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Scheidungsanwalt oder hat unsere Ehe noch eine Chance?

Heffalump
Zitat von Cabonga1970:
Aber was machen wir alles falsch?

Wir vermeiden die Fehler unserer Eltern, aber wir sind nicht fehlerfrei - jede Generation macht Fehler

14.08.2024 15:04 • x 4 #481


Bücherfreundin
Zitat von thegirlnextdoor:
Fand es positiv und wollte (was ungewöhnlich für ihn ist) von sich aus gleich einen weiteren Termin vereinbaren obwohl wir nicht gemusst hätten ...

Ich freue mich für dich!
Ich finde es schön, dass ihr euch anscheinend beide dort wohl fühlt. Das ist doch schon mal die halbe Miete
Solange beide Ehepartner etwas ändern wollen, ist Veränderung auch machbar (wenn auch nicht immer einfach). Wenn einer nicht mitzieht, hat man im Prinzip schon verloren. Das ist zumindest meine Meinung.
Ich merke das bei uns ja auch, auch wenn die Problematik hier anders gelagert ist (mein Mann ist kein Asperger und prokrastiniert auch überhaupt nicht).
Wir gehen auch immer wieder aufeinander zu und versuchen, diese Kommunikationsproblematik in den Griff zu bekommen.

14.08.2024 15:21 • x 3 #482


A


Scheidungsanwalt oder hat unsere Ehe noch eine Chance?

x 3


T
Zitat von Bücherfreundin:
Wir gehen auch immer wieder aufeinander zu

Leider gelingt uns das zwar bezogen auf die geschilderte Problematik nicht (wobei - manchmal klappt es natürlich auch schon, sonst wären wir längst nicht mehr zusammen), aber emotional ist es bei uns wirklich so - egal wie blöd wir diskutiert oder gestritten haben... wenn wir uns in den Arm nehmen ist die Welt wieder in Ordnung. Da ist dann nur das Gefühl der Liebe - und Alles Gut!
Der Paartherapeut meinte, da müsse das Beziehungskonto eigentlich schon gut gefüllt sein, wenn das nach 24 Jahren noch so klappt. Er war insgesamt sehr zuversichtlich.
Schauen wir mal.

Die Grüße an meinen Mann habe ich ausgerichtet, @BernhardQXY vielen Dank.

Überhaupt danke ich euch allen für die positive Anteilnahme
Das Forum hat mir/uns schon sehr geholfen!

14.08.2024 15:33 • x 6 #483


Bücherfreundin
Zitat von Cabonga1970:
Den Indianersatz kenne ich leider auch...

In dem Fall denke ich, dass meine Eltern nicht wirklich wussten, was sie damit anrichten.
Ich habe diesen Satz auch früher nie hinterfragt oder mich damit beschäftigt. War halt einfach so.

Um mal bei dem Beispiel mit meiner OP zu bleiben... Ich hatte danach eine ziemlich hohe Dosis an Schmerzmittel, 4x täglich. Von der Krankenschwester kam aber der Hinweis, dass ich, wenn das nicht reicht, mich melden soll. Sie brauchen keine Schmerzen auszuhalten. Dieser Satz war eine riesige Erleichterung für mich, denn ich habe dann tatsächlich 2 oder 3 mal danach gefragt, eben weil es nicht gereicht hat. Hätte sie das nicht gesagt, hätte ich auch nicht gefragt, sondern das einfach hingenommen.
Zitat von Cabonga1970:
Ich bin überzeugt, die Prägung, wie wir werden fängt als Baby an und hört im jungen Erwachsenen alter erst auf

Ja, der Meinung bin ich auch.
Zitat von Cabonga1970:
Schlimm finde ich, dass es noch heute Eltern gibt, die nicht besser handeln.

Schlimm finde ich, dass sich manche Eltern überhaupt nicht informieren. Man muss jetzt nicht jeden Erziehungsratgeber mitnehmen, aber über so grundsätzliche Dinge wie z.B. frühkindliche Bindung sollte man sich schon informieren. Gerade weil man da meiner Meinung nach auch viel kaputt machen kann.
Zitat von Cabonga1970:
Aber was machen wir alles falsch?

Das werden wir dann später sicher erfahren
Ich werde die Fehler meiner Eltern sicher nicht wiederholen, aber ob ich alles richtig mache? Wahrscheinlich nicht. Im Prinzip will ja jeder nur das beste für sein Kind, aber kein Mensch ist fehlerfrei.

14.08.2024 15:46 • x 2 #484


MissLilly
Ob und wie gut ein Trauma bewältigt werden kann hängt vom jeweiligen Grad der Resilienz des Betroffenen ab.

14.08.2024 22:33 • x 2 #485


Heffalump
Zitat von MissLilly:
hängt vom jeweiligen Grad der Resilienz des Betroffenen ab

hängt das nich auch mit den Eltern zusammen?

15.08.2024 04:16 • x 2 #486


Sliderman
Zitat von Heffalump:
hängt das nich auch mit den Eltern zusammen?

Natürlich werden Kinder durch das Umfeld/Eltern geprägt und somit auch die Resilienz.

15.08.2024 06:24 • x 1 #487


MissLilly
Zitat von Heffalump:
hängt das nich auch mit den Eltern zusammen?

Ja, dennoch ist der Grundstock bzw. die Fähigkeit zur Resilienz bei jedem Menschen und damit individuell angeboren. Erst die weitere kindliche Prägung hat Einfluss darauf in welche Richtung bzw. welchem Maße sich die Resilienz eines Menschen weiterentwickelt.
Dies gilt übrigens auch für Vulnerabilität, was das Gegenteil von Resilienz ist.

