos?
Du weißt schon dass es euer Geld ist?

Ach und vor der Ehe vier Jahre untreu ist ok, ein Kuss nach dem Schwur unverzeihlich?
Bei dem hackt es doch!
Er kann es mit seinem macho Ego nur nicht ertragen.
Was ist jetzt nochmal so toll, dass alle Frauen ihn wollen ( ich würde so einen Mann nicht geschenkt nehmen)?
Er macht Karriere auf deine Kosten.
Du bewunderst es, dass er zu dir gestanden hast, als du ein Kind unehelich bekommen hast ( war doch von ihm, oder?) Und SEINE Familie einen Aufstand gemacht hat?
Weil DU ihm immer zur Seite gestanden und ihn unterstützt hast, leitet er daraus jetzt nicht in gewohnheitsrecht ab und ist beleidigt, wenn du mal an dich alleine denkst und einen Fehler machst?
Wann hat er dir den Rücken frei gehalten? Wann hat er dich unterstützt? Wann möchte er denn mal für dich da sein?

Vielleicht wäre jetzt eine gute Gelegenheit, dass er mal was zurückgibt.

18.07.2020 07:16 • x 13 #9


S
Du verbiegst dich für ihn, machst alles mögliche für ihn, er der Pascha gewährt dir keinen kleinen Fehltritt.

Deine Einstellung macht mich wütend, traurig und es zeigt mir die Ungerechtigkeiten unserer Werte in der Gesellschaft.

Du machst alles erdenkliche, hast dich für ihn verloren und der Herr ist nicht in der Lage Empathie zu zeigen.

Frauen bringen im Spagat Hochleistung, werden klein gehalten und müssen sich stets um das Nachsehen des Mannes bemühen. Oh bitte, gib diesem Mann einen Tritt. Er ist ein Narzist, er hat dich gefügig gemacht.

Du machst dir vor du liebst ihn, du bist ihm auf eine Art hörig, das ist emotionale Abhängigkeit.

18.07.2020 07:27 • x 10 #10


Heffalump
Zitat von Udakak:
Ich weiß wirklich nicht was mich geritten hat, sodass ich das aus den Augen verloren habe...

Ich schon - aber wenn ich dir das erläutere, wirst du Stein und Bein schwören, das es anders war.

18.07.2020 07:52 • x 5 #11


Heffalump
Zitat von Udakak:
Er kann sich nur viel mehr leisten als ich. Aber das ist echt ok für mich. Er ist großzügig und hilft mir immer wieder aus, wenn es eng bei mir wird.

Liest sich wie ne Aufstellung fürs Finanzamt, nicht als ob Ihr verheiratet seid.

18.07.2020 07:59 • x 6 #12


K
Du hast einen sehr durchdacht wirkenden Eingangstext geschrieben. Man merkt diesem an, dass Du Dir viele Gedanken machst und auch immer gemacht hast.

Deine Situation ist furchtbar. Er hat Dich auf die Abschussrampe gesetzt und Du musst jederzeit damit rechnen, dass er diese nutzt.

Natürlich zweifelt ein Betrogener daran, dass er wieder wird Vertrauen haben können. Ich zweifele nach dem warmen Wechsel meines Ex seit drei Jahren daran, dass das jemals wieder bei einem anderen Mann der Fall sein könnte. So etwas brennt sich ein.

Aaaaaaber ganz eindeutig ist, dass Ihr beide in Eurer Beziehung mit mehrerlei Maß messt. Ich bin schonin den na-den-Typen-will-ich-mir-ja-mal-vorknöpfen-Modus geraten, als Du die uneheliche Schwangerschaft quasi als allein Deinen Fehler(?) bezeichnet hast und beschriebst, wie sehr Du bewunderst, dass er zu Dir gestanden hat. Ganz ehrlich: aus meiner Sicht ist das die logische Konsequenz aus der Beziehung, die er mit Dir eingegangen ist, und der Schwangerschaft, denn an der war er ja nun nicht unmaßgeblich beteiligt.

