Scheidungsanwalt oder hat unsere Ehe noch eine Chance?

Zitat von thegirlnextdoor:

Und es war wirklich keine Sekunde zu spät.

Und es war wirklich keine Sekunde zu früh, meinte ich natürlich.

Zitat von thegirlnextdoor:

Fühle mich jetzt gerade etwas weniger alleine mit dieser Problematik, vielen Dank dafür.

Ich bin tatsächlich froh, dass ich heute hier mal reingeschaut habe und war überrascht, dass es bei dir anscheinend auch dieses Problem gibt. Ich muss dazu sagen, dass ich von diesem Problem noch nicht allzu lange weiß. Denn mein Mann redet über manche Sachen einfach nicht so gerne.

Ich kenne deinen Thread jetzt nicht, werde das aber bei Gelegenheit mal nachholen.

Zitat von thegirlnextdoor:

Ich sage meinem Mann auch explizit, dass ich ihn wirklich nicht angreifen will, dass ich nicht streiten möchte - dass es mir doch nur um gemeinsame Lösungsfindung geht.

Das mache ich mittlerweile auch so. Manchmal hilft das auch, manchmal aber leider nicht.

Bei uns scheint das ein Sender-Empfänger Problem zu sein. Ich bin schon dazu übergegangen, später nach einer Diskussion noch mal nachzufragen, wie er das jetzt alles wahrgenommen bzw. aufgefasst hat. Manchmal bin ich dann schon überrascht, weil ich das weder so gesagt noch so gemeint habe. Da wir auch schon sehr lange zusammen sind, vermute ich dass sich da eine gewisse Dynamik eingeschlichen hat, die jetzt gerade immer schlimmer wird. Im Moment ist es bei uns etwas stressig durch äußere Umstände.

Zitat von thegirlnextdoor:

Ich habe vor kurzem gelesen, dass Prokrastinieren sehr viel mit Traumatisierungen zu tun hat.

Weißt du zufällig noch, wo du das gelesen hast? Der Artikel würde mich nämlich interessieren.
Das hat allerdings weniger mit meinem Mann zu tun.

Zitat von Bücherfreundin:

Ich kenne deinen Thread jetzt nicht, werde das aber bei Gelegenheit mal nachholen.

Denke er ist bisschen langweilig und langatmig nicht so spannend wie manch andere Themen. Ich wiederhole bei meinen gelegentlichen Updates auch einiges... und die ersten Beiträge liegen inzwischen fast zwei Jahre zurück. Zum Glück hat sich in der Zeit schon wieder bisschen was getan - auch positives - auch wenn wir manche Themen (grundsätzlicher Natur) noch nicht lösen konnten.

Zitat von Bücherfreundin:

vermute ich dass sich da eine gewisse Dynamik eingeschlichen hat, die jetzt gerade immer schlimmer wird. Im Moment ist es bei uns etwas stressig durch äußere Umstände.

Bei uns sind es seit Jahren auch einige stressige Umstände... früher war das schon etwas anders... da jung, vergleichsweise wenig Verantwortung und Verpflichtungen. Letztlich hat es sich bei uns damit so zugespitzt.


Wäre nun eben die Frage... wie können wir das - trotz der Verantwortung usw. - jetzt so hinbekommen, dass wir das Ganze konstruktiv angehen... bzw. können wir das..?
Ich hoffe sehr, der Coach kann uns dabei helfen, das herauszufinden...

Zitat von Bücherfreundin:

Weißt du zufällig noch, wo du das gelesen hast?

Oh, eine gute Frage! Ich werde suchen und falls ich den Artikel finde, schicke ich dir den Link!

@Bücherfreundin guck mal, auf Anhieb habe ich das hier gefunden...
Thema Prokrastination und Kindheitstrauma
https://www.praxis-psychologie-berlin.d...bt%20haben.
Denke, da passt bei meinem Mann leider auch einiges... Zwar hatte er eine gute Kindheit aber eben mit schwerer Traumatisierung durch einen Todesfall, Eltern, die selbst viele Ängste hatten (auch wenn sie sich vor den Kindern immer positiv gaben) und eine Mutter, die selbst notorisch den Kopf in den Sand gesteckt hat (eigene Aussage ich hätte sonst nicht bis heute überlebt, anders könnte ich das gar nicht - sie hat quasi aus dem Verdrängen aller für sie unangenehmen Dinge oder unangenehmen Gedanken eine Art Königsdisziplin für sich gemacht...)

Zitat von thegirlnextdoor:

Bei meinem Mann ist leider auch ein Problem, dass er bei vielen Themen einfach schon seit über 20 Jahren nicht hinschauen möchte.

Ach du,
ich weiß ja nicht um was es sich gerade akut dreht, bei euch, aber verstehen kann ich das schon, wenn manches davon schon 2 Jahrzehnte euch begleitet

Zitat von thegirlnextdoor:

Ich sage meinem Mann auch explizit, dass ich ihn wirklich nicht angreifen will, dass ich nicht streiten möchte - dass es mir doch nur um gemeinsame Lösungsfindung geht. Und trotzdem: nix zu machen, er sieht es so, kein Rauskommen aus der Nummer...

