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Scheidungsanwalt oder hat unsere Ehe noch eine Chance?

T
Hallo @Darlena, ganz lieben Dank für deine Worte.

Zitat von Darlena:
Es klingt, als ginge es bei euch beiden eigentlich um Entlastung.

Genau richtig, ich denke das ist seit Jahren das zentrale Thema.

Schwierigkeiten gab es vorher zwar auch, aber doch in einem ganz anderen Rahmen als jetzt und durch das, was wir in den letzten Jahren erlebt haben, hat sich auch einiges verändert.


Zitat von Darlena:
Die braucht ihr ein bisschen unterschiedlich. Aber sie täte euch beiden gut.

Ja, auf jeden Fall.
Und wie gut, das ist mir offengestanden erst in den letzten Tagen so richtig bewusst geworden als unser Sohn zum ersten Mal Vollzeit im Kindergarten war.
Wie man da aufatmet...

Zum Einen wirklich mal kurz abschalten können - und zum anderen aber auch Dinge, die man tun muss (was ich persönlich gar nicht schlimm finde) einfach mal in absoluter Ruhe und mit innerem Frieden tun können.

Da fühlt man sich zum ersten Mal seit langem wieder wie ein Mensch.


Zitat von Darlena:
Wie sieht es denn aus mit technischer Unterstützung?

Einen Saugroboter haben wir auch wobei der leider nur auf der ersten Etage fahren kann... dummerweise haben wir vier. Das Haus ist nicht groß von der Grundfläche her (wie ein Reihenhaus), aber wir haben einen voll bewohnbaren Keller + DG....mir ist das eigentlich etwas zuviel, wobei mein Mann und ich es anfangs natürlich toll fanden, nach so vielen Jahren in zwei Zimmern (zuletzt auch mit den beiden Kids in zwei Zimmern...) endlich jeder wieder ein eigenes Arbeitszimmer zu haben.
Ich persönlich wäre jetzt auch mit etwas kleinerem sehr zufrieden.
Aber gut, jetzt ist es gerade wie es ist.

Ansonsten haben wir schon auch technische Geräte, die den Alltag etwas erleichtern. Da ist mein Mann als Asperger und Techniker zum Glück auch aufgeschlossen ich muss zugeben, dass ich ohne manche Dinge wie einen Saugwischer (was ja trotzdem immer noch Arbeit ist) kräftemäßig nicht gut hin käme. Aber so geht es eigentlich schon, und wenn ich Ruhe habe und dabei über alles mögliche nachdenken kann, macht mir Hausarbeit sogar Spaß.

Denke, das Putzen und Kochen ist eigentlich nicht unser Hauptproblem. Wenn es ruhig ist, schaffen wir das alles ganz gut.

Es sind wirklich eher die Kinder um die wir uns jetzt ein paar Jahre richtig Vollzeit gekümmert haben.

Das Ergebnis ist schon schön, die beiden sind super ️ unsere Tochter macht sich sehr gut in der Schule und ist eine der begeistertsten Schülerinnen. Sie würde am liebsten sogar am Wochenende in die Schule gehen und findet alles ganz toll und interessant.
Unser Sohn brauchte praktisch keine Kindergarten-Eingewöhnung (wir haben sie trotzdem brav mitgemacht weil die Betreuerinnen das wollten) und ist da auch ganz begeistert und voller Elan dabei. Bisher ohne zu murren dort geblieben und wollte sogar jedesmal länger bleiben.

Dafür, dass die Kinder so viel mit uns und mit uns zu Hause waren, gehen sie richtig offen, aufgeschlossen und motiviert ins Leben hinaus... das tut wirklich gut, mitzuverfolgen... wenigstens etwas richtig gemacht!

Es ist schön wenn man beide nach Schule und KiGa abholt und die Augen leuchten und sie erzählen, dass der Tag so toll war.

Da kann ich die ruhigen Vormittage noch besser und ohne schlechtes Gewissen genießen.