Und glaub mir, ich weiß, was es bedeutet, mit der eigenen Familie zu brechen. Das ist kein Spaziergang. Und dennoch ist er kein Held, denn er hat lediglich das getan, was seine verdammte Verantwortung war.

Dein weiterer Text zeugt davon, dass Du ganz viele Dinge, an denen Ihr beide Anteil habt, auf Dich beziehst und als Dein ungenügend Sein definierst. Du schonst Deinen Mann viel zu sehr und Du übernimmst für diese Beziehung viel zu viel Verantwortung. Das war auch schon vor diesem kleinen Kuss so.

Mag sein, dass Du glaubst, Dein Mann wäre der Traum vieler Frauen. Für mindestens so viele wäre er das nicht. Er hat sich auf Deinen Schultern selbst verwirklich und obwohl wir in vermeintlicher Gleichberechtigung leben, hast Du Dich in ein Rollenbild begeben, das heutzutage gar nicht mehr nötig wäre, wenn Du Deinen Mann familiär so gefordert hättest wie er Dich. Was hast Du davon? Am Ende hat er mehr Geld, mehr Freiheiten und nun auch noch die Macht darüber, ob die Beziehung fortbesteht oder nicht.

Du hast sehr, sehr viel geleistet. Er hat gearbeitet und gezeugt und zu seinem ersten Kind und seiner Partnerin gestanden. Das ist kein großes Kino. Das ist viel zu wenig von seiner Seite. Ich bin mir 100%ig sicher, er weiß, dass Du ihm in Sachen Leistungsvermögen überlegen bist. Ich glaube, Du weißt das auch. Aber damit er sich nicht schlecht fühlt, machst Du Dich klein und vermeintlich perfekt.

Ja, ich weiß, deise Betrachtungen nützen Dir gerade gar nichts, denn Du hast große Ängste, dass er hinschmeißt. Falls er das macht, wirst Du vermutlich nicht heute und nicht morgen und auch nicht übermorgen, aber vielleicht im nächsten Jahr sehen, dass Dir womöglich nichts Besseres hätte passieren können. Denn Du könntest Dich auf eigene Beine stellen, hättest auch nicht mehr Arbeit als zuvor und müsstest Dich nicht mehr im bestehenden Maße verbiegen.

Ich habe verstanden, dass das nicht Dein Ziel ist und darum denke ich, eine Eheberatung ist genau das Richtige. Ich hoffe, Ihr geratet an eine gute Stelle, die Euch hilft, einen Umgang mit allem zu finden. Positiv ist schon mal, dass Ihr beide offen dafür seid.

18.07.2020 08:26 • x 9 #13


A
Liebe TE, du solltest dich ihm mal entgegenstellen, ihm zeigen, dass du ihn nicht brauchst.
Du lässt alles mit dir machen, nimmst alles hin, lässt dir sogar von ihm mit Geld aushelfen....wie unwürdig.
So unwürdig behandelt er dich, und du läufst weiter hinter ihm her, bist glücklich, wenn er dich mal anfasst.

Wie soll er dich achten, dich respektieren, wenn du dich selber nicht achtest, dich ihm unwert zu Füßen wirfst?

18.07.2020 08:31 • x 3 #14


Heffalump
Zitat von KBR:
na-den-Typen-will-ich-mir-ja-mal-vorknöpfen-Modus

Ich liebe deine Texte

Für mich wäre dieser Mann auch nicht das goldene Ei.

Aber wohl für die TE. Lies sich das Rollenbild von 1950 überstülpen, wo Gattin um Erlaubnis zu bitten hat, ob sie arbeiten darf. Das war einer meiner ersten Gedanken. Auch das die Schwiegereltern sich da mit unendlich Ruhm bedecken, weil Söhnchen eine mit Heim bringt, die bereits schwanger ist - obwohl der Sohn genug Anteil daran hat, an dem Zustand - herrlich, wenn man es als Anekdote lesen könnte - aber sehr traurig, wenn es eine Lebensbeichte ist.

18.07.2020 08:33 • x 6 #15


A


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