Warum tust du es dann?
Ja - ich weiß, du willst ne Lösung erarbeiten, aber ist dein Ansatz/Erstsatz immer der gleiche?

Ginge es auch so:
Hab mir überlegt, könnten wir auch so machen, oder was meinst du?

Zitat von thegirlnextdoor:

Denn wenn es mir um eins zu 100% absolut nicht geht, dann ihn als Buhmann hinzustellen!

Aber gerade, mein Eindruck, das tust du

Zitat von thegirlnextdoor:

Mein Mann fährt da (das hat er von seiner Mutter, die damit viel Erfolg hatte) gerne die Vögel Strauß Politik: Kopf in den Sand... dann wird das Thema schon verschwinden.

Das ist kein Asperger Symptom.
Das machen viele.

Das lernen Kinder schon in der Schule. Wenn du sie mit 16/18 ins Leben entlässt, können sie die Wurzel aus dem Atom ziehen, aber wissen nicht wie man ne Versicherung abschließt

Zitat von thegirlnextdoor:

sind aber z.Teil sogar Finanzthemen....die natürlich nicht von alleine verschwinden.

Mein Mann seinerzeit auch. Wobei ihm, in seltenen Minuten, auch bewusst war, das dies keine gute Idee ist/war

Zitat von thegirlnextdoor:

Er wirkt nur zum Teil so hilflos und überfordert.
Vielleicht die Asperger-Problematik

Sorry, rein grätsch.
du wirkst auch gerade leicht hilflos und überfordert - und du bist kein Asperger.

Unangenehmes anzusprechen, wo man sich schon über Wochen/Monate/Jahre gegen wehrt, ist der Ritt auf der Kanonenkugel

Zitat von thegirlnextdoor:

Nicht nötig du hörst die Flöhe husten (nach 3 Tagen 41 Grad Fieber + Fiebersenker wirkungslos) ich will nicht ins Krankenhaus...

Aus meiner Warte, viele Männer möchten nicht schwach auf dem Rücken liegen, Jahre lang wurde Ihnen eingetrichtert, das starke Geschlecht zu sein.., - wegen ein bisschen Fieber (Mücke) - ins KKH zu müssen (Elefant)
Wahre Stärke wächst aber daraus - auch schwach sein zu dürfen, keine Lösung parat zu haben

Zitat von Bücherfreundin:

Bei uns scheint das ein Sender-Empfänger Problem zu sein.

Jo, kenn ich auch zur Genüge.

hat mich ein Forumsmember drauf gestoßen, Kommunikations-Quadrat. War Augen-öffnend.

Zitat von thegirlnextdoor:

vergleichsweise wenig Verantwortung und Verpflichtungen. Letztlich hat es sich bei uns damit so zugespitzt.

Wo lässt sich das doppel V minimieren?
Was kannst du, was er - und was davon müsst ihr zu zweit erarbeiten?

Kannst du deinen Gesprächsansatz verlegen in Richtung, ich hab das jetzt in zig Formen überdacht/überlegt, kannst du mir da einen geistigen Schubs geben? Ich komme da nicht weiter - und du bist doch immer so ruhig, eloquent, überlegen, versiert..

Kannst du ein zu Zweitthema aufgreifen, welches noch nicht so zugespitzt ist? Lösungen erarbeiten, ihm deinen Ansatz präsentieren (gern auch schriftlich - ist weniger anklagend) und ihn dann mit ins Boot holen?

Die meisten Themen, wo es kracht, sind, zumindest in meiner Ehe war es so, Finanztechnischer Art oder sich dem stellen zu müssen, wo man sich drückte, wo man zusammen halten/helfen sollte. Mein Ex, kein Paradebeispiel für Miteinander war, wenn mir was zu viel wurde oder wenn es ihm unangenehm wurde, sich da als Mann/Mensch zu beteiligen.

Geht es dir auch so, das Themen, wo er glänzt, lieber von ihm - in Angriff genommen werden, als Themen, wo er nicht glänzt?

Zitat von thegirlnextdoor:

Ich habe vor kurzem gelesen, dass Prokrastinieren sehr viel mit Traumatisierungen zu tun hat.
Er wurde als Kind durch den Tod einer nahen Angehörigen schwer traumatisiert und hat bis heute eine dissoziative Amnesie deswegen.
Ich habe oft den Verdacht, dass es damit zusammenhängen könnte.
Schwierig.

Die aufschieberitiz machen traumatisierte, also sie schieben Dinge auf um nicht entschieden zu müssen , weil der JETZT , der IST Zustand als sicher empfunden wird.

Wenn sie etwas abschließen würden , dann würde sich die JETZT Situation verändern und das wollen sie nicht weil das Unterbewusstsein denkt , es wird dann eine unsichere Situation kommen.

Zitat von thegirlnextdoor:

Aber wie gesagt, ihn vor dem Coach als Bösewicht, Schuldigen oder Buhmann darzustellen... könnte mir nichts ferner liegen. Ich liebe ihn doch.