Der Urlaub wäre heute eigentlich kein Thema mehr.
Wir waren jetzt einige Jahre nicht, wegen Hausbau, meiner Erkrankung, Covid...
Und mein Mann sieht es heute auch etwas anders als früher. Um Oberitalien (was ich persönlich sehr mag) gäbe es jetzt keinen Streit mehr.
Und letztlich wäre mir persönlich wirklich ganz egal wohin... solange es uns allen gut geht und die Stimmung gut ist.
Und wie du sagst - sollte ich an einen Ort wollen, wo er partout nicht hin möchte... dann wäre so wie früher mit Freunden oder auch mal alleine jederzeit eine Option. Mein Mann würde mich da auch nicht aufhalten.


Zitat von Darlena:
Wie kannst du Zeiten alleine haben? Tut euch beiden das Homeoffice gut?

Vormittags habe ich jetzt, wenn alles gut geht, tatsächlich Zeit alleine.
Wir beide.
Zum ersten Mal.
Das tut so gut.

Home Office ist für uns beide gut (wir sind Freiberufler und es war eigentlich auch immer das Ziel), aber es ist eben die Krux - Ruhe braucht man eigentlich dafür... sonst ist es stressiger als im Büro zu arbeiten.

Ich hoffe sehr, dass nun zumindest diese Themen wieder ins Lot kommen, dann kann man sich endlich auch wieder den eigentlich Kernthemen zuwenden, die natürlich schon vor den Kindern, dem Haus und Covid ein Thema waren.
Da hoffe ich jetzt sehr aufs Neurofeedback.

08.10.2022 13:29 • x 3 #181


Vienne
Zitat von Heffalump:
Das, für mich, schwierige ist: Er wohnt noch im Haus, mein Sohn. Aber er zwitschert so oft, teils bei mir herum, das es fast schon wieder nervt. Andererseits ist es für mich auch schwer, wenn er in naher Zukunft, dann doch aus meiner Nähe verschwindet, weil er ausziehen wird.
Kindern Flügeln zu geben, ist nach über 20 Jahren auch wieder eine Veränderung der Lebensumstände, die man bewältigen muss.
Irgendwie sorgt man sich ja trotzdem.

Ja, es ist nicht so ganz einfach, sie fliegen zu lassen...

Als mein großer Sohn mit 17 nach Wien zum Studium ist, konnte ich gut loslassen. Er war zwar sehr, sehr jung, und es war manchmal blöd, weil er noch minderjährig war und natürlich die lieben Eltern nicht vor Ort waren. Das war WS 2019.
Als dann die Coronakrise hereinbrach, war es vorbei mit meiner Coolness und mein Sohn ist gerade rechtzeitig vor Schließen der Grenze Österreich/Deutschland in einer Nacht und Nebelaktion noch bis Passau gekommen, wo ich zum Glück noch ein Hotel auftrieb - alles war am Schließen!

Als er dann letztes WS nach Wien zurückkehrte, hatte ich ein sehr schlechtes Gefühl...und das hat sich im Endeffekt bestätigt...

Daher denke ich, wir Mütter verfügen schon über einen gewissen Instinkt, der zwar leider nicht immer funktioniert, aber meist doch.
Wenn es so weit ist, dass dein Sohn auszieht, dann wirst du spüren, dass es für ihn der richtige Zeitpunkt ist. Und dann kannst du auch loslassen...und sie kommen doch immer wieder gerne ins Hotel Mama zurück...

08.10.2022 17:41 • x 3 #182


A


Scheidungsanwalt oder hat unsere Ehe noch eine Chance?

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T
Zitat von Vienne:
Als er dann letztes WS nach Wien zurückkehrte, hatte ich ein sehr schlechtes Gefühl...und das hat sich im Endeffekt bestätigt...

Aber es ist hoffentlich nichts richtig schlimmes passiert..?


