1363

Scheidungsanwalt oder hat unsere Ehe noch eine Chance?

Heffalump
Zitat:
Wir blieben dann auch dauerhaft in dieser Rollenverteilung, meiner Mutter war das ganz recht, für mich ziemlich schädlich.

ich hol das mal hierüber
weil du gerade ne Rolle verteilst, die du zu früh tragen musstest und nun in einem Dilemma steckt, wo es gerade weder vor - noch zurück geht.

Mach einen Stopp. Atme.

Frag - was täte dir gut - und frage - ob er dies ermöglichen kann, aufgrund seiner Besonderheit oder ob du zu viel willst oder zu wenig, ist ja auch möglich

28.10.2024 03:37 • x 3 #586


T
Zitat von Heffalump:
Mach einen Stopp. Atme.




Zitat von Heffalump:
Frag - was täte dir gut - und frage - ob er dies ermöglichen kann, aufgrund seiner Besonderheit oder ob du zu viel willst oder zu wenig, ist ja auch möglich

Was mir so gut täte wäre einfach Ruhe. Und dann irgendwann wieder besser spüren zu können, wie die Reise eigentlich weitergehen soll/kann.
Interessanterweise sieht er es sehr ähnlich, bis auf dass er sich nicht gerne räumlich trennen möchte/nicht so sieht was das bringen könnte.
Wobei er vorhin selbst sagte, dass die Ruhe vielleicht nicht schlecht wäre...
Ich denke irgendwie müsste nach den letzten Jahren, in denen einiges ungut gelaufen ist, einfach jeder mal zu sich finden (aber so richtig) um für sich selbst klarer zu sehen was er wirklich braucht/will.
Bis 2020 hatten wir doch ein sehr anderes, sehr viel schöneres Leben. Ich darf manchmal nicht zurückdenken... wir hatten davor (also vor 2020) wirklich acht sehr schöne Jahre. (Die Jahre davor liegen schon so lange zurück, dass es mir manchmal schwer fällt, mich detailliert zu erinnern da gab es auch gute Jahre aber auch einige sehr durchwachsene Jahre...)

28.10.2024 03:52 • x 2 #587


A


Scheidungsanwalt oder hat unsere Ehe noch eine Chance?

x 3


Heffalump
Zitat von thegirlnextdoor:
Wobei er vorhin selbst sagte, dass die Ruhe vielleicht nicht schlecht wäre

Hat er dazu auch ne Idee - wie das von statten gehen soll? Wenn euer gemeinsamer Alltag mit und ohne Kinder - triggert?

28.10.2024 03:55 • x 1 #588


T
Zitat von Heffalump:
Wenn euer gemeinsamer Alltag mit und ohne Kinder - triggert?

Ohne Kinder triggert der Alltag tatsächlich erheblich weniger... das sehen wir schon immer mal wieder wenn die Kinder mal bei der Oma übernachten. (Kommt leider nicht so oft vor...)
Nur... sie sind halt da, da beißt die Maus keinen Faden ab, und mich persönlich triggern die Kinder gar nicht, aber ihn dafür umso mehr. Was mich stresst.
Ich denke wenn wir es mit den Kids mit getrennten Wohnungen aufteilen würden, wäre es für uns beide einfacher. Denn dann hätte jeder mal für 2-3 Tage Pause und könnte richtig runterkommen.
Ein 14-Tage-Arrangement steht hier gar nicht zur Debatte, keiner von uns würde 14 Tage ohne die Kinder sein wollen. Auch ist nicht geplant, dass wir uns räumlich weit voneinander entfernen - uns würden mit der anderen Wohnung maximal 6 Minuten mit dem Auto trenen.
Anders kann ich es mir derzeit solange die Kinder noch klein sind, aber auch wirklich nicht vorstellen.
Da wir uns immer gemeinsam um sie gekümmert haben (und ja mit home Office von zu Hause aus arbeiten und sie wirklich immer uns beide um sich hatten) hängen sie natürlich massiv an uns beiden.
Wenn sie plötzlich einen von uns über eine Woche oder zwei Wochen nicht würden würden... (meine nicht einmalig natürlich, sondern dauerhaft!), das wäre schon schlimm für sie.
Wir würden es wahrscheinlich so aufteilen, dass einer von uns beiden die Kids von Mo-Fr bei sich hat und der andere von Fr-So.
Wer wie genau - das müsste man ggf. noch näher besprechen. Wir haben darüber aber tatsächlich schon einmal gesprochen und ich denke das wäre für die Kinder so vermutlich die schonendste Lösung, zumal wir ja wirklich nicht in großer Entfernung leben würden und man sich auch ohne Not viel öfter sehen könnte, wenn die Kinder Sehnsüchte hätten. (Meine Eltern haben es damals auch so gemacht, und das war tatsächlich wenigstens ein Glück im Unglück für mich - ich hätte nicht von heute auf morgen immer für 14 Tage auf meinen Vater verzichten können... das hätte mich noch tausendmal härter getroffen.)