15.08.2024 07:18 • x 2 #488


Heffalump
Zitat von MissLilly:
Vulnerabilität

musste ich jetzt googlen - und stimme da zu

15.08.2024 07:27 • x 1 #489


MissLilly
@thegirlnextdoor
Im besten Fall wird ein guter Psychologe, sowohl den Betroffenen als auch deren Angehörige darauf hinweisen, dass die Kindheit glücklicherweise vorbei ist und man jetzt die Freiheit genießt selbst entscheiden zu dürfen wie das weitere Leben gestaltet wird;-)

15.08.2024 07:38 • #490


T
@MissLilly ja, das ist so.
Verstehe nur nicht genau, was du mir damit sagen möchtest..?
Über Resilienz braucht mir/uns übrigens keiner etwas zu erzählen... natürlich kennt uns hier keiner, aber wir haben wirklich mehrere existenzielle Bedrohungen, Einschränkungen, brutal harte Zeiten überstanden, überlebt und sind ohne Verbitterung weiter unseren Weg gegangen.
Ich weiß nicht was für Seitenhiebe du hier anbringen möchtest... aber die sind eher deplatziert.
Mir sagten schon Ärzte... Respekt, wie Sie mit alledem umgehen. Letztlich sogar mein Mann. Ich weiß von Fällen, da waren Männer aus reiner Vergnügungssucht weg. Auch mein Mann hat schon einiges ertragen und bewältigt.
Aber es ist klar, dass ich unsere private Geschichte hier nicht bis ins letzte Detail schildere - weiß eh nicht ob ich mich u.U. nicht schon erkennbar gemacht habe, was nicht meine Absicht war.
Resilienz ist jedenfalls nicht unser Thema. Sowohl mein Mann als auch ich hätten genügend Gründe, mit einer ganz anderen Haltung durchs Leben zu gehen als wir es tun... und ich bin dankbar, dass es nicht so ist.

15.08.2024 10:12 • x 1 #491


Scheol
Zitat von thegirlnextdoor:
@MissLilly ja, das ist so. Verstehe nur nicht genau, was du mir damit sagen möchtest..? Über Resilienz braucht mir/uns übrigens keiner etwas zu ...

Bei deiner Geschichte hast du ja den „Bauklotz Effekt“.

Das erste, zweite , dritte Problem / Bauklotz ist kein Problem zu bewältigen. kommt es zu mehr Bauklötzen die man übereinander stapeln soll , wird diese Angelegenheit nicht mehr so einfach. Wenn der Bauklotz Turm , die Probleme groß genug ist , reicht oft ein minimales Ereignis , eine Feder was den Turm zum wanken und kollabieren bringt.


Was eine Feder „anrichten“ kann sieht man hier sehr gut .

15.08.2024 10:37 • x 2 #492


Scheol
@thegirlnextdoor ich habe @MissLilly persönlich kennengelernt , ich glaube nicht das sie hier was negatives gemeint hat.
Auch verstehe ich aus ihrem Text nichts negatives.

15.08.2024 10:47 • x 1 #493


Scheol
Zu dem Video , das meinte ich z.b. damit
das ein Trauma ein geschehen viel filigraner ist als wie man oft von außen denkt.

Man denkt , ein Erdbeben müsste kommen , man müsste gegen den Stamm treten , oder mit dem Vorschlaghammer gegen schlagen oder absägen, aber dann kommt was „kleines“ eine Trennung , eine Gefühl des Verrates durch ein Benehmen eines nahen Menschen ( der oft selbst gerade mit seinen Bauklötzen zu tun hat ) das Ereignisses minimal kommt . Die Feder wird entfernt , ein trigger , und das ( nerven) System überlastet und kollabiert / Trauma .

Ich hoffe man versteht was ich sagen möchte.

15.08.2024 11:03 • x 1 #494


T
@Scheol ja, das stimmt. Wobei bei uns waren diese Traumata keine Kleinigkeiten sondern bei mir existenzielle Bedrohung (zwei Nahtoderfahrungen nach missglückten OPs mit sehr langen, weitreichenden Folgen... also wirklich keine Kleinigkeit) und bei meinem Mann in der Kindheit (mit 9 Jahren) der sehr grausame Tod eines Menschen, der ihm ganz extrem nahe stand.
Wir haben uns das nicht ausgesucht und keiner von uns ruht sich auf dem Trauma aus - wir haben Bewältigungsstrategien, die uns im Leben immerhin dorthin gebracht haben, wo wir heute sind.
Dass wir Haus, Kinder usw. haben ist alles andere als selbstverständlich - die Ärzte, immerhin, hätten diese Chancen vor einigen Jahren für mich bei Null gesehen.
Mehr möchte ich dazu aber gar nicht sagen... wir wissen, was wir erlebt haben und wie... und sicher, das kann und will ich hier alles gar nicht vollumfänglich darstellen.
Wenn jemand denkt, wir übertreiben und suhlen uns in Selbstmitleid, nun, dann ist es eben so. Ich selbst weiß leider, was wir durchgemacht haben. Für die meisten wäre es, wenn ich es hier wirklich erzählen und beschreiben würde, nur schwer vorstellbar. Aber es ist in dieser Form einfach kein Thema für dieses Forum.

15.08.2024 11:15 • x 3 #495


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