Zitat von Vienne:
Wenn es so weit ist, dass dein Sohn auszieht, dann wirst du spüren, dass es für ihn der richtige Zeitpunkt ist. Und dann kannst du auch loslassen...und sie kommen doch immer wieder gerne ins Hotel Mama zurück...

So wahr, und trotzdem habe sogar ich jetzt schon Angst vor dem Moment.
Trotz meines Ruhebedürfnisses, und obwohl ich genügend Arbeit und Interessen habe, um meine Tage gut zu füllen... aber... die Kinder... man kann es nur schwer in Worte fassen. Sie sind halt ein entscheidender Teil des eigenen Herzen. ️

08.10.2022 17:44 • x 1 #183


Vienne
Zitat von thegirlnextdoor:
Aber es ist hoffentlich nichts richtig schlimmes passiert..?

Wie man es nimmt...er fuhr Mitte Oktober nach Wien, weil mein Mann großen Druck ausübte. Im Dezember war dann Lockdown in Österreich, hier nicht. Ich überredete ihn, nach Hause zu kommen, seinen Geburtstag hier zu feiern. Ich erschrak, als ich ihn sah...er hatte in 7 Wochen 15 kg verloren und war unendlich blass.

Er hatte irgendwie durch die Coronakrise wenige soziale Kontakte. Er trinkt keinen Alk. und vermeidet daher leider auch Studentenfeste. Irgendwie war er total vereinsamt. Total strange...ich habe ihn dann wieder aufgepäppelt, hier hatte er seine Freunde, er blühte wieder auf und legte seine Prüfungen online ab.

Zu Ostern dachte ich, jetzt wird es aber Zeit, dass er wieder alleine lebt und habe ihn auch nach Wien geschickt. Mein Freund und ich fuhren auch nach Wien.
Und dann habe ich den fatalen Fehler begangen, den Kopf zu verlieren. Mein Freund beendete zum ersten Mal unsere Beziehung....zu viel Nähe...und ich habe daraufhin meinen Sohn nicht mehr vor meiner Abreise nach Deutschland gesehen.
2 Wochen später Suizidversuch.... Intensivstation... Horror...

Ja, natürlich sind deine Kinder noch in einem Alter, da ist man so eng aneinander geschweißt, dass man sich nicht mehr vorstellen kann, dass sie eines Tages in die Welt hinausziehen. Aber wenn es soweit ist, dann spürt man es, dass es für sie und ihre Entwicklung richtig ist. Dann lässt man los und dieses leere Nest Gefühl stellt sich dann nicht ein.

Ich werde jetzt immer auf mein Bauchgefühl hören... zumindest bei meinem großen Sohn

08.10.2022 18:01 • x 2 #184


T
Oh je, das ist ja furchtbar, das tut mir sehr leid.
Ja es stimmt wirklich, auf sein Bauchgefühl sollte man hören. Wenn man es nicht tut rächt sich das fast immer. (Zumindest bei mir ist es so.)

08.10.2022 18:31 • x 1 #185


Vienne
Zitat von BernhardQXY:
Ist zwar nicht dein Threads. Aber Meine beste Freundin ist so ähnlich drauf wie du. Aber ich sehe sie immer noch als tolle Frau trotz ihrer Zeichnung der langwierigen Krebserkrankung als attraktive. Waren die Umstände nicht anders könnte ich mich in sie verlieben. Meine eigene Beziehung der Beziehung zu ihr ...

Ich danke dir sehr für die Sicht aus männlicher Perspektive, es ist schön zu hören, wie sehr du deine gute Freundin und deine Frau schätzt, ja offenbar Klugheit und Stärke für dich den Reiz der Anziehung erhöhen. Es geht mir ganz genauso. Man mag einen Adonis vor mich hin platzieren, verfügt dieser aber nicht über den geistigen Reiz, ist dieser Mann für mich komplett uninteressant...