28.10.2024 04:07 • x 3 #589


Heffalump
Zitat von thegirlnextdoor:
Nur... sie sind halt da, da beißt die Maus keinen Faden ab

Eben - sie wurden auch - gewünscht - gezeugt, vermute ich.

Zitat von thegirlnextdoor:
aber ihn dafür umso mehr.

in welcher Form - triggern sie ihn?

28.10.2024 04:11 • x 3 #590


T
Zitat von Heffalump:
Eben - sie wurden auch - gewünscht - gezeugt, vermute ich.

Ja, natürlich. Definitiv gewünscht, von uns beiden.


Zitat von Heffalump:
in welcher Form - triggern sie ihn?

Die beiden sind tatsächlich besonders lebhaft und laut (und speziell unser Sohn ganz brutal anstrengend). Das verträgt sich mit der Asperger Disposition nicht so gut. Das war uns vorher einfach nicht bewusst. (Ich müsste nochmal nachschauen, weil es sehr lange her ist, aber ich meine die endgültige Diagnose gab es auch erst nachdem unsere Tochter auf der Welt war.) Wir kannten auch tatsächlich niemanden mit kleinen Kindern - sämtliche unsere Freunde waren gleich oder noch später dran als wir. In unseren Familien gab's nach uns auch nicht mehr wirklich kleine Kinder.
Also, wie gesagt, ich habe das Problem ja auch nicht, aber er - nur das war vorher nicht so richtig abzusehen.
Noch dazu kommen bei ihm wohl ganz viele Sachen aus der Kindheit hoch, wo es im super perfekten Vorzeige-Elternhaus wohl doch nicht so perfekt war wie seine Mutter immer glauben machen möchte...
Das sind aber weniger bewusste Erinerungen, die da hochkommen - eher spontane Reflexe und Verhaltensweisen, wo ich mir denke: hoppla?! 18 Jahre lang kannte ich dich ganz anders..?!
......

Ich möchte ihm aber hier nicht Unrecht tun - er kümmert sich sehr viel mehr um seine Kinder als die meisten Väter, die wir kennen, und die Kinder lieben ihn über alles. Er ist halt manchmal etwas strenger und manchmal regt er sich auf weil er hilflos ist, wenn sie den Bogen arg überspannen und sehr wild sind - aber es ist halt auch insgesamt viel, obendrein mit dieser Disposition die er hat. Ich vermute ganz stark, dass ein paar Tage ohne Kinder pro Woche bei ihm Wunder wirken würden.

28.10.2024 04:23 • x 3 #591


Heffalump
Zitat von thegirlnextdoor:
Das sind aber weniger bewusste Erinerungen, die da hochkommen - eher spontane Reflexe und Verhaltensweisen

dann kann er das aber auch nicht bewusst steuern.
wenn ihn das quasi hinterrücks überfällt.