Und das Solltest du ihm so sagen

Zitat:

Leider nicht so wirklich. Er scheint manchmal zu denken, dass wenn er die Dinge lange genug ausblendet, sie einfach von alleine verschwinden... sind aber z.Teil sogar Finanzthemen....die natürlich nicht von alleine verschwinden.

Wenn ich mir die Augen zuhalte, dann sehe ich diese Probleme nicht mehr und die sind nicht mehr da ! Er muss sich dann nicht mit seinen Problemen befassen.

Seine Überlebensstrategie aus der Kindheit ?

Zitat:

Er sieht die Probleme schon... und sogar, denke ich, auch deren Brisanz. Er wirkt nur zum Teil so hilflos und überfordert.
Vielleicht die Asperger-Problematik (?)
Denn in beruflicher Hinsicht geht es ihm ja gar nicht so, da ist ER der Problemlöser, immer und in jedem Projekt, an dem er arbeitet.

Perfektionistisch? Viele sind das im Beruf mit solch Kindheitserfahrung, um nicht ihre Baustellen angehen zu müssen.

Zitat:

Und das Paradoxe ist - natürlich wollte er nicht sterben! Er wollte nur um keinen Preis ins Krankenhaus.

Ich vermute hier wegen dem Kontrollverlust. Er müsste ja Fremden vertrauen.

Zitat:

Ich kann, wie gesagt, teilweise nur vermuten, dass es mit dem Asperger-Syndrom zusammenhängt... wenn er etwas nicht will, will er es nicht... egal ob das nun nachvollziehbares oder reifes Verhalten ist oder nicht...

Er hat diese Diagnose ?

Zitat von Scheol:

Und das Solltest du ihm so sagen

Das habe ich ihm natürlich so gesagt.

Du hast ja hier was von Kindheitstrauma geschrieben und etwas von Aufschiberitis. Das er gern Dinge nicht angeht.

Kann das vielleicht sein das du Dinge ansprichst die ein Unbehagen auslösen. Er emotional erstarrt und deshalb Asperg ähnlich rüber kommst ?

Du ihn, durch deine direkte Art, das angehen der Probleme, Triggerst , ihn sozusagen aus der Safe Zone holst , und er nicht anders kann und in den fight Modus / Flucht Modus wechselt?

Zitat von Scheol:

Seine Überlebensstrategie aus der Kindheit ?

Vermute ich stark. Es ist eben auch die Überlebensstrategie seiner Mutter. Probleme werden weggelacht - wird schon nicht so schlimm sein.
Ist gut, bei Dingen, die man nicht ändern kann. Ist schlecht bei Themen, bei denen man etwas tun muss, weil es sonst schiefgeht.

Zitat von Scheol:

Perfektionistisch? Viele sind das im Beruf mit solch Kindheitserfahrung, um nicht ihre Baustellen angehen zu müssen.

Er ist schon perfektionistisch, ja. Ich auch.

Zitat von Scheol:

Ich vermute hier wegen dem Kontrollverlust. Er müsste ja Fremden vertrauen.

Gut möglich.
Er hat natürlich auch schon miterlebt dass ich nach zwei OPs fast gestorben bin. Habe da selbst ein schweres Trauma.
Gehe trotzdem ins KH, wenn es nicht anders geht (auch wenn es mir seelisch damit nicht gerade bestens geht. Die Vernunft zwingt mich dazu.)

Zitat von Scheol:

Er hat diese Diagnose ?

Ja.

Zitat von Scheol:

Du hast ja hier was von Kindheitstrauma geschrieben und etwas von Aufschiberitis. Das er gern Dinge nicht angeht.

Kann das vielleicht sein das du Dinge ansprichst die ein Unbehagen auslösen. Er emotional erstarrt und deshalb Asperg ähnlich rüber kommst ?

Du ihn, durch deine direkte Art, das angehen der Probleme, Triggerst , ihn sozusagen aus der Safe Zone holst , und er nicht anders kann und in den fight Modus / Flucht Modus wechselt?

Ja, das ist auch höchstwahrscheinlich so, das vermute ich auch.
Das schwierige ist nur... die Themen um die es geht, lösen sich, auch wenn ich sie nicht anspreche, nicht in Luft auf... habe das mit manchen Dingen schon versucht und sie einfach auch lange Zeit nicht mehr angesprochen. In der Hoffnung dass es ihm vielleicht selbst irgendwann irgendwo brennt... tut es nicht.
Und wie gesagt - komplett alleine lösen/bearbeiten... sicher, das geht natürlich mit manchen Themen.
Aber nicht mit allen...

Und das ist ja auch leider nicht das einzige Problem, das wir haben...
Aber alle kann ich im Detail nicht so ausbreiten...

Zitat von thegirlnextdoor:

Vermute ich stark. Es ist eben auch die Überlebensstrategie seiner Mutter. Probleme werden weggelacht - wird schon nicht so schlimm sein.

Generationsübergreifendetraumata ( tolles Scrabble Wort )

wir nehmen die Ängste der Eltern und deren Technik des Überlebens an.

( zwei Bücher = die vergessene Generation und Kriegsenkel )