Nun, ich finde deine Perspektive noch aus einem anderen Grunde interessant und musste nochmals über deinen Beitrag heute nachdenken.
Mein Mann war mein bester Freund vor unserer Beziehung. Wir hatten eine sehr intensive Freundschaft, unglaublich viele politische Diskussionen, teilten so manches mathematisches Problem, hatten aber auch sehr viel Spaß miteinander. Es war ein sehr bereichernder Austausch auf geistiger Ebene, wobei ich ihn im Endeffekt meist nicht überflügeln konnte mit seiner Hochbegabung. Und dann plötzlich hatten wir uns ineinander verliebt.

Insofern ist die Beschreibung, wie sehr du deine kluge gute Freundin anziehend findest und du allerdings durch den Fakt, dass du mit einer ebenso interessanten klugen Frau verheiratet bist, davon abgehalten wirst, dass du dich in deine gute Freundin verlieben könntest, sehr treffend analysiert. Du bist sehr reflektiert und ich schätze übrigens deine Beiträge hier im Forum sehr.
Vielen lieben Dank für deine aufmunternden Worte, sie haben mir sehr gut getan...

Im Übrigen halte ich auch die Te für eine äußerst kluge und starke Persönlichkeit mit einer ordentlichen Portion Willenskraft...

08.10.2022 18:59 • x 1 #186


Vienne
Zitat von thegirlnextdoor:
Oh je, das ist ja furchtbar, das tut mir sehr leid. Ja es stimmt wirklich, auf sein Bauchgefühl sollte man hören. Wenn man es nicht tut rächt sich das fast immer. (Zumindest bei mir ist es so.)

Danke sehr...zum Glück ist alles gut ausgegangen, aber es war sehr, sehr dramatisch, die ersten drei Tage lang stand nur die Frage im Raum, ob er überlebt. Die Tage danach,ob eine Transplantation der Leber vorgenommen werden müsste...es gab aber kein Spenderorgan...dann wollte ich meine zur Verfügung stellen... Gott sei Dank war es nicht nötig.
Und er hat alles ohne Folgeschäden überstanden.

Wie du geschrieben hast, unsere Kinder sind ein Teil unseres Herzens... wir geben alles für sie...aber wir müssen sie auch ziehen lassen... sofern, wie du selbst bemerktest, das Bauchgefühl zustimmt.

08.10.2022 19:09 • x 1 #187


B
Zitat von Vienne:
Ich danke dir sehr für die Sicht aus männlicher Perspektive, es ist schön zu hören, wie sehr du deine gute Freundin und deine Frau schätzt, ja offenbar Klugheit und Stärke für dich den Reiz der Anziehung erhöhen. Es geht mir ganz genauso. Man mag einen Adonis vor mich hin platzieren, verfügt dieser aber nicht über den geistigen Reiz, ist dieser Mann für mich komplett uninteressant...

Es ist dank Autokorrektur und Wurstfinger vielleicht untergegangen.
Würde ich mich in die Freundin verlieben und würden wir im Bett landen wäre das für unsere Freundschaft nicht gut
Für mich fühlt sich die Beziehung toll an, sie war in Zeiten der Ehekrise eine unfassbare Stütze.
Das tolle ist, dass meine Frau ein einziges Mal fragte, ob wir miteinander im Bett waren und nach meiner Antwort sie mir diese Freundschaft von Herzen zugesteht ohne eifersüchtig zu sein und ohne mit ihr so richtig klar zu kommen.
Das ist echt ein tolles Lebensgefühl

08.10.2022 19:47 • x 2 #188


Heffalump
Zitat von thegirlnextdoor:
Eltern sein ist wirklich nicht einfach

es hört ja nicht auf, wenn sie ausziehen.
Scheinbar braucht er mich, um sich zu erden. Mir scheint, er reibt sich lieber mit mir, als mit seinem Vater. Was natürlich zu Spannungen führt, die wir aber gut ausgleichen können.

09.10.2022 04:45 • x 2 #189


T
Zitat von Heffalump:
Mir scheint, er reibt sich lieber mit mir, als mit seinem Vater.

Vermutlich, weil da (zwischen euch) mehr Vertrauen und die deutlich stabilere Bindung ist.

Zitat von Heffalump:
es hört ja nicht auf, wenn sie ausziehen.

Aber zum Glück, oder? So gerne man dann sicher etwas Ruhe hat... aber wäre doch schlimm, wenn man dann quasi keine Mutter/Vater mehr wäre und die Kinder einen niemals mehr brauchen und sich nur noch an den Feiertagen melden würden. ️

Ich meine... ich finde es emotional gesehen wirklich nicht ganz einfach, Eltern zu sein... aus so vielen Gründen. (Hatte selbst eine schwierige Kindheit, habe eine sehr schwierige Mutter, die mich immer sehr kalt, empathielos und mit viel Distanz großzog und bis dato kein sehr gutes Verhältnis zu ihr. Das war/ist sehr schmerzhaft für mich, da ich selbst ein vollkommen anderer Mensch bin. Schon als Kind habe ich mich oft gefragt wie es sein kann, dass ich jedem Menschen auf der Welt ähnlicher bin als meiner eigenen Mutter... hatte auch zu fast jedem auf Anhieb einen besseren Draht als zu ihr.)

Ich bin sehr dankbar, dass es zwischen mir und meinen eigenen Kindern ganz anders ist. Meine Tochter sagt immer wie ähnlich wir uns beide seien ️ und das stimmt auch und selbst in den Dingen, in denen wir uns nicht ähnlich sind, die sie z.B. vom Papa hat, verstehe ich sie sehr gut.
Das gleiche gilt natürlich für ihren Bruder.

Klar, ich weiß... die Pubertät kommt erst noch.
(Wobei unsere Tochter mit ihrer Wackelzahnpubertät eh schon mittendrin war... das war z.Teil schon sehr heftig und erinnerte mich wirklich krass an echtes, pubertäres Verhalten. Sie ist fast sieben, aber von der Körpergröße her wie eine 9 jährige (knapp 1,40), und vom Verhalten her manchmal wie eine 12-jährige. Mal schauen was da noch kommt.
Ich bin trotz Allem zuversichtlich. Solange die Kinder wirklich wissen und spüren, dass sie geliebt werden und man für sie da ist, ist die wichtigste Grundlage gegeben. So viel mehr kann man als Eltern dann auch nicht wirklich tun. (In emotionaler Hinsicht, meine ich)

Ich verstehe dich auf jeden Fall sehr gut, @Heffalump. Es ist nicht einfach, aber die Liebe zu den Kindern schlägt alles und man tut eben was man kann, egal was. Und das für immer... wann immer man gebraucht wird.

Die Eltern meines Mannes waren da etwas anders. Da war es eher so nach dem Motto ihr seid 20, ihr seid ausgezogen... schön Kinder. Was interessiert es uns jetzt noch..? Ihr kommt jetzt hoffentlich gut alleine mit allem zurecht. Kann man natürlich auch machen... war für meinen Mann damals nicht so ganz einfach.
Sicher ist wichtig, dass Kinder unabhängig werden... aber ich denke das werden sie nicht unbedingt in erster Linie dadurch, dass man mit 18/20 rigoros die Tür zuschlägt. Ist eine Methode. Aber es gibt auch noch andere.

09.10.2022 09:26 • x 1 #190


Vienne
Zitat von Heffalump:
es hört ja nicht auf, wenn sie ausziehen. Scheinbar braucht er mich, um sich zu erden. Mir scheint, er reibt sich lieber mit mir, als mit seinem Vater. Was natürlich zu Spannungen führt, die wir aber gut ausgleichen können.

Nein, natürlich hört das nicht auf, du bist eben seine wichtigste Bezugsperson und darauf solltest du stolz sein. Was sich liebt, das neckt sich. Und auch mit 20 ist man nur den Jahren nach erwachsen, das ist ein Prozess, der sich eben oft durch Hörnerabstoßen, in dem Fall an dir, vollzieht. Vielleicht muss dein Sohn sich abgrenzen auf seine Art und Weise, weil er noch bei dir wohnt. Das ist einfach eine weitere Entwicklungsstufe...

So, und warum geschieht das nicht beim Vater?
Nun, mit diesem lebt er ja zur Zeit nicht zusammen...sondern mit dir.
Es ist vielleicht manchmal anstrengend, aber sieh es als Zeichen, dass dein Sohn sich weiterentwickelt und dich als wichtige Bezugsperson einfach in den Prozess mit einbezieht.
Und du siehst ja, mit den Spannungen kommt ihr gut zurecht ...

09.10.2022 09:39 • x 2 #191


T
@Vienne ganz genau!

09.10.2022 09:57 • x 1 #192


Vienne
Zitat von thegirlnextdoor:
@Vienne ganz genau!

Vielen lieben Dank, meine Liebe, ich finde, wir haben sehr viel gemeinsam in der Art und Weise, wie wir Problembereiche analysieren und Lösungen anstreben...

09.10.2022 10:02 • x 1 #193


T
@Vienne den Eindruck habe ich auch.

09.10.2022 10:19 • x 1 #194


Vienne
Zitat von thegirlnextdoor:
Ich meine... ich finde es emotional gesehen wirklich nicht ganz einfach, Eltern zu sein... aus so vielen Gründen. (Hatte selbst eine schwierige Kindheit, habe eine sehr schwierige Mutter, die mich immer sehr kalt, empathielos und mit viel Distanz großzog und bis dato kein sehr gutes Verhältnis zu ihr. Das war/ist sehr schmerzhaft für mich, da ich selbst ein vollkommen anderer Mensch bin. Schon als Kind habe ich mich oft gefragt wie es sein kann, dass ich jedem Menschen auf der Welt ähnlicher bin als meiner eigenen Mutter... hatte auch zu fast jedem auf Anhieb einen besseren Draht als zu ihr.)

Es tut mir sehr leid zu hören, dass du dies mit deiner Mutter erleben musstest. Denn du verfügst über so viel Wärme und hast unheimlich viel zu geben... leider kann man sich seine Familie nicht aussuchen, in die wird man hinein geboren und man muss leider mit dem zurechtkommen, was vorhanden ist. Und wenn man Pech hat, heiratet man in so etwas hinein.

Auch ich habe eine Schwiegermutter abbekommen, die emotional an Kälte ihresgleichen sucht. Auch sie hat meinen Mann, als er 18 war, Geld in die Hand gedrückt und ihn für ein Jahr nach Paris geschickt. Denn nun war er ja erwachsen und sollte tunlichst das Haus verlassen. Hört sich großartig an, ein Jahr Paris. Sie hat bis heute keine emotionale Bindung zu ihren Enkelkindern aufbauen können. Zu spät. Meine Söhne kümmern sich nur auf meine Aufforderung hin...
Nun, mein Mann... schlägt in die Kerbe, der Apfel fällt da leider nicht weit vom Stamm. Liebe wurde ihm ja nie vorgelegt und Wärme hat er nicht erhalten. Insofern läuft da wieder unsere Geschichte ein bisschen ähnlich...

Du aber hast deine Lehren daraus gezogen und gibst deinen Kindern diese emotionale Wärme und Liebe...und bekommst dies auch von ihnen zurück. Nimm es deiner Mutter nicht mehr übel, es gibt leider solche Menschen. Sie hat unglaublich viel bei dir verpasst und realisiert dies zum Glück für sich selbst nicht einmal...du aber bist trotzdem gewachsen und hast dich wunderbar entwickelt....

09.10.2022 11:42 • x 1 #195


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