Und für Personen, die mehr Ruhe und Struktur für den Alltag benötigen, als andere - können Kinder durchaus eine Herausforderung sein, auch in Hinblick, weil

Zitat von thegirlnextdoor:
unser Sohn ganz brutal anstrengend

und dies bestimmt nicht absichtlich tut, sondern auch seine speziellen Bedürfnisse nur sehr rudimentär artikulieren kann - schließlich ist er Kind.
Andererseits können Vater und Sohn auch davon profitieren, wenn du mit der Wohnung das Ganze entzerrst.
Ich denke - das dieser Ansatz keine schlechte Lösung darstellt, weil ihr alle 4 mehr Ruhe habt - und Euch fallen lassen könnt, wo man sich in einer Wohnung mehr zusammen reißen müsste.
Wie du ja erwähnst, ihr seit

Zitat von thegirlnextdoor:
6 Minuten mit dem Auto

von einander weg.

Es könnte durchaus dein Königsweg sein - ich hab da Vertrauen in Dich

28.10.2024 04:38 • x 4 #592


T
Zitat von Heffalump:
Es könnte durchaus dein Königsweg sein - ich hab da Vertrauen in Dich

Ich danke dir!

28.10.2024 04:59 • x 1 #593


Gorch_Fock
Zitat:
und ja mit home Office von zu Hause aus arbeiten und sie wirklich immer uns beide um sich hatten
?

Beide im Home Office? Mit Kids zu Hause? Das fände ich auch stressig. Gerade auch mal der Ortswechsel ins Büro, die Beschäftigung mit anderen Aufgaben und Menschen halte ich schon auch für das Stresslevel besser, als 8 Stunden Excel und ganz wichtige Telkos zu halten, während sich im Hintergrund die Kinder um die Spielzeuge streiten. Hier würde ich auch etwas dran ändern, zumindest für ihn.

Meine Erfahrung aus dem Bekanntenkreis ist auch, dass der fehlende Austausch mit Kollegen dann durch Volltexten des Partners kompensiert wird. Was wieder Streitigkeiten auslösen kann.

28.10.2024 05:18 • x 4 #594


T
Zitat von Gorch_Fock:
Gerade auch mal der Ortswechsel ins Büro, die Beschäftigung mit anderen Aufgaben und Menschen halte ich schon auch für das Stresslevel besser,

Das kommt drauf an, ohne home Office hätte zumindest mein Mann einen täglichen Pendelweg von 1,5h einfach, d.h. 3 Stunden insgesamt - einige Projekte wären auch gar nicht zu erreichen (er hat Kunden aus ganz Deutschland)... ganz so einfach ist das leider nicht.


Zitat von Gorch_Fock:
als 8 Stunden Excel und ganz wichtige Telkos zu halten, während sich im Hintergrund die Kinder um die Spielzeuge streiten.

Das ist richtig, das stimmt, aber zum Einen sind die Kinder in der Schule (bis 14 Uhr mit Mittagsbetreuung) und zum anderen arbeitet mein Mann nicht immer Vollzeit, da der Job relativ gut bezahlt ist und es uns auch ohne dass er eine 40h-Woche macht finanziell sehr gut geht. (Ich arbeite Teilzeit)
Klar hat er auch mal stressigere Phasen, wenn ein großes Projekt dem Ende zugeht, aber das ist auch nicht ständig der Fall.
Insgesamt haben wir mit unseren Jobs verdammt großes Glück... ich glaube da haben es einige schwerer.
Allerdings hast du Recht: es gab eine Phase, gerade während Covid (da waren unsere Kinder natürlich auch zu Hause, da wir Hochrisikogruppe waren - dann bekamen wir nach dem Umzug keinen Kitaplatz für unsere Tochter... das war schon hart.)
Was die Arbeit betrifft ist es jetzt heute wieder relativ entspannt.


Zitat von Gorch_Fock:
Meine Erfahrung aus dem Bekanntenkreis ist auch, dass der fehlende Austausch mit Kollegen dann durch Volltexten des Partners kompensiert wird. Was wieder Streitigkeiten auslösen kann.

Das stimmt auch, wobei wir dafür eher unsere Freunde haben... Also, selbst als wir beide noch auswärts arbeiteten schafften wir es gut, extrem viel miteinander zu reden und uns dabei gelegentlich (bis phasenweise öfter) auch auf den Keks zu gehen.

Ich meine, klar, es liegt irgendwo auf der Hand: wären wir beide täglich 12 Stunden unterwegs gäbe es weniger Reibungsfläche.

Wobei ich sagen muss, dass wir tagsüber so gut beschäftigt sind - wir haben ja Arbeit und die Kinder und auch sonst jede Menge Alltagskram zu erledigen etc., so wahnsinnig viel Kommunikation findet da eigentlich unter Tags gar nicht statt zwischen uns. Einzelne Sätze.
Abends dann... aber das wäre mit Büro ja nicht anders.
Und streiten kann man dann am besten am Wochenende... auch das wäre mit Büro auswärts nicht anders.

Aber so oder so, entzerrt gehört das alles auf jeden Fall!
Und wenn das Hauptproblem nicht der Job ist sondern wie bei uns eher an Wochenenden Co der meiste Stress entsteht etc., dann sollte man halt da möglichst nicht aufeinander sitzen sondern jeder seinen Lebensraum haben.

28.10.2024 05:38 • x 2 #595


Heffalump
Zitat von thegirlnextdoor:
dann sollte man halt da möglichst nicht aufeinander sitzen sondern jeder seinen Lebensraum haben.


Die klassische Paarvariante wäre aber umgekehrt. Aber - nicht jeder mag klassisch

28.10.2024 05:42 • x 2 #596


T
Zitat von Heffalump:
Die klassische Paarvariante wäre aber umgekehrt. Aber - nicht jeder mag klassisch

Ich würde es schon gerne klassisch mögen und mein Mann sowieso, aber... wenn es nicht wirklich funktioniert.
Was soll man machen...
Man ist ja auch nur ein Mensch und irgendwann mürbe.

28.10.2024 05:44 • x 2 #597


Heffalump
Zitat von thegirlnextdoor:
aber... wenn es nicht wirklich funktioniert.

man ändert sich, wächst, schrumpft - wenn das Leben immer so wie geplant verliefe - wäre es auch nicht immer recht

28.10.2024 05:47 • x 2 #598


ElGatoRojo
Zitat von Heffalump:
Du gibst ja wenig Detail zum Problem preis - und doch können Dich scheinbar Menschen verstehen, die das ähnlich oder gleich schon durch hatten

Nun kann eine räumliche Trennung zur Beruhigung führen - muss aber nicht das allgemeine Wundermittel sein.

O.k. - in den 50-er Lebensjahren führten wir aus beruflichedn Gründen 13 Jahre eine Wochenendehe. Da waren die Kinder bereits aus dem Haus. Machte die Sache wieder spannender. Aber das Netz dabei war eben, sich doch nach einigen Tagen eben wieder zu sehen.

28.10.2024 10:23 • x 2 #599


E
Zitat von thegirlnextdoor:
Wir würden es wahrscheinlich so aufteilen, dass einer von uns beiden die Kids von Mo-Fr bei sich hat und der andere von Fr-So.

Ihr scheint euch schon konkrete Gedanken gemacht zu haben, oder warst es nur du?

Und dann überraschen mich ehrlich gesagt deine Zeilen etwas, denn ich hatte schon den Eindruck, dass dein Mann nicht so fit ist in Alltagsdinge..... Habe ich was missverstanden?

Es wäre keine Absicht, nur manchmal tut das Gehirn eigene Puzzle-Teile dazu, gerade wenn die Story selbst nur Fragmente hergibt. Und das merkt man nicht mal oft.

28.10.2024 13:30 • x 1 #600


A


x 4




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag